Da ich das Glück habe, den Dell 2001FP als 14tägige Leihstellung testen zu können, schreibe ich hier meine Erfahrungen nieder. Direkt vergleichen konnte ich den Dell 2001FP mit einem NEC 1880SX und einem Eizo L557. Aus diesem Grund musste ich die Auflösung im direkten Vergleich (Clone-Modus an einer ATI 9800 Pro) beim Dell auf 1280 x 1024 bei einer 1 zu 1 Darstellungen herunter stellen.
Das Gehäuse des Dell macht einen guten, weil stabilen Eindruck bei ansprechender Optik. Der Standfuß ist wirklich optimal. Die Höhenverstellung erlaubt eine Differenz von 13cm. Wenn der Monitor ganz unten ist, rastet der Fuß ein und muss bei Bedarf per Knopfdruck wieder gelöst werden. Die Bildunterkante liegt dann bei 12,8cm vom Schreibtisch. Ebenso wird Pivot-Funktion und eine seitliche Drehbarkeit geboten. Letzteres kannte ich bisher nur von NEC’s SX / UX Serie und möchte Dell dazu gratulieren. Diese Funktion habe ich bei anderen Monitoren bisher vermisst. Der Einstellbereich in der Vertikalen ist nach vorn sehr gering und nach hinten ausreichend. Die Anschlussmöglichkeiten sind sehr vielfältig. DVI, VGA, F-BAS (Chinchbuchse) und S-Video sowie ein USB-HUB für den 2.0 Standard werden geboten. Mitgeliefert werden eine VGA-, ein DVI- und eine USB-Anschlusskabel sowie das externe Netzteil. Daran sollte sich Eizo mal ein Beispiel nehmen, da hier das DVI-Kabel fehlt. Kritikpunkte am Gehäuse sind für mich die schwammigen Tasten und die zweite Leuchtdiode (noch zwei und es hätte für Weihnachten gelangt). Die hätte man z. B. gut 5 Sekunden nach Betätigung abschalten lassen können. Wenn am Monitor Filme geschaut werden, ist das störend.
Die Bildqualität des Dell habe ich erst allein auf mich wirken lassen und anschließend mit Referenz-Bilddateien, Monitor-Testprogrammen und Spielen mit den anderen Monitoren verglichen. Dabei habe ich DVI und Analog jeweils mehrfach gewechselt. Das Bild verschlechtert sich bei Analogverkabelung beim Dell nicht dramatisch. Hier zeigte lediglich der Eizo eine deutliche Schwäche. Wenn der kein wirklich perfektes Signal bekommt, kann man den derart angeschlossen nur als schwammig bezeichnen. Hierbei lässt sich der NEC z. B. kaum erschüttern und zeigt das beste „Analog-Bild“ mit toller Schärfe. In der Grundeinstellung (normal) sind die Farben des Dell 2001FP schlicht nicht zu gebrauchen. Diese Einstellung lässt z. B. alle Menschen auf Fotos gelbsüchtig aussehen. Es entzieht sich völlig meiner Vorstellungskraft, was sich die Entwickler hierbei gedacht haben. Aber auch die zwei anderen Werte (blau und rot) sind zwar anders, aber nicht besser. Leider gibt es bei diesem Monitor nur die Möglichkeit, die rot, grün und blau Werte zu ändern! Und nach mehreren Stunden des Einstellens musste ich schlicht feststellen, das mit den geboten Möglichkeiten k e i n e vernünftigen Grauwerte erreicht werden können. Das wirkt sich natürlich auf alle dargestellten Mischfarben negativ aus. Die Gegenprobe mit den anderen Monitoren belegte diese Feststellung. Für die Bildbearbeitung hat sich der Dell 2001FP damit eindeutig disqualifiziert. Bei der Darstellung von sehr feinen Linien und unterschiedlichen Graustufen gab der TFT z. T. Geräusche von sich und zeigte dabei gelegentlich in der Bildmitte einen ca. 3cm hohen horizontalen Balken in welchem Interferenzen auftraten. Letzteres Problem trat auch manchmal beim PixPerAn-Test auf. Ein weiteres Problem sind die REBK’schen Streifen, welche beim Dell deutlicher als beim NEC 2080UX+ erkennbar sind. Auf meinem Testexemplar ist als Herstellungsdatum Dezember 2003 angegeben. Übrigens konnte ich keinen Pixelfehler entdecken. Ebenfalls gab es keinerlei Probleme bei Umschalten verschiedener Auflösungen oder Signalquellen. Ebenso funktionierte die PiP-Funtion sehr gut und die Bildqualität über den Videoeingang oder PiP war überzeugend. Alle Auflösungen wurden einwandfrei entweder im Aspekt oder 1 zu 1 dargestellt.
Mein Fazit würde ich gerne anders sehen, doch Wunschdenken hilft hier nicht. Die gebotenen Features und der Sonderpreis von 893,-€ waren sehr verlockend. Doch morgen kommt der wieder die Kiste und ich lebe lieber mit meinem NEC 1880 SX noch etwas weiter, obwohl ich die hohe Auflösung sehr vermisse. Sehr gut sind die Anschlussmöglichkeiten, die Spieletauglichkeit (hier ein Foto im Vergleich zum NEC 1880SX) die hohe Auflösung und das Zubehör. Sehnsüchtig erwarte ich einen TFT-Monitor mit den optischen Eigenschaften des NEC 2180UX und mindestens der Geschwindigkeit des 20er LG-Panels. Wo bleibt der nur? Bei einer Auswahl zwischen Dell 2001FP und NEC 2080UX+ würde ich jedenfalls lieber die gut 400,-€ mehr für den NEC investieren. Allerdings sind da noch die REBK’schen Streifen die meiner Meinung nach auf Dauer unerträglich sind. Gerade wenn man Monitore wie die o. g. zum direkten Vergleich heranzieht, fällt das extrem auf und lässt einen darüber nur den Kopf schütteln.
Für gelegentliches Arbeiten am PC und den Hauptschwerpunkten Spiele und Video ist der Dell 2001FP zumindest aus preislicher Sicht (solange die Promotion läuft) dennoch zu empfehlen.