Review Samsung- Syncmaster 226BW
(manufactured 04/2008 in Romania)
Ich möchte dieses kleine Rewiev mit einem Offenbarungseid beginnen.
Ich war so blauäugig von einem PVA Panel auf ein TN Panel zurückzuwechseln, oder sagt man besser blöd dazu?
Na ja egal mittlerweile ist der erste Ärger verflogen und eine Menge Zeit beim einstellen, probieren und kalibrieren vergangen.
Mein Erkenntnisstand ist nun soweit gediehen das dieser Monitor nicht die Eierlegende Wollmilchsau, für die er gerne angepriesen wird, ist.
Ich muss sagen dass ich mich von den vielen guten Bewertungen, die dieses Gerät eingefahren hat, blenden ließ.
Selbst renommierte Tester wie z.B. prad.de singen hier einerseits Loblieder und im gleichen Rewiev werden auch eklatante Schwächen genannt und am Ende des Testes springt ein Testurteil „gut“ heraus. Für mich ein Widerspruch, da „gut“ schon auch „gut“ sein sollte und im Falle des 226BW bei nüchterner und realistischer Betrachtung allerdings nicht ist.
Allerdings ist der Test von 02/2007 und heute schreiben wir 08/2008.
War es vielleicht vor 1 / ½ Jahren ein wirklich „gutes“ Gerät? Das mag zum Zeitpunkt des Tests durchaus so gewesen sein.
Ich habe mal einen Werbetext eines allseits bekannten Hardwareversenders kopiert um noch mal zu verdeutlichen wie dieser Monitor beworben wird.
„Samsungs neues 22" Widescreen TFT Display besticht nicht nur äußerlich, sondern auch durch seine inneren Werte. Das extreme schnelle TN Panel ist für Gamer und Multimediabegeisterte gleichermaßen geeignet. Dank des hohem dynamischen Kontrasts können Sie selbst in hellen und dunklen Filmszenen ein Höchstmaß an Details genießen.“
Nehmen wir diesen Spruch mal etwas genauer unter die Lupe:
- besticht nicht nur äußerlich
Ok, wollen wir uns über Geschmack streiten?, könnten wir, aber lassen wir lieber.
Denn was mir nicht gefällt findet der Nächste wieder schön und umgedreht und und und, so kommen wir schnell vom 100 ins 1000. Eher müßig.
Wodurch wurde ich nun am meisten äußerlich „bestochen“?
Mein allererster Eindruck nach dem Anschluss war – halt! hier stimmen weder Farben noch Bildqualität.
(Kein Unterschied ob VGA oder DVI- nur das bei DVI etliche Einstellungen ausgeblendet sind, da das Bild ja schon digital „verschlimmbessert“ wird)
Musst Du einstellen! klar doch kein Problem.
Jetzt kommt die Stelle mit dem Eindruck, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich musste nun die Tasten, die über einen Druckpunkt der alles andere als benutzerfreundlich ist, drücken.
Ich war enttäuscht, der Eindruck ist billig und minderwertig.
Der Kraftaufwand zum betätigen der Taster, steht schon fast im Missverhältnis zum Gewicht des Monitors. Ja, auch das gehört zu einem „guten“ Monitor.
Wie heißt es doch immer so schön? „der erste Eindruck ist immer der Beste „
Also der ist schon mal nicht so „bestechend“.
Nun zur eigentlichen Einstellung von Farbe, Schärfe, Gamma etc. über die Monitoreigenen Regler :
Ich behaupte mal dass dies mit dem mitgeliefertem Monitortreiber und Farbprofil von Samsung, unmöglich ist, bzw. zur absoluten Lachnummer verkommt.
Mein Ergebnis waren Farben, wie ich Sie zum ersten Mal im Leben sah.
Das Wort „Echt“ wäre da absolut fehl am Platze. Schön bunt! ja, aber einfach unbrauchbar.
Nach mehreren Stunden stellen, frickeln, fluchen hatte ich genug.
War ich nicht in der Lage meinen mittlerweile 8’ten TFT Monitor einzustellen?
Anscheinend nicht!, wie ich resigniert feststellen musste.
Eine Lösung musste! her, das wilde_weite_Web ist da sicher schlauer als ich, fiel mir dazu ein.
