Beiträge von Denis

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    Die frage ist dann nur ob ich nicht den bock zum gaertner mache und meinen monitor den "vorstellungen" des spyder anpasse mich dabei jedoch meilenweit von der blackbody kurve entferne...


    Das wird passieren, aber das geschieht auch jetzt schon, nur mit der weiteren Einschränkung, dass die "Falschkorrektur" über die Grafikkarten-LUT realisiert wird (siehe deinen Graphen mit den RGB-Kanälen) und damit sehr viele Tonwerte wegfallen. Aber wenn du den Weißpunkt nach den Vorgaben der Spyder-Software am Gerät einstellst, kann man über die im OSD anliegenden xy-Normfarbwertanteile schonmal eine Abschätzung über den Fehler machen.


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    Aber sind die abweichungen diesen ausmasses normal ?


    Sie sind in dem Gesamtzusammenhang zumindest nicht ungewöhnlich. Auch Messungen mit dem DTP94 würden ohne die generische Korrektur in iColor zu einem falschen Weißpunkt führen (siehe auch unseren Testbericht). Außer diesem Bundle bliebe, wie gesagt, noch die Möglichkeit einer Hardwarekalibrierung über SV II (wird nur in den USA vertrieben). Die angepasste NEC Sonde (ein EyeOne Display2, bei dem die interne Korrektur in Bezug auf das Spektrum der Hintergrundbeleuchtung realisiert wurde) oder ein Spektralfotometer wären hier aber zwingend erforderlich. Da der NEC mit den üblichen Kalibrationszielen aber schon im Rahmen einer Softwarekalibrierung kaum Korrekturen benötigt, wäre die Kombination aus iColor Display + DTP94 schon sehr gut.


    Gruß


    Denis

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    Ein vergleich (CheckCal) gegen das profil von NEC zeigt das der weisspunkt vollkommen falsch sitzt --> anhang



    Das SpyderIII mag näher am Normbetrachter liegen (wobei sich selbst bei inhärentem Erreichen durch die Filterlösung noch Einschränkungen durch Effekte der Beobachtermetamerie ergäben, aber das führt hier zu weit), unterliegt aber auch einer vglw. großen Serienstreuung, zumindest bei den Geräten, die ich bislang hatte (siehe auch hier).


    Grundsätzlich: Dass die LUT-Kurven am Anfang so extrem auseinanderlaufen spricht dafür, dass du den Weißpunkt nicht über die Bordmittel angepasst hast. Denn selbst wenn ich den Meßfehler der Consumergeräte bei stark von einem CCFL (72% NTSC) Backlight abweichenden Spektren berücksichtige, bleibt das System in sich "geschlossen", d.h. du mußt den gewünschten Weißpunkt (meßtechnisch für das Colorimeter richtig, tatsächlich wohl stark abweichend) ohne größere LUT Eingriffe erreichen können, auch über die gesamte Grauachse, da der NEC ab Werk schon sehr neutral ist. Weil die NEC Einstellungen im OSD für den Weißpunkt (in xy-Normfarbwertanteilen) ganz gut mit korrekt ermittelten Meßwerten übereinstimmen, bekommst du gleich bei der Kalibrierung ein Gefühl für die Größe der Abweichung.


    Du kannst ja mal den Weißpunkt nach Vorgabe der Spyder Software (sollte dafür eine entsprechende Anzeige haben) für 6500K einstellen und die im OSD angezeigten xy-Normfarbwertanteile (an denen du wirst "drehen" müssen) posten. Dann kann man mal das DeltaE berechnen, auch wenn die NEC Werkskalibration die über das OSD eingegebenen Werte nicht absolut 100%ig trifft (wobei es auch Einschränkungen unseres Meßequipments gibt).


    Gute Lösung für den NEC wäre das Quato Silver Haze Pro Bundle. Die generischen Korrekturen für WCG-CCFL IPS Displays greifen ganz gut in Verbindung mit dem innerhalb der Serie sehr stabilen (und alterungsbeständigen) DTP94 (ist im Bundle enthalten). Andere Alternative wäre ein Spektralfotometer oder der Einsatz von SpectraView II (=> Hardwarekalibrierung) mit dem modifizierten EyeOne Display2 von NEC.


    Gruß


    Denis

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    1.) Deckt dieser Monitor AdobeRGB überhaupt nicht ab, oder doch wenigstens teilweise?


