Vorläufiger Erfahrungsbericht:
I. Vorbemerkungen
Habe zwei dieser Monitore bei Mindfactory gekauft. Lieferung erfolgte zeitnah. Auf meine Nachfrage bzgl. des Liefertermins reagierte Mindfactory prompt. Beide Monitore werden im Pivotmodus nebeneinander betrieben. Ein Monitor ist per Sub-D, einer per DVI angeschlossen.
Einsatzgebiete: Bildverarbeitung, Coding, Textverarbeitung, gleichzeitiges Arbeiten mit einer Vielzahl von Programmen (Hexeditor, VirtualPC, Debugger, Disassembler usw.), DVDs schauen, gelegentliches Spielen etc.
Die Wahl viel auf diesen Monitor, da S-IPS Displays einen groesseren Farbraum als VA/PVA Displays haben. (Deshalb habe ich mich gegen den Eizo L778 bzw. die neuen Samsung Displays entschieden.) TN Displays kommen für Bildverarbeitung ohnehin nicht in Betracht.
Insbesondere waren für meine Entscheidung wichtig:
1.
schlanker Rahmen (da beide Monitore nebeneinander betrieben werden),
2.
Pivotfunktion (s.o.)
3.
angeblich relativ hoher Kontrast (1:600) für ein S-IPS -- besser als beim Eizo L797 (1:500)
4.
angeblich recht schnell (18ms) -- Eizo L797 ist etwas langsamer
5.
S-IPS Display (wohl von LG) neuester Generation -- Eizo L797 (wohl mit Hitachi Display) gibt es schon etwas länger
6.
gelungene Optik (Monitore verschandeln nicht den Raum, sondern wirken noch halbwegs wie Möbel) -- Eizo L797 scheint zumindest von hinten relativ haesslich zu sein
7.
scheint alle netten Features zu haben, die der Eizo L797 auch hat (10bit LUT und Feinkontrollen für gute Kalibrierbarkeit)
8.
relativ günstiger Preis -- Eizo L797 ist ca. EUR 200 bis 250 teurer
(Wie man aus den o.g. Bemerkungen ersehen kann, wollte ich eigentlich den Eizo L797 kaufen, der angeblich ein ganz hervorragender Monitor ist und dasselbe Display verwendet wie der speziell für die Bildbearbeitung konstruierte Eizo CG19.)
II. Erste Eindrücke:
Pixelfehler (mittels Nokia Monitortest geprüft): Habe an beiden Monitoren keine Fehler gefunden. Immer wenn ich gerade in Panik geraten wollte, handelte es sich doch nur um ein wegwischbares Staubkorn ...
Gesamteindruck: Das Bild wirkt auf mich deutlich besser/schöner als alles, was ich bisher gesehen habe, z.B.: diverse Röhrenmonitore (aber keine Highend-Röhren speziell für die Bildbearbeitung), diverse Laptop Displays (der Unterschied zu diesen Displays ist extrem), Acer 1731 LCD (benutze ich am Arbeitsplatz). Mit anderen hochwertigen LCD Displays kann ich den 1980FXi nicht vergleichen, da mir insoweit die Erfahrungswerte fehlen.
Synchronisationsprobleme, Moire etc.: Ein Flackern o.ä. konnte ich bislang nicht feststellen (hatte sowas mal bei einem Toshiba Laptop), das entsprechende Nokio-Monitortestbild (vertikale und horizontale Streifen) quält aber meine Augen und ist nicht schön anzusehen. Zu evt. Sychronisationsproblemen bei Verwendung des Pivot-Modus siehe unten.
Farben: wirken auf mich brilliant und schön, das Rot ist wirklich rot.
