Danksagung
Keine Angst, ich schreib jetzt keine Romane. Es ist mir aber wichtig, allen Usern zu danken, die in diesem Board mit teils sehr ausführlichen Artikeln zur Entscheidungsfindung erheblich beigetragen haben.
Auch möchte ich prad zu diesem Webauftritt beglückwünschen. Die Gestaltung und inhaltliche Qualität sucht wirklich ihresgleichen und macht sicherlich viel Arbeit; um dies zu würdigen, hab ich gestern auch brav den Obolus für die Premium-Mitgliedschaft überwiesen.
So, jetzt aber genug Geschwafel, kommen wir zum wesentlichen.
Ausgangslage
Vor wenigen Monaten fing der Ärger mit meinem 17-Zöller der Marke Sony (Modell 200 SFT) an. Stück für Stück haben sich Teile der Displaybeschichtung ins Nirvana aufgelöst und hinterließen die Optik eines ölartigen Schmierfilms. Das Bild sah an diesen Stellen so aus, als ob jemand Sekundenkleber auf dem Monitor verteilt hätte – nur viel schlimmer (ok, ist jetzt etwas übertrieben, aber von einem Sony hätte ich schon eine längere Haltbarkeit als fünf Jahre erwartet). Kurzum, es musste ein neuer Monitor her; und es sollte schon aus Protest kein Sony mehr sein.
Mein Nutzungsprofil
Eigentlich arbeite ich nur an meinem Rechner, ein kleiner, günstiger Monitor aus dem Markt für nicht Blöde oder dem geilen Geizgeschäft sollte also reichen……………
Blööööödsinn, Leute, arbeiten tue ich den ganzen Tag im Büro, mit der Kiste daheim wird gezockt, gesurft und gelegentlich mal ein Brief geschrieben. Also, der Neue sollte eine größere Bildfläche haben, dazu kräftige Farben aufweisen und natürlich zu 100% spieletauglich sein (ok, mit 95% wäre ich auch zufrieden).
Ich zähle mich jetzt nicht zu den Hardcorezockern, UT und Co. sind nicht so mein Ding. Am liebsten spiele ich Rollenspiele (Morrorwind, Gothic, natürlich Diablo), Echtzeit-Strategie (Warcraft I/II/III, Rise Of Nations), mitunter auch Ego-Shooter (Elite Force I/II, Star Wars Jedi Knight) oder andere Actionspiele (Deus Ex, Enclave), gelegentlich auch Sportspiele (FIFA Football). Aktuell zocke ich Freelancer.
Die Entscheidung
Wochenlange intensive Studien von Tests und Erfahrungsberichten (insbesondere auf prad) führten mich zum Ergebnis, das der ViewSonic VP181b meine Erwartungen erfüllen sollte – und das zu einem im Vergleich attraktivem Preis.
Eines vorweg, ich wurde nicht enttäuscht…
Bestellung und Lieferung
Also bestellte ich das Flachdisplay nach einer längeren Unschlüssigkeitsphase a la „Bestellen oder nicht Bestellen, das ist hier die Frage“ und einem bangen Blick auf meinen Kontostand beim TFTshop.net, über den ich in diesem Forum schon so viel Gutes gehört habe.
Am 22.11.03 habe ich geordert und am selben Tag per Vorauskasse € 619 (inkl. € 9 Versandkosten) überwiesen. Am 27.11.03 hielt ich das gute Stück dann originalverpackt und unversehrt in den Händen (Die Lieferung erfolgte hier im übrigen nicht durch die Post oder einem Paketversender wie UPS, sondern vermutlich durch den Lieferdienst eines Großhändlers). Den Versandstatus konnte ich dabei online die ganze Zeit über mitverfolgen. Dies klappte also reibungslos, so dass ich den TFTshop.net guten Gewissens weiterempfehlen kann.
Nettes Gimmick: Die zum Monitor passende Tastatur von ViewSonic wird mir nach Verfügbarkeit gratis zugeschickt. Meine computergraue Tastatur passt jetzt aber auch optisch wirklich nicht mehr ins Gesamtbild (Maus schwarz-silber, Lautsprecher schwarz, Lampe schwarz), ein Austausch ist aus esthetischen Gründen hier ohnehin erforderlich.
