Bezahlbarer 24-Zöller für Fotobearbeitung

  • Hallo,


    da sich die Digitalfotografie immer mehr zu meinem Hobby entwickelt, möchte ich gerne meinen vorhandenen, schon mindestens 6 oder 7 Jahre alten Dell 2001 FP durch ein für die Fotobearbeitung geeigneteres Modell ersetzen (größer, mehr Pixel, bessere Farbwiedergabe).


    Dabei sollten es schon mindestens 1920 x 1080 Bildpunkte sein, also 24 Zoll.


    In der PRAD-Kaufberatung findet man in der Kategorie "für Grafiker" einzig den HP LP2475w als für den Hobbyanwender bezahlbares Modell, das kostet dann aber auch schon um die knapp 550 Euro bei diversen Online-Händlern.


    Eigentlich hatte ich eher an so etwas in der Region um 300 Euro gedacht. Gibt es in dieser Preisregion auch schon entsprechende für die Bildbearbeitung brauchbare Geräte? Oder hat das alles keinen Zweck und man sollte dann entweder mehr bezahlen oder ein kleineres Gerät kaufen?


    Spielen und Filme sind für mich zweitrangig; ich spiele zwar hin und wieder mal ein Actionspiel, aber da muss es nicht perfekt sein.


    Und noch eine andere Frage: Ich würde den Monitor evtl. gerne als Zweitgerät neben dem alten stehen haben, um die Menüleisten etc. auf dem alten Monitor zu haben und auf dem neuen wirklich nur das Foto. Das wird ja von vielerlei Software (GIMP, Lightroom, ...) unterstützt.


    Braucht man da auch zwei Grafikkarten oder geht das mit einer normalen Karte (etwa einen am HDMI-Anschluss und den anderen am DVI)? Die Auflösung des "Menü"-Monitors bräuchte nicht sehr groß sein.

  • Zitat

    Eigentlich hatte ich eher an so etwas in der Region um 300 Euro gedacht.


    Das einzige für EBV brauchbare Gerät dass du in diesem Preisbereich bekommst, ist der 22 Zoll Dell: 2209WA.
    Ein ordentlicher 24 Zoll Monitor der sich auf ambitioniertem Level auch für EBV eignet, wären z.B. der Dell U2410.
    Der ist für sRGB und Adobe RGB bereits werksseitig vermessen.


    Beim HP (bzw. bei allen anderen Wide Gamut Monitoren) müsstest du zusätzlich ein Colorimeter für knappe 200 Euro einsetzen, um ebenso farbverbindlich arbeiten zu können.

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Das einzige für EBV brauchbare Gerät dass du in diesem Preisbereich bekommst, ist der 22 Zoll Dell: 2209WA.
    Ein ordentlicher 24 Zoll Monitor der sich auf ambitioniertem Level auch für EBV eignet, wären z.B. der Dell U2410.
    Der ist für sRGB und Adobe RGB bereits werksseitig vermessen.






    genau bei diesem Modell würde ich mich in jedem Fall vorher genau informieren. Der Dell 2209WA ist sicherlich ein richtig guter Monitor. Viele User berichten aber von einer ungeheuren Serienstreuung, ungewollten Farbverläufen im weißen Bereich, nicht homogener Ausleuchtung etc.



    Stöber mal im Forum unter Testberichte 22'' Dell...... dort findest du viele Meinungen und Erfahrungen dazu, gute und schlechte.




    Wenn man aber Glück hat und ein gutes Gerät erwischt ist der 2209WA sicherlich sehr gut. Weist er aber diese Macken auf kannste die ernstgemeinte EBV vergessen.




    Grüße




    Johann

  • Das einzige für EBV brauchbare Gerät dass du in diesem Preisbereich bekommst, ist der 22 Zoll Dell: 2209WA.
    Ein ordentlicher 24 Zoll Monitor der sich auf ambitioniertem Level auch für EBV eignet, wären z.B. der Dell U2410.
    Der ist für sRGB und Adobe RGB bereits werksseitig vermessen.


    Beim HP (bzw. bei allen anderen Wide Gamut Monitoren) müsstest du zusätzlich ein Colorimeter für knappe 200 Euro einsetzen, um ebenso farbverbindlich arbeiten zu können.

    Danke, das hilft schon mal. Also bleibt mir nur die Wahl, entweder auf 22 Zoll zu gehen oder entsprechend tiefer in die Tasche zu greifen.



