BenQ PD2706U – eine gute Nachfolge für einen alten NEC-Monitor?

  • Ich bin Grafik-Designerin. 75% meiner täglichen Arbeiten sind Grafiken fürs Web, ca. 25% klassische Drucksachen. Farben sind wichtig, aber auch mein jetziger Monitor war kein spezieller Grafikermonitor und für mich ok, wichtige Farben messe ich auch heute noch mit der Pipette aus und vergleiche den Farbwert in einem Farbbuch/-skala.


    Aktuell habe ich einen NEC Monitor (MultiSync LCD 2690WUXI mit einer Auflösung von 1920 x 1200 px), den ich nun gerne durch ein größeres Modell mit höherer Auflösung ersetzen würde.


    Bei dem neuen Monitor denke ich an 27 Zoll und mindestens 4 K, also 3840x2160px wäre gut. Zwei Rechner anzuschließen wäre perfekt (Mac Mini und Mac Book) und praktisch finde ich wenn es am Gehäuse noch Möglichkeiten gibt, einen USB-Stick bequem anzuschließen.


    Zur Zeit habe ich den BenQ PD2706U in die engere Auswahl gezogen, kann aber nicht so recht einschätzen, ob die angegeben Werte wirklich besser sind als mein jetziger NEC bzw. ob man überhaupt die Monitore miteinander vergleichen kann.


    Ist das richtig, dass der Monitor keinen Adobe-RGB Farbraum hat, und wenn ja, ist das wichtig /entscheidend für mich?


    Freue mich auf Rückmeldung und gute Tipps.

    Einmal editiert, zuletzt von MaiThi ()

  • Hallo MaiThi,


    also zuerst glaub ich, dass der von dir ausgesuchte BenQ PD2706U ganz gut zu sein scheint.

    Hab mal gesucht und vll. wäre auch der Dell UltraSharp U2723QE etwas für dich? Im Vergleich zum BenQ hat er einen deutlich höheren Kontrast, ist etwas heller und hat in allen angegebenen Farbräumen leicht bessere Werte. Allerdings scheinen die BenQs eine Farbeinstellung extra für Macs zu haben, was für dich vielleicht ganz angenehm ist.

    Bzgl. AdobeRGB finde ich, würdest du ausschließlich fürs Web arbeiten, ist das nicht sehr relevant. Für Print könnte es allerdings doch ein Vorteil sein. V.a. falls du viel mit Raw-Fotos arbeitest.
    Und so wie ich das verstehe bedeutet "keine Angabe" bei einem bestimmten Farbraum nicht, dass es "diesen Farbraum nicht gibt", sondern einfach nur, dass sie für diesen keine gemessenen Werte angegeben haben. Ich kann mir auch vorstellen, dass BenQ keine Werte für ihre PDs angeben, weil sie bei ihrer SW-Reihe damit werben 99% Adobe-sRGB zu erreichen. Der höhere Preis muss ja gerechtfertigt werden ;)
    Man kann aber sagen: wenn einem Adobe-RGB wichtig ist, kann man sich auch die Werte von DCI-P3 anschauen, da die beiden Farbräume recht ähnlich sind. Und da erreicht dein BenQ angeblich einen Wert von 95%, der Dell sogar 98%.

  • Hallo Mettsemmel,


    herzlichen Dank für Deine Rückmeldung und die Empfehlung! Ja, der BenQ PD2706U fand ich Preis/Leistung auf den ersten Blick auch überzeugend, aber vermutlich müßte ich mal an dem Monitor arbeiten, um das wirklich beurteilen zu können…


    Inzwischen bin ich schon wieder etwas schlauer, mein alter NEC Monitor hat eine Adobe RGB Abdeckung von 99%, und auch wenn ich persönlich das nicht einschätzen wie sehr man das im Alltag merkt, bin ich mit dem NEC sehr zufrieden gewesen – vielleicht genau deswegen.


    Wie viel anders ist der Adobe Farbraum und merkt man da tatsächlich einen Unterschied beim Arbeiten? Und wir genau verhält sich das im Vergleich mit Farbraum DCI-P3?


    Wenn Adobe RGB immer noch state-of-the-art ist, würde ich mich gerne beraten lassen. Zeitlich verbringe ich sicherlich 8 h+ am Tag vor dem Monitor, somit ist es sicherlich auch ok, 1000 Euro und etwas mehr dafür auszugeben.


    Meine Wünsche: 27 Zoll, 4 K, Apple-kompatibel, vermutlich Adobe RGB und zwei Macs würde ich gerne anschließen können sowie 1 externe Festplatte. Bei dem BenQ PD2706U fand ich toll, dass er an der Seite noch die Möglichkeit hat USB-Sticks und Kopfhörer anzuschließen, ist aber kein Muss.

  • Der ViewSonic scheint mir ein richtig guter Tipp, danke!


