~21" für Bildbearbeitung

  • Hi,


    ich suche nach einem noch zahlbarem (d.H. maximal ~800€) Schirm für Bildbearbeitung.
    Bisher scheinen der Eizo S2100 und der NEC 2190XUp (nicht XUi, der kostet 300€ mehr) hier am interessantesten zu sein.
    Hat die schon mal jemand in kalibriertem Zustand verglichen?
    Bringt die 12Bit LUT des NECs was gegenüber der der 10Bit des Eizos? Oder ist der Eizo die 50€ mehr wert?


    Treiber is 'ne GForce 6600 falls das was ausmacht, zum Kalibrieren verwende ich Eye-One Display II.


    thx
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Mehr als 60 views und kein Kommentar? Is die Frage so exotisch?


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Ich habe mir gerade mal die Datenblätter des NEC angesehen und kann dort nichts von 12 Bit LUT entdecken. Die 12 Bit LUT bietet wohl nur der pectraView® 2190 für UVP 2.099,00 €*. Entsprechend gehe ich davon aus, dass die kleineren Modelle entweder auch eine 10 Bit LUT verwenden, NEC dies aber nicht anpreist, oder eine normale 8 Bit LUT.


    Beim Eizo ist es gut dokumentiert, dass er die 8 Bit Ausgabe der Grafikkarte intern in 14 Bit umrechnet, diese dann dann auf die 10 Bit LUT herunter rechnet und das ganze als 8 Bit + FRC (Dithering) darstellt. Das Panel kann nämlich nur 8 Bit (wie fast alle, mit Ausnahme weniger Spezialmonitore im Medizinbereicht). Dadurch werden mehr Abstufungen ermöglichst (1024 Graustufen statt 256), aber evtl. erkennt ein empfindliches Auge das Dithering Flimmern. Auf der anderen Seite ist es gut möglich, dass der NEC das auch macht. Beim Viewsonic VP2030 und VP2330 bin ich relativ sicher, dass auch Dithering verwendet wird, da es bei Monitoren dieser Größen- und Preislage scheinbar immer mehr Einzug findet. Und selbst beim VP930 ist nie final geklärt worden, ob er 6 Bit + FRC oder 8 Bit + FRC nutzt, bei dem kam es aber zu deutlichen Flimmerproblemen mit starkem roten Farbstich einiger Grautöne.


    Auffällig ist, dass NEC im Handbuch des Monitors darauf hinweist, dass die optimale Darstellung erst nach 20 Minuten (Aufwärmzeit?) erreicht wird. Eizo hingegen wirbt damit, dass stabile Farben quasi direkt nach dem Einschalten erreicht werden, und auch erhalten bleiben. Ein Test bei Behardware.com hat sich mit dem Thema beschäftigt:

    We're all mad in here...

  • Zitat

    Original von Wurstdieb
    re: afx
    Was genau verstehst du unter 'Bildbearbeitung' ?!?
    ...Dies sollte zunächst geklärt werden!


    Hmm, Digitale Bilder von Scannern und DSLRs bearbeiten. Tonwertkorrekturen, Umwandlung in BW. Retouche von Uralt Dias. Was man als Knipser halt so macht.
    Ich arbeite nicht in der Prepress Stufe eines Profilabors, dann hätte ich die Frage nicht gestellt sondern gleich 'nen SpectraView oder GC mit ARGB gekauft ;)


    Zitat

    Original von tm101
    Ich habe mir gerade mal die Datenblätter des NEC angesehen und kann dort nichts von 12 Bit LUT entdecken.


    Dann stimmt nicht und sollte korregiert werden.


    Ich hab wegen der schwammingen Kataloginfo auch mal Nec angeschrieben, aber die lassen sich mit der Antwort Zeit, spricht nicht sehr dafür.


    Danke für den Link zu BEHardware, das war sehr interessant.


    Hmm, sieht im Moment wohl besser für den Eizo aus. Bin auch noch am grübeln ob ich dann den breiten S2111W oder doch lieber mehr Pixel (S2100) nehmen soll. (bisher 21" CRT mit 1280x1024, für die 1600x1200 flimmert der zu stark).


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Zur Bildbearbeitung rate ich eher zum S2100, nicht nur wegen der größeren Arbeitsfläche, sondern auch wegen der Möglichkeit eine DIN A4 Seite in Orginalgröße (210 mm) am Monitor darzustellen (bzw. sogar zwei volle DIN A4 Seiten nebeneinander). Der Widescreen hat nur eine Höhe von 283,5 mm und schafft somit keine 297 mm einer DIN A4 Seite.


    Solltest Du allerdings häufiger Dokumente in Orginalgröße am Bildschirm bearbeiten/betrachten wollen (DIN A4, 15 x 10 cm Fotos etc), dann wäre ein 20" evtl. eine bessere Wahl, da er durch seine etwas höhere Pixeldichte eine bessere Auflösung bietet. Ein DIN A4 Blatt (210 x 297 mm) hat auf einem 21" hat die Ausmaße 778 x 1100 Pixel, auf einem 20" sind es 824 x 1165 Pixel. Dafür passen auf einem 20" (408 mm Breite) keine zwei volle DIN A4 Seiten bzw. eine DIN A3 (420 mm).

    We're all mad in here...

  • Dokumente sind mir schnuppe, is also in dem Fall kein Kriterium.
    Orginalgröße meiner Bilder is 10MP oder 25MP, von daher gesehen is da auch der angenommene Output wurscht, insbesondere da der Druck ja sowieso mit anderen DPI Werten stattfindet.


