TFT für Spieler, aber kein TN, oder doch?

  • So meine Röhre gibt es wirklich den Geist auf und leider muss ich mich jetzt wohl doch dem leidigen Thema "TFT-Kauf" widmen.


    Das Problem ist, dass es irgendwie nicht den Monitor gibt, denn ich haben will.


    Fangen wir mal an:
    - Auflösung
    Eigentlich egal, es sollten mehr 1680x1050 bis 1900x1200. Lieber letzteres, aber wenn ein kleinerer Monitor die anderen Kriterien besser erfüllt, nehm ich auch den.


    - Paneltyp vs. Spieltauglichkeit
    Naja, eigentlich kommt mir kein TN ins Haus. Ich hasse deren Blickwinkelabhängigkeit und generelle Farbdarstellung. Allerdings habe ich mit meinem vergangenen Ausflug ins TFT-Lager auch kein Glück gehabt. Ich hatte mir vor Jahren mal ein Viewsonic mit VA-Display bestellt, das für Spiele und auch sonst taugen sollte. Aber das Teil war richtiger Mist gewesen. Farb- Grauverläufe strotzten nur so vor Artefakten. Und als ich dann mal Half-Life 2 gespielt habe, konnte ich kaum glauben, wie verwaschen die braunen Texturen im allerersten Bahnhofsgebäude kurz vor Barney waren. Wenn so ein Monitor für spieletauglich gehalten wird, dann nein danke. Deswegen habe ich die Röhre behalten und deswegen bin ich auch sehr skeptisch, was den Kauf eines TFTs betrifft.
    Stichwort Half-Life 2 ist js schon gefallen. Also ich spiele Shooter, derzeit hauptsächlich Left 4 Dead 2. Was ich auch noch gern mache sind Rennspiele wie Dirt. Und da hab ich Angst, dass bei 200km/h in der Steinwüste praktisch nichts mehr zu erkennen ist. Ich habe in der Vergangenheit viel gespielt und würde mich eher nicht als Gelegenheitsspieler bezeichnen. Hardcore... naja. Anspruchsvoller Spieler.
    Ich lese also fleißig Testberichte, aber noch keiner hat mich so richtig angesprochen und brauche daher dringend Tipps.
    Ich lese öfters von H-IPS-Panels, die gut aussehen und schnell sind. Leider findet man nicht so viele Monitore damit.


    - Entspiegelung
    Muss sein, ohne Wenn und Aber. Spiegeldisplays kommen mir nicht ins Haus. Lieber nen matten NoName-Monitor als ein (hypothetischen) Spiegel-Eizo.


    - Sonstiges
    Brauch ich nicht.
    Ich schaue Filme, aber die werden vom PC abgespielt.


    - Kostenpunkt
    Bis 400 alles kein Problem, bis 600 für 1920er und hartes Maximum 800, wenn es sich wirklich lohnt.


    Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich mir einen Nicht-TN-Monitor hole, mit dem Risiko, dass der für's Spielen wieder vollkommen ausfällt, oder eben doch einen TN, der vielleicht ein bisschen aus dem TN-Sumpf schlechter Bildqualität heraussticht. Letzteres wäre sicher billiger und man kann dann immer noch drauf hoffen, dass es in Zukunft was besseres gibt.


    Für Tipps, Vorschläge bin ich dankbar.

  • Ich würde mir an deiner Stelle mal den HP ZR24w genauer angucken. Ich spiele damit auch ohne Probleme, aber manche (Hardcore-) Gamer waren wohl nicht ganz zufrieden, da hilft dann nur selber testen, ich selber würde ihn mir aber immer wieder kaufen.

  • Eins meiner älteren Spiele, die ich auf dem ZR24w spiele, ist CS 1.6. Ja, ich weiß. Allein die Grafik schaut aus wie aus der Steinzeit. Trotzdem ist es meiner Meinung nach ein anspruchvolles Spiel, dass einen relativ schnellen Bildaufbau erfordert. Ich spiele nur solche alten Spiele in einer niedrigeren Auflösung als der nativen. -> CS 1.6 (800x600) und Quake Live (1024x768) -> Interpolation ist gut bis sehr gut.
    Und ja, (viele) TNs haben sehr wahrscheinlich einen schnelleren Bildaufbau als IPS-Monitore, dennoch sind Bildschirme wie hier der ZR24w für schnelle Shooter mehr als geeignet, wenn du mich fragst.

