Beiträge von Denis

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    und zwar nicht wegen der Geräuchbelastung (mein Rechner ist ohnehin recht laut) sondern eher aus meiner schlechten Erfahrung was die Haltbarkeit betrifft.


    Da würde ich mir erstmal keine Sorgen machen. Ich habe jetzt seit Anfang 2008 einen SX3031W mit zwei Lüftern. Er wurde letztes Jahr getauscht, die Lüfter machten aber nie Probleme. Habe da auch von mir bekannten Benutzern keine Beschwerden gehört.


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    Wie schätzt ihr das Probem ein - besteht die Möglichkeit den Lüfter selbst zu wechseln - oder muss das Gerät dann zur Reperatur?...


    Ein Austausch wird nur herstellerseitig möglich sein, sofern die Garantie erhalten bleiben soll. Üblicherweise hast du bei Eizo die Wahl zwischen Austauschgerät und Reparatur.


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    Mein Plan wäre zwar eher mir den cx240 anzuschaffen (günstiger) - dessen datenblatt aber ein weitgehend mit dem cg246 identisches Panel nahelegt.


    Das Panel ist identisch (du wirst also auch in den Genuß der blickwinkelstabileren Schwarzdarstellung kommen). Die Unterschiede liegen auf Seiten von Elektronik und integrierter Sonde. Außerdem liegt Color Navigator beim CX nicht kostenfrei bei. Am Ende musst du abwägen: Insbesondere wenn dir die Farbraumemulation und eine "full featured" interne Sonde wichtig sind, solltest du zum CG greifen.

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    Wäre es vielleicht möglich das du die icm von meinem Bekannten kurz mit eurer Software überprüfst


    Woher hat dein Bekannter denn die ICM? Das sieht absolut nicht nach einem selbst erstellten Profil aus, da "DELL" als Tag hinterlegt ist und kein vcgt-Tag vorhanden ist (enthält die Korrekturen für die Grafikkarten-LUT, fällt bei einer reinen Profilierung weg). Ich vermute eher mal ein generisches Herstellerprofil. Abdeckung liegt hier bei rund 96 Prozent.

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    Könntest du die icm eventuell bei hochladen und verifzieren, ob da auch nur ca. 82% rauskommen?


    Wie gesagt, ich habe für die angeführte Aufbereitung bereits das Profil von tftcentral genutzt. Unter vergleichbaren Bedingungen (Kalibration auf D65, Adaption nach D50 via Bradford) sind die farbmetrischen Daten faktisch deckungsgleich. Du kannst ja z.B. mit dem ICC Inspector auch mal direkt ins Profil schauen.


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    Leider kriege ich immer einen Fehler wenn ich die icm von TFT Central hochlade


    Es handelt sich beim tftcentral Profil um eine v4-Version. Damit wird der Farbrechner von ICCView wohl Probleme haben. Wenn du das mit dem tftcentral Profil aber selbst verifizieren willst: Schnapp dir den ICC Profile Inspector und ein v2-Matrix Profil (z.B. AdobeRGB oder sRGB). Trage die Werte für rXYZ, gXYZ, bXYZ (jeweils X,Y,Z) des tftcentral Profils in das v2-Profil ein. Das sind die farbmetrischen Daten der Primärfarben aus denen solche Lab-Viewer die Gamut-Boundary ermitteln. Speichern und vergleichen. Du kannst allerdings bereits in der Normfarbtafelabbildung des Profile Inspectors sehen, dass entsprechende Unterabdeckungen vorhanden sind.

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    Sowohl beim Dell S2440L als auch beim BenQ GW2750HM misst Prad eine schlechte sRGB Abdeckung und TFT Central eine gute. Wie kann es sein das die Messung bei beiden AMVA Displays genau entgegengestzt ist? Liegt es an unterschiedlichen Messverfahren?


    Nein. Die Abbildung auf die CIE-Normfarbtafel verzerrt das etwas. Anbei die Aufbereitung aus dem ICC-Profil von tftcentral. Bezugsweiß jeweils D50.


