Hallo an alle,
die Umstände haben es ergeben, dass ich anstelle eines L795 nun einen L985ex zuhause stehen habe :] ... und das wird auch so bleiben. Ich will in aller Kürze zunächst die ersten Eindrücke schildern. Ein direkter Vergleich eines L795 neben einem L985ex ist leider nicht möglich, da der kleinere schon weg ist. Ich will aber dennoch versuchen, einen kleinen Überblick der Unterschiede zu geben.
Bestellung, Verpackung und Lieferumfang
Bestellt hab ich den Eizo beim T-Online Shop. Der Preis war sehr günstig und die Lieferbedingungen sehr gut. Nach einer Wartezeit von 14 Tagen erhielt ich dann das Prachtstück, Fertigungsdatum Januar 2004.
Der Eizo kommt sehr gut verpackt in einem braunen Pappkarton. Er sitzt rutsch- und stoßfest zwischen zwei festen Schaumstoffhaltern, das Panel ist durch einen sehr harten Pappkarton zusätzlich vor eventuell losem Zubehör geschützt. Der ganze Bildschirm ist zum Schutz nochmal in eine weiche Antistatik-Schaumstoffhülle gepackt.
Als Zubehör liegen neben dem Anleitungszubehör dem Bildschirm jeweils ein
DVI-I auf DVI-I Kabel
DVI-I auf SUB-D Kabel
SUB-D auf SUB-D Kabel
USB Kabel
Stromversorgungskabel
bei. Das Anleitungsmaterial umfasst ein sehr ausführliches Handbuch, die Garantiebestimmungen und eine CD. Auf der CD ist ein Windowstreiber samt ICC-Profil enthalten, die Anleitung als PDF, der EIZO Screenmanager und eine aktive Einstellhilfe für den Betrieb an einem analogen Signal. Über den Screenmanager lassen sich sämtliche Einstellungen anstelle über das OSD direkt am Rechner vornehmen. Der Screenmanager kann sich zudem für verschiedene Programme unterschiedliche Bildschirmeinstellungen merken und diese dann automatisch mit dem jeweiligen Programmstart aufrufen.
Mechanik und Design
Der mechanische Aufbau des L985ex ist sehr gut. Der Standfuß ist schwer und sichert einen hervorragenden Halt des Bildschirms. das Panel kann gedreht und gekippt werden und besitzt zusätzlich eine Pivot-Funktion. hier liegt auch das einzige Manko der Mechanik. Die Pivotfunktion besitzt keine Punkte, an denen der Bildschirm einrastet.
Sämtliche Verstellmöglichkeiten sind leichtgängig und dennoch sicher. Es bewegt sich alles geräuschlos, es gibt keinerlei kratzende oder quietschende Geräusche. Auch die Pivotfunktion lässt sich immer problemlos nutzen. Auch bei häufigem Verstellen wird diese Mechanik mehrere Jahre (Jahrzehnte :D) problemlos überstehen.
Das Design ist klassisch Eizo. Schlicht, sehr funktional und (das ist natürlich Geschmacksache) sehr schön. Der Rahmen ist gerademal 19mm breit, unten an der Bedienleiste 21mm. Die Kabel werden an der Rückseite durch einen im Fuß verborgenen Kabelkanal gelegt. Die Anschlüsse sind jedoch sichtbar. Die Netz-LED ist bei Gebrauch blau, im Standby gelb und bei laufendem Rechner mit ausgeschaltetem Monitor gelb auf-und-abschwellend. Schön ist auch, dass der Bildschirm einen Netzschalter besitzt, mit dem das Gerät richtig ausgeschaltet werden kann.
Anschlüsse und Technische Feinheiten
Der L985ex besitzt einen DVI-I und einen SUB-D Eingang, einen USB Eingang für die Steuerung (kein Hub) und einen Eingang für die Versorgungsspannung. Das Netzteil ist im Bildschirm integriert und zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd hörbar. Analoge Signale werden problemlos automatisch synchronisiert und es ergibt sich ein flimmerfreies, sehr gutes Bild. Auch beim Betrieb über den DVI-Eingang ergibt sich kein Problem.
Das OSD läßt umfangreiche Einstellungen zu. Neben den üblichen Bildparametern lassen sich Gammawerte zwischen 1,4 und 3,0 einstellen und es ist ein Farbmanagement für Graustufen, Sättigung und Intensität für RGB und CMY Farben integriert.