Der Lieferumfang
Geliefert wurden
- TFT-Monitor (ach was, machste Sachen)
- Stromkabel mit zwei Steckern für Deutschland
- Stromkabel mit drei Steckern für den Rest der Welt
- USB-Verbindungskabel für den im Monitor integrierten 4fach USB 2.0-Hub
- Analoges D-SUB-Monitorkabel
- Digitales DVI-Monitorkabel
- CD mit Treibern und Handbuch
- CD mit Pivot-Software
Der Lieferumfang enthält wirklich alles, zusätzliche Anschaffungen sind nicht erforderlich – beileibe keine Selbstverständlichkeit
Technische Daten
…sind in aller Ausführlichkeit hier zu finden. Ich zähle nur die Highlights auf:
- Bildschirmdiagonale 18,1 Zoll
- Standardauflösung 1280x1024 (SXGA)
- Analoger und Digitaler Anschluß
- 4fach USB 2.0 Hub
- IPS-Panel
- Pivotfunktion
Erste Eindrücke
Schnell den alten Monitor abgebaut (und mir dabei fast nen Bruch gehoben) und den Neuen aufgebaut - Mann, macht sich das Teil genial auf meinem Schreibtisch. Mehr Platz, sieht richtig aufgeräumt aus, und im Gegensatz zum alten Monitor eine schier unglaubliche Bildschirmgröße. Gespannt den Computer eingeschaltet. Heh, wieso kommt da kein Bild? Ach so, der scannt die Anschlüsse, er hängt jetzt ja digital an meiner GeForce 4Ti4200. Jetzt hat er den passenden Anschluss gefunden (den man im übrigen über die Einstellungen fest zuordnen kann. Das wäre auch im Handbuch gestanden, aber wer liest schon Handbücher?).
WOW, was für ein Bild!!!
Optik und Verarbeitung
Ein schmaler Displayrahmen und die drei Papageien (das Firmenlogo von Viewsonic) verleihen dem Flachbildschirm einen sehr edlen optischen Eindruck. Kein Vergleich mit der alten Röhre. Der Bildschirm ist hochwertig verarbeitet und lässt sich in wenigen Handgriffen optimal auf die eigenen Bedürfnisse einstellen. Er ist in der Höhe verstellbar, zudem horizontal und vertikal schwenk-/kippbar. Der solide Sockel sorgt für ungeheure Standfestigkeit. Nichts knirscht, nichts wackelt. Die Kabelführung für USB-, Monitor- und Netzwerkkabel sorgt für Ordnung.
Optik und Verarbeitung sind meiner Meinung nach – mit einem Wort – perfekt gelöst.
On Screen Display (OSD)
Die Einstellungen werden über vier kleine Tasten gesteuert. Schwarze Tastenbeschriftung auf schwarzen Tasten eines schwarzen Monitors – hier folgte offenkundig die Funktion der Form. Ist aber wie alles andere auch nur eine Gewöhnungssache.
Eingestellt bzw. angezeigt werden können
- Kontrast/Helligkeit
- Eingabequelle
- Farbeinstellungen
- Informationen zur Auflösung sowie Modellnummer und Seriennummer
- Automatische und manuelle Bildanpassung bei analogem Anschluss
- Menüeinstellungen (Sprache, Signalpriorität, OSD-Anzeige-Einstellungen)
Mit einem Tastendruck kann die Eingabequelle jederzeit zwischen D-SUB, DVI-A und DVI-D umgestellt werden.
Seltsam ist, das ich das Display gem. den Anzeige-Eigenschaften mit 75 Hz. betreibe, trotzdem zeigt mir die Display-Info 60 Hz an. Hier muss ich wohl noch ein bischen nachforschen.
Ausleuchtung
Das Display wirkt sehr homogen ausgeleuchtet, ich kann hier nichts, aber auch wirklich nichts bemängeln.
Farbraum
Prächtige, intensive Farben, schwarz ist schwarz, grau ist grau. Subjektiv – auch unter Verwendung des Nokia Monitor Tests – gibt es für mich auch hier nichts auszusetzen.
Kontrast und Helligkeit
Knackige Kontraste, sehr hohe Helligkeit. Beide Werte bin ich in der Form nicht gewohnt, weshalb ich sie erst mal auf ca. 75% heruntergeregelt habe. Schade ist, dass das OSD keine Prozentsätze anzeigt, sondern nur Balken. Eine exakte Einstellung der Werte ist hier nicht möglich – aber nach meiner Meinung auch nicht unbedingt erforderlich.