Aha ! na gut, ich war jetzt nicht mehr alleine der „unfähige“ Einsteller. Auch das Gefühl nicht mehr alleine zu sein gab mir wieder neuen Mut und die Kraft weiterzumachen und nicht alles an die Wand zu schmeißen. (war kurz davor)
Nach einigen Testberichten von ähnlich „begeisterten“ Usern, kam mir dann die Erleuchtung!
Ein Farbprofil musste her! ; gesucht – gefunden.
Da ich den Monitor allerdings an einem Rechner betreibe auf dem sich zweimal WinXP Pro und ein Ubuntu 8.04 befinden, war die Einbindung der Farbprofile mit dem bloßen kopieren in die entsprechenden Verzeichnisse der Win Systeme noch lange nicht erledigt.
Hier musste zusätzlich Hand angelegt werden, was sich aber nicht weiter dramatisch gestaltet, vorausgesetzt dass die minimalen Kenntnisse der Materie vorhanden sind. (NET Framework 1.1 und WinColor wird zur Erweiterung der Systemsteuerungsoptionen benötigt. Nur so können die Farbprofile unter WinXP installiert und benutzt werden.)
Unter Vista gestaltet sich die Angelegenheit einfacher, da hier die Möglichkeit zur Verwaltung von Farbprofilen schon mit an Bord ist.
Nach diesem Schritt ergab sich dann endlich das von mir ersehnte Ahaaa!-Erlebnis.
Der erste Moment in dem meine Flüche auf Mindestmaß heruntergefahren wurden.
Sieh mal an: brauchbare Farbverläufe, knackscharfes Bild, keine ausgefransten Schriften mehr.
Schon ganz schön, „gut“. – auf den ersten Blick.
Ein Unterschied war deutlich gegeben.
Dann aber wieder ein herber Rückschlag! Ich aktivierte eine meiner externen Festplatten mit einigen hundert Gigabyte meiner Fotosammlung (nicht die, von den Schmuddelseiten aus dem Web - doch schon meine Eigenen) Eishokeyclub, Fußballverein, Autos, Garten, Urlaub und alles was so liebgeworden ist.
Der Schockzustand stellte sich beim betrachten der eigentlich als hochwertig zu bezeichnenden Fotos unmittelbar ein.
(Nein! Ich fotografiere nicht mit dem Handy nicht mit der Webcam und nicht mit der Fuji-Box von Atze’s Kiosk).
Ich habe eine kleine Fotoausrüstung - nicht die Neueste, nicht die Teuerste; aber das gute daran ist: ich kann damit umgehen und erzeuge damit keinen unterirdischen Pixelmatsch, a la Handykamera mit Plastiklinse.
Also, zu den digitalen Fotos :
Wer ernsthaft glaubt diesen Monitor zur einigermaßen spaßfreien Bildbearbeitung einsetzen zu können, dem muss ich leider jedes Fünkchen Hoffnung rauben.
Ich habe meine Digitalfotos noch nie in so einer dermaßen grottigen Qualität gesehen, wie Sie auf diesem Panel dargestellt werden. Unterirdisch grausam.
Ich habe für einen befreundeten Halsabschneider, äh nee quatsch, wollte sagen ehrlichen Autohändler, weit über 600 Autos fotografiert. Darauf sollten (müssen!) die Autos immer gut aussehen. Sonst schlecht mit „verkaufe“.
Die in echt und auf anderen Displays sonst strahlend glänzenden Nobel-Hobel, sehen matt und stumpf aus. Metalliclack z.B. Sieht aus wie mit dem Tuschkasten aufgebracht.
Alles erscheint grobkörnig und schlecht aufgelöst.
Speziell lackierte Flächen wirken „unsauber und schmutzig“ .
Womit wir wieder beim Handy wären.
(Ja,ja - jetzt kommt Klein-Fritzchen und erzählt mein Super-Sony-Plasik-Handy hat 2 Megapixel und macht gute Bilder. Tolle Wurst, selten so gelacht, schmeiß weg das Ding. Die Bilder sehen gerade noch so auf deinem Handy-Display aus, aber dann sind wir auch schon einmal die Runde rum.)
Plastik-Fotografie ist der Untergang der digitalen Fotokünste, der Erfinder der Handykamera muss ein Mutant und Ungläubiger gewesen sein. Für mich gehört Er ans brennende Kreuz.
