Beiträge von Denis

    Zunächst ist zu beachten, dass bei einer Ansteuerung mit 8bit pro Kanal ein einfarbiger Verlauf über die gesamt Panelfläche natürlich nie absolut fließend dargestellt werden kann. Dafür reichen die insgesamt 256 Tonwerte im Ausgangssignal nicht aus. Beim EV2335 kommt dann noch dazu, dass er auch intern nur mit 8bit pro Kanal arbeitet. Damit treten im Rahmen der Signalverarbeitung Tonwertverluste auf, denn das Signal kann nicht unverändert zum Panel durchgereicht werden. Das wären die von dir zitierten Farbsprünge. Im üblichen Alltagseinsatz fällt das meist nicht negativ auf. Wichtig wäre für eine erste Beurteilung, dass du kein Farbprofil mit vcgt-Tag lädst (wird nach einer eigenen Kalibration und Profilierung erstellt) und auch nicht mit Adobe Gamma oder Farbeinstellungen im Grafiktreiber "spielst".


    Wenn du da mehr möchtest, mußt du zwangsweise zu einem Gerät mit präziserer interner Verarbeitung greifen. Das entsprechende Foris-Gegenstück hätte beispielsweise immerhin eine 10bit LUT.


    Zitat

    -wäre der Foris FS2332 frei von solchen Abstufungen?


    Ich habe das Gerät nicht live gesehen. In der Regel sollte eine 10bit LUT bei vernünftiger Implementierung ausreichen, um Einstellungen über das OSD des Bildschirms verlustfrei zu machen.


    Zitat

    -was bedeutet der Schieberegler "256"? Hat ein normales Bild (meine Kamera, 20 MP) in der Regel mehr Abstufungen?


    256 Tonwerstufen. Deine Kamera kann deutlich mehr Tonwerte erfassen.


    Gruß


    Denis

    Ohne Nachkommastelle ist die Genauigkeit relativ begrenzt, daher reicht es nur für tendentielle Aussagen:


    Flächenhomogenität - DeltaC:


    0.67 0.00 1.35 3.10 2.64


    2.16 1.39 0.00 0.64 2.28


    2.38 2.26 0.98 3.92 3.86


    Wie gesagt, mindestens eine Nachkommastelle täte für die Auswertung schon gut, so bleibt eine gewisse Spannbreite. Aber wenn du in den Ecken leichte Verfärbungen siehst, deckt sich das mit den Werten. Wobei das noch nicht extrem schlecht ist. Deutliche Verbesserungen sind erst mit Geräten zu erwarten, die die Flächenhomogenität aktiv verbessern (z.B. NEC: ColorComp, Eizo: DUE).


    Gruß


    Denis

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    Overscan hatte ich schon angepasst, damit kann ich das Bild auf die "richtige Größe" an die Kanten des TV anpassen. Dadurch wird das Bild aber leider nicht besser, ist furchtbar verwaschen.


    Das "darf" so nicht passieren. Nur zur Sicherheit:



    Das ist so eingestellt? Im OSD des Samsung dann auf "JustScan" stellen. Wichtig ist auch die korrekte Abstimmung des Signalpagels. Die ATI-Karten geben RGB standardmäßig (und sinnvollerweise) auch bei Anschluss eines TVs per HDMI in PC-Leveln aus. Die korrekte Einstellung im OSD des Samsung wäre "HDMI Schwarzwert Normal".


    Gruß


    Denis

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    Aufgefallen ist mir noch, dass mir ein alter, nicht-Wide-Gamut-Siemens TFT, der auch im Raum steht und auf 6500K kalibriert ist, im Vergleich doch neutraler und grauer wirkt.


    In einem solchen Setup (CCFL + WCG-CCFL) wirst du mit einer farbmetrischen Übereinstimmung nie zu einer visuellen Übereinstimmung in den Neutraltönen kommen. Das hängt damit zusammen, dass der CIE-Normalbeobachter fehlerbehaftet ist bzw. große Variationen zwischen einzelnen Personen auftreten. Da hilft dann nur die Kalibration eines Bildschirms auf den gewünschten Weißpunkt und die Anpassung des Weißpunktzieles für die Kalibration vor der Kalibration des anderen Bildschirms. Ziel ist die visuelle Übereinstimmung.


