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Den ersten Monitor den ich geordert habe, konnte nicht genutzt werden, die Farben insbesondere die Rottöne waren extrem überzogen.
Das hört sich nach an einem Problem im Farbmanagement an. Wenn ohne geeignete Transformationen auf den vglw. großen Farbumfang abgebildet wird, entstehen diese Symptome. Ansonsten hat der HP bei korrekten Workflow keine grundsätzlichen Probleme. Bedenken sollte man allerdings, dass es sich nicht um einen EBV-Boliden handelt. Transformationen über die Bildschirmelektronik sind mit seiner 8bit LUT beispielsweise immer verlustbehaftet. Auch fallen Neutralitäts- und Gradationseigenschaften out of the box weniger günstig aus als bei Geräten im (meist) höheren Preissegment. Für gehobene Ansprüche im Prosumer-Segment würde ich mich grundsätzlich an Bildschirmen im Bereich von Eizo SX oder NEC PA Reihe orientieren.
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Sie sollten vielleicht etwas kritischer an Ihre Tests herangehen
Viel kritischer als wir die Tests auf farbmetrischer Ebene zurzeit durchführen bzw. bewerten, geht es nicht. Zugegebenermaßen hat sich da über die Zeit (besonders ab Mitte 2009) einiges geändert, und es ist schlicht nicht möglich hier alte Tests nochmal neu durchzuführen - was aber nicht bedeutet, dass der HP hier irgendwo ein fundamentales Problem hätte, das so aufgedeckt würde. Die Profivalidierung des UDACT zeigt beispielsweise keine kritischen Nichtlinearitäten (Seite 3). Die Tonwerte des ugra/ fogra Medienkeils (Seite 4) konnten ebenfalls präzise in Monitor-RGB transformiert werden. Mit korrekten Profildaten und vernünftiger Kalibration ist also eine hinreichend exakte Darstellung geeigneter Inhalte (vgl. Farbumfang) in gemanagter Umgebung gegeben.
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Ich las weiter vorn im Thread das ein Testergebnis u.a. vom Preis beeinflusst wird und ein preiswerter Monitor, dadurch womöglich ein besseres Testergebnis erhalten würde. Wenn dem so ist, halte ich das nicht für objektiv.
Bitte einmal die aktuellen Berichte durchgehen. Ich wüßte nicht, welches online Consumer-Magazin hier annähernd umfangreich und gleichzeitig mit einem durchgehend konsistenten Workflow testet.
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Der Versuch einer Kalbrierung mit dem Spyder-Sensor verschlimmerte das Problem nur noch
Das ist bereits problematisch. Zunächst erreicht kein Colorimeter die angestrebte Soll-Charakteristik out of the box, muss also (mehr oder weniger stark) auf ein spektrales Normal hin korrigiert werden (bei den meisten bisherigen Sonden waren das maximal 2 Korrekturen, darunter ein Bildschirm mit CCFL Hintergrundbeleuchtung (72% NTSC)). Mit einer WCG-CCFL Hintergrundbeleuchtung (92-102% NTSC) ergibt sich damit schnell ein doch erheblicher absoluter Fehler. Gleichzeitig setzen die älteren Spyder3, genau wie die i1 Display2 von X-Rite, noch organische Gelatine-Filter von TI ein, deren Herstellungsprozeß im LowCost-Segmet sehr problematisch ist. Daraus resultiert eine ziemlich hohe Serienstreuung und, bei unzureichender Kapselung, schlechte Alterungsbeständigkeit. Inzwischen ist man aber auch bei Datacolor auf eine deutlich bessere Filterlösung umgestiegen. Sofern du da also ein älteres Modell einsetzt, wäre ein Ersatz sinnvoll. Von Datacolor böte sich am besten gleich das neue Spyder4 an.
Ein sehr interessantes und potentes Gerät im unteren Preisbereich ist auch das neue i1 Display Pro von X-Rite, das u.a. einen ziemlich umfangreichen Abgleich auf verschiedene Spektren (RGB-LED, White-LED, CCFL, WCG-CCFL, eigene Charakterisierungsmessung) realisiert. Weiterhin empfehlenswert bleibt das Silver Haze Pro Bundle von Quato, das mit dem stabilen DTP94 und generischen Korrekturen auf Softwareseite ebenfalls ansprechende Ergebnisse bei deinem Bildschirmtyp ermöglicht. Die Sonde selbst ist losgelöst davon aber unflexibler.
Gruß
Denis