    Die ungefähre Abdeckung kannst du dem UGRA-Test entnehmen, auch wenn die Prozentangabe aufgrund der Auswertungskriterien etwas höher als die tatsächliche Abdeckung ausfällt. In einer gemanagten Umgebung kannst du AdobeRGB Inhalte bildabhängig (!) schon halbwegs vernünftig darstellen, allerdings wird es in Farben, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, zu Farbabrissen und hier natürlich mehr oder weniger starken Abweichungen kommen. Alle Farben, die innherhalb des Monitorfarbraums liegen, werden (da relativ farbmetrischer RI) dagegen korrekt gemappt und dargestellt. Es kommt also auf den Bildinhalt an. Ist z.B. eine saftiggrüne Wiese abgebildet oder eine Portraitaufnahme? Im zweiten Fall wirst du mit Farbmanagement eine völlig korrekte Darstellung haben. Ohne ziehen sich die Abweichungen durch die Unterabdeckungen durch.


    Gruß


    Denis

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    Du kannst eine Profilierung auch ohne Einstellung der Zielvorgaben über Boardmittel durchführen, das Ergebnis wird aber entsprechend schlecht sein da die Grafikkarten LUT massiv eingreifen muss um die Abweichungen zu kompensieren was unnötige Verluste von Tonwerten zur Folge hat.


    Bei der Standalone Profilierung gäbe es keine Eingriffe. Hier wird wirklich nur der Ist-Zustand erfaßt. Deutliche Eingriffe kommen dann zustande, wenn der Bildschirm im Rahmen der Kalibrierung stark von den Kalibrationszielen abweicht (und/ oder wenig neutral ist ) und das auch über (evtl. gar nicht vorhandene) Bordmittel nicht zu korrigieren ist. Ein ganz gutes Beispiel wären da viele Laptopbildschirme.


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    Einen deutlichen Farbstich oder stark abweichendes Gamma bekommt man mit der Profilierung allein nicht weg? Die "Neutralisierung" durch Kalibrierung wird in diesem Fall notwendig?


    Richtig, die Kalibrierung "neutralisiert" den Bildschirm und bringt ihn auf die gewünschten Parameter. Es ist schon sinnvoll, die Profilierung dann aus so einem definierten Zustand heraus anzustoßen. Wobei die Bildschirme im "ambitionierten" Segment in Bezug auf die üblichen Kalibrationsziele nur geringer Korrekturen bedürfen.


    Gruß


    Denis

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    Profilierung Nec PA 241W mit iColor Display und DTP 94 sRGB Farbraum


    Wichtig ist zunächst: "Auf" einen Farbraum wird nicht kalibriert. Einzige Ausnahme wären Workflows mit Farbraumemulation. Die benötigten Transformationen übernimmt der Farbrechner in farbmanagementfähiger Software. Du kannst also nach deiner "sRGB Kalibration" auch problemlos ein Bild mit AdobeRGB als Quellfarbraum öffnen, sofern du keinen farbraumbeschränkenden Bildmodus am NEC gewählt hast.


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    - PC starten; in den sRGB-Modus wechseln und den Monitor ca. eine Stunde warmlaufen lassen


    Siehe oben. Willst du ausschließlich mit sRGB Content arbeiten und auch in nicht farbmanagementfähiger Software eine korrekte Anzeige von sRGB Inhalten haben, wäre das die richtige Einstellung. Ansonsten mit nativem Monitorfarbraum kalibrieren/ profilieren.


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    -Leutdichte Absolut 135


    In Ordnung, du kannst aber auch maximal wählen. Dann mit dem Helligkeitsregler soweit herunterregeln wie du möchtest (was du ja jetzt auch schon gemacht haben wirst).


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    Welchen Typ soll ich wählen - vermutlich Matrix Profil?! Chromatische Adaption? Bradford?


    Matrixprofil reicht aus. Chromatische Adaption mit Bradford, korrekt.


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    .. dann Profil-Datei im Windows Farbmanagement als Standard angeben und ebenso im Photoshop


    In Windows wird das Profil nach dem Speichern automatisch hinterlegt. In Photoshop hat das Profil aber nichts zu suchen. Wählst du hier dein Monitorprofil als Arbeitsfarbraum deaktivierst du de facto das Farbmanagement. In deiner Konfiguration aus dem sRGB Modus heraus macht sich das bei sRGB Inhalten kaum bemerkar, mit nativem Monitorfarbraum wäre der Unterschied dann eklatant.