    Bräuchte man beim 2209 WA denn kein Kolorimeter? Der ist doch sicher auch nicht werkseitig kalibriert.


    Nützt so eine werkseitige Kalibrierung überhaupt dauerhaft? Ich dachte, man müsste sowieso alle paar Monate nachkalibrieren, wenn man's ganz richtig haben will.


    Mir ist noch nicht ganz klar, was Wide-Garmut-Geräte denn sind und was die Vor- und Nachteile in meinem Fall sind. Habe zwar schon einiges rumgesucht, finde das aber alles recht verwirrend.

  • Hallo H005!


    Auf ein Neues:
    Es ist alles davon abhängig, in welchem Farbraum Du arbeitest.


    Du sollstest dich mit dem sRGB und AdobeRGBFarbraum beschäftigten. Der AdobeRGB Farbraum ist umfangreicher als der sRGB Farbraum. Offensichtlich hast Du bisher im sRGB Farbraum gearbeitet. Wenn es dabei bleibt, ist ein Monitor mit normalen
    Farbraum für dich zu empfehlen. Falls Du in Zukunft auf den AdobeRGB Farbraum umsteigen willst, brauchst Du einen Wide Gamut Monitor da ein Monitor mit normalen Farbraum den AdobeRGB Farbraum nicht darstellen kann.


    Vorteile Wide Gamut Monitor:
    Nach einer Kalibration kannst Du in Verbindung mit einer farbmanagementfähigen Software im sRGB und AdobeRGB Farbraum arbeiten.
    Nachteile Wide Gamut Monitor:
    Um eingermaßem farbverbindlich zu arbeiten muß der Monitor kalibriert werden. Du brauchst also einen Colorimeter mit der entsprechenden Software (ca. 200,-- Euro). Die Farbdarstellung bei den "normalen" Anwendung stimmen nicht. Das ist auch durch eine Kalibration nicht völlig zu beheben.


    Vorteile Monitor mit normalen Farbraum:
    Eine Kalibration ist nicht unbedingt erforderlich. Der Dell 2209WA bietet auch so gute Farbwerte. Allerdings werden sie durch eine Kalibration noch um einiges verbessert.
    Nachteile:
    Du kannst nur im sRGB Farbraum arbeiten. Es gibt also nicht die Möglichkeit im AdobeRGB Farbraum zu arbeiten, da der Monitor den Farbraum nicht darstellen kann.


    Die Sache muß Du dir also genau überlegen.


    Eine werkseitige Kalibrierung nützt nur bedingt. Die Kalibration sollte ca. alle 4 Wochen wiederhol werden. Wie das beim Dell U2410 klappt bleibt abzuwarten.


    Ich kann nicht beurteilen, wie weit deine Interesse an der Fotografie geht. Wenn Du Fotografie auch in Zukunft als intensives Hobby betreiben willst, würde ich einen Wide Gamut Monitor empfehlen. Dann sind allerdings Anschaffungen fällig.


    Wenn Du weiter im sRGB Farbraum arbeiten willst, kannst Du mit dem Dell 2209WA nicht viel falsch machen.


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    Viele User berichten...


    Was ist denn für dich "viele User"? -Zählst du etwa auch die mit ein die vom Hörensagen etwas zu wissen glauben?


    Dell hat aufgrund der Nachfrage zu dem Dell 2209WA seit Monaten Lieferzeiten von ca. 4 Wochen! Die Produzieren wie blöd, und können die Nachfrage kaum befriedigen.


    Was glaubst du wohl, wieviele Geräte des 2209WA JEDEN TAG verkauft werden?
    Und da sind für dich ein Dutzend Ausreißer gleich "viele User"? :D


    Ich glaube du hast keine Vorstellung was am Markt tatsächlich abgeht. ;)
    Die paar Männeken die zu dem Gerät insgesamt in den letzten Monaten rumgemault haben, entsprechen wahrscheinlich noch nicht einmal einer fünf Minuten Produktionsmenge dieses Monitors... :D

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  • Nein, werter Herr Display-Verkäufer, was am Markt "tatsächlich" abgeht wissen natürlich nur die totalen TFT-Verkaufs-Insider.




    Erstens sind Verkaufszahlen für mich kein Indikator für Qualität! Die Leute kaufen am liebsten billig, am liebsten billige Preis/Leistung-Testsieger oder "Geiz ist Geil"-Superangebote.




