Hallo,
da die Hintergrundbeleuchtung der Displays ja mit der Zeit altert und an Leuchtkraft verliert, habe ich mir überlegt in der Windows-Energieverwaltung das Automatische Ausschalten des Monitors nach 5 Minuten zu aktivieren. Ich benutze den Rechner nämlich oft einfach zum Hören ausländischer Radioprogramme oder Musikhören, ohne daran zu arbeiten.
Belastet ein häufigeres An-/Ausschalten die Monitorhardware? Die Belastung für die Elektronik ist ja beim Anschalten immer am höchsten.

Schadet häufiges An-/Ausschalten einem Display?
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Bitte besuche unsere FAQ unter dem Reiter TFT-Monitore, dort findest Du neben dieser Antwort auch noch viele weitere.
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Ich habe die Antwort dort nicht gefunden, also gebe ich sie hier mal nach besten Wissen und Gewissen:
Häufiges An- und Ausschalten stellt durchaus eine Belastung für Elektrogeräte dar, da mit dem Schaltvorgang in der Regel eine Spannungsspitze verbunden ist. Außerdem verändert sich dadurch die Betriebstemperatur (Stichwort: Warmlaufen). Das betrifft weniger die Hintergrundbeleuchtung von TFT (die schaltet sowieso mehrere hundert Mal pro Sekunde ein/aus, und nutzt keine Heizung), sondern mehr die restliche Elektronik (vor allem den Transformator). Auf der anderen Seite belastet eine lange Betriebszeit die Elektronik (samt der Beleuchtung) natürlich auch, so dass es durchaus sinnvoll ist den Monitor bei längeren Pausen abzuschalten.
Zur Windows Energieverwaltung sollte man allerdings wissen, dass sie den Monitor nicht abschaltet, sondern in "Standby" schaltet, sprich Schlafen legt. Dabei werden vom Monitor zwar fast alle Komponenten abgeschaltet, aber das Netzteil und einige andere Komponenten (je nach Bauart) bleiben weiterhin eingeschaltet. Bei CRTs war der Unterschied meist dadurch deutlich zu bemerken, dass die Monitore aus dem Standby schneller wieder einzuschalten waren, als nach dem Ausschalten. Bei TFTs ist das in der Regel eine Soße, allerdings sollten bei der Standby Schaltung die oben genannten Spannungsspitzen am Netzteil/Spannungswandler nicht auftreten, da keine physikalische Trennung vom Stromkreis passiert. Das Ausschalten über den "Soft-Off" Schalter an der Front des Monitors bewirkt in der Regel fast das gleiche, nur ein richtiger Netzschalter (bei mir an der Rückseite angebracht) trennt den Monitor vom Strom. Ob Du den Standby oder den Soft-Off nutzt dürfte kaum einen Unterschied machen. Wenn Du also weißt, dass Du nur Musik hörst, kannst Du den Monitor einfach abschalten.
Trotzdem sollte man den Standby auch nicht übertrieben zur Anwendung bringen, um ständiges Auf- und Abwärmen zu vermeiden. Der Hintergrundbeleuchtung (Kaltkathoden) ist das relativ egal, die arbeitet sowieso unbeheizt. Aber die Farbdarstellung hängt u.a. von der Betriebstemperatur ab bzw. die Flüssigkristalle verhalten sich bei unterschiedlicher Temperatur verschieden träge. Zudem hört man immer wieder von knacksenden Gehäusen, da sich die Gehäusematerialien durch Wärme ausdehnen und durch Abkühlen zusammenziehen.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass der FAQ Eintrag "Welchen Einfluss hat die Temperatur auf den LCD Monitor?" kaum zu gebrauchen ist. Dort wird als Antwort lediglich die übliche Betriebstemperatur angegeben, die in jeder Anleitung zu finden ist. Der Einfluss der Betriebstemperatur auf Farbverhalten und Pixelträgheit wird nicht erwähnt.
Ich selbst lasse den Monitor nach 15 Minuten in Standby schalten, und nach 10 Minuten den Bildschirmschoner Bezier laufen. Da dieser Bildschirmschoner überwiegend Schwarz darstellt, liegt an den meisten Pixelzellen keine Spannung an (Achtung: TN Displays zeigen ohne Spannung Weiß, und Schwarz bei voller Spannung!). Durch die Bezier Bewegung werden die Pixelzellen kurzzeitig angeregt, was angeblich einem Einbrennen vorbeugen soll, da die Flüssigkristalle in Bewegung gehalten werden (von Viewsonic Monitoren bisher nicht bekannt, aber andere berichteten bereits von "eingebrannten" Taskleisten oder WoW Menüleisten).