    Gruß


    Denis

    Wie gesagt, den UGRA-Test einfach ganz normal nach der Kalibration auf deine gewünschten Parameter durchführen (ist in der Zip Datei nicht angehangen, sondern nur die normale Profilvalidierung nach Kalibration auf die Empfehlungen der UGRA für Softproofing). Die UGRA Empfehlungen spielen für dich keine Rolle. Wähle als Gradation erstmal ein Gamma von 2.2, dann hast du auch in ungemanagten Applikationen eine in Bezug auf die Helligkeitsverteilung korrekte Darstellung für die meisten Inhalte.


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    Nur dann bekomme ich den Weißpunkt nicht hin...


    Kannst du aus diesem Modus heraus einfach mal eine Messung starten (ohne vorherige Kalibration)? Würde mich mal interessieren wieviel "off" der Weißpunkt laut Meßwerten ist.


    Gruß


    Denis

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    Heißt aber mit Gamma MAC damit ich überhaupt auf 1,8 kommen kann - richtig?


    Die Frage ist, warum du unbedingt auf eine Gamma von 1,8 kommen willst. In den letzten MacOS Versionen wird das ja auch nicht mehr auf Betriebssystemebene unterstellt.


    edit: Ich glaube jetzt verstehe ich: Der UGRA-Test kann mit jeglichen Kalibrationsparametern korrekt durchlaufen werden. Du mußt den Empfehlungen der UGRA hier nicht folgen, weder für Weißpunkt noch Gradation.


    Gruß


    Denis

    Das Profil ist OK und deckt sich mit unserer Messung bei vglw. Parametern. Führe damit jetzt bitte nochmal den UGRA-Test wie beschrieben durch.


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    Aufgefallen ist mir der Gelbstich allerdings tatsächlich erst im Dualbetreb und direkten Vergleich..


    Die aktuelle Farbmetrik hat schon ihre Limits - in so einem DualScreen-Setup zeigt sich das nur sehr direkt. Die Spektren von Bildschirmen, gerade die noch schmalbandigeren von WCG-CCFL und RGB-LED Ausführungen, sind generell in Bezug auf die Beobachtermetamerie eher unvorteilhaft. Leichte Verschiebungen (bedingt durch Abweichungen zwischen unterstellten Spektralwertkurven und den "Eigenen") können da bereits problematisch sein. Wenn dich das Thema weiter interessiert, kann ich u.a. auf die fogra verweisen:




    In Bezug auf das Matching in so einem Setup würde ich einen visuellen Ansatz verfolgen, d.h. beide Geräte ggf. auf einen meßtechnisch leicht verschiedenen Weißpunkt kalibrieren, damit du da nicht irritiert wirst.


    Eizo reagierte auf das Problem übrigens mit der Verwendung einer anderen Beobachterfunktion (10 Grad Normbetrachter - nur für die Kalibration), die in einem entsprechenden Dualscreensetup ein besseres Matching verspricht:



    Gruß


    Denis

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    Am meisten stört mich der nicht wegzubekommende Gelbstich.


    In Bezug auf einen DualScreen-Betrieb von Bildschirmen mit unterschiedlichem Spektrum beachte bitte grundsätzlich Folgendes:


    Lohnt sich ein Mischbetrieb aus IPS und S-PVA Monitoren in Bezug auf Homogenität?


    Das muß deine Probleme aber nicht/ nicht vollständig verursachen. Was die Neutralität betrifft: Die kann ich jetzt mit den vorliegenden Daten nur schlecht beurteilen. Aber der hohe Ausrutscher bei 50% Grau ist keine hohe farbliche Abweichung (DeltaC ~1,2 in Bezug zum Weißpunkt), sondern in erster Linie eine Helligkeitsabweichung vom unterstellten Soll, d.h. die Gradation stimmt hier nicht mit der im Profil erfaßten überein. Wie ist das Profil entstanden? Im Rahmen einer Kalibration mit einem bestimmten Gamma oder eine reine Profilierung? Kannst du das ICC-Profil bitte online stellen?


    Gruß


    Denis

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    oftwarekalibrierung heißt, dass das iColor dann das Profil "intern" auf die Gamma 2,2 "zurechtbiegt"?