    Zweitens sind die angesprochenen Unregelmäßigkeiten keineswegs ein Einzelfall unter 100000 einwandfreien Displays. Diejenigen, die sich hier beschweren sind die User, die sich diesbezüglich in Foren mitteilen, also ein Bruchteil. Genug User schicken einfach zurück, erhalten ein neues Display und gut ist, dafür brauch ich keinen Fred eröffnen. Zudem kommen die User, die solche Unregelmäßigkeiten erst garnicht bemerken, weil sie eh nur damit zocken oder Filme schauen und beispielsweise ein komplett weißes Bild noch nie betrachtet haben.


    Und ich hab mir den 2209WA angeschaut, sowohl intakt als auch ne umtausch-relevante "Krücke" mit etwa 100 Betriebsstunden. Ein Zufall, dass ich einen der so seltenen Ausfälle mal besichtigen durfte.




    Weiterhin kann ich mich auch nicht erinnern, dass ich solche deckungsgleichen Mängel von NEC oder EIZO Displays hier gelesen habe. Dort scheint also die Serienstreuung anders angelegt zu sein!



    Es ist und bleibt ein, wie schriebst du so schön? ...ein "Volksmonitor".... zugegeben zu einem sehr guten Preis, allerdings mit einer gewissen Serienstreuung.

  • Zitat

    Erstens sind Verkaufszahlen für mich kein Indikator für Qualität!


    Nein. Da hast du sicher Recht. Aber sie können, sofern man sie einschätzen kann, durchaus ein Anhaltspunkt dafür sein, ob ein Gerät tatsächlich ein Problem hat, oder ob es verschwindend geringe Einzelfälle im Promillebereich sind, eventuell nur eine Charge betroffen war, etc...


    Wenn der Herr Display Verkäufer nun also einfach nur das betrachtet, was hier am Tag von diesen Geräten rausgehen, und das mit den übrigen Verkäufern + Dell selbst hochrechnet, kommt man schon auf beachtliche Stückzahlen AM TAG!
    Nun hält man die paar bekannten Problemfälle (übrigens alle älter) dagegen, und kommt sicher nicht zu dem Schluss, dass man bei diesem Gerät gleich "Warnrufe" ausstoßen müsste. -Deinen Beitrag könnte man nämlich schnell als solchen missverstehen.


    Man muss immer vom überwiegenden Teil der Käufer ausgehen.
    Der weitaus überwiegende Teil der Käufer eines 2209WA sind begeistert.
    Das bedeutet nicht, dass es keine besseren Geräte für höhere Ansprüche gäbe, aber auch nicht, dass dieses Modell grundsätzlich / überdurchschnittlich zu Problemen neigt...


    Zum Kaufpreis des 2209WA würden mir momentan alternativ insgesamt nur schlechtere Geräte einfallen.
    Deswegen wollte ich das Ganze etwas "gerade rücken". -Das ist -im Interesse aller Leser- sicher legitim, bevor sich wieder einmal Gerüchte verselbständigen. 8)


    Zitat

    Die Leute kaufen am liebsten billig, am liebsten billige Preis/Leistung-Testsieger oder "Geiz ist Geil"-Superangebote.


    Teilweise richtig. -Meist aber nur solange die Käufer in Ihrer Entscheidungsfindung allein gelassen werden, und ohne fachkundige Beratung / Marktüberblick gar nicht genau wissen was sie (passend zum eigenen Anspruch) kaufen sollen.
    Der reine Kaufpreis eines Monitors wird sehr schnell zweitrangig, wenn die gewünschte / erhoffte Leistung nicht geboten wird. ;)

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  • Nun hält man die paar bekannten Problemfälle (übrigens alle älter) dagegen, und kommt sicher nicht zu dem Schluss, dass man bei diesem Gerät gleich "Warnrufe" ausstoßen müsste. -Deinen Beitrag könnte man nämlich schnell als solchen missverstehen.


    Da hast du recht, es könnte so verstanden werden. Es war mitnichten als "bloß die Finger weg von diesem Monitor" gemeint. Es ist ein guter, sogar für diesen Preis sehr guter Monitor. Und wenn ´du sagst, dass die Serienstreuung doch nicht so groß ist, wie man vermuten könnte, dann glaube ich das auch.


    Wenn ich "Monitor für EBV" lese, was für mich im Endeffekt die Königsklasse der Darstellungsqualität von nicht bewegten Bildern verkörpert
    , dann sollte man höchst kritisch an den Kauf herangehen.