    Erstes Bild: CIE-Normfarbtafel


    Zweites/ drittes Bild: Lab entlang der Helligkeitsachse
    Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
    Schwarzes Volumen: sRGB
    Buntes Volumen: Schnittmenge, etwa 82 Prozent.

    Kann mir das nur mit den Spiegelungen erklären, kenne das Display ja selbst auch. Hast du mal ein Schwarzbild in einem dunklen Raum angezeigt und dann aus dem Winkel betrachtet?


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    Und das obwohl Apple doch angeblich das selbe(?) Panel verwendet wie der Dell...


    Es handelt sich jeweils um das LM270WQ1, wobei im U2713 eine neuere Revision eingesetzt wird. Technisch nehmen sich die Subvarianten aber nicht viel.

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    Ist es bei IPS-Panels in dieser Größe wirklich "normal", dass man bei frontaler Betrachtung kein einheitliches schwarz bekommt?


    Mit dieser Einschränkung musst du leben. Eine aktuelle Alternative mit stark reduziertem Effekt findest du erst beim Eizo CG246 (bzw. CX240), dessen IPS-Panel mit einer speziellen Polarisationsfolie versehen wurde. Siehe auch unseren Bericht mit entsprechenden Bildern.

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    Lässt sich der Monitor eigentlich vernünftig unter srgb betreiben ?


    In einem farbgemanagten Workflow werden ja entsprechende Transformationen unter Berücksichtigung der beteiligten Profile vorgenommen. Die Frage stellt sich also erst gar nicht. Darüber hinaus implementiert Eizo aber eine hervorragende Farbraumemulation. Damit lässt sich beispielsweise eben auch sRGB in nicht farbmanagementfähigen Anwendungen exakter nachstellen als es mit fast jedem Bildschirm ohne erweiterten Farbraum möglich wäre.


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    Oder geht es schon eher in Richtung adobe RGB?


    Der Farbumfang entspricht dem von Bildschirmen mit WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung.

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    ups, dann bleibe ich bei sRGB.


    Das bedeutet ja nicht, dass es sinnfrei wäre. sRGB ist zwar ein volumetrisch größerer Farbraum als in der Ausgabe (Druck/ Belichtung) möglich wäre, trotzdem beschneidest du damit den Tonwertumfang. AdobeRGB oder ECI-RGB sind daher für die RAW-Entwicklung und spätere Ausgabe definitiv sinnvoll.

    Die verkleinerten Bilder enthalten kein ICC-Profil. Der Browser wird entweder sRGB unterstellen oder die RGB-Werte direkt abbilden. Das Bild bleibt blau. Du kannst ihm ja mal in Photoshop ein Arbeitsfarbraumprofil zuweisen (nicht konvertieren). In der Großansicht ist das Falschfarben-Profil verfügbar. Sofern das Profil ausgewertet wird, werden die Tonwerte entsprechend in den Verbindungsfarbraum überführt. Aus dem Blau im Quato-Bild wird ein roter Tonwert. Wie dann in Monitor-RGB transformiert wird, ist für die grundsätzliche Darstellung unerheblich. Es bleibt "irgendwie" rot. Der IE unterstellt als Ausgabecharakteristik immer sRGB, was natürlich den Sinn des Farbmanagement unterläuft. Da er aber das Dateiprofil auswertet, ist die erste Transformation (Bild-RGB => PCS) korrekt.

    Jein. Sie berücksichtigen Dateiprofile (was generell best practise sein sollte). AdobeRGB kannst du mit den Farbmitteln aber nicht vollständig darstellen. Gilt auch für sRGB, das aber eben auch signifikante Unterabdeckungen in Bezug auf Ausbelichtung/ Druck aufweist.

    Nein, das Bild ist einfach nur in Blau angelegt und wird über ein "verdrehtes" ICC-Profil in einem profilberücksichtigenden Workflow auf Rot umgemappt. Ob dann anschließend über ein valides Monitorprofil in Bildschirm-RGB zurückgewandelt wird, kann man damit natürlich nicht übeprüfen. Ein "Pseudo-Farbmanagement" (also z.B. generell nach sRGB wie beim IE) bleibt also unentdeckt.