    Ja, es wäre ein Zurechtbiegen. Wenn es dir nur um gemanagte Anwendungen geht, könntest du auch mit möglichst nativem Gamma kalibrieren (wenn es also relativ stabil bei 1,9 liegt mit 1,9). Damit vermeidest du Tonwertverluste in ungemanagter Umgebung (hast hier aber natürlich keine ideale Helligkeitsverteilung). In gemanagten Applikationen erhältst du trotzdem eine korrekte Anzeige.


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    Ob ich am Start die richtigen Parameter (IPS-Panel etc.) eingestellt habe? Wenn ja dann - ja habe ich. Habe auch Wide-Garmut aktiviert.


    Das ist wichtig und korrekt.


    Gruß


    Denis

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    Hat der Foris irgendwelche Nachteile im Vergleich zum Nec (z.B. bei der Kalibrierung, oder Bonbon Farben)?


    Der NEC ist da schon nochmal eine Stufe höher anzusiedeln. Ein Bereich, den Eizo mit der SX-Reihe anpeilt, wobei die PAs auch eine flexible Farbraumemulation mitbringen, was gerade für die Filmwiedergabe wichtig ist. Dafür leider mit Judder abseits der 60Hz. Das würdest du erst mit dem CG243W oder CG245W (auch inkl. Farbraumemulation) umgehen.


    Gruß


    Denis

    Nur noch einnmal zur Sicherheit: Der generische Korrektur für das WCG-CCFL Backlight ist in iColor Display aktiviert?


    Unser U2711 erreichte D65 hinreichend genau (DeltaE ~1,3), wobei das ja auch keine zwingende Vorgabe ist. Wichtig ist vor allem, dass der Weißpunkt auch auf oder nahe der Blackbodykurve liegt. Wie sehen denn deine Meßwerte aus?


    Die von einem Gamma von 2.2 abweichende Gradation konnten wir allerdings auch feststellen. Du kannst das natürlich über eine Softwarekalibrierung wieder hinbiegen. Solange die Änderungen für die Grafikkarten-LUT aktiv sind, und du die Tonwertverluste verschmerzen kannst, hättest du das damit korrigiert.


    Gruß


    Denis

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    Du sollst die Monitore nicht 'unterschiedlich' kalibrieren. Die Geräte müssen in jedem Fall auf den selben Farbraum kalibriert werden


    Auf einen Farbraum ist insofern etwas mißverständlich, weil es außer bei Geräten mit Farbraumemulation (und auch da nur optional) ja zu keinen zielführenden Transformationen über die Grafikkarten-LUT kommt, die den Farbraum in Richtung irgendeines Arbeitsfarbraums einschränken würden. Letztlich geht es nur darum, den Bildschirm neutral in Bezug auf den den gewählten Weißpunkt zu bekommen und meine gewünschte Gradation zu erreichen. Beides darf von den für den jeweiligen Arbeitsfarbraum empfohlenen Vorgaben abweichen (auch die Gradation - hauptsache, die aktuell Vorliegende ist durch das ICC-Profil dem Farbrechner bekannt). Weißpunkt richtet sich nach den (im Idealfall stabilen) Abmusterungsbedingungen, was i.d.R. auf "irgendwas" im Bereich von 5000-6500K hinauslaufen wird. Ich verwende hier z.B. D50 Normlicht und habe meinen Bildschirm auf 5800K kalibriert. Beim Matching von Geräten mit stark unterschiedlichem Spektrum wird es dann darauf hinauslaufen, dass beide Geräte auf einen meßtechnisch verschiedenen Weißpunkt kalibriert werden - die Lösung bei den CGs mal ausgenommen.


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    Denn wenn ich die Monitore unterschiedlich kalibriere, damit es beim Arbeiten nicht zu Irritationen kommt, habe ich doch spätestens beim drucken ein Problem, wo die Farben dann anders aussehen, als auf dem Monitor


    Es geht hier um allgemeine Einschränkungen der aktuellen Farbmetrik. Du kannst schon auch gleichzeitig mit einem CCFL und WCG-CCFL Bildschirm arbeiten, aber in so einem Dual-Screen Setup werden diese Einschränkungen besonders schön deutlich. Es ist ja nicht so, dass der 2 Grad Beobachter in einem Single-Screen Setup nun automatisch deiner "persönlichen Bewertungsfunktion" perfekt entspräche. Die Frage ist, ob man bei einem Neukauf nicht lieber grundsätzlich auf ähnliche oder gar gleiche Geräte zurückgreifen sollte. Nicht nur aus farbmetrischen Gründen.