Anders als auf den Internetseiten von Eizo beschrieben kann der L985ex Auflösungen, die kleiner als 1600x1200 sind, sowohl auf Vollbild vergrößern, als auch vergrößern unter beibehalten des Seitenverhältnisses oder in der eigentlichen Größe anzeigen. Der hierbei entstehende Rand kann in seiner Intensität frei über unterschiedliche Graustufen zwischen Weiß und Schwarz eingerichtet werden.
Das Interpolationsverhalten bei Vergrößerungen ist einmalig (und kann zudem eingestellt werden). Es ist problemlos möglich, den Bildschirm bei 1280x1024 zu betreiben. Einziges Manko ist hierbei, dass alles etwas zu groß erscheint :))
Der Punkt der Interpolation ist vor allem für diejenigen wichtig, die gerne auch mal aufwändiger 3D-Spiele spielen wollen. Schließlich schafft keine aktuelle Grafikkarte derzeit die 1600x1200 bei optimaler Qualität. die 1024x768 schon
Schön sind auch die Einstellmöglichkeiten, die sich nicht aufs Bild direkt beziehen. So lässt sich z.B die Netzleuchte ausschalten, der Piepston des Menus abstellen, das Menu drehen (wichtig für Pivot-Funktion), und der Monitor zeitgesteuert unabhängig vom Rechner abschalten. Das OSD gibt zudem Auskunft über die Seriennummer und die Betriebsdauer. Die Eingangssignalpriorität läßt sich festlegen und es sind verschiedene Speicherplätze für Bildparameter vorhanden, die sich direkt ohne Umweg über das OSD auswählen lassen.
Bildqualität und Schlieren
Die bisher sehr positiven Schilderungen werden jetzt noch von der Bildqualität geschlagen. Die Farben sind kräftig und klar, der Bildschirm hat korrekte Voreinstellungen für unterschiedliche Farbräume, was das Arbeiten im graphischen Bereich stark erleichtert. Das Panel zeigt keine Farbabhängigkeit vom Betrachtungswinkel, nur der Kontrast wird etwas schwächer mit steilerem Blickwinkel. Alles in allem von den Farben her mit dem L795 das brillianteste Bild, das ich bisher bei einem Computermonitor sehen durfte.
Das Schwarzbild ist sehr homogen, bei langem genauen Hinsehen im abgedunkelten Raum sind minimale Inhomogenitäten feststellbar, alles in allem ist die Ausleuchtung sehr gut.
Um die Schlieren zu beurteilen nutzte ich gerne meinen subjektiven Eindruck und keine Zahlen. Der Eizo eignet sich für jedes derzeit aktuelle Spiel. Getestet hab ich Battlefield, Diablo2, DeusEx und MaxPayne. Sowohl in dunklen als auch in hellen Leveln ist das Spielen problemlos möglich. Bei sehr schnellen Bewegungen ist selbstverständlich eine leichte Unschärfe vorhanden, diese stört aber selbst bei stundenlangem Gezocke überhaupt nicht. Bei Filmen gibt es keinerlei Probleme.
kleiner Vergleich von L795 und L985ex
Dieser Abschnitt wird sehr kurz ausfallen, da der L795 schon weg ist. Neben den 2" mehr Diagonale des L985ex, die übrigens wirklich etwas ausmachen, sind die mechanischen Eigenschaften fast identisch. Der L795 hat keinen eingearbeiteten Kabelkanal auf der Rückseite sondern eine Metallklammer.
Das Bild ist bei beiden gleich brilliant, der L985ex ist jedoch wesentlich flexibler was das Einstellen der Bildparameter angeht (Gamma etc.). Während sich beim L985ex in Abhängigkeit des Blickwinkels der Kontrast ändert, ändern sich beim L795 ein bißchen die Farben.
Zum Spielen ist der L985ex mehr geeignet als der L795. Der zieht gerade in dunklen Leveln schon mal stark Schlieren. Jedoch ist auch mit dem L795 jedes Spiel sehr gut spielbar.
Der L795 hat jedoch den aktuelleren Prozessor der die Funktion ActiveRotation und BildImBild (ActiveShot) ermöglicht. Bisher vermisse ich sie jedoch nicht.
Im großen und ganzen ist das Arbeiten vor dem L985ex ein Traum. Es gab in einem anderen Thread die Frage, ob die Schrift noch lesbar ist: Ja, hab ich bisher überhaupt keine Probleme. Man muss sich jedoch im positiven Sinne erst mal an all den Platz geöhnen, der mit einem L985ex auf einmal zur Verfügung steht. Platz auf dem Windows-Desktop und beim CRT-Umsteiger Platz auf dem Schreibtisch :))
Falls ihr Fragen habt, nur zu :))