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    Im Forumsbeitrag sind die Farben falsch, nach anklicken und öffnen in einem weiteren Register von IE9 sind sie richtig.


    Liegt daran, dass in den verkleinerten Vorschaubildern kein Profil hinterlegt ist.

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    die farbvalenz beschreibt ja nur die farben z.b. das hellgrün gleich xyz hellgrün ist, sie hat aber nichts mit den farbreizen zu tuen die für alle immer gleich sein sollten


    Für visuelle Gleichheit, wie du im selben Absatz schreibst, reicht hier die bedingte Gleichheit, also die Auslösung der gleichen Farbvalenz. Das ist der Inhalt des zweiten Graßmannschen Gesetzes und die Voraussetzung für die Farbnachstellung insbesondere eines Selbstleuchters. Sonst müsstest du Millionen von Subpixeln pro Pixel einsetzen, die (wie auch immer) jeden möglichen Farbreiz nachstellen.



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    richtig, du bringst die valenz aber beim kalibrieren durcheinander


    Nein, auf keinen Fall. Das Messgerät liefert die Farbvalenz des normierten Beobachters in Bezug auf die gerade angezeigte Farbprobe und nichts anderes wird für Kalibration und Profilierung verwendet. Ein "D65-Schalter" in deiner Kalibrationssoftware bezieht sich also auf die entsprechenden Farbmaßzahlen aber nie auf ein bestimmtes Spektrum, das aus ihnen auch gar nicht mehr abgeleitet werden kann.


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    die farbvalenz ist doch vollkomen unerheblich weil sie ja nur theoretisch die farben beschreibt,


    Die Farbvalenz ist fundamental entscheidend. Sie wird durch die Farbmaßzahlen beschrieben und damit auch in der Charakterisierung durch ein ICC-Profil abgebildet.


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    nach dem kalibrieren soll ein bildschirm ja auch kein d65 oder d50 aussenden, außer seine kristalle sind voll geöffnet und sollen weiß sein.


    Es ging mir schon um die Weißdarstellung. Aber sie senden auch dann kein D-Normlicht oder annähernd D-Normlicht aus und sollten es auch nicht. Sie emittieren nach der "D65 Kalibration" nur Licht, dessen Farbvalenz nach Passieren der Panelfilter dem von D65-Normlicht entsprechen sollte. Es ist also bedingt mit D65-Normlicht gleich aber nie spektral. Muss es auch nicht, denn wie wir ja bereits festgehalten haben, ist die spektrale Zusammensetzung von Farbreizen zwar für die ausgelöste Farbvalenz verantwortlich, es handelt sich aber um keine 1:1 , sondern n:1 Beziehung. Halte dir bitte einen Bildschirm mit monochromatischen Primärfarben vor Augen. Dessen Weiß bei besteht nur aus Licht dreier Wellenlängen, ist aber mitnichten "schlechter" oder würde nach "D65 Kalibration" (bei perfektem Matching zwischem realem und normativem Beobachter) "irgendwie" anders aussehen.


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    bewusst verallgemeinernt gesagt am computer was man allgemein als colormanagement(cmm) bezeichnet


    Ich hatte das schon bewusst geschrieben, denn die Kalibration "auf" einen Farbraum findet eben nicht statt. Ein Farbrechner, also das Color Management Module, sollte in diesem Zusammenhang Erwähung finden.


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    das glaubst du vieleicht bei den ganzen ja-sagern die die ganzen jahre deine ausführungen immer nur abgenickt haben ohne sie zu verstehen oder sich nicht trauen es dir zu sagen


    Wußte gar nicht, dass ich beruflich in eine solche Position aufgerückt bin – Glück gehabt.


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    hier ist schon ein hinweis darauf das in der realität farben nicht einfach so gemischt werden können, das ist beim drucken und mischen von tinte so sowie bei einem maler der die farben anmischt u


    Wir können uns gerne über Körperfarben unterhalten, aber das wird noch fruchtloser befürchte ich.


