• Hallo,
    ich stehe gerade vor der Entscheidung einen EIZO S2231W oder einen Lenovo LX220 zu kaufen. Hauptsächlich möchte ich den Monitor zur Plakaterstellung bis DIN 0 im Adobe InDesign/Photoshop verwenden.


    Meine Frage ist nun, wie kann ich den Monitor kalibirieren, so dass nachher die Farben auf dem Monitor genauso aussehen, wie die Farben der Druckerei?
    Ich habe gesehen, dass es anscheinend spezielle Kalibrierungsgeräte (Preis ca. 200 EUR) gibt. Ist ein solches Gerät absolut notwendig, oder kann ich die Farben auf dem Monitor auch per Auge mit einer Farbe von der Farbpalette abgleichen? Ist weiterhin ein "Farbprofil" (also eine Datei die die Farbcharakteristika des Druckers lädt) der Druckerei notwendig?



    Beste Grüße,
    Xtra.

  • Hallo Xtravaganza!


    Wenn Du farbverbindlich arbeiten willst ist ein Kalibrierungsgerät
    erforderlich.


    Die Abgleichung per Auge nach einer Farbpalette ist eine grobe
    Daumenpeilerei und für deine Zwecke unbrauchbar.


    Du benötigst einen kalibrierten Monitor um deine Plakate farbverbindlich
    bearbeiten zu können.


    Nach der Bearbeitung kannst Du unter Photoshop die Druckausgabe
    (Softproof) simulieren.


    Die beste Möglichkeit ist, wenn Du ein Farbprofil deiner Druckerei hast.


    Die anderen Möglichkeiten ,die Druckausgabe zu simulieren sind etwas
    allgemeiner.


    Grüße
    Winston Smith

  • Hej,
    danke für die Antwort. Irgendwie ist mir der ganze Kalibrierungsprozess aber leider noch nicht ganz klar...


    1) Zur Kalibierung brauche ich ein besonders Gerät. Die Kalibrierung kann nicht ausschließlich durch die Verwendung einer Software durchgeführt werden?


    2) Nochmal meine Frage zur Kalibrierung mit dem Auge. Sind die Ergebnisse sehr schlecht oder kann man damit durchaus leben, wenn man nicht die allerhöchsten Ansprüche hat. Ich stelle die Frage nochmals, da ich nicht einfach 200EUR für ein Gerät ausgeben möchte, was vielleicht nur marginale Verbesserungen hervorbringt.


    3) Muss ich die Kalibrierung nur einmal durchführen oder muss diese regelmäßig wiederholt werden?


    4) Nehmen wir an, dass mein Monitor kalibriert ist. Wozu brauche ich dann genau das Farbprofil der Druckerei? Meine Annahme: Wenn ich ein Plakat im Adobe InDesign erstellt habe, dann drucke ich dieses "mit Hilfe" des Farbprofils der Druckerei in z.B. ein .ps und kann nun sehen, da mein Monitor kalibriert ist, wie das Plakat tatsächlich aussehen wird. Stimmt das so, oder bin ich total auf dem Holzweg?



    Beste Grüße,
    Xtra.

  • Also ich kann dir nur was zu 4. sagen, der rest wäre Spekulation da ich selber noch kein Colorimeter habe.


    Und zwar: Wenn dein Monitor kalibriert ist, dann zeigt er ja grundsätzlich die richtigen Farben an. Wenn jetzt eine Druckerei ein spezielles Farbprofil hat, dann kannst du z.B. in Photoshop einstellen das er dir das Bild mit diesem Profil darstellen soll. So hast du dann gewährleistet das es beim Druck auch so aussieht wie es soll.


    Hoffe das war richtig so erklärt. So habe ich es nämlich verstanden.


    MFG

  • Hallo Xtra!


    1.) Zur Kalibrierung braucht Du ein besonderes Gerät (Colorimeter) in
    Verbindung mit einer entsprechenden Software. Der Colorimeter
    übernimmt die Funktion des Auges die Software verarbeitet die
    Informationen.
    Nur mit einer Software kann eine farbverbindliche Kalibrierung
    nicht durchgeführt werden.
    2.) Wenn man farbverbindlich arbeiten will, ist eine Kalibrierung nach
    Auge nicht möglich. Das hat nicht nichts mit den "höchsten Ansprüchen"
    zu tun. Die Farben bei einer " Kalibrierung" nach Auge sind
    einfach nicht korrekt. Eine "Kalibrierung" nach Auge ist ein Unfug.
    Um Missverständnisse zu vermeiden:
    Ein Colorimeter ist nur erforderlich, wenn man ernsthaft Foto-bzw.
    Grafikarbeiten betreibt, also farbverbindlich arbeiten will.
    Bei den sonstigen Anwendungen /Surfen, Offfice, DVD usw.) ist er
    völlig überflüssig.


    3.) Eine Kalibrierung sollte etwa alle vier Wochen wiederholt werden.


    4.) Unter Photoshop arbeitest Du normalerweise im RGB-Farbraum.
    Mit einen kalibrierten Monitor kannst Du dich auf die Richtigkeit der
    Darstellung verlassen.
    Mit einem Farbprofil der Druckerei kannst Du unter Photoshop (Proof)
    die Druckausgabe simulieren, vereinfacht gesagt, die Unterschiede
    zwischen Monitordarstellung und Druckausgabe erkennen.
    JulianoO hat das Prinzip schon richtig erklärt.