    Soll der Monitor "nur" Officeaufgaben erfüllen kann man hingegen völlig unkritisch "vieles" kaufen. Die Anforderung "EBV" hat mich dazu bewogen, dem Thread-Starter zu raten sich mit Schwächen und Stärken auseinanderzusetzen.



    Zum Kaufpreis des 2209WA würden mir momentan alternativ insgesamt nur schlechtere Geräte einfallen.
    Deswegen wollte ich das Ganze etwas "gerade rücken". -Das ist -im Interesse aller Leser- sicher legitim, bevor sich wieder einmal


    Gerüchte verselbständigen.



    Und auch da hast du recht. Für diesen Preis gibts absolut nichts besseres. Allerdings ist es auch fast schon vermessen für EBV ein solches Budget anzulegen.

  • Das kann man getrost abnicken, aber gerade heute war in einem anderen Forum wieder ein User unterwegs, der seine 25MP Bilder an diesem EBV-Einstiegsmonitor bearbeiten wollte. :D


    ...dürfte klar sein, dass dieser Monitor seine Ansprüche dann doch nicht ganz erfüllen konnte.


    Für den Maßstab eines Profis, müssen halt ganz andere Kaliber ran. -Hätte man ihm vielleicht vorher mal stecken sollen. ;)
    Aber wer nicht fragt...


    -Was wiederum deine These durchaus untermauert, dass sich selbst Leute mit teuerstem Equipment gerne zu Schnäppchenkäufen hinreißen lassen, ohne das Level der Empfehlung klar zu erkennen.
    Das dabei oft vollkommen das Zusammenspiel der Komponenten vernachlässigt wird, führt zum Fehlkauf.


    Für 'ne 25 Megapixel-Kamera zu ca. 3000 Euro (ohne Objektiv) wird wohl kaum ein 250 Euro Monitor ausreichen.
    Ich hoffe immer, dass sowas einleuchtend ist. -Aber wie man sieht... ;)

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  • Zitat

    Für den Maßstab eines Profis, müssen halt ganz andere Kaliber ran. -Hätte man ihm vielleicht vorher mal stecken sollen. ;)


    Wobei man auch erst einmal abstecken muss, wie weit man die EBV bestreibt.
    Ich z.B. habe auch die Digitalfotografie als Hobby, deshalb interessiert mich eine brauchbare Farbwiedergabe auch.
    Allerdings ist mein Anspruch normalerweise, direkt beim Fotografieren ein so gutes Foto zu machen, dass sich die EBV höchstens auf eine Nachkorrektur von Helligkeit und ein oder zwei Flächen (Weichzeichner / Farbbalance) beschränkt.


    Wenn ich mit den Bildern nicht mehr mache und diese effektiv auch nur für mich, z.B. als Wallpaper oder für meine Wohnung benutze, muss ich nicht gleich ein Eizo-Monitor aus der CG-Serie kaufen.


    Das Thema EBV führt, so wie ich das sehe, meistens dazu, dass den Usern gleich zu einem Profigerät mit Colorimeter geraten wird, obwohl es in den meisten Fällen vermutlich sogar ein TN-Panel tun würde, übertrieben gesagt.


    Gerade wenn man an den Farben gar nicht viel ändert und eher Effektfilter benutzt ist das Thema doch gar nicht so wichtig.
    Meiner Ansicht nach sind diese professionellen Geräte nur für Leute wirklich sinnvoll, die sich beruflich mit dem Thema EBV beschäftigen, also z.B. Werbeplakate etc. erstellen und diese dann vertreiben oder die das Hobby wirklich sehr, sehr ambitioniert betreiben und auch über das nötige Kleingeld verfügen.


    Für den normalen Hausgebrauch kommt man mit den meisten PVA oder IPS-Panels zum Ziel, ich würde sogar sagen, dass man in dem Bereich keinen Unterschied bemerkt, da man die Features z.B. von der CG-Serie gar nicht nutzen würde.


    Gruß, rifleman

    Einmal editiert, zuletzt von Rifleman ()

  • Zitat

    Das Thema EBV führt, so wie ich das sehe, meistens dazu, dass den Usern gleich zu einem Profigerät mit Colorimeter geraten wird, obwohl es in den meisten Fällen vermutlich sogar ein TN-Panel tun würde, übertrieben gesagt.


    Übertrieben ausgedrückt mag das sein. -Wobei ich ein TN Panel für EBV grundsätzlich für einen Fehlgriff halte.


