Hallo
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kurz:
1.: Ist Hardwarekalibrierung nur Einstellen, oder Einstellen – Messen (Soll-Ist) – Nachjustierien?
2.: Ist Profilieren nur ein Bericht über (verbleibende) Abweichungen vom Soll der Einstellungen?
3.: Ist Validieren nur ein Bericht über die Eignung der Einstellungen für das, was dargestellt werden soll?
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Ich bin mit diesen Themen noch so unvertraut, daß ich die Grundbegriffe nicht verstehe. Leider finde ich sie auch nirgends* eine Erklärung, die auch nur kurzem Nachdenken standhielte, und vermutlich kommt man am Ende doch besser damit zurecht, wenn man weiß, warum man was macht.
* (der hier: Monitor-Neukauf (NEC MultiSync® PA271W), Kalibrierung, Profilierung! angegebenen Link ist leider tot)
(Hardware-)KALIBRIERUNG soll* darin bestehen, hardwareseitig einige Werte** einzustellen; lt. Wikipedia dagegen bedeutet Kalibrierung nur das Messen der Abweichung des Ist- vom Sollwert.
* lt. oder
** (der Luminanz, des Gamma und des Weißpunktes vor allem; vielleicht des Schwarzpunktes?)
PROFILIERUNG ist nach fotovideotec (s.o.) etc. das, was Wikipedia Kalibrieren nennt. Das Profil würde dann darin bestehen, die Abweichungen vom Soll festzuhalten. Vermutlich damit die Daten, die dem Bildschirm zur Darstellung geschickt werden, an irgendeiner Stelle so verändert werden können, daß die Abweichung des Monitors ausgeglichen wird – was an anderer Stelle* als Softwarekalibrierung beschrieben wird. Oder besteht es noch in etwas ganz anderem?
* (nämlich der in dieser Hinsicht übrigens weitgehend nutzlosen Cleverprinting-Broschüre ())
Ist das richtig? Das würde bedeuten, daß die Kalibrierung ohne Messung stattfindet und ohne den Versuch, die (angeblich erst beim Profilieren gemessene) Abweichung hardwareseitig zu beheben. Warum würde ein hochwertiger Softproof-Monitor (in meinem Fall ein EIZO CD247) mit eingebauter Kalibrierungshardware darauf verzichten, gemessene Abweichungen selbst zu beheben?*
Falls solches Nachjustieren innerhalb der Kalibrierung aber doch geschieht, scheint mir der Unterschied zwischen Kalibrierung und Profilierung oben falsch, oder unvollständig beschrieben:
Im Profil wäre dann nur noch die Restabweichung, die harwareseitig nicht mehr behoben werden kann, verzeichnet. Auf dieses Profil würde dann die Software zugreifen, um die zu emulierenden Farbräume möglichst richtig zu emulieren (warum übrigens spricht man von Emulation nur bei Farbräumen additiver, nicht bei solchen subtraktiver Farbmischung?).
* (Dafür, daß solches Nachjustieren doch geschieht, scheint auch die Terminologie im ColorNavigator zu sprechen, der nämlich nicht von Einstellungen, sondern von einem Kalibrierungsziel redet, was ja bedeutet, daß in der Kalibrierung Anstrengungen auf dieses Ziel hin unternommen werden.)
VALIDIERUNG scheint (jedenfalls in EIZOs ColorNavigator) die Eignung der Monitoreinstellungen* für die Emulation oder Darstellung eines Ausgabeprofils, etwa im Softproof von Druckprofilen zu prüfen.
* (die hier „Ziel“ genant werden, was wohl das Hardwarekalibrierungsziel meint, also die Einstellungen oder auch die hardwareseitig am Sollwert korrigierten Einstellungen, also eine faktische Annährung an einen meßbaren Sollwert)
Soweit meine selbstzusammengesuchten Ideen dazu. Ich glaube nicht, daß das so richtig ist. Wie ist es aber dann?
Vielen Dank für geduldige Lesen, und für jede Antwort und jeden guten Literaturhinweis natürlich
N.