Banause!
So, also wieder nichts, selbst mit den so schönen Farbprofilen aus dem Web nicht so toll, weil die Farben doch relativ unrealistisch und teils stark überzeichnet sind (rot fiel besonders auf).
Also wieder Handarbeit angesagt. Aber wie am Besten und für jedermann am leichtesten?
Mein Vorschlag wäre dazu, die Farbverwaltung der jeweiligen Grafikkarte zu verwenden.
Ich verwende hardwareseitig eine 3870 von ATI in Verbindung mit diesem Monitor, dazu natürlich die ATI Tray Tools von Ray Adams, die einzige und alleinige Software die im Verbund mit einer ATI-Karte das Maximum an Leistung und Qualität ergibt.
Das störanfällige CatalystControlcenter belasse ich bei jedem Treiberupdate gern auf dem Webspace von AMD. (CCC – kein Ruhmesblatt für ATI-Karten, außer man spielt nur Solitär)
Nvidia User gehen, was die Erstellung eines Farbprofils mit dieser Methode angeht ebenfalls nicht leer aus. Da der ForceWare ja in den erweiterten Einstellungen ja ebenso eine problemlose Änderung aller Werte zulässt.
Nun hierzu :
„Das extreme schnelle TN Panel ist für Gamer und Multimediabegeisterte gleichermaßen geeignet.“
Es sollte ja bekannt sein das die gepriesene Schnelligkeit, technisch durch Overdrive (Samsung nennt das RTA) erreicht wird.
„Multimediabegeisterte“ zu denen ich mich auch zähle wird das sicher nicht überzeugen, für mich ist dies ein eher fauler Kompromiss, ich gebe allerdings zu bedenken, das dies zum Zeitpunkt der Entwicklung des Gerätes höchstwahrscheinlich das technisch machbare war.
Warum sonst so ein Ausrutscher?
Fast ähnlich wie beim Fotoapparat optischer und digitaler Zoom, was nutzt mir 30 fach digitaler Zoom, wenn er echtem 5 fachen optischem Zoom nicht das Wasser reichen kann?
Multimedia, dazu gehört für mich auch Videowidergabe.
Wie bewerkstelligt das dieses Gerät?
An dieser Stelle stimme ich ausnahmsweise mal voll und ganz mit den „Gurus“ von prad.de überein, die dem Monitor hier seine düsterste Seite bescheinigen.
Videowidergabe auf dem 226BW toppt die Schwächen, die er im Bezug auf die Anzeige von digitalen Fotos hat noch um Längen.
Sobald Videodateien mit bereits wenig Kompression wiedergegeben werden, werden Artefakte und Kontrastschwächen dermaßen „verstärkt“ (ob mit oder ohne RTA!) das einem im wahrsten Sinne hören und sehen vergeht.
Es offenbahrt sich eine wahre „Klötzerorgie“ kommen dann noch Untertitel dazu wird das ganze Dilemma noch deutlicher, die Schrift wirkt so fransig, wie aus Buntpapier ausgerissen.
Video oder DVD auf dem 226BW eher was für welche die eh keinen Bock auf Filme haben. Schlimmer geht’s Nimmer! Die Zumutung schlechthin !
Multimediabegeisterte eben!! Gröhl!!!
Bravo-Samsung!!! 6-setzen!
Aus Videomaterial was anderswo noch einigermaßen genießbar erscheint kommt auf dem 226BW voll der Zonk! Abartig!
Wir schreiben das Jahr 2008, wo ein Monitor der ausdrücklich als multimediafähig beworben wird so etwas können Muss!. Aber na ja er ist ja nicht 2008 entwickelt worden, soviel Nachsicht muss schon sein. Die Entwicklung des Gerätes erfolgte lt. Meinen Web-Recherchen, von Samsung im 3Quartal 2006. Und genau diesen Stand präsentiert er halt.
Also eher schon ein Oldi, wenn man die Halbwertzeit von moderner Hardware zum Vergleich heranzieht.
Wenn selbst erstklassige Original-DVD’s nicht in guter Qualität wiedergegeben werden ist das wohl mehr als nur Schwach.