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    fehlt dir irgendeine frequenz im spektrum ausgehend vom backlight oder hast geringe abweichungen bzw. zuviel zu den anderen farben im spektrum bekommst du probleme beim kalibrieren, v


    Das heißt also ein Bildschirm mit monochromatischen Primärfarben, dessen Pixel nur Licht jeweils einer Wellenlänge aussenden ist maximal schlecht, weil ihm ja total viele Wellenlängen fehlen? Sry, das ist wirklich grotesk. Natürlich "darfst" du solches Licht aber nicht zur Beleuchtung von Farbproben einsetzen.


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    ich weis was icc ist


    Den Eindruck habe ich in Bezug auf die Abläufe absolut nicht.


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    ist jedenfalls nicht so das einige von deinen bemängelten aussagen so falsch sind das es nicht mehr zu den richtigen ergebnissen auf den bildschirmen oder deinen programmen sowie schulungskonzepten führt


    Alles klar. Reiche deine Erkenntnisse im deutschsprachigen Raum bitte dringend an fogra und ugra (die müssten dann auch dringend ihr UDACT korrigieren) weiter, damit deren Mitglieder endlich einmal die Kumster'schen Grundlagen der Farbmetrik und Farbmischung erfahren. Wichtig wäre auch eine Info an die Hersteller aller Kalibrationslösungen, die, genau wie ich, dementsprechend danebenliegen müssen.


    Nach Lesen des letzten Absatzes mache ich jetzt vom Hausrecht Gebrauch. Ich mache mich nicht zum Hampelmann. Der geneigte Leser hat ja genügend Weisheiten gesammelt vor sich.

    :(


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    wie kommst du auf den begriff farbvalenz der primärfarben?


    Wieso sollte ich nicht darauf kommen? Genau sie ist durch die Farbmaßzahlen normativ für die Arbeitsfarbräume, zusammen mit der TRC, definiert und aus ihr ergeben sich alle ermischbaren Sekundär- und Tertiärfarben.



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    die farbvalenz ist etwas das du ab der aufnahme an deinen augen im kopf wahrnimmst und hat nichts direkt mit dem bildschirm zu tuen


    Die Farbmaßzahlen bilden (drei linear unabhängige Größen zur eindeutigen Farbbeschreibung) eine Farbvalenz ab. Es handelt sich daher um eine Farbvalenzmetrik. Du hast ja einen geeigneten Link gepostet. Die Farbvalenz als "physiologisch farbige Wirkung einer wahrgenommenen Strahlung" (wikipedia), wird durch die Farbmaßzahlen quantifizierbar und Farbe damit eindeutig beschreibbar. Dass die Spektralwertkurven der normativen Beobachter kein ideales Matching für die individuellen Empfindlichkeitskurven bilden, habe ich bereits mehrfach erwähnt und auch die entsprechenden Konsequenzen erläutert. Ich verweise noch einmal nachdrücklich auf eine Publikation der fogra (insbesondere Abbildung 3 und 4):



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    am bildschirm wenn du 2 verschiedene farbräume darstellen willst? nein, dann kalibrierst du auf beide am bildschirm und auf einen am computer zum wechseln der farbräume


    Um Himmels willen, nein. Absolut und gar nicht! Die notwendigen Transformationen übernimmt ein CMM. Das ist im Falle eines Matrix-Profils simple Matrizenrechnung + Bestimmung des GBD für das farbmetrische Gamut-Mapping. Ich rede auch nicht irgendwie theoretisch davon, sondern habe so etwas selbst implementiert. Du kannst natürlich problemlos ein Bild mit sRGB Quellfarbraum und ein zweites mit AdobeRGB gleichzeitig darstellen. Begrenzend wirkt nur der Farbumfang des Bildschirms. Hier einmal ein Beispiel für einen Bildschirm ohne erweiterten Farbraum:



    Die Farbmuster liegen in AdobeRGB vor und wurden unter Berücksichtigung des Monitorprofils relativ farbmetrisch in Monitor-RGB überführt. Gut zu erkennen sind die hohen Abweichungen in den hochgesättigten Farbmustern (speziell: Grün), während die anderen Tonwerte ideal transformiert werden konnten.