    Auf Prad.de gibt es aber genau zu dem Modell VP2786-4K bislang noch kein Test, oder hab ich den nur nicht gefunden? … und ich bin etwas eingeschüchtert, weil der Vorgänger, vermute ich zumindest aufgrund der Artikelnummer, hier nicht überzeugt hat…


    Test Monitor ViewSonic VP2785-4K - Prad.de
    Test des ViewSonic VP2785-4K: 27-Zoll 4K-Profi-Grafik-Monitor zeigt Schwächen im Detail.
    www.prad.de

  • Hm verstehe, da müsstest du mal gucken, ob du woanders einen guten Test findest.
    Hier hab ich übrigens deine Wünsche eingegeben:
    https://geizhals.de/?cat=monlcd19wide&xf=11939_26%7E11940_28%7E11955_IPS%7E11961_99%7E13263_38402160

    Wenn man zusätzlich noch filtert nach Features, die dein BenQ hat wie KVM-Switch und Kontrast von 1200:1 bleibt kaum noch was übrig.
    Wenn du auf diese beiden Features verzichten kannst, könntest du bei BenQ eine Liga höher gucken, statt PD-Serie zur SW-Serie: der SW272U zum Beispiel oder den EIZO CS2740.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde dir auch empfehlen, die CS-Serie von Eizo in deine Überlegungen einzubeziehen.

  • Wenn ich hier alle Berichte und Tests lese, scheine ich an der CS-Reihe von Eizo kaum vorbeizukommen... Der CS2740 steht auch auf meiner Liste, aber irgendwie – das mag vermutlich subjektiv zu sein – geht es mir so, dass der Monitor altbewährt und vertraut aussieht, aber eben auch etwas »old school« mit dem breiten Rahmen und dem Standfuß... – da kommen die Modelle von BenQ und ViewSonic schon etwas »frischer« daher…


    Klar, es geht hauptsächlich um die inneren Werte, und ich schau natürlich in den Monitor rein und eher selten drumherum, aber die Gestaltung ist mir nicht ganz so unwichtig…


    Gibt es vergleichbare Modelle zu dem Eizo CS2740, die ihr empfehlen könnt oder ist Eizo eben Eizo und alle Vergleiche eher schwierig?

  • Ich versteh total was du meinst. Die EIZOs sehen immer sehr pragmatisch und "büromäßig" aus. Mir ist das auch nicht unwichtig. Wenn man schon so viel Geld in die Hand nimmt für etwas auf das man jeden Tag guckt, will man auch etwas haben, das modern aussieht und nicht wie aus der 90ern.

    Was den breiten Rahmen angeht kann ich mir vorstellen, dass es wirklich schwierig ist ihn dünn zu machen ohne einen Kompromiss bei der Randbeleuchtung eingehen zu müssen.
    Die Frage ist, ob du in dem Preisbereich wirklich einen Unterschied zu einem BenQ oder Dell sehen kannst oder wirklich nur messen. Das kann ich dir leider nicht beantworten.

  • Danke für die Tipps und Anregungen! Ich habe mich inzwischen für den Eizo CS2740 entschieden und ihn jetzt seit ein paar Tagen in Betrieb.


    Äußerlich ist der Unterschied zum meinem alten NEC 2690WUXI gar nicht so groß, das war im ersten Moment etwas enttäuschend, aber angeschaltet ist der Unterschied sehr deutlich.


    Schärfe, Auflösung, Helligkeit, Farbwiedergabe (sogar ohne Kalibrierung), Verläufe: top!

    Aktuell arbeite ich an einer Auflösung von 2650 x 1440 px, 4K erscheint mir deutlich zu klein für den Alltag (wohlmöglich eher die Wahl wenn man einen zweiten Monitor hat und an dem Eizo nur Bildbearbeitung macht).

    Anschlüsse hätte der EIZO für meinen Geschmack mehr haben dürfen (Kopfhörer und Netzwerk wären toll gewesen) und besser platziert (die 2 USB-Anschlüsse sind links und hinter dem Monitorrahmen), aber gut, es geht natürlich auch ohne.


    Ich bin mit meiner Wahl zufrieden, trotzdem habe ich mir vieles nicht vorstellen können und hätte lieber bei einem Händler vor Ort verschiedene Monitore verglichen.


    Aber wenn man einen Monitor sucht mit Adobe-RGB Farbraum ist das nahezu unmöglich.

    Und drei Monitore zu bestellen und dann zwei wieder zurückzuschicken kam für mich nicht in Frage.

    • Offizieller Beitrag

    Eine gute Wahl und wenn du erst einmal ColorNavigator 7 installiert hast und den Monitor kalibrierst, wird es perfekt sein. Auch wenn du z.B. zwischen Adobe RGB und sRGB wechseln möchtest. Einfach per Klick.