    Sicher muss es in den meisten Fällen nicht gleich ein 1000 €+ Monitor werden.
    Aber eine 25MP Kamera kauft sich sicher auch nicht jeder mal eben zum Spaß. -Ein solcher Kunde verlangt nach Leistung. Und zwar am oberen Ende.
    Dazu passt dann sicher kein Monitor, der weniger Kostet als ein vernünftiges Stativ... ;)

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  • Hallo,


    danke an alle für die Antworten, das ist sehr hilfreich.


    Ich habe jetzt noch einmal ziemlich viel gelesen über Farbräume usw., da hatte ich mir vorher noch gar keine großen Gedanken zu gemacht, aber ich glaube, jetzt habe ich's verstanden - sehr interessant.


    Ob ich im AdobeRGB arbeiten will, weiß ich leider selbst nicht so genau. Was nützt der winzige Vorteil des erweiterten Farbraums, wenn ich die Bilder an Freunde weiterleite und sie bei denen dann, weil sie irh Farbmanagement nicht richtig eingestellt haben, als sRGB angezeigt bekommen und dann demensprechend weitaus blasser aussehen als wenn ich direkt sRGB genommen hätte? Und ich selbst sehe mir meine Fotos ja auch nicht nur auf diesem einen Monitor an, sondern auch auf meinem Laptop oder mit dem Beamer. Und wenn ich daraus Fotobücher machen will, hilft es ebenfalls nicht viel, weil die wenigsten Anbieter in der Lage sind, AdobeRGB richtig zu nutzen. Nicht selten interpretieren sie das als sRGB und das Ergebnis ist schelchter statt besser.


    Allerdings fotografiere ich im RAW-Format, da ist ein Wide-Gamut-Gerät dann sicherlich schon solange besser, bis ich die Bilder in sRGB-JPEGs konvertiere ... Ob ich deswegen aber mindestens 550 € für das Gerät plus 200 € für das Kolorimeter ausgeben sollte?


    Ich würde mir das am liebsten einmal irgendwo ansehen, aber in der Nähe einen ordentlichen Händler zu finden, der genau die hier in Frage kommenden kalibrierte Geräte da hat und auch einen passenden PC mit auf den Monitor abgestimmtem Farbmanagement, auf dem ich mir selbst mitgebrachte Beispielbilder im RAW-Format anzeigen lassen könnte ... das wird mir kaum gelingen. Und einfach zwei Monitore bestellen und einen zurückschicken möchte ich auch nicht.


    Aber vielleicht habt ihr ja einen Tipp, wie groß die subjektiven Unterschiede wirklich sind.


    Nochmal zum U2410 und meiner Frage "Nützt so eine werkseitige Kalibrierung überhaupt dauerhaft? Ich dachte, man müsste sowieso alle paar Monate nachkalibrieren, wenn man's ganz richtig haben will."
    @ Tiefflieger - du hattest ja den Tipp für das Gerät gegeben: Teilst du Winstons Smiths Einschätzung "Eine werkseitige Kalibrierung nützt nur bedingt. Die Kalibration sollte ca. alle 4 Wochen wiederhol werden. Wie das beim Dell U2410 klappt bleibt abzuwarten."?


    Bin gespannt, wie denn der PRAD-Test dieses Geräts ausfallen wird.

  • s Thema EBV führt, so wie ich das sehe, meistens dazu, dass den Usern gleich zu einem Profigerät mit Colorimeter geraten wird, obwohl es in den meisten Fällen vermutlich sogar ein TN-Panel tun würde, übertrieben gesagt.


    Gerade wenn man an den Farben gar nicht viel ändert und eher Effektfilter benutzt ist das Thema doch gar nicht so wichtig.
    Meiner Ansicht nach sind diese professionellen Geräte nur für Leute wirklich sinnvoll, die sich beruflich mit dem Thema EBV beschäftigen, also z.B. Werbeplakate etc. erstellen und diese dann vertreiben oder die das Hobby wirklich sehr, sehr ambitioniert betreiben und auch über das nötige Kleingeld verfügen.


    Das sehe ich aber ganz anders.




    Fakt ist, dass alle Hobby- und Profi-Fotografen, sobald sie im RAW-Format fotografieren um eine digitale "Entwicklung" der Fotos nicht herumkommen.


