Eizo 2231W und Spyder3 Pro (o.ä.)

  • Hallo liebe ExpertInnen!


    Ich habe vier Fragen. Vor einigen Wochen habe ich mir einen Eizo 2231W zugelegt und bin sehr zufreiden. Allerdings habe ich ihn bisher nur mit einem Referenzprint bzw. mit Hilfe der Userangaben in diesem Forum "händisch" kalibiriert.


    Nun will ich aber endlich in eine Hardwarekalibrierung investieren, aber nicht mehr als 150,- ausgeben. DA ich mittlerweile erfehren habe, dass z.B. der Spyder2 für den Eizo nicht geht (wegen Wide Gamut), bin ich auf den Spyder3 Pro gestoßen.


    Jetzt meine Frage(n):
    [list=1][*]Taugt der Spyder 3 Pro etwas?
    [*]Kann der Spyder 3 Pro die Eizo-RGB-Einstellungen ansteuern oder funktioneirt es nur über meine Grafikakrte? (Ich habe bei Datacolor gelesen, dass der Spyder kompatibel zur Eizo-Sowftware sei - welche Software meinen die denn?)
    [*]Kann meine ATI Mobilty Radeon X600 mit dem Spyder zusammenarbeiten?
    [*]Und schließlich: Gibt es eine bessere, gleichgünstige Kalibrierlösun
    [/list=1] VIELEN Dank schon jetzt für die BEantwortung meiner vielen Fragen

  • Zitat

    Original von rishon-lezion
    [*]Taugt der Spyder 3 Pro etwas?

    Angeblich ja.


    Zitat

    [*]Kann der Spyder 3 Pro die Eizo-RGB-Einstellungen ansteuern oder funktioneirt es nur über meine Grafikakrte? (Ich habe bei Datacolor gelesen, dass der Spyder kompatibel zur Eizo-Sowftware sei - welche Software meinen die denn?)

    Das geht anders. Du stellst den Monitor per Hand ein... aber messend. Also Helligkeit und RGB werden von Dir im OSD des Monitors eingestellt, während das Messgerät auf dem Schirm sitzt.
    Dass die Spyder-Software den Eizo ansteuert, das glaube ich nicht.
    Zur Eizo-Software: das betrifft hardwarekalibrierbare Monitore. Eizos Color Navigator 5.1 unterstützt den Spyder3.


    Zitat

    [*]Kann meine ATI Mobilty Radeon X600 mit dem Spyder zusammenarbeiten?

    klar


    Zitat

    [*]Und schließlich: Gibt es eine bessere, gleichgünstige Kalibrierlösung

    Besser ja, aber nicht zu dem Preis.

    2 Mal editiert, zuletzt von thomo ()

  • DAnke für die ANtworten, jetzt habe ich aber noch ein paar Fragen:
    [list=1][*]Die Spyder3Pro-Software fragt mich, ob mein EIZO (neben Kontrast, RGB usw) eine Backlight und/oder eine Helligkeitseinstellung hat. Da ich diesbezüglich im Forum keine INfos finden konnte, habe ich mal nur Helligkeit angeklickt - stimmt das, oder ist die Helligkeitseinstellung des 2231W eine verkappte Backlighteinstellung?
    [*]Nach dem Justieren meiner RGB-Werte war mein Rot-Wert immer höher als meine anderen Werte (98% oder so), was etwas im Gegensatz zu den hier im Forum geposteten Werten steht - kann das sein?
    [*]Wenn ich meine Bilder an mein Lieblingsfotolabor hier in Wien schicke, kommen sie meistens zu dunkel heraus. Mit dem Spyder habe ich jetzt eine Luminanz von ca. 85 eingestellt. Aber bei den Kontrasteinstellungen schlägt er mir immer eine Helligkeit von 50% (schwarz/weißpunkt) vor, was dann natürlich viel zu hell ist, wenn ich die FOtos fürs Entwickeln bearbeiten will. Wenn ich dann (nach Kalibrierung) die Helligkeit auf 15% runterdrehe, verfälsche ich ja auch meine anderen Werte - was tun?
    [/list=1] Für weitere Anregungen bin ich dankbar, insbesondere für EIZP-Werte, damit die Fotos nicht zu dunkel im Labor rauskommen (ich verwende Lightroom, schieße in RAW mit sRGB und exportiere die Fotos vor dem Entwickeln als JPG mit sRGB).DANKE!

  • Zitat

    Original von rishon-lezion
    habe ich mal nur Helligkeit angeklickt - stimmt das, oder ist die Helligkeitseinstellung des 2231W eine verkappte Backlighteinstellung?