Schwarzwert: für mich massig schwarz genug (muss ich mir aber noch genauer anschauen, man kann den Schwarzwert im OSD auch noch erhöhen)
Blickwinkel: problemlos, gross genug
Kontrast, Graustufen: Muss ich mir noch genauer anschauen bzw. besser einstellen, beim Nokia-Monitortest kann ich 0% schwarz von 3-4% schwarz nicht mehr unterscheiden, ab 5% ist eine Differenzierung möglich. Bei der Graustufenskala auf kann ich die Buchstaben y und z nicht mehr voneinander unterscheiden. Schliesst man den Monitor analog an, gibt es im OSD eine zusätzliche Einstellung namens "Blacklevel". Stellt man die Standardeinstellung (50%) auf 75%, kann man sowohl beim Nokiatest, als auch bei dpreview alle dunklen Abstufungen voneinander unterscheiden. Auch die hellen Abstufungen sind noch unterscheidbar. Das Schwarz wirkt aber jetzt nicht mehr so tiefschwarz (aber für meinen Geschmack immer noch schwarz genug.) Habe mich jetzt für 70% entschieden. Auch dann lässt sich beim Nokiatest noch 0% von 1% unterscheiden.
Ausleuchtung: Scheint im Prinzip gleichmaessig und gut zu sein, stelle an den Monitorrändern kein sog. Light Leakage fest. Im Gegenteil ... ganz nah am oberen Rand (falls man den Monitor nicht im Pivotmodus betreibt) fällt die Ausleichtung über einen Bereich von ca. 1 cm etwas ab. Das Phänomen ist am unteren Rand ebenfalls vorhanden (aber etwas schwächer ausgeprägt). Der Lichtabfall ist nicht extrem störend, aber sichtbar. Insbesondere auf weissem Hintergrund. Bei "dunklerem" Hintergrund fällt die Sache nicht auf. Gleiches gilt, wenn man die Windows-Taskleiste an diesem Rand platziert. Beide Monitore verhalten sich insoweit gleich. Dies ist wohl der Preis, den man für den schmalen Rand zahlt.
Geräusche, Brummen usw.: keine
Kristalleffekt/unruhiges Bild usw.: Meine Äuglein sind empfindlich. Finde den Acer 1731 viel zu agressiv. Der 1980FXi ist besser. Möchte mir diese Sache aber noch näher anschauen bzw. an den vielen Einstellungsmöglichkeiten spielen. Gänzlich ausschliessen möchte ich das Vorhandensein eines leichten Kristalleffektes im Moment nicht. Ist aber jedenfalls nicht schlimm.
Helligkeit: hell genug
Weisspunkt: Der per VGA und der per DVI angeschlossene Monitor sind in Bezug auf Helligkeit und Weisspunkt nicht identisch. Der analog angeschlossene Monitor ist heller und hat ein weisseres Weiss. Dem muss ich definitiv auf den Grund gehen, um eine Lösung zu finden. Beide Monitore müssen identisch sein, sonst kann man nicht vernünftig Bilder bearbeiten. Bin aber wg. der vielen Kontrollen optimistisch.
Pivotmodus i.V.m. erweitertem Desktop: Funktioniert bei vielen Anwendungen ganz gut. Manche Anwendungen (z.B. der Nokiamonitortest oder der Windows Mediaplayer funktionieren aber nicht auf einem erweiterten Desktop). Der ATI Catalyst Driver scheint sich die Pivoteinstellungen nicht gut zu merken bzw. ist nicht einfach zu konfigurieren. Es ist schwierig, die Displays in die richtige Reihenfolge zu bekommen. Teilweise treten auch Synchronisationsprobleme auf und eines der Displays flackert ganz furchtbar. Muss mir die Sache also weiter anschauen, um hoffentlich eine einfache Lösung zu finden, so dass nach dem Booten alles gleich "in Ordnung" ist.
(Wie man unschwer erkennen kann, ist dieser Erfahrungsbericht definitiv noch nicht abgeschlossen. Ich muss mich mit den vielen Einstellmöglichkeiten des Monitors noch näher vertraut machen. Ich poste meine bisherigen Eindrücke aber jetzt schon mal, damit ich nichts wieder vergesse.)