NEC PA301W kalibrieren - i1 Display Pro oder NEC MDSV Sensor?

  • Hallo,


    ich möchte meinen PA301W hardwarekalibrieren.


    Lt. der NEC-Seite unterstützt die SpectraviewII-Software seit v1.1.09 das i1 Display Pro Colorimeter.
    Da ich die SVII-Software bereits besitze, bin ich nun am überlegen, ob ich den NEC MDSV Sensor oder das i1 Display Pro kaufen soll.


    Was meint ihr?

    Einmal editiert, zuletzt von vindiesel ()

  • Das i1 Display Pro ist natürlich das deutlich universalere Instrument und durch die anorganischen Filter auch sehr alterungsbeständig. Ich weiß jetzt nicht, wie NEC das i1 Display Pro in SV II integriert hat, d.h. ob der Nutzer expliziten Zugriff auf die ab Werk angebotenen Korrekturen hat bzw. NEC automatisch eigene Korrekturen anbietet. Trotz diesser Unsicherheit geht meine Empfehlung klar in Richtung der neuen X-Rite Sonde.


    Wenn wir mal wieder einen entsprechenden NEC Bildschirm testen, werden wir das detailliert überprüfen, aber da kann ich keinen Termin nennen.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Hab mir jetzt das i1 Display Pro bestellt und möchte den PA301W mit der Spectraview-Software hardwarekalibrieren.
    Wenn ichs richtig verstanden habe, wird hierbei ja die LUT vom Monitor selbst verändert, d.h. ich benötige kein icc-Profil mehr, sondern nur die Farbraumemulation vom NEC!?

  • Nein, die Farbraumemulation hat erstmal nichts mit der Hardwarekalibration zu tun und wird in farbgemanagter Umgebung nicht benötigt. Hier wird man i.d.R. mit nativem Gerätefarbraum kalibrieren/ profilieren. Ein Profil wird weiterhin benötigt, weil der Bildschirm hier ja charakterisiert ist. Für ungemanagte Applikationen kannst du dir dann weitere Targets mit Emulation anlegen.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Ja, die Profilierung wird ganz normal durchgeführt. Farbmanagementfähige Software muss ja die Charakteristik des Schirms kennen. In dem Profil werden allerdings keine Korrekturen für die Grafikkarten-LUT (vcgt) gespeichert, weil die Kalibration ja bildschirmintern erfolgte.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Du verringerst ggf. die Flexibilität, weil du ja nicht nur mit einem Arbeitsfarbraum arbeitest (klar kann man immer leicht switchen, aber es geht ja auch um die Parallelität). Außerdem basiert die Farbraumemulation auf fixen Kalkulationen, also keiner messtechnischen Rückkopplung (wobei das erstmal nicht gar so dramatisch ist), ist also tendentiell ungenauer.


    Für das Arbeiten in gemanagter Umgebung würde ich mir auf jeden Fall ein Target mit nativem Farbraum anlegen. Gradation (Gamma) gemäß deiner bevorzugten Arbeitsfarbräume. Zusätzlich auf jeden Fall noch ein Target mit sRGB Farbraumemulation für Spiele oder Filme (zumindest über die meisten Player).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Wenn ich den NEC für die jeweiligen Presets, wie z.B. das von mir überwiegend verwendete sRGB kalibriere, wird doch dann über dieses Preset die (kalibrierte) Farbraumemulation aufgerufen, oder?
    Ich hatte es immer so verstanden, dass der NEC im kalibrierten Zustand bedingt durch die Farbraumemulation ein icc-Profil überflüssig macht und ich auf Knopfdruck das jeweilige Profil durch die Farbraumemulation "auswähle".

  • Zitat

    Wenn ich den NEC für die jeweiligen Presets, wie z.B. das von mir überwiegend verwendete sRGB kalibriere, wird doch dann über dieses Preset die (kalibrierte) Farbraumemulation aufgerufen, oder?


    Wenn du über SV II den Farbumfang entsprechend festlegst ("Color Gamut" Auswahl), nutzt du die Farbraumemulation. Aber für die EBV würde ich hier, wie gesagt, mit nativem Monitorfarbraum arbeiten. Das Profil charakterisiert den Bildschirm ja entsprechend. Natürlich macht es Sinn, auch Targets mit entsprechender Auswahl anzulegen. Dann kannst du für ungemanagte Applikationen entsprechend on the fly switchen.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Ok, d.h. ich kalibriere einmal mit dem nativen Farbraum und einmal für sRGB.
    Monitor wird dann auf nativ gestellt und das erstellte sRGB-Profil in gemanagten Umgebungen verwendet.
    In nicht gemanagten Umgebungen verwende ich dann das erstellte sRGB-Target und nutze die Farbraumemulation.
    Ist das so korrekt?

  • Zitat

    Ok, d.h. ich kalibriere einmal mit dem nativen Farbraum und einmal für sRGB.


    Bis hierher richtig. Danach nicht, denn jetzt steht der Monitor wenn ich mich nicht täusche im Programmable Modus.
    Hast du die Teile von mir? Dann ruf mich an. Ich erkläre es dir gerne.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Zitat

    Ok, d.h. ich kalibriere einmal mit dem nativen Farbraum und einmal für sRGB.


    Ja. Du kannst dir natürlich auch noch weitere Targets anlegen.


    Zitat

    Monitor wird dann auf nativ gestellt und das erstellte sRGB-Profil in gemanagten Umgebungen verwendet.


    Es ist kein "sRGB Profil" - du kalibrierst ja nicht "auf" einen Farbraum. Das erzeugte Profil beschreibt deinen Bildschirm farbmetrisch und der Farbrechner in gemanagten Applikationen nimmt die notwendigen Transformationen anhand der beteiligten Profile vor. Du kannst problemlos ein "sRGB-Bild" parallel zu einem "AdobeRGB-Bild" öffnen.


    Zitat

    In nicht gemanagten Umgebungen verwende ich dann das erstellte sRGB-Target und nutze die Farbraumemulation.


    Sofern sRGB als Quelle vorliegt: Ja.


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Ok, ich raffs grad nicht so ganz...


    Ich habe mir mit SVII einmal ein Target "native" erstellt: D65, 2.20, 110 cd/m2, Native (Full), sowie ein "sRGB_emu" Target: D65, sRGB, 110 cd/m2, sRGB und das i1Display Pro jeweils rödeln lassen.
    Für jedes Target erstellt die Software mir ein icc-Profil.
    Das jeweilige Profil wird dann jedesmal von SVII automatisch zum gewählten Target verwendet.


    Was sollte ich jetzt wo (Windows, Photoshop), wie am besten einstellen? Ich arbeite hauptsächlich im sRGB-Farbraum.

    Einmal editiert, zuletzt von vindiesel ()

  • Für das Arbeiten in PS kannst du das "native" Target verwenden (sicherheitshalber: PS erkennt das in Windows hinterlegte Profil - es darf nicht etwa als Arbeitsfarbraumprofil eingebunden werden).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Welche Option wähle ich denn beim Reiter "ICC Profile": Source of primary chromaticities for ICC Profile; Automatic oder Calibration sensor measurements?

  • Auf jeden Fall "Calibration sensor measurements" (wobei das mit deiner angeschlossenen Sonde auch bei "Automatic" der Fall sein sollte).


    Gruß


    Denis

    Gruß


    Denis

  • Ist es normal, dass der Monitor die Farben ca. 10 Sekunden nach dem ausgeführten Targetwechsel (via Spectraview) erneut leucht anpasst?
    Mir kommt das grau anschließend nämlich nimmer so rötlich für das sRGB-Target vor, sondern neutraler.