    Es geht dabei um die Helligkeit. Also ist der Helligkeitsregler der richtige Knopf.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Nach dem Justieren meiner RGB-Werte war mein Rot-Wert immer höher als meine anderen Werte (98% oder so), was etwas im Gegensatz zu den hier im Forum geposteten Werten steht - kann das sein?

    klar


    Zitat

    Original von rishon-lezionMit dem Spyder habe ich jetzt eine Luminanz von ca. 85 eingestellt.

    das ist zu dunkel. Geh mal auf 120cd/qm.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Kontrasteinstellungen

    bei digitaler Verkabelung sollte am Kontrast gar nichts gemacht werden. Hier den Preset-Wert des Monitors benutzen.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Wenn ich meine Bilder an mein Lieblingsfotolabor hier in Wien schicke, kommen sie meistens zu dunkel heraus.

    Das ist hier nicht zu lösen. Du musst Dich mit dem Thema "Softproof" beschäftigen.

  • Hi thomo: DANKE für die schnelle AnNtwort! Zu Deinen Anmerkungen:


    120 cd/qm: Das Fotolabor hat mir mitgeteilt, dass sie mit 70 cd/qm arbeiten (5000K und Gamma 1,8). OK, Gamma 1,8 ist, weil sie einen Mac haben. 5000K ist für mich auch etweas kalt, ich ab bei mir jetzt 5800K. ABer die 70 cd/qm erklären aus meiner Sicht, warum die Fotos bei mir dunkel rauskommen - wenn ich 120cd einstelle, wäre mein Monitor dann nicht wieder zu hell?


    Und nochmal Thema Helligkeit und Spyder: Bei der Kalibrierung gibt es den Punkt, wo ich den Weiß- und den Schwarzpunkt anhand der Monitorregler einstellen soll. Im ersten Schritt soll ich den Kontrastschieber verändern. Da tut sich dann aber gar nichts, wenn ich auf aktualisieren klicke. Erst wenn ich die Helligkeit auf ca. 50% drehe, geht der Balken der Spydersoftware in die Mitte (obwohl ic ja den Kontrasregler hätte bedienen müssen). Was ist da los?


    SoftProof: Habe im Photoshop schon das ICC-Profil des Druckers des Fotolabors installiert. Wenn ich "Fotopapier" simulieren anklicke, wird das Foto merklich dunkler. ANsonsten werden die Farben nur etwas blasser. Pro´blem: Lightroom hat kein Softproof. Ich kann doch nicht für jedes Bild, das ich entwickleln lassen will immer im Softproof des Photoshops nachschauen - oder?


    Mit Dank im Voraus!

  • Zitat

    Original von rishon-lezion
    120 cd/qm: Das Fotolabor hat mir mitgeteilt, dass sie mit 70 cd/qm arbeiten (5000K und Gamma 1,8). OK, Gamma 1,8 ist, weil sie einen Mac haben.

    Vielleicht haben die auch einen Röhrenmonitor?
    Mein Labor liegt bei 95-100cd/qm, 5300K bei Gamma 1.8 und ich bei 130cd/qm, ~5500K und L*. Trotzdem alles perfekt. Kommt immer auf den Zusammenhang an! Also den Lichtzusammenhang. Je heller Dein Umgebungs-/Arbeitslicht, desto heller muss der Schirm sein.
    Unter Normlichtbedingungen kommt man irgendwo zwischen 120-160cd/qm raus.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    5000K ist für mich auch etweas kalt, ich ab bei mir jetzt 5800K.

    Also ist 5000K zu warm... also zu gelb. Mit 5800K solltest Du unter nicht genormtem Licht normalerweise sehr gut liegen (unter genormtem auch, de facto liegt man da aber etwas wärmer... eher zwischen 5200 und 5600K).


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    ABer die 70 cd/qm erklären aus meiner Sicht, warum die Fotos bei mir dunkel rauskommen - wenn ich 120cd einstelle, wäre mein Monitor dann nicht wieder zu hell?

    Nein. s.o.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Im ersten Schritt soll ich den Kontrastschieber verändern. Da tut sich dann aber gar nichts, wenn ich auf aktualisieren klicke.

    Soll ja auch eigentlich nicht. Wie gesagt: bei digitaler Verkabelung wird am Monitor KEIN Kontrast eingestellt. Kontrast muss im Preset bleiben.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    SoftProof: Habe im Photoshop schon das ICC-Profil des Druckers des Fotolabors installiert. Wenn ich "Fotopapier" simulieren anklicke, wird das Foto merklich dunkler.

    urgs. Du simulierst mit "Papierweiß"!? Lass das mal. Bei Softproof einstellen: relativ farbmetrisch mit Tiefenkomp. und dann unten nur anklicken: "Simulation Schwarze Druckfarbe" - nicht Simulation Papierweiß.
    Hintergrund: Fotopapiere enthalten optische Aufheller satt. Bei der Profilierung wird dann Weiß eher als Blau/Grau gemessen, im Profil aber logischerweise als Weiß definiert. Deshalb funktioniert Papiersimulation bei Fotopapieren eigentlich überhaupt nicht.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Problem: Lightroom hat kein Softproof.

    gut erkannt ;)


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Ich kann doch nicht für jedes Bild, das ich entwickleln lassen will immer im Softproof des Photoshops nachschauen - oder?

