Kontrastverhältnis: Bedeutung

  • Guten Tag


    Wenn ich TV Geräte auch der neusten Generation (alle seit wenigen Wochen auf dem Markt) vergleiche, fallen mir vor allem die immensen Unterschiede beim Kontrastverhältnis auf.

    Beispiel:
    - JVC LT-42DS9BU --> 1'500:1
    - Samsung LE-40A557P2F --> 60'000:1


    Meine Fragen:


    - Manchmal wird zwischen nativem und dynamischen Verhältnis unterschieden; was bedeutet das und was heisst es, wenn keine diesbezüglichen Angaben erfolgen?


    - (Für mich vor allem wichtig): Was bedeutet das Kontrastverhältnis in der praktischen Anwendung, ist es mehr als ein Werbegag? Ist zum Beispiel der erwähnte JVC LT-42DS9BU, für den ich mich u.a. interessiere, wegen des geringen Kontrasverhältnisses nicht empfehlenswert?


    Dank und Gruss


    Walt

  • Hier ein Link zur generellen Erklärung des Kontrasts:



    Generell kann man nicht sagen, dass ein hoher Kontrastwert gelich einem guten Bild ist, weil da noch viel mehr Dinge reinspielen.
    Den Fernseher nach dem Kontrastwert aussuchen halte ich für sehr fahrlässig, da häufig als Marktinginstrument missbraucht.
    Die Hersteller unterscheiden auch gern noch dazu das dynamische Kontrastverhältniss. Den genauen unterschied können Dir aber bestimmt Andere hier im Forum besser erklären als ich.



    Unwichtig ist ein gutes Kontrastverhältniß aber auch nicht, so wird hier auch jedem empfholen sich die Geräte im Laden anzusehen mit verschiedenen Bildquellen und Entfernungen.

    ----------------------------------
    Machine From Hell 1/05 - Mein Altes Schätzchen

  • Dynamische Kontrastangaben sind nicht vergleichbar, weil sie praxisfern sind. Wenn du Kontrastangaben vergleichen willst, musst du den statischen bzw. natürlichen Kontrast herausfinden. Viele Hersteller, u.a. Samsung, geben den aber überhaupt nicht an. Das erschwert das Ganze natürlich.


    Wie wird der Kontrast gemessen:
    Wie die Samsung Homepage schon richtig sagt, beschreibt der Kontrastwert die Helligkeitsverhältnisse zwischen hellstem Weiß und dunkelstem Schwarz, was der TV darstellen kann. Beide Leuchtstärken werden gemessen und ins Verhältnis gesetzt. 3000:1 bedeutet also, dass das Schwarz des TVs 3000mal schwächer leuchtet, als das Weiß.
    Jetzt gibt es aber seit einiger Zeit diverse Helferlei, die versuchen den Kontrast künstlich zu erhöhen und hier kommen wir zu dem auch Marketing wirksamen "dynamischen Kontrast". Bei fast allen aktuellen LCDs, ist die Hintergrundbeleuchtung nicht nur entweder an oder aus, sondern kann gedimmt werden. Über eine elektrische Schaltung wird ermittelt, ob der Bildinhalt eher dunkel oder eher hell ist. Dementsprechend wird das Hintergrundlicht eingestellt. So verschiebt sich der Kontrast mit gedimmtem Licht ins Dunkele und bei besonders hellen Szenen wird das Licht voll aufgedreht um maximale Leuchtkraft zu erhalten. Das klingt erstmal wunderbar. Es hat jedoch einen großen Haken: Nur in wenigen Situationen ist ein Bild nur dunkel oder nur hell. Fast immer sind in einem dunkelen Bild auch helle Elemente (Scheinwerferlicht, Reflektionen oder z.B. leuchtende Augen o.ä.) und das stellt den TV vor große Schwierigkeiten. Er kann dann zwar das Hintergrundlicht dimmen, dabei verlieren diese hellen Elemente aber an Helligkeit und wirken nicht mehr Weiß oder Silbern, sondern mit einem Grauschleier belegt. Ebenso andersrum. Leuchten die CCFL auf Maximum, kann der LCD kein Schwarz mehr darstellen. Er erreicht den dynamischen Kontrast also nie innerhalb eines Bildes, sondern nur unter Idealbedingungen, die man so nie vorfinden wird.

  • Herzlichen Dank euch beiden, HdF und 12die4, für die wertvollen und hilfreichen Informationen. Sie zeigen mir einerseits, dass das Thema komplexer ist, als es auf den ersten Blick erscheint, und andererseits, dass der Ratschlag, ein Gerät an Ort und Stelle sorgfältig zu prüfen wohl begründet ist. Und für mich als Laie könnte es auch sinnvoll sein, nach Tests für die in Frage kommenden Geräte Ausschau zu halten.


    Nochmals vielen Dank und Gruss


    Walt