@Tiefflieger:
Meine Aufgabe ist es einen möglichst objektiven Bericht abzuliefern und eben nicht meine persönliche Meinung in den Vordergrund zu schieben.
Hier im Forum weiche ich schon davon ab. (Siehe meinen Kommentar zum Input Lag) Dennoch: Ich bereite seit Wochen einen Test für die präzise Untersuchung des Input Lags vor. Das ist ein enormer Aufwand für etwas, was mich eigentlich kaum bei einem Monitor interessiert. Dennoch fand und finde ich es angemessen die bisherigen Testverfahren zu hinterfragen und eventuell zu verbessern. Dann ist zumindest die Ermittlung dieses Wertes verlässlicher für diejenigen, die es tatsächlich interessiert.
Es wurden hier schon Bewertungen von mir über den Haufen geworfen, da ich etwas zu drastisch zu Werke gegangen bin. Ich hatte da einen Testkandidaten, dem ich ein "mangelhaft" aufgedrückt habe. Meiner Ansicht nach vollkommen gerechtfertigt - aber anscheinend nicht die Meinung aller Menschen auf diesem Planeten. So bekam der Monitor "Ausreichend". Ein Problem an der Sache war, daß die Übersicht der Teilnoten am Anfang des Tests nicht alle mangelhaften Bereiche abdeckt. Da stand dann auch ein paar mal "gut" oder "zufriedenstellend" und dann fragt sich jemand natürlich: "Wie kann bei verhältnismäßig vielen guten Noten dann eine solche Note entstehen?"
-
Es gibt, das kann ich einfach mal so behaupten, einen Monitor mit 24", der auch ungefähr soviel kostet wie der NEC, der m.E. ein besseres Bild liefert. Von mir getestet und dementsprechend bewertet. Den würde ich persönlich bevorzugen. Dabei spielt es für mich überhaupt keine Rolle, ob derjenige für Spiele oder Videos schlechter geeignet wäre, da mich das halt prinzipiell nicht interessiert.
Ich mag NEC durchaus - habe ja selber einen.
Aber von einem hardwarekalibrierbaren Gerät hätte ich etwas mehr erwartet.
Der Vergleich ist aber auch wiederum unfair: Mein hier stehdender NEC kostet mehr als das doppelte und hat z.B. 12bit LUTs und nicht "nur" 10bit. Daher ist mein subjektiver Eindruck verfälscht.
Wieso sollte ich nun meine Meinung zu dem Monitor, der schon allein durch seine Größe nicht meinen Wünschen entspricht, hier als allgemeingültig hinstellen? Andere empfinden 22" schon als sehr groß und wunderbar.
Ich habe hier einen Testmonitor (Testbericht bereits abgegeben), der zwar 24" groß ist, aber das - aus meiner Sicht für PC-Monitore - total sinnfreie Format 16:9 hat.
Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich ja sogar einen Monitor mit 1920 Bildpunkten in der Breite im 4:3-Format jedem Monitor im 16:10 Format bevorzugen!
Die Umstellung auf 16:9 wurde irgendwo, als der Trend gerade einsetzte, mal nett erklärt: durch die Umstellung der Produzenten auf größere Glasplatten bei der Herstellung, können mehr Scheiben im 16:9-Format geschnitten werden, als im 16:10-Format.
Mit anderen Worten: Die Hersteller diktieren das Displayformat aufgrund ihrer Yield-Raten. Hilfreich ist dabei natürlich, daß Videos 16:9 Format haben. Aber wen interessiert das schon auf einem reinen PC-Bildschirm?
Wer Office-Tätigkeiten ausführt, vom Briefeschreiben und wissenschaftliche Paper verfassen/Lesen über Excel und Buchhaltungssoftware bis hin zur Programmierung, braucht zwar viel Platz, aber doch nicht nur einen "Sehschlitz". Was kommt als nächstes? Cinemascope? Und bei jedem PDF muß man sich dann in Zukunft wieder die Finger blutig scrollen, da die Horizontale Auflösung zu niedrig ist...
Ich sehe diese ganze Entwicklung SEHR skeptisch und hätte mir einen großen 4:3 gewünscht. Auch heute würde ich es nicht verwunderlich finden, wenn z.B. 2048x1536 oder eben auch 1920x1440 (also 4:3, was schon auf CRTs funktionierte) für viele Grafiker, CAD-Spezis und andere anspruchsvolle Anwender vorteilhafter wäre, als immer breiter werdende Monitore.
Kann ich deswegen nun in Testberichten jeden Breitbild-Monitor runterputzen und sagen: "So ein schrott würde ich mir nie kaufen!"
