Da ich gerade auf der Suche nach einem neuen Monitor bin bzw. war (habe heute einen gekauft) habe ich mich die letzten Tage hier durch einige Tests gewühlt.
Was ich soweit verstanden habe ist, dass es eigentlich keinen Monitor gibt, der hinsichtlich der Farben gleich perfekt eingestellt ist. Bei den einen muss man mehr, bei den anderen weniger kalibrieren, aber ohne geht es wohl nicht.
Mit Interesse habe ich in den Tests die Farbprofile für die jweiligen Grundeinstellungen des Monitors, verglichen mit den sRGB-Vorgaben angeschaut und natürlich das optimierte Profil am Ende nach Kalibrierung.
Was ich aber nirgendwo entdecken konnte war ein Hinweis auf die Kalibrierungstechnik.
Ich gehe davon aus, dass für die Kalibrierungen kein tool (eye one oder ähnliches) verwendet wurde, oder ?
Wie kriegt man denn nun einen Monitor hardwaremäßig kalibriert ?
Ich sitze gerade vor einem Samsung 701T und da kann ich auch RGB verändern, lass da aber die Finger von, weil ich nicht weiß, nach was ich kalibrieren muss.
Aber wenn ich die Tests lese, dann muss man bei einigen der derzeit gelieferten Monitore ja schon recht heftig kalibrieren, damit der sRGB-Raum halbwegs stimmt.
Bevor ich also ggf. meinen neuen Monitor wegen falscher Farben zurückgebe, würde ich gern sicherstellen, dass ich auch alles erforderliche hinsichtlich korrekter Einstellungen getan habe.
Bin gespannt und freu mich auf Antworten.
Wie kalibriere ich einen Monitor wie bei den PRAD Tests ?
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Hallo matthifant!
Die Kalibration wird mit einem Colorimeter und der entsprechenden
Software vorgenommen (ca. 150,--/250,-).Da es wahrscheinlicht nicht für dich infrage kommt rate ich dir dringend,
beim Monitorkauf auf ein gutes sRGB Profil zu achten. Die beste
Lösung für dich wird wahrscheinlich der BenQE2400HD sein.
Der Monitor bringt ein gutes sRGB-Profil mit.Grüße
Winston Smith -
Hallo Winston,
danke für die Antwort, das hatte ich befürchtet
Wegen dem guten sRGB-Profil hatte ich mich ja auch für den BenQ entschieden, allerdings für den kleinen Bruder.
Evtl. werde ich mich dann wohl doch mal nach einem Colorimeter umsehen müssen ... -
Ich muss da jetzt doch mal nachhaken, nachdem ich mir einige Testberichte hinsichtlich Kalibration nochmal durchgelesen habe.
So steht z.B. beim Acer B223WB folgendes:ZitatIm OSD haben wir folgende Einstellungen abweichend von der Werkseinstellung gewählt: Helligkeit 62 %, Kontrast 45 %, R=49, G=49 und B=41.
Bei anderen Tests steht ähnliches.
Würden diese Einstellungen denn nicht von einem Colorimeter automatisch vorgenommen ?Wenn sich also rausstellt, dass der BenQ E2200HD nicht hält, was sein großer Bruder verspricht und ich dann z.B. den Acer kaufe, müsste ich den ja kalibrieren.
Wenn ich den Testbericht richtig verstanden habe, dann ist der Acer werksseitig nicht wirklich für Arbeiten im sRGB-Farbraum zu gebrauchen, aber nach Kalibration sehr gut.
Die Frage ist für mich also: wie kann ich denn z.B. den Acer so kalibrieren, dass er eben für sRGB gut zu gebrauchen ist, ohne dass ich ein Colorimeter habe. -
Hallo matthifant!