    Doch, logisch! Erstens, weil Lightroom so ein minderbemitteltes Farbmanagement hat und zweitens, weil es Sicherheit gibt.


    Es dauert eine ganze Weile, bis man den Monitorarbeitsplatz so getrimmt hat, dass er softproof-tauglich ist. Das geht nicht an einem Tag und es geht schon gar nicht nur mit einem Messgerät. Das Umgebungslicht bzw. die gesamte Arbeitsumgebung spielt eine große Rolle. Wichtig ist, dass es optisch stimmt, nicht nur messtechnisch. Das betrifft vor allem Weiß.
    Kannst mal hier lesen: klick
    Aber nicht verwirren lassen vom "absolut farbmetrischen" Rendering Intend. Das spielt nur eine Rolle im Druck, wenn auf dem gleichen Monitor verschiedenste Papiere simuliert werden müssen. Und auch dann ist Feintuning notwendig.
    Für Dich gilt: Monitorweiß sollte Papierweiß entsprechen... also bleibst Du bei beim relativ farbmetrischen RI und ignorierst das, was die dort über absolut farbmetrischen RI beim Softproof schreiben.

    2 Mal editiert, zuletzt von thomo ()

  • Vielen vielen Dank für die wertvollen Tipps und den Super-Link!


    Wenn ich darf, hier noch ein paar Fragen:
    [list=1][*]Wenn ich den Monitorkontrast immer auf 50% (=Fabrikwert) lasse, weil ich den Eizo über DVI-D angeschlossen habe - wozu fordert mich denn Spyder3Pro auf, den Kontrast zu regeln (beim ABgleich des Schwarz und des Weißwerts)? Wie bekomme ich denn dann den Balken in die Mitte (das wäre dann die optimale Balance)? Wenn ich an der Helligkeit drehe wird's mir wie gesagt zu hell. Oder soll ich der Software sagen, dass mein Monitor keinen Kontrastregeler hat (aber dann murkst er in der Grafikkarte rum, oder?).
    [*]Mein Eizo steht am Schreibtisch, der Schreibtisch steht am Fenster. Wenn ich Fotos bearbeite, schließe ich das Rollo, das andere Fenster lässt aber Sonnenlicht herein. Bringt es etwas, wenn ich die Helligkeit über das OSD je nach Raumbeleuchtung anpasse oder verfälscht das meine kalibrierten Werte?
    [/list=1] Vielen Dank nochmals!

  • Zitat

    Original von rishon-lezion
    [list=1][*]Wenn ich den Monitorkontrast immer auf 50% (=Fabrikwert) lasse, weil ich den Eizo über DVI-D angeschlossen habe - wozu fordert mich denn Spyder3Pro auf, den Kontrast zu regeln (beim ABgleich des Schwarz und des Weißwerts)? Wie bekomme ich denn dann den Balken in die Mitte (das wäre dann die optimale Balance)? Wenn ich an der Helligkeit drehe wird's mir wie gesagt zu hell. Oder soll ich der Software sagen, dass mein Monitor keinen Kontrastregeler hat (aber dann murkst er in der Grafikkarte rum, oder?).

    Den Punkt bei der Kalibration einfach überspringen. Kenne jetzt die Spyder-Software nicht, aber da gibt's sicher den Button "weiter", oder "next" oder so...
    Auf die Kalibration wirkt sich das nicht aus.
    Der Schritt ist in der Software implementiert, weil man den bei Kalibration via VGA braucht.


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    der Schreibtisch steht am Fenster.

    nicht gut...


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Wenn ich Fotos bearbeite, schließe ich das Rollo,

    doch gut :)


    Zitat

    Original von rishon-lezion
    Bringt es etwas, wenn ich die Helligkeit über das OSD je nach Raumbeleuchtung anpasse oder verfälscht das meine kalibrierten Werte?

    ja und zwar empfindlich. Nach Kalibration darf man im OSD nix mehr drehen. Bei manchen Monitoren, insbes. hardwarekalibrierbaren, kann man das OSD aus diesem Grund sogar "verriegeln".


    Wenn Du es besonders ersnt meinst, dann schau mal bei "Just Normlicht". So eine Röhre kostet keine €30,-. Und mehr als eine brauchst Du wohl auch erstmal nicht. Aber dann so aufhängen, dass das Licht Dich zum einen nicht blendet und zum anderen nicht auf den Schirm leuchtet.
    Viel Erfolg!