Erst einmal ein wenig Vorgeschichte. Ich besitze bereits einen EIZO L778. Wer diesen Monitor kennt, weiß eigentlich, dass das ein Monitor ist, nach dem man keinen anderen mehr braucht. Vor anderthalb Jahren, als wir noch hin und wieder LAN-Parties gemacht hatten, hat dieser Flachbildschirm regelmäßig sämtliche Röhrenkonkurrenz in jeder Hinsicht außer absoluter Geschwindigkeit weit in den Schatten gestellt. Warum brauche ich also einen Acer AL 1923?
Da ich inzwischen kaum noch spiele, dafür aber um so mehr arbeite, wurde langsam der Wunsch nach mehr Bildschirmfläche laut. Es ist einfach praktisch, gleichzeitig seinen Quellcode und das eigentliche Ergebnis im Auge haben zu können oder gleichzeitig Recherchieren und Schreiben zu können. Allerdings bin ich wie gesagt mit meinem EIZO mehr als zufrieden und will ihn nicht hergeben. Die Lösung ist also der Mehrmonitorbetrieb.
Anfangs wollte ich dafür das billigst Mögliche. Nach kurzer Recherche bin ich aber dazu übergegangen, das billigst Passende zu suchen. Das heißt, ich wollte einen Monitor, der ein halbwegs dem EIZO ähnliches Bild zaubert und die gleiche Größe und Auflösung hat. Dafür kommt nur ein MVA/PVA.Panel in Frage. Der Acer war mit ca 80€ Abstand das zweitgünstigste Angebot mit 19", 1280x1024, MVA/PVA, silber und höhenverstellbar. Das Billigste war ein BenQ, wobei ich nicht bereit bin, einen BenQ zu kaufen.
Nun zum Acer: Leider habe ich momentan keine direkte Vergleichsmöglichkeit mit dem EIZO, da ich in den Semesterferien bin und mein Monitor am anderen Ende von Deutschland in Oldenburg in meiner Studentenbude steht. Wenn ihr also einen guten Monitor sucht, wisst ihr, wo ihr einbrechen müsst
Als erstes viel mir nach dem Auspacken der leichte Glitzereffekt auf, von dem ich bisher nur gehört hatte, da dem EIZO diese Eigenschaft komplett fehlt. Der Effekt war aber nur aus sehr kurzer Entfernung und bei sehr hellen Bildinhalten sichtbar.
Da ich am Anfang mein Linux noch nicht dazu überreden konnte, 1280x1024 am externen Monitor zu nutzen, fiel mein zweiter Augenmerk auf die Skalierung von 1024x768. In einem Wort: fantastisch. Man merkt kaum, dass hier ein eigentlich nicht kompatibles Signal anliegt. Wirklich, ich war beeindruckt.
Nach einem Tag virtuellen Schraubendrehens habe ich nun mein geliebtes Linux dazu überreden können erstens die richtige Auflösung auszugeben und zweitens DVDs abzuspielen. Meine "Test-DVD" war Crank. (Ein sehr lustiger Film, nebenbei).
Um auf meine Heimkinoerfahrungen zurückzugreifen: Der Film bietet einige extrem kontrastreiche Szenen und sehr viele realistische Aufnahmen. Besonders in kontrastreichen Szenen zeigen sich eventuelle Echoeffekte etc. sehr deutlich. Beim Acer konnte ich allerdings keine solche Effekte erkennen und deklariere daher das Panel als Spieletauglich.
Die natürlich ausgeleuchteten Szenen dagegen zeigen die Farbtreue des Panels, da wir nichts schneller als falsch entlarven können als Haut, die nicht hautfarben ist. Auch hier vergebe ich Bestnoten. Gefühlt fehlt zwar besonders auf Fotos noch ein kleines Bisschen um an den EIZO heranzureichen, für normale Anwendungen diesseits professioneller Bildbearbeitung reicht es aber vollkommen.
Auch sehr dunkle Szenen werden ausgezeichnet detailliert und auch kleine Details gehen nicht verloren. Allein der Schwarzwert ist nicht ganz auf dem astronomischen Niveau des EIZOs, allerdings habe ich auch noch kein anderes Panel gesehen, welches dem nahe gekommen wäre und selbst bei Filmen fällt der schwarze Balken nicht als milchig auf. Auch die Helligkeitsverteilung ist nicht ganz perfekt, jedoch finde ich sie für 280€ mehr als in Ordnung.
Zusammenfassend finde ich den Monitor faszinierend gut und im eigentlichen Wortsinn ausgesprochen Preis-Wert.
Übernächste Woche werde ich wieder in Oldenburg bei meinem EIZO sein und einen genaueren Vergleich nachreichen.
So long,
-sirarokh