    Ein Bildschirm mit WCG-CCFL kann dagegen faktisch alle Tonwerte in AdobeRGB ideal darstellen (selbes Testverfahren):


    Die Messung gegen sRGB ist in "einem Rutsch" ohne irgendwelche Veränderungen ("auf einen Farbraum-Kalibration") wenige Minuten vorher ausgeführt worden:


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    eventuell verstehst du ja deinen eigenen satz nicht


    Der Satz kann genauso stehenbleiben. Ich weiß in dieser Beziehung schon sehr genau, wovon ich spreche und schreibe – habe in diesem Bereich bereits entwickelt (siehe u.a. die von prad genutzte Software zur Evaluierung) und auch ein Schulungskonzept umgesetzt.


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    ein messgerät kann keinen farbreiz(valenz) zerlegen, es kann nur ein spektrum in seine jeweiligen frequenzen zerlegen


    *Ächz*... Ich habe nie von der Zerlegung (?) einer Farbvalenz gesprochen. Die von der Sonde zurückgelieferten XYZ-Normfarbwerte bilden die Farbvalenz des normierten Beobachters (i.d.R. der 2 Grad Normalbeobachter der CIE, der sich direkt* aus Farbnachstellversuchen mit Probanden ergeben hat) in Bezug auf die aktuelle Farbprobe und beschreiben damit die Farbvalenz des menschlichen Beobachters. Die Zerlegung des eintreffenden Farbreizes bei einem Spektralfotometer/ Spektralradiometer ist die von dir erwähnte spektrale Zerlegung. Für Wortklauberei sollten wir uns beide zu Schade sein. Wie auch immer: In den Consumer-Spektralfotometern wird das eintreffende Licht via Beugungsgitter spektral zerlegt und dann abschnittsweise "bewertet" (Link). Die optische Auflösung liegt bei 10nm. Für die schmalbandigen Spektren von Selbstleuchtern ist das etwas grob (ISO 3664 fordert maximal 5nm), allerdings liefern entsprechende Geräte bislang hinreichend korrekte Ergebnisse, auch bei Bildschirmen mit WCG-CCFL oder RGB-LED blu.


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    warum ist dir denn die farbvalenz der primärfarben wichtig?


    Weil sich daraus der Farbumfang ergibt. Es können ja nur Tonwerte ermischt werden, die innerhalb des von den Primärvalenzen aufgespannten Raumes liegen.


    Um Aufwand und Kosten sowie Lichtverlust in Bezug auf die Panelfilter nicht explodieren zu lassen, ist es wichtig, dass die Hintergrundbeleuchtung bereits ein möglichst schmalbandiges, "passendes" Spektrum emittiert. Deswegen wurden ja WCG-CCFL, RGB-LED und (ganz neu) GB-r LED Hintergrundbeleuchtungen entwickelt.


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    im prinzip brauchst du deinen bildschirm nur auf den größtmöglichen farbraum einstellen,


    Wie gesagt, es wird NIE "auf" einen Farbraum kalibriert, die einzige Ausnahme bilden Farbraumemulationen (Infos zu Letzterer sehr ausführlich in den genannten Berichten). Wenn du z.B. mit sRGB arbeitest, müsstest du nicht einmal die sRGB-Tonwerkurve erreichen. Solange die aktuelle Charakteristik im Profil erfasst ist, wird korrekt in gammakorrigiertes Bildschirm-RGB transformiert.


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    kommt darauf an wieviel vom icc in deinen workflow mit einfließt,


    ?


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    da hätten wir desweiteren z.b. einen workflow bei dem dir auf einem srgb-screen eine adobergb foto unterkommt, das wäre scheiße und würde den workflow stören


    Zitat exemplarisch aus dem Absatz herausgegriffen: Ich spreche von einem medienneutralen ICC-Workflow und nicht davon, dass ich auf irgendeinem "sRGB Screen" ein "AdobeRGB Foto" öffne und dadurch den Workflow störe? Ich lese die Worte, aber mir entgeht der Sinn. Fraglos ist, dass bei einem Bildschirm mit sRGB ähnlichem Farbumfang viele gesättigte Tonwerte, die in AdobeRGB möglich sind, nicht ideal dargestellt werden können. Ein CMM kann sie nur bestmöglich auf die Farbraumgrenze transformieren. Auch CMYK-Softproofing ist mit so einem Bildschirm stark eingeschränkt.