    Grundsätzlich sind 6500K bereits eher relativ kühl. Für ein Matching mit mittlerem Tageslicht oder üblichem D50-Normlicht hinsichtlich "Standard-Papiervorlagen" wären eher 5800K ein guter Ausgangspunkt (oberer Absatz gilt natürlich auch hier). Ob die Homogenität bei deinem Bildschirm in Ordnung ist, könntest du mit einer Mesreihe überpürfen. Veröffentliche doch mal die XYZ-Normfarbwerte bei Weißdarstellung über 15 Punkte.


    Welche Sonde setzt du ein?


    Viele Grüße


    Denis

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    Sollte das heißen, dass ich zwar durch eure angegebenen Justierungen Helligkeit/Kontrast/Rot/Grün/Blau im Monitor das Bild subjektiv bei der Farbwiedergabe und Schwarzdifferenzierung besser hinbekomme


    Nein. Die Kalibration wird ja mit einer Meßsonde samt entsprechende Software durchgeführt. Die Einstellungen im OSD sind nur ein erster Schritt.


    Gruß


    Denis

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    Oder haben solche Monitore dann wiederum Probleme mit ordentlichem tiefen Schwarz?


    Nein. Wenn ich mir mal die Gradationscharakteristik des Gerätes in der Werkseinstellung ansehe, ist es klar, dass es zu einem gewissen Versumpfen in den Tiefen bei üblichen sRGB-Material kommt. Nach der Kalibration mit sRGB-Gradation wird das natürlich vermieden, allerdings wird die Grafikkarten-LUT standardmäßig z.B. bei Start eines Spiels zurückgesetzt. Hier müßte man z.B. über die Aufgabenplanung eine regelmäßige Aktualisierung (z.B. jede Minute) erzwingen.


    Gruß


    Denis

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    ie meisten Empfehlungen besagen, dass man den Monitor auf einen Weißpunkt von D65 und Gamma von 2.2 kalibrieren soll. Allerdings habe ich auch gelesen dass es eigentlich korrekter ist auf D50 und Gamma 1.8 (nicht nur bei Mac) zu kalibrieren wenn es hinterher um ausgedruckte Medien geht.


    Für eine D50-Normlicht Abstimmung zur parallelen Papierabmusterung ist D50 als Bildschirmweißpunkt nicht geeignet. Hier u.a. Einschränkungen der Messtechnik hinein*. Wähle den Weißpunkt so, dass er in deinem Setup für dich visuell neutral ist. Der Einsatz von entsprechendem Normlicht ist zur Beurteilung der Drucke eine gute Idee. Verwende ich hier als Deckenbeleuchtung (TL-D Graphica Pro 950) ebenfalls. Das ist zwar im Ergebnis vom Optimum (Normlichtkasten, neutralgraue Wände, etc.) immer noch ein gutes Stück entfernt, aber für meinen Einsatzbereich, ohne einfallendes Außenlicht, vollkommen ausreichend. Ein guter Ausgangspunkt für die Abstimmung in dem beschriebenen Szenario wäre 5800K.


    Die Gamma 1.8 Empfehlung rührt vornehmlich aus der Charakteristik im Offset-Druck, an die diese Gradation näher heranreicht. Im Softproofing lassen sich theoretisch so Tonwertverluste in der Anzeige verringern. ProPhoto RGB basiert ebenfalls auf dieser Gradation. In farbmanagementfähiger Umgebung erhältst du, unabhängig von der Gradation des Bildschirms, natürlich trotzdem eine (in den Grenzen seines Farbumfangs) korrekte Darstellung, weil entsprechend transformiert wird. Es besteht für dich erstmal kein zwingender Grund, nicht mit einer Gamma 2.2-Gradation zu kalibrieren (damit stimmt die Helligkeit der Mitteltöne auch in ungemanagter Umgebung für das meiste Material halbwegs). Natürlich kannst du auch einfach ein weiteres Target anlegen.


