Hallo Thomas,
hier kommen ein paar Faktoren zusammen. Vorweg muß man sagen, dass die Angabe der CCT in Kelvin meist nicht besonders zielführend ist. Es handelt sich um "unendlich" viele Farben. Aussagekräftiger sind die die xy-Normfarbwertanteile. In Bezug auf die von den von dir getroffenen Einstellungen im OSD ergibt sich ein DeltaE von etwa 5,2 hinsichtlich der Werkskalibration. Mit dem EyeOne Pro lagen wir tatsächlich ein gutes Stück näher an der (mit großer Wahrscheinlichkeit sehr exakten, zumindest bei einem "frischen" Bildschirm) Werkskalibration. Unsere 6500K Einstellungung ergab ein DeltaE von etwa 1,6. Im AdobeRGB Modus, bei eingestellten 6500K, lag die gemessene Abweichung bei einem DeltaE von rund 2,5. Nun ist auch das EyeOne Pro nicht das, was man eine totale Referenz nennen kann. In Bezug auf die absoluten Werte kann man einen "Streukreis" in mindestens dieser Größenordnung unterstellen, d.h. unser NEC, war, genau wie die anderen PA, sehr gut ab Werk eingestellt.
Für Messungen mit der generischen Korrektur kann man da nochetwas aufschlagen. Um das nochmal genauer festzuhalten, könntest du bei eingestellten 6500K im OSD, ohne Kalibrierung, einfach mal eine Profivalidierung durchführen und die XYZ-Normfarbwerte des gemessenen Weißpunktes posten.
Wenn wir, was ziemlich wahrscheinlich ist, auch bei deinem Gerät eine sehr gute Werkskalibration unterstellen, könntest du u.a. mal versuchen, mit dem bei der 6500K Einstellung ermittelten Weißpunkt zu kalibrieren. Dazu in iColor dann die XYZ-Normfarbwerte eintragen, die du gemäß dem vorigen Absatz ermittelt hast (die "normalized"-Werte).
Zitat
Das gleiche leichte Rotfärbung habe ich auch bei meinem Notebookdisplay bei Profilierung auf 6500K (natürlich ohne S IPS Korrektur).
Ein Abgleich von Bildschirmen mit stark unterschiedlicher spektraler Charakteristik stößt an die Grenzen der Farbmetrik (=> Beobachtermetamerie). Hier wird man i.d.R. an einem visuellen Abgleich, d.h. Kalibration mit unterschiedlichem Weißpunkt nicht vorbeikommen.
Viele Grüße
Denis