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    der spektrale zuammenhang des farbreizes spielt bei der farbnachstellung die maßgebende rolle, der farbreiz(valenz) den du siehst und nachstellen willst hängt ja von dem spektrum rgb das du mit deinen augen aufnimmst ab


    Natürlich ergibt sich aus dem konkreten Farbreiz eine konkrete Farbvalenz. Wo habe ich das bestritten? Letztere ist aber nicht auf EINEN Farbreiz mit EINEM ganz bestimmten Spektrum begrenzt. Die gleiche Farbvalenz kann durch Farbreize mit ganz unterschiedlicher spektraler Zusammensetzung (bedingt gleiche Farben) ausgelöst werden (Graßmann lässt weiterhin grüßen).


    Und ich habe auch zum inzwischen dritten Mal erwähnt, dass eine Maximierung des Farbumfangs durch monochromatische Primärfarben erreicht würde. Du willst mich falsch verstehen, damit muss ich leben.


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    ich glaube da hat sich bei dir ein mythos wie bei d50/d65 eingeschlichen


    Das ärgert mich enorm. Aber ich muss hier niemandem etwas beweisen, zumal ich längst vergessen habe, um was es überhaupt noch geht. Meine irgendwann am Anfang geäußerte Empfehlung, sich zunächst ein solides Grundwissen – denn mehr ist das Gesprächsthema hier nicht – der niederen Farbmetrik anzueignen, war nicht despektierlich, im Gegensatz zu dieser Äußerung.


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    * Über die Anpassungen hin zu "virtuellen" XYZ Primärvalenzen (und damit letztlich auch "virtuellen" Spektralwertkurven) hatte ich etwas im vorigen Posting geschrieben

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    wenn es aber beim backlight d50 statt d65 hat wo kaum ein unterschied in der farbzusammensetzung is


    Es geht um die, in Zusammenhang mit dem Spektrum der Hintergrundbeleuchtung und den Farbfiltern erreichte Farbvalenz der Primärfarben. Kein Bildschirm* emittiert ein entsprechendes D-Normlichtspektrum nach der Kalibration auf D65 oder D50 (streng genommen muss man noch erwähnen, dass keine reale Lichtquelle ein D-Normlichtspektrum exakt emittiert). Das ist auch nicht das Ziel. Um einen hinreichend großen Farbumfang zu erzielen, müssen die Primärfarben möglichst gesättigt sein. Und das bedeutet zwangsweise ein schmalbandiges Spektrum – in letzter Konsequenz bis hin zu monochromatischen Primärfarben. Tertiärfarben (beinhalten die Neutraltöne inkl. Weiß) bestünden dann nur noch aus einer Lichtmischung dreier Wellenlängen, ohne für den Betrachter visuell "schlechter" zu sein. Beleuchtest du mit diesem Weiß dagegen eine Farbprobe, also z.B. einen Ausdruck, wäre das natürlich hochproblematisch.


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    wenn es aber beim backlight d50 statt d65 hat wo kaum ein unterschied in der farbzusammensetzung ist kannst du es wie du richtig sagtest auch im jeweiligen farbraum verwenden. bei stärkeren abweichungen würde es dir aber beim rgb-regeln an einer farbe fehlen oder bekommst spezielle farbmischungen in deinem angezielten farbraum nicht zustande.


    In einem auch nur ansatzweise (!) sinnvollen Regelungsbereich – man wird hier nie "auf Anschlag" herunterregeln müssen – unterliegst du keinerlei zusätzlichen (#97) Einschränkungen. Zudem kalibriert man nie "auf" einen Farbraum, außer mit speziellen Farbraumemulationen.


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    farbvalenz und farbsprektrum sind grundverschiedene dinge


    Richtig.