    Grüße
    Winston Smith

  • Super herzlichen Dank. Alles verstanden. :)


    Ich habe leider keine Seite finden können, die einen Überblick über verschiedene Colorimeter und deren Qualität geben konnte (außer tftschop.net, leider ohne Tests etc.)


    1) Gibt es Testberichte zu den verschiedenen Geräten oder sind alle Geräte mehr oder weniger gleich in der Genauigkeit der Kalibrierung? Vielleicht gibt es eine Kaufempfehlung für ein Colorimeter?


    2) In einem Thread habe ich gelesen, dass nicht alle Geräte mit Wide-Gamut Panels zurechtkommen. Stimmt das so?


    Beste Grüße,
    Xtra.

  • Hallo Xtra!


    Es hat seine Richtigkeit, daß nicht alle Geräte mit Wide-Gamit Monitoren zurechtkommen. Spyder 2 z.B. läuft nicht richtig.


    Empfehlenswert ist die Kombination iColor Display/DTP94 ca. 200,-- .
    Ich habe das Gerät und bin zufrieden. Preis/Leistung stimmt bei der
    Kombination.


    Einen guten Testbericht gab es vor einiger Zeit in der Zeitschrift
    Digital Photo. Sonst sind mir keine Vergleichtest bekannt.



    Grüße
    Winston Smith

  • Ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, aber vielleicht sind TFTs extrem anders.... Ich arbeite hier auf einer 12 Jahre alten Eizo CRT-Röhre, belichte meine mit PS bearbeiteten Fotos der DSLR mittels mehreren Onlinelaboren aus, und es passiert mir in den seltensten Fällen (erst 1x), dass die Fotos nicht "passen". Selbst für Bücher und Zeitschriften waren die Aufnahmen gut genug! Weder wurde mein CRT jemals kalibriert, noch habe ich etwas spezielles geändert. Ich glaube nicht dass man, ausser man ist beruflich gebunden, unbedingt eine Kalibrierung braucht. Ich hätte keine Farbunterschiede gesehen, die eine Ausgabe von 200 Euro gerechtfertigt hätten....


    Mal schauen bis ich mal einen TFT habe, vielleicht ändert es sich dann ja... ;)

    4 Mal editiert, zuletzt von FlexScan56 ()

  • Hallo FlexScan56!


    Was deinen Monitor betrifft hast Du völlig recht.


    Den kannst Du aber nicht mit einen TFT-Monitor mit einen erweiterten
    Farbraum vergleichen. Das ist wirklich Äpfel mit Birnen vergleichen.


    Wenn Du mit einen Monitor mit erweiterten Farbraum farbverbindlich arbeiten
    willst, ist kalibrieren die einzige Möglichkeit.


    Leider.


    Grüße
    Winston Smith


  • Vielleicht kannst Du mir das mal näher definieren: Ich will eigentlich bei sRGB bleiben, Adobe RGB will ich nicht. Hat dies was mit erweitertem Farbraum zu tun? Der erweiterte ist ja eigentlich eher für Adobe RGB habe ich mir sagen lassen, und das wide gammut (der erweiterte Farbraum?) soll ja nicht immer so toll sein.


    Danke Chris


    PS: Du bist nicht rein zufällig der Winston mit dem ich mal per Telefon wegen des USB-Anschlusses an seinem alten PC vor Jahren telefoniert habe? :D

    3 Mal editiert, zuletzt von FlexScan56 ()

  • Hallo Cris!


    Genau das ist der springende Punkt.


    Mit dem erweiterten Farbraum (Wide-Gamut) kannst Du mit Adobe RGB
    arbeiten.


    Für sRGB benötigtst Du keinen erweiterten Farbraum. Da ist zum
    Beispiel der Eizo 2431. Das ist ein sehr guter Monitor, der allerdings
    auf sRGB beschränkt ist. Einen Colorimeter benötigts Du bei diesen Monitor
    so nötig wie einen Kropf.


    Allerdings ist der Zug in Richtung RGB abgefahren. Monitore die in der
    letzten Zeit herausgekommen sind und für Grafik-bzw. Fotobearbeitung
    gedacht sind, haben alle einen erweiterten Farbraum.


    Das hat schon seine Vorteile, in Verbindung mit farbverbindlichen Arbeiten
    aber nur mit Colorimeter.


    Wenn Du bei sRGB bleiben willst, ist das natürlich deine Entscheidung.
    Es ist aber in etwa so, als wenn Du dein Geld auf einen sterbenden Gaul
    setzt. Die Frage ist -meiner Meinung nach- nicht ob er stirbt, sondern wann
    er stirbt.


    Ich hoffe, daß die Hersteller in einigen Monaten Profile mitliefern mit denen
    man wirklich arbeiten kann. Dann wird sich auch das Problem mit Colorimeter (ausgenommen Semiprofis und Profis) lösen.


    Ich glaube nicht, daß wir miteinander telefoniert haben.


    Grüße
    Winston Smith

  • Hi,


    danke für die Info. Ich denke ich kann noch länger mit sRGB arbeiten, so schnell ändern sich alle Fotolabs nicht. Achja, wir haben nicht telefoniert, der andere hieß Winston Conrad! ;)


    LG Chris

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