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    Sehe ich das richtig, dass ich um dies zu vermeiden die Bilder aus Lightroom mit sRGB exportieren muss


    Das hängt von deinem Workflow ab. In der Regel wirst du in einen anderen Arbeitsfarbraum exportieren, z.B. ECI-RGB v2 (guter Kompromiss, wenn die Dateien später gedruckt werden sollen und sehr interessant durch die perzeptive L* Gradation), AdobeRGB oder eben ProPhoto RGB. Bitte jeweils mit 16bit pro Kanal. Später kann man dann ja für die Bereitstellung im Web nach sRGB konvertieren und als 8bit jpg speichern.


    Damit hast du natürlich trotzdem keine garantiert vernünftige Darstellung für alle User im Web. Ein Nutzer, der einen WCG-Bildschirm in einem nicht farbmanagementfähigen Workflow betreibt, wird sich womöglich über einen Sonnenbrand von dargestellten Personen beschweren. Dagegen kannst du aber nichts machen. Trotzdem wäre der sRGB-Export für's Web fast immer das Mittel der Wahl.


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    natürlich mit dem bei solchen Monitoren üblichen leichten Blaustich?


    Nein. Wie die Darstellung letztlich beim Endanwender aussieht (s.o.) kannst du nur für normative Bedingungen vorhersagen.


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    Problematisch ist noch folgendes: rein subjektiv würde ich behaupten, dass der Monitor rot zu stark darstellt.


    Der NEC hat einen relativ großen Farbumfang. Deswegen kann man hier ja auch vernünftiges CMYK-Softproofing betreiben und beispielsweise AdobeRGB und ECI-RGB v2 ohne große Einschränkungen nutzen. "Zu rot" ist da aber nichts. Der gemanagte Workflow macht ja gerade die notwendigen Transformationen möglich. Der Farbumfang des Laptop-Displays ist natürlich deutlich geringer. Wenn du nach sRGB konvertierst und das Laptop ebenfalls kalibrierst und profilierst (mit dem Weißpunktziel experimentieren, bis eine visuelle Übereinstimmung zwischen den beiden Bildschirmen erreicht ist) sollte die Darstellung einigermaßen vergleichbar sein.


    Gruß


    Denis


    *
    Der normative 2 Grad CIE-Normalbeobachter ist fehlerbehaftet bzw. durch die große Varianz zwischen verschiedenen Menschen "beeinträchtigt".

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    Ich könnt mir aber auch wieder ein Apple-typisches Manöver vorstellen und das "Retina" blub deckt doch nur sRGB ab.


    Dem wird so sein, weil man eine White-LED Hintergrundbeleuchtung verwendet. Ohne die Filter extrem anzupassen (und damit auch nur noch wenig Licht durchzulassen) wird der Farbumfang auf üblichem Niveau sein, d.h. Richtung sRGB tendieren. Neu ist die hohe Auflösung.


    Gruß


    Denis

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    IPS mit A-TW gibt es nicht mehr (werden nicht mehr produziert)


    Das LM240WU5 ist derzeit noch in kaufbaren Geräten verbaut. Allerdings hochpreisig, weil mit RGB LED Hintergrundbeleuchtung. Alle drei Geräte hatten wir hier im Test (Beispiel).


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    aber es gibt ja kaum alternativen, va wird laut meines wissens nichtmehr hergstellt


    Samsung produziert keine S-PVA Panels für das Computerbildschirmsegment mehr. Diese Rolle haben ihre C-PVA Versionen übernommen. In Bezug auf die Bildqualität vergleichbar, aber leider ein gutes Stück langsamer als die S-PVA Panels. Andere Hersteller produzieren weitere VA-Varianten.


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    hast Du da Beispielmonitore für, die diese Art von Technologien beinhalten?


    Ein paar Beispiele von derzeit erhältlichen Modellen:


    A-TW IPS => HP LP2480zx, LG W2420R, Quato IP240 ex LED
    S-PVA: Eizo CG241W/ CG242W (Restbestände)
    C-PVA => Eizo FS2331
    A-MVA => Philips 241P4Q


    Gruß


    Denis

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    Wo soll das denn nun bitte ein Vorteil gegenüber TN sein? Hier habe ich eine absolute Blickwinkelabhängigkeit bei dunklen Flächen!


