Helligkeit vs. Kontrast

  • Gestern um 21:12Uhr ist mein treuer und alter CRT-Gefährte SONY E200 an Altersschwäche gestorben, er möge in frieden ruhen. Tja, dass heißt wohl es muss für Ersatz gesorgt werden doch so banal das klingt - wer die Wahl hat hat auch die Qual.


    Zu aller erst, bevor ich hier anfange groß nach einem möglichen Kandidaten ausschau zu halten will ich wissen was eigentlich wichtiger bei TFT Monitoren ist. Die Helligkeit oder der Kontrast ?


    Meine Zielsetzung ist ganz klar: Grafikdesign, Surfen oder kurz um gesagt der Beste Monitor für das Menschliche Auge wenn man wie ich als angehender Informatiker stundenlang vor dem PC sitzt.


    Nur als Referenz: Eizo 1961 hat z.b.: 250cd/qm dafür aber 1500:1 Kontrast, hingegen hat die Version 1931 eine Helligkeit von 280cd/qm dafür nur 1000:1.


    Da ich mich nicht sehr auf dem Gebiet auskenne hört sich ein Kontrast von mehr als 50% schon gewaltig an - wie muss man sich das vorstellen?

  • Die Prozentangaben des Kontrastes (z.B. 50% haben erstmal nichts mit der Helligkeit zu tun, sondern beziehen sich nur auf den Kontrast selbst, es sind also nicht 50% von der Helligkeit). Trotzdem hängt der Kontrast in sofern mit der Helligkeit zusammen, als dass er das Verhältnis von hellstem Weiß zu dunkelstem Schwarz angibt. Wenn der Weißwert also bei 250 cd liegt, und der Kontrast bei 1500:1, dann sollte der Schwarzwert bei 0,167 liegen (250 / 1500). Praktisch wird das aber nicht erreicht, keine Ahnung wie die Hersteller das immer zu messen meinen.


    Wenn man zwei Monitore direkt vergleicht, dann bedeutet ein höherer Kontrast bei gleicher maximaler Helligkeit, dass das Schwarz dunkler ist. Ein höherer Kontrast bei größerer maximaler Helligkeit spricht dafür, dass nicht unbedingt Schwarz dunkler ist, sondern Weiß heller. Ein niedrigerer Kontrast bei größerer maximaler Helligkeit bedeutet, dass wahrscheinlich sowohl Weiß dunkler, als auch Schwarz heller ist.

    We're all mad in here...

  • Damit ich das richtig verstanden hab:


    Schwarzwert:
    S1961: 0,167 (1500:1 / 250cd/qm)
    S1931: 0,280 (1000:1 / 280cd/qm)


    Der S1961 zeigt *schwarz* "dunkler" an als das Model *31 dafür zeigt der Konkurent *weiß* "heller" an?


    Wenn das so wäre dann stellt sich mir die Frage was für einen Grafikdesigner wichtiger ist. Wenn 250cd/qm zu *duster* sind dann bringt mir der Schwarzwert überhaupt nichts. Kann mir jemand mal sagen ob jemand mit den gleichen relativ niedrigen Helligkeitswert und Kontrast zufrieden sind?

  • Die meisten Grafikdesigner arbeiten meines Wissens eher mit 140 cd/m² oder noch dunkler. Die professionellsten TFTs arbeiten mit IPS Paneln, die zeigen Kontrastwerte von nominell ca. 500:1 (real werden sowieso immer geringere Werte erreicht als vom Hersteller angegeben). Offensichtlich kann man mit beidem gut arbeiten. So hohe Helligkeiten werden nur benötigt, wenn man sich in einem entsprechend hellem Raum befindet. Grafikdesigner arbeiten vorzugsweise bei Kunstlicht mit neutralen Wandfarben.

    We're all mad in here...

  • re: The_Holy_One


    Zitat

    Wenn 250cd/qm zu *duster* sind dann bringt mir der Schwarzwert überhaupt nichts. Kann mir jemand mal sagen ob jemand mit den gleichen relativ niedrigen Helligkeitswert und Kontrast zufrieden sind?


    Bei 250 cd/m² kann man wohl kaum von einem 'niedrigen' Helligkeitswert sprechen. Zum Vergleich: Röhrenmonitore betreibt bzw. betrieb man üblicherweise bei 85-120cd/m². Zu mehr als 120 cd/m² reichte die Leuchtkraft der meisten CRT's gar nicht aus - und selbst wenn, war es nicht wirklich ratsam eine höhere Helligkeit einzustellen, weil das die Lebensdauer der Röhrengeräte verkürzte.


    Außerdem wird bei TFT's (im Gegensatz zu Röhren) auch die elektrische Ansteuerspannung der Pixel so lange gehalten, bis sie erneut angesteuert werden (Hold-Type Prinzip), was bei den Flachbildschirmen generell zu einer wesentlichen Steigerung des Kontrasts führt.


    Fazit: Egal, für welches der erwähnten TFT-Modelle (S1931/S1961) du dich entscheidest - Beide Geräte bringen deutlich höhere Kontrastergebnisse als ein CRT. Auch von der max. Helligkeit dieser EIZO's wirst du als Röhren-Umsteiger zunächst mal 'erschlagen' werden. Diese TFT's betreibt man üblicherweise mit (weit) heruntergeregeltem Helligkeitsregler (120-140 cd/m²) - Die vollen 100% Leuchtkraft sind für die allermeisten User kaum bis gar nicht zu ertragen.



    Gruß =)

  • Zitat

    Original von Wurstdieb


    Bei 250 cd/m² kann man wohl kaum von einem 'niedrigen' Helligkeitswert sprechen. Zum Vergleich: Röhrenmonitore betreibt bzw. betrieb man üblicherweise bei 85-120cd/m². Zu mehr als 120 cd/m² reichte die Leuchtkraft der meisten CRT's gar nicht aus - und selbst wenn, war es nicht wirklich ratsam eine höhere Helligkeit einzustellen, weil das die Lebensdauer der Röhrengeräte verkürzte.


    ...


    Okay, dass hab ich wirklich nicht gewusst, es wäre noch interessant zu erfahren bei welchen Kontrastwerten CRT Monitore betrieben werden, weil wenn die ebenfalls unter 1000:1 haben ist die Frage bei mir ohnehin schnell beantwortet das mir der 280 cd/qm + 1000:1 vollkommen ausreichen wird - auch schon wegem Preis.