Noch eine Ergänzung zum FAQ "Schadet es einen TFT-Monitor über eine Steckdosenleiste an- und auszuschalten?" Dort wird richtig darauf hingewiesen, dass es im Grunde das gleiche ist, wie den physikalischen Netzschalter direkt am Gerät zu nutzen (nicht zu verwechseln mit dem Soft-Off an der Vorderseite). Ich nutze selbst schaltbare Steckerleisten, da sich mein Monitor und PC praktischerweise den letzten Schaltzustand merken (spricht direkt Anspringen). Dabei fiel mir auf, dass die großen Schalter der Steckerleisten teilweise etwas "schwamming" schalten, sprich sie trennen weniger abrupt und sauber, als der straffe Netzschalter am Monitor selbst. Man sollte deshalb darauf achten den Schalter kräftig zu drücken, vor allem, wenn dieser "Brutzelgeräusche" beim Schalten von sich gibt (man hört den Funkenflug/Entladungen des noch nicht sauber getrennten Schalters).
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Juhuu ein neuer FAQ-Beitrag
Du hast ja doch genug Zeit
Und Zeit ist Geld, in diesem Fall ganz wörtlich
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Wow... eine so ausführliche Antwort habe ich mir nicht erhofft. Vielen Dank.
ZitatOriginal von tm101
(Achtung: TN Displays zeigen ohne Spannung Weiß, und Schwarz bei voller Spannung!). Durch die Bezier Bewegung werden die Pixelzellen kurzzeitig angeregt, was angeblich einem Einbrennen vorbeugen soll, da die Flüssigkristalle in Bewegung gehalten werden.Interessant. Habe gerade im Lexikon die Funktionsweise von MVA-Panels durchgelesen. Wäre also bei TN-Panels entsprechend ein weißes Bild im Bildschirmschoner empfehlenswert? Für die Hintergrundbeleuchtung scheint es ja egal zu sein, da diese immer an ist.
Hmmm...ideal zur Schonung der Leuchtröhren wäre eine eine Möglichkeit die Helligkeit über den Rechner zu drosseln. So könnte man einen Bildschirmschoner entwickeln, der nach definierter Untätigkeit die Helligkeit auf das Minimum setzt, oder besser noch die Beleuchtung ganz ausstellt.
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Zitat
Original von cookiemonster
Interessant. Habe gerade im Lexikon die Funktionsweise von MVA-Panels durchgelesen. Wäre also bei TN-Panels entsprechend ein weißes Bild im Bildschirmschoner empfehlenswert? Für die Hintergrundbeleuchtung scheint es ja egal zu sein, da diese immer an ist.Yep, aber mit etwas Bewegung.
ZitatHmmm...ideal zur Schonung der Leuchtröhren wäre eine eine Möglichkeit die Helligkeit über den Rechner zu drosseln. So könnte man einen Bildschirmschoner entwickeln, der nach definierter Untätigkeit die Helligkeit auf das Minimum setzt, oder besser noch die Beleuchtung ganz ausstellt.
So dramatisch ist das aber alles nicht, als das sich so ein Aufwand lohnen würde. Außerdem lässt sich die Beleuchtung nicht ohne Standby abschalten. Verringern der Helligkeit bringt nichts, da dadurch nur die Frequenz des An-/Abschaltens verringert wird. Evtl. führt das auch zu längerer Nutzdauer, aber die meisten werden sich eh innerhalb von 3 bis 5 Jahren einen neuen Monitor zulegen, also lohnt's nicht. Das vernünftigste was man machen kann, ist den Monitor nach 10 bis 30 Minuten in Standby schicken, und evtl. dafür sorgen, dass sich ab und zu was am Bildschirm bewegt, um die Kristalle in Schwung zu halten. Stell also einfach 'nen Bildschirmschoner nach 5 Minuten an, und Standby nach 10 oder 15 Minuten. Wenn Du Musik abspielst, kannst Du den Monitor einfach am Soft-Off abschalten, bei mehrstündigem Musikgenuss auch am Netzschaltet.