Schärfe
Wie es sich für einen Flachmann gehört – perfekt. Mehr ist hierzu nicht zu sagen.
Blickwinkelabhängigkeit
Die Blickwinkelabhängigkeit ist meines Erachtens zufriedenstellend und entspricht den Angaben zum Betrachtungswinkel von 160 Grad horizontal und vertikal. Von links betrachtet tritt panelbedingt ein deutlicher Kontrastabfall auf, was mich jedoch nicht stört. Ich nutze das Display allerdings auch nicht als Flimmerkiste für DVD´s vom Sofa aus. Wer für diesen Zweck ein Display sucht, wird mit dem Viewsonic sicherlich nicht unbedingt glücklich.
Der kristalline Effekt
In der Tat wirkt das Bild insbesondere bei hellen Hintergründen (weiß, grau) kristallin – siehe hierzu auch andere Testberichte in diesem Forum. Das ist nur schwer beschreibbar, das muss man selbst sehen. Mich persönlich stört das – nach einer kurzen Eingewöhnungsphase – nicht.
Pixelfehler
Leider ein Pixelfehler unten rechts, der zwar nur auf hellen Flächen erkennbar ist und dann auch nur, wenn man danach sucht, trotzdem überlege ich, ob er mich so sehr stört, dass ich das Display umtausche (Wenn man einen Pixelfehler halt erstmal gefunden hat, schaut man ständig hin, ist zwar neurotisch, aber da bin ich sicherlich nicht der einzige).
Meine Meinung: Wenn man schon einen Haufen Geld ausgibt, sollte man von der Industrie auch erwarten können, einwandfreie Ware zu bekommen. Ich kenne kein anderes Produkt, bei dem man mit dem Risiko leben muss, einen Produktionsfehler in Kauf zu nehmen.
Ich für meinen Teil wäre zudem bereit, für eine Null-Pixelfehler-Garantie auch etwas mehr zu bezahlen – leider habe ich keinen Internet-Shop gefunden, der eine derartige Garantie für diesen Monitor anbietet.
Spieletauglichkeit
Folgende Spiele habe ich bislang getestet:
- Freelancer
- Enclave
- Elite Force II
- Gothic II
- Warcraft III
- Fifa 2004
Alle Spiele sind super spielbar, Schlieren konnte ich nicht wirklich wahrnehmen. Für mich ist das Display zu 98% spieletauglich. Angesichts der größeren Bildfläche wird das Zocken jetzt natürlich noch mehr zum Genuss – der Folgekosten in Form einer wohl oder übel performanteren Grafikkarte leider mit beinhaltet.
Besonders gut finde ich, dass andere Bildauflösungen nicht nur interpoliert, sondern auch in Originalgröße zentriert dargestellt werden können. Dies kommt mir gerade bei Freelancer sehr entgegen, wo die maximale Auflösung 1280x960 beträgt. Durch die Zentrierung in Originalauflösung bleibt das ganze Bild scharf und schlierenfrei, und trotzdem wird fast die gesamt Displayfläche genutzt.
DVD-Tauglichkeit
Sitzt man frontal zum Display, kann ich ihm auch eine absolute DVD-Tauglichkeit bescheinigen – keine störenden Schlieren trüben das Bild. Ich habe zumindest in dem kurzen Test keine entdeckt.
Fazit
Na gut, jetzt ist es doch ein Roman geworden, sorry for that.
Eins steht fest, ich habe mein Traumdisplay gefunden. Vernünftiges Preis- Leistungsverhältnis, super Bildqualität, absolut spieletauglich und zudem noch meiner Meinung nach ein optischer Leckerbissen.
Bleibt lediglich das Problem des Pixelfehlers. Hier bin ich noch am überlegen, ob ich mich damit arrangieren kann (ich bin halt ein Pedant); er ist wie gesagt nur sichtbar, wenn man danach sucht, und auch dann muss ein heller Hintergrund gegeben sein.
Die Pixelfehlerproblematik trifft aber meines Wissens auf alle TFT-Monitore zu, so dass ich den ViewSonic VP181b uneingeschränkt empfehlen kann.
THE END
c.u. Neo