    Wie ausgeprägt der Workflow der Entwicklung ist bleibt dann jedem selbst überlassen. Die minimalsten Steps muß aber jeder vollziehen, da es die Gehäuse bewußt nicht mehr automatisch machen, um den Usern die eigene Abstimmung selbst zu überlassen.


    Das fängt an beim Weißabgleich, Belichtungs- und Farbkorrekturen, Gradationskurve, evtl. Rauschreduzierung, Korrektur von chromatischer Aberration, Vignettierung und Tonnenbildung und hört auf beim nachschärfen. Ohne die digitale Entwicklung und Kontrolle geht nix.


    Das sind aber eher die Grundschritte der digitalen Entwicklung, eben bis das RAW-Format so aufgearbeitet ist, dass es dem fotografierten Objekt am ehesten entspricht. Das ist in dem Sinne noch keine EBV sondern Entwicklung. Diese Schritte fanden früher in der Dunkelkammer statt, heute in digital in Lightroom oder Ähnlichem.


    Und genau da brauchst du einen vernünftigen und kalibrierten Monitor, ansonsten geht der Weißabgleich, die Belichtungs- und Farbkorrektur etc. total in die Hose. Beim Abzug der Bilder sieht mans dann. Da hat einem dann der Blaustich des billigen Displays die digitale Entwicklung versaut. :D




    Aber in einem gebe ich dir Recht. Für Leute, die im Endeffekt mit einer DSLR für 1000-3000 Euro rumrennen und die digitale Entwicklung nicht ernsthaft betreiben oder ganz vernachlässigen, sondern nur ein wenig mit einem raubkopierten Photoshop und den Standardfiltern und Effekten "rumspielen", um die Bilder dann eh nicht auf Papier abzuziehen, für die reicht ein 150 Euro TN Panel. Solche Spielereien muß man dann auch nicht digital entwickeln. Dazu bräuchte man aber auch kein RAW-Format, da reicht jpeg völlig aus.




    Wenn hier aber jemand einen EBV Monitor sucht, dann gehe ich von vernünftiger Entwicklung aus.

  • Zitat

    du hattest ja den Tipp für das Gerät gegeben: Teilst du Winstons Smiths Einschätzung "Eine werkseitige Kalibrierung nützt nur bedingt. Die Kalibration sollte ca. alle 4 Wochen wiederhol werden. Wie das beim Dell U2410 klappt bleibt abzuwarten."?


    Zunächst einmal ein klares ja.
    Allerdings ist die Werkskalibration des Dell nicht veränderbar. -Das soll die typischen Adobe oder sRGB Käufer, die einfach nur out of the Box ein präzises Bild erwarten bedienen. Ich denke die werden es SO genau gar nicht wissen wollen, sondern freuen sich einfach, dass sie zwischen den Farbräumen einfach hin und her schalten können. Diese Käufer haben bisher sicher auch nie Kalibriert, und werden es wahrscheinlich auch in Zukunft nicht. Dafür reichen diese Modi absolut aus.


    ABER
    Man kann natürlich auch selbst kalibrieren. Der Dell verfügt natürlich über einen Custom-Modus, mit einer massiven Anzahl an Reglern.
    Dann kann man Kalibrieren so oft man will, und ist nicht auf die Voreinstellungen angewiesen.
    Man kann also nachträglich aufrüsten, und muss nicht sofort ein Colorimeter einplanen...

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  • Hallo H005!


    Grundsätzlich solltest Du deinen eigenen Workflow nicht an den Unzulänglichkeiten des Farbmanagment deiner Freunde oder Bekannten ausrichten.


    Der Firefox bietet z.B. ein brauchbares Farbmanagement. Es gibt auch immer mehr Ausdrucker die das Farbprofil berücksichtigen. Es wird auch schon oft ein Profil zur Verfügung gestellt. Damit kannst Du unter Photoshop (Softproof) den Ausdruck brauchbar simulieren


    Händler bei denen Du ein kalibrierten Monitor ansehen kannst, dürften wohl eine absolute Seltenheit sein.


    Ob dir der Spaß das Geld wert ist, kannst Du nur selbst beurteilen.


    heimkind3000


    Hallo Heimkind!


    Das ist eben das Problem mit der Bezeichnung EBV. Die User verstehen etwas völlig unterschiedliches darunter. Mein Verständnis stimmt mit deinem überein. Andere User verstehen unter EBV nur ein sehr rudimentäre Anwendung.
    Dementsprechend sind natürlich auch die Anforderungen sehr unterschiedlich.


    Grüße
    Winston Smith