    In der "farbmetrischen Stabilität". Bei einem IPS-Panel ist nur die von dir bemängelte Kontraststabilität vglw. gering. Bei anderen Paneltypen kommen teilweise starke Farbton- und Gradationsverschiebungen dazu. Deswegen werden die Panels gerne im Rahmen der EBV eingesetzt. Falls du damit nicht zurechtkommst, bleibt nur der (teure) Umstieg auf ein Gerät mit IPS-Panel und A-TW Polarisationsfolie oder VA-Panel.


    Gruß


    Denis

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    Einige wirklich Highend-Monitore haben in der Praxis bsp. nur einen gemessenen Kontrast von ~1:700.


    Für ihr Haupteinsatzgebiet i.d.R. auch ausreichend. Der Kontrastverlust gegenüber den gleichen Panels in einfacheren Schirmen kommt durch den Einsatz von Schaltungen zur Verbesserung der Flächenhomogenität zustande, die zwangsweise den Weißpegel durch das "Einpassen" verringern. Für Softproofing-Aufgaben limitiert auch ein Kontrast von 700:1 nicht ansatzweise. Wunderbar auch selbst nachvollziehbar, wenn man in PS mal ein CMYK-Softproof mit Papierweißsimulation konfiguriert (was zusätzlich auch die Tiefen entsprechend des dort vermessenen Schwarzpunktes anhebt)


    Gruß


    Denis

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    Sind die Eizo Foris evtl. vergleichbar mit dem moderat entspiegelten EV2335W ??


    Der FS2332 verbaut exakt das gleiche PLS Panel wie der EV2335 (semiglossy). Der ältere FX2431 noch ein S-PVA Panel. Glitzereffekte bleiben also in beiden Varianten aus bzw. nur auf minimalem Niveau.


    Gruß


    Denis

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    Welches dieser drei Regelungsmöglichkeiten entspricht der digitale Helligkeitsabsenkung im TFT?


    Zunächst mal zur Unterscheidung:


    Helligkeitsregler: Reguliert den Schwarzpegel. Bei einer Absenkung über den Sweetspot versumpft die Darstellung. Eine entsprechende Anhebung führt zu einem höheren Schwarzwert.


    Kontrastregler: Reguliert den Weißpegel. Eine Anhebung über den Sweetsport führt zu einem Clipping in den hellsten Mitteltönen. Bei einer entsprechenden Absenkung verringert sich die Helligkeit.


    RGB-Gain-Regler: Kontrastregler für die drei Primärfarben, um den gewünschten Weißpunkt zu erreichen.


    Bei den Computerbildschirmen wird meist auf einen Helligkeitsregler und oft auch auf einen Kontrastregler verzichtet. Hinter dem Helligkeitsregler verbirgt sich dann ein Regler für die Backlight-Helligkeit, der am unteren Ende, wie von dir vermerkt, teilweise nur noch den Kontrast verringert.


    Eingriffe über einen klassischen Helligkeitsregler sind zu vermeiden, weil man sich hier nur besagtes Versumpfen in den Tiefen einfängt. Das richtige Instrument wäre ein korrekt implementierter Kontrastregler. Hier sollte man gleichzeitig geeignete Testbilder zuspielen (Mitteltöne am oberen und unteren Ende der Skala), um ungewünschte Effekte auszuschließen. Ein probates Mittel wäre im Notfall die Verwendung der RGB-Gain Regler. Die Regelung der Helligkeit mit Bordmitteln, über den Regelungsbereich der Hintergrundbeleuchtung hinaus, hat den Vorteil, dass bei einer potenten Monitorelektronik Tonwertverluste vermieden werden.


    Gruß


    Denis

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    Nur wie kann man bei der Software icolor Display den Start verzögern ?


    Du hast zwei Möglichkeiten:


    1) Du läßt Windows 7 selbst die LUT-Änderungen laden ("Windows Bildschirmkalibrierung verwenden") – da müßtest du vorher "Bildschirm kalibrieren" ausführen, damit die Option verfügbar wird und eventuelle Änderungen rückgängig machen.


    2) Du verwendest den Taskplaner, um den Quato-Loader zu verzögern (siehe Screenshots).


    Systemsteuerung => Verwaltung => Aufgabenplanung


    Bitte beachten: Unter anderem nach dem Start eines Spiels sind die Änderungen aber wieder "entladen", d.h. da müßtest du den Loader im Autostart wieder ausführen.


    Gruß


    Denis