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    einen bildschirm nach farbvalenz zu kalibrieren ist wohl sehr schwierig weil du deine augen nicht mit dem computer verbinden oder anderweitig messen könntest, du kannst nirgends herausfinden welche farbe du mit deinen augen genau siehst


    Dafür verwendet du ja ein Messgerät, das den Farbreiz entweder zerlegt und dann gemäß der normierten Spektralwertkurven gewichtet (Spektralfotmeter/ Spektralradiometer) oder über Filter (Colorimeter) diese Spektralwertkurven direkt in Näherung (=> Korrektur notwendig) nachstellt. Das liefert dann "virtuelle" (umgehen die uneigentliche Farbmischung; gleichzeitig korreliert der Normfarbwert Y netterweise auch direkt mit Helligkeit bzw. Hellbezugswert der Farbprobe) Primärvalenzen zurück.


    Um es aber nochmal ganz klar auf den Punkt zu bringen: Eine farbechte Darstellung erhältst du nicht durch die sklavische Einhaltung eines normativen Bezugsweiß. Ich sprach in diesem Zusammenhang ja u.a. einige Limitierungen an. Mein Hauptbildschirm (WCG-CCFL) ist für die Abmusterung von Papiervorlagen unter D50-Normlicht auf 5800K kalibriert. Das Kalibrationsziel des zweiten Bildschirms (CCFL) weicht recht deutlich davon ab, um eine visuelle Übereinstimmung in den Neutraltönen zu erhalten.


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    die farbprofile bringen ja sonst nichts wenn du die bildschirmeinstellungen versaut hast und die profile durch deine einstellungen nicht die farben mischen können die du brauchst.


    Ein Farbprofil charakterisiert den aktuellen Bildschirmzustand. Im einfachsten Fall (Matrix-Profil) über die farbmetrischen Daten der Primärfarben und der Gradation. Die Validität ergibt sich dann einfach aus den Wirkzusammenhängen, die eben schon Hermann Graßmann so treffend beschrieben hat. Unterabdeckungen in Bezug auf eine wie auch immer gewählte Referenz können natürlich nicht weggezaubert werden. Mit farbmetrischem Intent werden Tonwerte innerhalb des Zielfarbumfangs nicht verändert. Alle anderen Tonwerte werden bestmöglich auf die berechnete Farbraumgrenze verschoben.


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    ich muss jedenfalls keine farbprofile benutzen weil mein bildschirm von haus aus kaum störungen hat.


    Das hat nichts mit "Störungen" zu tun. Selbstverständlich sind für farbkritische Arbeiten ICC-Profile unabdingbar, egal wie gut der Bildschirm ist. Sie vermitteln über einen geräteunabhängigen Verbindungsfarbraum (dem PCS) und ermöglichen ein definiertes Gamut-Mapping. Natürlich gibt es heute Bildschirme, die beispielsweise einen brauchbaren sRGB-Modus mitbringen oder gar eine flexible Farbraumemulation. Aber das berührt einen ICC-Workflow erstmal nicht. Mehr Infos dazu in unseren Testberichten, z.B. des Eizo CG275 oder NEC SpectraView 241.


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    das farbspektrum muss also einheitlich sein denn wenn du es nach farbvalenz kalibrierst sieht es bei jedem anders und unnatürlich aus.


    Nicht böse gemeint, aber auch nach mehrmaligem Lesen erfasse ich den Sinn nicht. Die spektrale Zusammenhang der Farbreizes spielt in jedem Fall bei der Farbnachstellung kein Rolle (natürlich indirekt durch die ausgelöste Farbvalenz), das wäre ihr Todesurteil und widerspräche dem, was du selbst gerade in Form der bunten Pixel vor dir siehst.


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    Oft wird die Frage gestellt, wieviel und welche Farben notwendig sind, um eine beliebige andere Farbe ausmischen zu können. [...] Bei der additiven Farbmischung tritt keine Absorption von Strahlung auf [Anmerkung: Bezieht sich auf den Vergleich mit Körperfarben], so dass bei der Mischung nur die Farbvalenzen der Einzelkomponenten, nicht aber deren Spektralkurven, eine Rolle spielen.

    [Prof. Dr. Kurt Schläpfer – Farbmetrik in der grafischen Industrie, Herausgeber: Ugra]


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    Anbei das Spektrum je eines Bildschirms mit WCG-CCFL (92% NTSC; erstes Bild) und CCFL (72% NTSC; zweites Bild) blu