Was ist mit all den TN-Geräten? Ich bekomme da fast jedes mal die Kriese, wenn man bei jedem Atemzug andere Helligkeitswerte wahrnimmt. Soetwas würde ich mir tatsächlich nie kaufen. Ja und? Meine Aufgabe ist es aber die Schwächen sachlich zu benennen, darauf hinzuweisen und die Entscheidung dem Leser von PRAD zu überlassen.
So auch bei diesem Monitor. Schwächen wurden benannt und sogar hier im Forum erneut diskutiert. Ich bin nicht die Instanz, die jemandem in die Kaufentscheidung reinredet. Wenn, dann versuche ich den Leuten lieber die Möglichkeiten aufzuzeigen, sowie die Vor- und Nachteile.
Wenn jemand unbedingt den super-schnellen-Spiele-Monitor haben will und dafür auf Farbkorrektheit, Blickwinkelstabilität, gleichmäßige Ausleuchtung, homogenität verzichtet: Bitte - sein Geld, seine Entscheidung, sein Monitor.
Für mich persönlich undenkbar.
Aber für mich sind (inzwischen) halt auch Monitore unterhalb von 24" ungeeignet. Bereits zu Zeiten von DOOM hatte ich einen 20" CRT. Der Umstieg von 14" auf 20" war zu der Zeit der reine Wahnsinn und auch erstmal SEHR enttäuschend. Stell Dir 320x200 auf 20" vor, dann weißt Du warum. Jeder Pixel in Spielen sah so groß aus wie ein Ziegelstein.
Aber die Auflösungen wurden höher und der Monitor wurde damit sozusagen immer besser. Der nächste CRT hatte 21", der nächste 22". Letzterer wurde durch den 26" NEC ersetzt.
Wie man sieht, bin ich große Monitore mit, absolut betrachtet, hohen Auflösungen seit bestimmt 15 Jahren oder mehr gewöhnt. Kann oder soll ich das nun auf andere übertragen?
Das steht mir irgendwie nicht so recht zu.
P.S.: Der tatsächliche Test hat nur etwas länger gedauert als andere Tests. Der Monitor war so lange bei mir, da ich wegen Prüfungsvorbereitungen kaum/keine Zeit hatte.
=======================================
@SailorMoon:
Danke für Deinen Input zum Thema. Das mit der "sRGB-Unterstützung im Gerät" erhoffe ich auch seit langem. Deswegen habe ich vor längerer Zeit mal versucht den HP LP2480zx zu testen. LED-Backlight und eben laut Hersteller speziell und unabhängig auf unterschiedliche Farbräume zu kalibrieren. Der Test scheiterte daran, daß die, die für die Teststellung verantwortlich waren, es nicht auf die Reihe bekommen haben die "Kalibrationsoption" mit dem Gerät zu schicken.
Da kamen unglaubliche Aussagen wie: "Die Werkseinstellungen sollten für 90% der User ausreichen." Und es wurde noch präzisiert, als ich den Einwand hatte, daß wir etwas höhere Ansprüche stellen als 90% der durchschnittlichen User im sinne von: "Es sollte für 90% der professionellen Grafiker ausreichen."
Kurzum: Die Werkseinstellungen waren daneben. DEUTLICH daneben. (Beispiel: sRGB-Weißpunkt = 7600K, 8,8 deltaE) Und ohne Kalibrationsoption ließ sich der 2480zx m.E. schlechter manuell kalibrieren als der 2475w, der nur 1/5 des Preises kostete.
Das war der erste, der getrennte Farbräume "emulieren" bzw. angeblich sogar korrekt darstellen können sollte. Nachweisen konnte ich es mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln nicht.
Aber da ich die sRGB-Wiedergabe eben auch "auf Knopfdruck" interessant und wichtig finde, habe ich es beim P221w so ausführlich ausprobiert und durchgeführt.
Ich fänd' es natürlich nur sinnvoll, wenn Monitorhersteller mit high-end Monitoren, die die Möglichkeit von Hardwarekalibrierungen und große LUTs aufweisen, diese auch mal dafür nutzen würden.
Bei NEC ist es ja nun teilweise noch eine Mischung aus Hardware- und Softwarekalibration. In den Details steht dann ja noch, bei welchen Monitoren das wie weit umgesetzt wird.
Hoffentlich bleiben die Monitorhersteller an dem Thema und verbessern die Umsetzung, ohne wieder andere Fähigkeiten zu verlieren (Wie z.B. saubere Interpolation und Skalierung)
Ich sollte aufhören so spät Forenbeiträge zu schreiben - dadurch fehlt mir IMMER Schlaf. zzzZZZzzz 