Jetzt geht's endlich zur Praxis! 
Es gibt drei Methoden, um die Monitordarstellung so zu verändern, dass eine möglichst exakte 1:1 Darstellung zu gedrucktem Papier zustande kommt. Beiden liegt das gleiche Prinzip zugrunde, man muss Windows bzw. die Anwendung dazu bringen, eine zu kleine Darstellung zu vergrößern bzw. eine zu große Darstellung zu verkleinern. Leider gibt es dabei Rundungsfehler, da sowohl Windows als auch die Anwendungen nur ganze Zahlen bei der Werteeingabe zulassen, also keine Nachkommastellen. Somit wird das Ergebnis wieder einige hundertstel Millimeter abweichen.
1. Methode: Windows Anzeige-Einstellungen ändern
Diese Methode hat den Vorteil, dass sie für sämtliche Anwendungen gleichzeitig gilt! Nachteil ist, dass einige Anwendungen mit fixen Fenstergrößen arbeiten, und somit vergrößerte Schriften bei diesen Anwendungen nicht mehr ganz in's Fenster passen, verkleinerte Schriften sind kein Problem. Die Nachteile wiegen aber nicht so schwer, da nur um wenige Prozentpunkte vergrößert wird. Es ist sowieso ratsam die Systemschriftarten über die Darstellungseinstellungen der Anzeige zu verändern, nicht über den PPI Wert, wenn sie einem für das tägliche Arbeiten bei nativer Auflösung zu klein sind (z.B. am 20").
Wie im angehängten Bild zu sehen, bietet Windows eine Möglichkeit den Standardwert von 96 PPI zu ändern. Auch Microsoft bringt hier die Begriffe durcheinandern, denn während der Dialog von DPI-Einstellung spricht, steht hinter dem Wert PPI. Aber egal, denn das wesentlich ist der Wert. Hier muss nämlich genau der Wert des Monitors erreicht werden. Leider kann man den PPI Wert nicht direkt eingeben, sondern soll einen Prozentwert wählen. Die vorgegebenen Werte sind in sehr grobe Schritte eingeteilt, aber man kann von Hand eigene Werte eintragen. Dazu muss man den Faktor berechnen, um den der Standardwert 96 PPI vergrößert bzw. verkleiner werden muss, um den PPI Wert des Monitors zu erhalten. Dazu teilt man den PPI Wert des Monitors durch 96, multipliziert das Ergebnis mit 100 und rundet zur nächsten ganzen Zahl auf oder ab. Um es Euch leichter zu machen, folgt hier wieder eine Tabelle:
Größe PPI-Faktor
15" 89%
17" 100% (besser geht's nicht)
19" 90%
19" WS 93%
20" 104%
20" WS 103%
21" 98%
22" WS 94%
23" WS 103%
24" WS 98%
30" WS 106%
Alles anzeigen
2. Methode: Zoom-Einstellung der Anwendung ändern
Vorteil hierbei ist, dass die (System)schriftarten aller anderen Anwendungen, sowie der Menüs unverändert bleiben, und nur der Inhalt des Dokuments verändert wird. Nachteil ist, dass man die Einstellung meist manuell für jedes Dokument neu einstellen muss, wenn die Anwendung nur grobe Schritte in den Voreinstellungen zulassen.So erlaubt der Acrobat Reader nur 25% in den Voreinstellungen, wenn man von Hand einen anderen Wert einträgt, wird er einfach ignoriert. Beim Betrachten des Dokuments kann man aber beliebige Zoomfaktoren wählen. Word und Excel erlauben nicht nur beliebige Zoomfaktoren, sondern speichern den zuletzt gewählten Faktor mit dem Dokument ab, sehr praktisch! Als Zoomfaktoren werden die gleichen Werte benutzt, wie in oben stehender Tabelle zur Umstellung des PPI Wertes.
3. Methode: Kombination der ersten beiden
Vorteil ist, dass man noch genauer an eine orginalgetreue Darstellung des Dokuments heran kommt. Nachteil ist der Aufwand, und dass die Darstellung die Nachteile beider Methoden übernimmt, deren Vorteile aber nicht. Der Acrobat Reader stellt eine Ausnahme dar. Wie man auf dem Bild sehen kann, lässt sich dort nämlich von Hand der PPI-Wert eintragen, ohne dass dabei die Systemschriftarten anderer Anwendungen beeinträchtigt werden.
Um das ganze zu nutzen, muss man ein wenig rechnen. Ziel ist es durch eine Kombination von PPI-Wert Faktor und Zoomfaktor noch näher an den PPI-Wert des Monitors zu kommen. Das bringt aber meiner Meinung nach mehr Aufwand als Nutzen, und immer noch eine Abweichung, darum rate ich davon ab. Nur als Beispiel sei genannt, dass man für einen 20" einen PPI-Wert 106 einstellt und einen Zoomfaktor von 94%, das entspricht einen kombiniertem PPI-Wert von 99,64, und ist somit sehr Nahe am Wert von 99,61 des Monitors. Da der Monitor jedoch immer noch an die Pixelgröße als kleinsten Teiler gebunden ist, bleibt ein 210 mm breites DIN A4 Blatt auf dem Monitor weiterhin entweder zu groß (824 x 0,255 mm = 210,12 mm) oder zu klein (823 x 0,255 mm = 209,87 mm). Da der Acrobat Reader nur 25% Schritte in den Voreinstellungen zulässt muss man den Zoomfaktor leider für jedes Dokument neu einstellen.