Hi!
Ich bitte bei diesem absolut subjektivem Testbericht meine nicht sehr großen Erfahrungswerte mit TFT-Displays zu berücksichtigen.
Bisheriger Background & Monitore: Im Geschäft hab ich bisher zeitweise an diversen TFTs gearbeitet, kann jedoch keine Vergleiche ziehen, da es sich um Linuxplätze mit Individualsoftware handelt. Die Büros sind noch mit CRTs ausgestattet. Privat musste ich die letzten Wochen mit einem CRT zurechtkommen, bei dem irgendeine Spannung abgesoffen ist und er dadurch Farbverfälschungen ein merkwürdiges Kontrastverhalten und eine recht geringe Helligkeit aufwies.
Nun zum EIZO:
Das Gerät kam im Originalkarton, ohne RoHS-Aufkleber (einzig auf der Tüte mit dem VGA-Kabel). Was mir auffiel, war die Bedienungsanleitung auf dem Karton, wie man das Gerät unbeschadet aus dem Karton bekommt. Dies ist auch ohne fremde Hilfe zu bewekstelligen.
Das Gerät kommt komplett zusammengebaut an, man muss also nichts mehr stecken oder schrauben. Als erstes hab ich mal das Design begutachtet, da das ja recht kontrovers diskutiert wird. Ich hatte den Monitor vorher nicht live gesehen, war aber nicht verschreckt, wie manche berichten. Das Design ist erst mal gewöhnungsbedürftig, wirkt aber sehr hochwertig und nach einer kurzen Zeit auch sehr ansprechend. Für ein Dualheadbetrieb ist der Rahmen aber sicher zu breit. Alternativ könnte man sich, wenn man später einen zweiten Monitor dazustellen will, sich ja einen mit schmalem Rand kaufen, und die überlappend nebeneinander stellen.
CRT weggeräumt, EIZO hingestellt und gleich mal per DVI an die Karte (Radeon 6800XT) angeschlossen. Irgendwie kam kein Bild (Rechner vorm Bildschirm eingeschalten) Also das RGB-Kabel rausgeholt und auch das angeschlossen. In dem Moment kommt das Bild natürlich schon über den digitalen Eingang.
Mein erster Eindruck: Naja... Etwas helle Farben. Aber mein Hintergrund (xplanet) WHOOOOWWW!!! Der Farbeindruck kommt sicherlich von der angesoffenen Röhre.
Die Einstellung des Panels mit dem Arc-Swing Fuß war erst etwas sehr hakelig... Mal schnell übers beiliegende Mini-Manual geblättert und das Ding so angefasst, wie dort beschrieben (rechts und links oberhalb der Boxen) und .... huiiiii ... kaum macht man es richtig, schon funktionierts. Aaaaaber beim wieder hochfahren wird man sicher den Fuß mit anheben ... und .... denkste. Das Teil fährt super sachte und leichtgängig wieder nach oben. Also die Wahl zwischen Pivot und Arc-Swing (bei dem Modell eh nicht gegeben) würde bei mir immer wieder auf den Arc-Swing fallen.
Jetzt mal das OSD Testen. Beim Betrachten der Tasten dachte ich noch so: Mann sind die PRADler pingelig. Wenn man aber mal anfängt die Tasten auch zu bedienen, dann weiss man, was gemeint ist. Mich wunderte, daß ich als einzige Einstellungsmöglichkeit diese Glättenfunktion hatte. Gut, egal. Erst mal nach den verschiedenen Tests schauen, Ausleuchtung kann ich im hellen Zimmer eh nicht testen. Ab zu prad und den Schlierentest gemacht... hmmmh, weniger Schlieren als gedacht... Mal pixperan angeschmissen, was ich mir auf dem CRT auch schon angeschaut hatte und man sieht die Bewegungsunschärfe von dem Auto und dem Flaggentest schon recht deutlich im Vergleich zum CRT. Den Nokia Bildschirmtest und auch diese Seite hier zeigte mir keinerlei Pixelfehler (puuuh).
Ab zum Spieletest. Ich hab mir (u.a. weil hier bei diesen Spielen von "Problemem" die Rede war) folgende Demos heruntergeladen: Painkiller, DOOM3, F.E.A.R. Dann hab ich nochmal wegen den FPS das von mir mehrfach durchgespielte Halflife installiert und NFS MW war eh noch installiert.
NFS MW (Auflösung 1280x1024) Kann mit der Karte nur ohne AA und alle Effekte aus spielen. Wirkt aber dennoch schärfer als bei 1024x768 auf der Röhre. Mal schnell ne Runde in dem dunklen Indusrieviertel fahren... Hui. Schöne Farben hier. Schlieren konnt ich keine sehen, das Fahrzeug sah schärfer und besser vom untergrund abgehoben aus, das kann aber auch an den abgeschaltenen Effekten liegen. Also NFS (für mich) ohne Unterschiede zur Röhre spielbar.
DOOM3: (Auflösung 1280x1024) Von einem verwischen der Grautöne bis alles nur noch ein Matsch ist kann ich nichts erkennen. Lediglich schwarze Bereiche verwischen beim Strafen mit dem grauen Hintergrund. Das bemerke ich aber auch nur, wenn ich ohne Mausbewegung strafe. Im Normalfall bleibe ich beim strafen aber mit dem Fadenkreuz auf (mehr oder weniger) einem Punkt, was dazu führt, daß der eben beschriebene Effekt nur an Randbereichen auftritt. Und da schaut man in dem Moment nicht hin.
Painkiller: (Auflösung 1280x1024) Was für ein gemetzel! Auch wenn die Farbgebung ähnlich ist wie bei DOOM3 kann ich hier noch weniger unschärfen entdecken, und irgendwie fesselt das Spiel.