    Das mehr an Schärfe spricht in meinen Augen gegen den 20". Ich tu' mir damit schwerer Bildschärfe bei 1:1 zu beurteilen als wie mit einem 21"er, da der 20"er schon mal dank der höheren Dichte schärfer ist. (Endgültg witzlos is es auf meinem 14" Laptop mit 1600x1200, da is alles scharf ;-). Und beim 20er verliere ich mehr Pixel für Menüs, da die Fonts ja keine Pixelfonts sondern skaliert sind. Vom reinen Betrachtungsapekt her würden die kleineren Pixel natürlich das bessere Bild ergeben.


    thx
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Ich hab nochwas zu den NECs gefunden, auch zum Unterschied p/i.
    Sieht so aus als ob die 2190er beide ne 12 Bit LUT haben, aber die 12bit bei
    diesen Modellen von nem standard Kalibrator nicht genutzt werden können,
    nur der Spectraview unterstüzt das voll.


    Einer der RawMagick Lite Autoren (ein RAW Converter für Genauigkeitsfanatiker)
    riet mir auch noch zu dem NEC wegen besserer Farbuniformität.
    Dem traue ich jetzt wesenlich mehr zu als den meisten Testern, da er was
    Farbmanagement angeht deutlich jenseits der Pingeligkeit ist.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Die 12bit LUT bietet auf den ersten Blick eine höhere Rechengenauigkeit. Auf den zweiten Blick bezweifle ich, dass man (als nicht professioneller Anwender) den Unterschied sieht.


    Natürlich kann die 12bit LUT auch mit einem Eye-One Display II genutzt werden, nämlich für die RGB-Kalibration. Die Hardware-Kalibration ist in der Tat nur mit spezieller Software (vom Monitorhersteller) durchführbar und kalibriert direkt am/im Monitor. Hingegen die Lösung mit Spyder2 Suite oder Eye-One Display II (oder "höher") nutzt die sehr hilfreiche RGB-Kalibration um anschliessend das Monitorprofil bei der Grafikausgabe der GraKa anzuwenden. Dadurch wird der Farbraum leicht beschnitten (kaum wahrnehmbar bei guten Monitoren). "Billigere" Colorimeter (Spyder2 express, lite,...) können keine RGB-Kalibration durchführen, was zu einer grösseren Beschneidung des Farbraums führt.


    Ich benutze selber einen Eizo S2110W zusammen mit Eye-One Display II für die gleiche Art von Bildbearbeitung wie du. Absolut kein Problem.


    Zur Monitorfrage: ist wirklich egal welchen du nimmst. Sind beide erstklassige Geräte. Der einzige Vorteil (in meinen Augen) hat der Eizo mit der 5jährigen Garantie!


    Gruss =)

  • Zitat

    Original von NilsCH
    Die 12bit LUT bietet auf den ersten Blick eine höhere Rechengenauigkeit. Auf den zweiten Blick bezweifle ich, dass man (als nicht professioneller Anwender) den Unterschied sieht.


    Jo, dürfte sich nicht viel nehmen. Aber da ich die Kisten nicht selber direkt vergleichen kann verlasse ich mich auf meine Farbgurus und die zeigen alle auf NEC. (LaCie was in Profi Kreisen auch sehr beliebt ist, ist im Endeffekt auch NEC ).
    Bin gerade am bestellen ;)


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • re: afx


    Zitat

    Bin gerade am bestellen


    Da du in München wohnst, würd ich mir die Teile erst mal 'live' ansehen - z. B. bei Schulz Büro & IT-Systeme in der Dachauerstraße:


    *klick*



    Gruß :)

  • Eizo bietet mittlerweile auch Monitore mit 16 Bit interner Rechengenauigkeit und 12 Bit LUT an. Laut Eizo Whitepaper wird die höhere Rechen- und Darstellungsgenauigkeit hauptsächlich dazu genutzt, das neue Ausgleichssystem optimal auszusteuern (gleicht Helligkeits-, Farb- und Gammaschwankungen über die gesamte Monitorfläche aus).


    Sowohl zu 10 Bit als auch zu 12 Bit LUT muss man wissen, dass das Panel nach wie vor nur 8 ausgeben kann und die höhere Abstufungsgenauigkeit durch FRC-Dithering erzielt wird. Man wird den Unterschied beim Arbeiten innerhalb der Standardfarbräume sRGB und Adobe-RGB mit normalem Quellmaterial und normalem Druck (keine exotischen Druckverfahren) wahrscheinlich wenig auszunutzen. Die hohe Genauigkeit ist vor allem zur Darstellung abweichender Gammakurven, exotischerer Druckverfahren, Emulation fremder Monitorprofile und Darstellung von Nuancen verschiedener Papierweißwerte nützlich. Gerade beim Soft-Proofing für Druckendstufe soll die hohe Genauigkeit vor allem Druckkosten für Testdrucke sparen. Wer einigermaßen billig per Tintenstrahldrucker zuhause druckt, der muss den höheren Anschaffungspreis erstmal wieder reinholen.


    Die meisten Anwender werden mit Soft-Proofing bei 5000K (zur Darstellung des D50 Lichtkastens), Gammewerten außerhalb 2.2, Farbräumen außerhalb sRGB (typische Fotoentwicklung arbeitet ebenfalls im sRGB Farbraum) und Emulation verschiedener Papiertypen und Monitorprofile niemals etwas zu tun bekommen. In wie weit diese Eigentschaften für Deine professionelle Bildbearbeitung notwendig sind, musst Du selbst beantworten.

    We're all mad in here...

    2 Mal editiert, zuletzt von Timur ()