    Wichtig ist aber in jedem Fall ein geeignetes Meßgerät, die Einschränkungen der Consumergeräte sind ja in den aktuellen Testberichten entsprechend erläutert (z.B. hier). Möchtest du also z.B. den gewünschten NEC PA über SpectraView II hardwarekalibrieren, benötigst du entweder ein Spektralfotometer, oder das modifizierte EyeOne Display2 von NEC. Innerhalb der Software werden keine Korrekturen implementiert.


    Gruß


    Denis

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    edit: achja ich hab deinen Link gelesen. Meinst du also der 2475 zeigt die Farben vielleicht einfach kälter bzw. anders, da er ein anderes Backlight besitzt und Spyder das nicht richtig unterscheiden kann?


    Das Problem ist an der Stelle, dass die "Auswertungsfunktion" ja keine absolut allgemeingültige Festlegung sein kann. Jeder Mensch sieht da tatsächlich ein wenig anders (zumal der verwendete 2 Grad Beobachter auf einem sehr engen Sichtfeld basiert). Im Multimonitorbetrieb von Geräten mit unterschiedlichem Spektrum wirkt sich das natürlich direkt aus, da sich die Gewichtungen mehr oder weniger stark verschieben. Trotzdem bleibt natürlich auch die Problematik mit dem Einsatz des richtigen Meßequipments. Ich habe dein Profil erhalten und schaue es mir heute abend an.


    Gruß


    Denis

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    Dazu möchte ich mir einen Nec PA301 für die Mitte und jeweils einen Nec 2190 UXP für links und rechts zulegen.
    Die Frage dabei ist nur wie gut die Monitore vom Bild her zusammenpassen. Da der 2190UXP ja ein reiner SRGB Monitor auf S-PVA Basis ist und der PA301 ein Wide Gamut IPS Panel besitzt.


    Multimonitor-Matching von Geräten mit stark unterschiedlichem Spektrum ist tatsächlich ein Problem. Auch wenn ein geeignetes Meßgerät (bzw. ein Colorimeter mit entsprechenden Korrekturen) verwendet wird, wird es in der Konfiguration von non WCG-CCFL und WCG-CCFL Bildschirm zu Abweichungen kommen, die sich gut sichtbar in einem visuell unterschiedlichem Weißpunkt äußern, obwohl meßtechnisch kein Unterschied feststellbar ist. Das Problem sind Abweichungen zwischen der standardisierten Beobachterfunktion (2 Grad Beobachter der CIE) und sich selbst als Beobachter (Beobachtermetamerie). Bei den CGs greift Eizo daher für ein Multimonitor-Setup auf die Beobachterfunktion des 10 Grad Beobachters zurück, die in diesem Fall zumindest eine deutlich bessere Übereinstimmung ergibt. Die Profilierung wird, gemäß dem ICC Workflow, wieder mit dem 2 Grad Beobachter durchgeführt. Für den Einsatz von anderen Bildschirmen empfehle ich daher einen visuellen Abgleich, d.h. man wird meßtechnisch bei unterschiedlichen Weißpunkten für beide Geräte landen. Das verhindert zumindest unschöne Irritationen.


    Gruß


    Denis

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    Das hat den Vorteil, dass auch ungemanagte Anwendungen korrigierte Farben wiedergeben.


    Nein, darum geht es bei der Kalibrierung nicht. In der Kalibrierung wird dein Monitor auf deine gewünschten Parameter (Weißpunkt, Gradation) hin "neutralisiert". Es geht nicht um eine zielführende Farbraumemulation (obwohl das einige High-Ender im Rahmen der Hardwarekalibrierung auch erlauben). Ziel ist eine farbstichfreie Grauachse und die möglichst exakte Einhaltung der gewählten Gradation. Ein Bildschirm, der ab Werk sehr neutral in Bezug auf den gewählten und über Bordmittel erreichten Weißpunkt ist und deine Zielgradation erreicht, führt zu faktisch keinen Eingriffen in die Grafikkarten-LUT. Gut sehen kannst du das in unseren Testberichten zu den High-Endern von Eizo und NEC.


    Die Profilierung setzt dann auf dem kalibrierten Zustand auf. Bei Druckern ist das übrigens nicht großartig anders. Zwar ist hier im Heimbereich meist wirklich nur eine Profilierung möglich, normalerweise sollte der Drucker vorher aber linearisiert werden.


    Gruß


    Denis