F.E.A.R: (Auflösung 1280x1024) Oha, die FPS stimmen nicht, sind so 10-15. Da kann nix verwischen
Na dann muss noch ein dunkles Spiel mit FPS her. Das gute alte
Halflife: (Auflösung 1024x768 ) Oha - so schön bunt hier. Ich hab halflife, wie schon geschrieben mehrfach durchgespielt, aber so schön hatte ich es dabei noch nie Hatte noch die alten Savegames rausgekruschtelt, um ein bischen springen zu können.
Fazit zum Spieletest: Lesen im PRAD-Forum verunsichert einen Gelegenheitsspieler, der noch nie einen TFT besessen hat viel zu sehr. Die Bewegungsunschärfe gibts natürlich, die aber beim normalen Spielen auch nur störend auftritt, wenn man es provoziert. Ghosting hab ich bei allen Anstrengungen nicht erzeugen können (oder ich überseh es). Jedenfalls habe ich keine Effekte beobachtet, die mich beim Spielen stören, oder gar den Spielablauf in irgendeiner Weise beeinflussen würden. Wahrscheinlich bin ich da aber auch zu wenig Pro-Gamer WoW werde ich die Tage evtl. mit einem Account von jemand anderem probieren, meinen für einen Monat zu reaktivieren isses mir grad nicht wirklich Wert.
Dann widmen wir uns mal wieder der 2D-Welt. Die Boxen hatte ich wärend dem Spieletest mal angeschlossen und 10Min später meine alten Boxen beiseite gestellt. Wenn man sich die Größe von den Boxen mal so anschaut, dann würde man nie erwarten, daß da son Sound rauskommt. Beim Spielen macht Surround auf Stufe 2 echt Spass. Die Lautstärke ist auch mehr als ausreichend. Beim Einstecken von Kopfhörern werden die Boxen natürlich abgeschalten.
Dann fix das USB-Kabel angeschlossen und die Screenmanagersoftware installiert. Ab da verstand ich auch daß ich kaum Einstellmöglichkeiten hatte - wenn die nur im Custom-Modus verfügbar sind ... jaja der Laie. Der voreingestellte Text-Modi ist mir zu warm,. bei sRGB fehlt mir ein wenig Farbsättigung. Bei meinem Custom-Mode hab ich die Farbsättigung auf den Wert 50 angehoben, Farbtemp. ist auf off, Helligkeit auf 20%. Sehr sinnig ist auch die Möglichkeit der Screenmanagersoftware verschiedene Modi für das aktuelle Programm anzubieten. So kann man sich das Umstellen sparen. Nach mehrmaligen Umstellen der Tastenkombinationen für die OSD-Bedienung bin ich bei SHIFT+STRG+ALT angekommen. Dazu die Cursortasten als Navigation, "Ende" als Enter und "Bild ab" als Modusumschaltung. Gebraucht werden sie langfristig wahrscheinlich nur noch um die Lautstärke zu regulieren.
Die C-Booster Funktion habe ich beim Spielen, wie auch bei 2D ausprobiert. Die sichtbarsten Veränderungen sind mir bei Fotogalerien im Internet aufgefallen. Bei Spielen habe ich kaum einen Unterschied wahrnehmen können. Wenn dann war mir Stufe2 aber schon zu viel des Guten. "Glätten" ist bei mir auf Stufe3, was der Mitte entspricht. Je weniger Glättung, desto mehr treten Komplessionsartefakte von Digitalfotos hervor, Schriften werden aber überzeichnet.
Die Funktion vom Helligkeitssensor kann ich nicht wirklich nachvollziehen, denn wenn ich ihn bei Tageslicht abdecke oder bei Dunkelheit anleuchte ergibt sich bei mit keine Veränderung des Bildes bzw. der Helligkeit. Was aber sehr auffällt ist, daß die Helligkeit nachgeregelt wird, wenn man z.B. von einem Spiel auf Office umschaltet (weisser Hintergrund) wird die Helligkeit langsam auf einen angenehmen Wert heruntergefahren (ohne Modusumschaltung per Screenmanager). Ich weiss nicht wirklich wie das zusammenhängt.
Der USB-Hub ist leider recht unzugänglich und kann ein Frontpanel am Rechner nicht ersetzen, was ich mir eigentlich erhofft habe, da damit die Auswahl an Rechnergehäusen (die Anschaffung steht auch an) sehr viel breiter werden würde.
Sehr begeistert bin ich vom schon beschriebenen Arc-Swing Standfuss. Für jemanden, der öfter auf die Tastatur schauen muss ist es wesentlich unanstrengender, wenn man das Display beim Tippen von langen Texten runterschwingen kann, so daß die Unterseite fast an der Tastatur andockt. Dann sind die Wege für die Augen kürzer, wenn man zwischen Monitor und Tastatur schwenken muss. Auch zum lesen only ist die Stellung sehr angenehm und wird von mir öfter vor allem beim programmieren genutzt werden. Und wenn man ihn wie beschrieben bedient, schwingt er auch leichtgängig nach unten bzw. oben.
Fazit: Ein sehr gelungenes Gerät, wenn ich das mit meiner spärlichen Erfahrung behaupten kann. Nachteilig empfinde ich nur die Kolateralkosten für eine leistungsfähigere Digitalkamera und eine farblich passende Tastatur. Weiterhin hab ich den Beigeschmack, daß das Gerät in meinem Fall "Perlen vor die Säue" sein könnten, da es natürlich sein kann, daß ein bei einem günstigern Gerät keinen nennenswerten Unterschiede sehen würde, aber ich denke, daß die knapp 400€ sehr gut angelegt sind.
Chris...
PS: Ich hab sicher was vergessen, das füge ich dann später ein