In meinen Augen Betrug und Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Ich hab am HTPC mit einer Onboard NV7050, einen billigen 17’ ner vom Discounter, als Kontrollmonitor, der zeigt die gleichen Videodateien besser an.
Kommen wir zum „Gamen“ :
Hier, und wirklich nur hier liegen die einzigen Stärken des 226BW.
Aber, leider ist da wo Licht ist natürlich auch Schatten und das im eigentlichen Sinne des Wortes.
Lichthöfe am unteren und stärker noch am oberen Rand des Display’s sind hier der gute Standard. Die Sache ist allerdings weitgehend zu verschmerzen, da diese Lichthöfe eigentlich nur in Spielsequenzen mit sehr hohem Schwarzanteil ins Gewicht fallen. Als Beispiel sei hier Stalker genannt, bei dem mir die Sache sofort störend aufgefallen ist.
Da es allerdings ausschließlich reine Schwarzwerte betrifft und beim Übergang zu Grau sofort verschwindet ist es noch zu ertragen.
Solange mit zugeschaltetem V-Sync gespielt wird ist die Qualität durchaus als hochwertig beim Gamen zu bezeichnen.
Leider besteht aber diese Möglichkeit nicht immer und überall.
Eingefleischte CS-Hardcorer würden sicher nie freiwillig mit V-Sync spielen, der Tod käme wohl allzu bald.
Auch hier wird wieder gelogen und verfälscht was das Zeug hält, die beworbenen 2 Millisekunden Reaktionszeit des Displays beziehen sich eh nur auf grau zu grau. Die Lieblingsfarben eines jeden TN-Panels. Da machen Sie Alle Tempo.
Bei schwarz zu schwarz sind es dann schon 5 Millisekunden und in Echtfarben?
Da müssten wir vielleicht mal den Fälscher von London fragen?
All das wäre ja egal, wenn bei ausgeschaltetem V-Sync nicht so ein barbarisches Tearing auftreten würde. FEAR ohne V-Sync, sieht so bescheiden aus.
Bei Rennspielen (GTR2) klappt es wiederum ganz gut solange man auf der Strecke bleibt und keine wilden Drehorgien verzapft.
Als Fazit bleibt nur eines für mich:
Der Samsung 226BW ist allenfalls ein guter Gamer-Monitor. Nichtmal ein besonders auffallend Guter.
Für Office und Internet ist er auch nicht der übelste, aber das ist ja auch nicht so die Herausforderung für ein modernes Display.
In der Disziplin Multimedia gehört er zu den schlimmsten seiner Art und kann kaum Billig-Modellen das Wasser reichen.
In dieser Hinsicht hatte ich nie einen Monitor in Gebrauch der mehr Schwächen offenbart hat.
Ich würde keinem zum Kauf raten, der irgendetwas anderes außer „Spielen-Office und Internet“ mit diesem Monitor vorhat.
Für derzeit 219 Euro bekommt man dann, einen erträglichen Gegenwert mit schöner 22 Zoll Diagonale.
Mehr ist Er allerdings auch nicht wert, wie ich finde.
Seine Schwächen im Multimediabereich überwiegen allzudeutlich und trüben doch sehr den Eindruck.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich vom Prinzip her, große Stücke auf die Qualität von Samsung Hardware halte. (außer der störanfälligsten Festplatten im Universum)
Von dem Widerspruch zwischen Werbung und Realität beim 226BW bin ich allerdings am meisten enttäuscht.
Hier geht Samsung eindeutig auf Bauernfang. (und macht ja auch fette Beute!)
Für mich steht bombenfest, mache einen Riesen-Bogen um Samsung Festplatten und um deren TN-Display’s (wo ich bei 5:4 Geräten allerdings auch schon sehr gute gesehen habe) und schon kann der PC auch Spaß machen.
Für mich persönlich, war es trotz allem nicht der absolute Fehlkauf, da ich den Monitor eigentlich überwiegend zum Spielen nutze und die Disziplinen in denen er schwächelt auf anderer Hardware ausführe.
Hier sollte aber jeder für sich selber genau überlegen, was Er braucht und was Er vorhat und ob er die Möglichkeit hat z.B. seine (ernsthafte) Bildbearbeitung auf anderer Ihm zur Verfügung stehender Hardware durchzuführen.