Der springende Punkt ist für dich, daß ein Monitor werkseitig (also ohne
Kalibration) ein gutes sRGB Profil mitbringt wie der BenQE2400HD. Eine
Kalibration ohne Colorimeter ist nicht möglich.Die Einstellungen bei Prad sind die geänderten Voreinstellungen vor der
eigentlichen Kalibration.Kalibration (vereinfacht):
Der Monitor wird mit einem Colorimeter ausgemessen. Die Voreinstellungen
(Weißpunkt, Helligkeit und ev. Kontrast) werden am Monitor so eingestellt,
daß sie so nahe wie möglich an das Kalibrationsziel herankommen (darauf
beziehen sich die Prad-Einstellungen). Dann wird der Monitor kalibriert und
die restlichen Einstellungen laufen über die Grafikkarte.Nochmal: Du brauchst einen Monitor der schon werkseitig ein gutes sRGB-
Profil mitbringt.Grüße
Winston Smith -
Hallo Winston,
danke für Deine Antwort.
Hast Du noch einen Tipp wie ich diese Voreinstellungen hinkriege, so dass ich also möglichst nahe an die entgültige Kalibrierung rankomme ?
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kalibriert ein Kolorimeter den TFT, aber wenn ich die Voreinstellung am TFT manuell so wähle, dass sie möglich nah rankommen, dann kann ich auch - ohne mir einen Kolorimeter kaufen zu müssen - per Software das sRGB-Profil zumindest einigermaßen einstellen, ist das richtig ? -
Hallo matthifant!
Nein leider nicht.
Colorimeter und die entsprechende Software muß Du als eine Einheit
sehenDie Voreinstellungen am Monitor laufen im Zusammenhang des
Colorimeters und der Software. Der Colorimeter mißt, die Einstellungen
werden mit der Software kontrolliert. Je besser die Voreinstellungen je
weniger muß die Kalibrationssoftware am Grafikkarten-Lut ändern. Je
weniger am Grafikkarten-Lut geändert wird, je besser ist das Ergebnis.
Colorimeter und Software ist eine Einheit.Die Voreinstellungen sind von Monitor zu Monitor verschieden. Um sie zu
optimieren bedarf es der Ausmessung durch einen Colorimeter.Es gibt leider keine Möglichkeit, mit einfachen Hilfsmitteln (Adobe Gamma
oder Quick-Gamma) einen Monitor vernünftig zu kalibrieren. Es ist eine
grobe Daumenpeilerei.Deshalb ist es so wichtig, auf ein werkseitig gutes Profil zu achten
wenn man keinen Colorimeter hat.Grüße
Winston Smith -
danke. es läuft wohl immer mehr auf einen 24-er BenQ hinaus.
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Hallo!
Super, dass hier dieses Thema bereits besprochen wird, so muss ich keinen eigenen Thread starten!
Meine noch nicht ganz beantworteten Fragen:
1.) Kann man davon ausgehen, dass die in den Prad Tests verwendeten Farb- und Helligkeitseinstellungen nicht nur die optimale Vorbereitung für die Kalibrierung sind, sondern auch ohne Colorimeter und vollendeter Kalibrierung ein wenig was für die Farbtreue bringen? Oder würde ich mir durch reine Übernahme der Werte ohne fertiger Kalibrierung eigentlich die Farbqualität im schlimmsten Fall zunichte machen?
2.) Jetzt verstehe ich, dass nach dem Monitorprofil die Kalibrierung via Grafikkarten-LUT weitergeht. Nun wüsste ich gerne, ob man diese Kurve quasi durch Vergleich der online gestellten LUT Grafik im Grafikkartentreiber nachstellen kann, sodass sie möglichst ähnlich sind ( falls das stimmt wären auch die für's LUT verwendeteten Einstellungen gut zu wissen
), oder braucht man dazu die spezielle Software des Colorimeters, die mehr als R/G/B, Gamma, etc. einstellt?
Mir ist klar, dass eine optimale Kalibrierung nur via Colorimeter+Software geht, aber auf diese Weise wäre es doch ein Schritt in die richtige Richtung, oder stelle ich mir das jetzt zu einfach vor?
Danke schön!
LG