  • Ist bestellt.
    Wenn man so liest, hat der zwar auch ein paar Nachteile, aber welcher hat das nicht. Dafür ist das der absolut billigste nicht-TN mit dieser Auflösung.
    Das nächste wäre der Dell U2410, der aber auch so seine Macken hat.
    Ich werde berichten, wie zufrieden ich bin.

  • Nun ist er da und dem ersten Testen nach ist er ganz ok.
    Das was ich daran auszusetzen habe, ist wohl eher ein Problem der Technik als des spezifischen Monitors.


    Was zu erst aufgefallen war, ist der der doch miserable Schwarzwert. L4D2 ist zwar nicht so dunkel wie L4D1, aber immer noch ein dunkler Shooter. Die dunklen Stellen sehen nicht besonders toll aus. Anstatt auf ein sattes Schwarz schaut man auf ein dunkles Grau. Schaut man auf Tests im Internet ist der Schwarzwert von Haus aus auch nicht besonders, aber im kalibrierten Zustand soll er gut sein (). Deshalb denke ich nicht, dass es sich lohnt, sich weiter umzuschauen. Andere Monitore sind da vielleicht minimal besser, aber woanders schlechter oder kosten eben wesentlich mehr.
    Ich denke hier ist einfach die Technik schuld. Immerhin ist die Beleuchtung dauernd an und die Pixel werden nur abgedunkelt. Und irgendwas scheint halt immer durch. Da lob ich meinen alten Sony Trinitron, der ein satteres Schwarz hat. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass der x Jahre alte PVA-Eizo auf der Arbeit da doch besser ist. Der ist aber bei Leibe nicht so lichtstark und ich spiele da auch keine dunklen Shooter.
    Beim Arbeiten stört der schlechte Schwarzwert nicht, höchstens noch bei Filmen.


    Die Winkelabhängigkeit von Kontrast und Helligkeit ist auch merklich vorhanden. Es ist zwar nicht so schlimm wie bei einem TN, aber man merkt man 70cm Abstand schon Unterschiede. Bei so einem großen Monitor ist das allerdings auch nicht verwunderlich. Immerhin schaut man in den Ecken schon aus einem deutlich anderen Winkel drauf. Aber ich hatte es mir besser vorgestellt. Ein Problem ist das aber nur bei einfarbigen oder wieder dunklen Flächen.


    Ansonsten ein tolles gefälliges Design, alles solide, gutes Menü, gute Tasten, gutes Bild, lautlos.
    Inputlag mag da sein, ich will jetzt nicht nochmal die Röhre zum Vergleich anschliessen (später vielleicht). Schlierenbildung seh ich jetzt auch nicht.


    IPS-Glitzern ist da, aber wesentlich geringer als bei dem Dell 2209W bei mir auf der Arbeit.


    Sein Geld ist er wert. Ein optimaler Monitor ist es nicht. Hier muss man schon sagen, dass ich auf OLED hoffe, jetzt wo SED mehr oder weniger tot ist.
    So ein bisschen trauer ich ja doch meiner Röhre hinterher, aber die macht es eben nicht mehr lange und kränkelt schon. Und die Schärfe und immer korrekte Geometrie sind halt die Pluspunkte für den TFT. Das tut meinen älter werdenden Augen auch gut :)

  • Alles richtig beobachtet und eingeschätzt, würd ich sagen. Der deiner Meinung nach geringe oder hohe Schwarzwert (je nach dem wie man's sieht) stört mich in keinem Spiel oder Film bis jetzt. Oder sagen wir's anders. Es ist mir nicht negativ aufgefallen. Auch von der doch vorhandenen Winkelabhängigkeit war ich anfangs überrascht. Kaufargument war bei mir jedoch der Preis. Wie ich finde, bekommt man beim HP hier eine angemessene Spieleleistung und bietet einen günstigen Einstieg in Sachen IPS-Technik. Natürlich hätt ich mehr ausgeben können. Über 1.000 Euro für ein Eizo CG243W, der überraschenderweise (sag ich mal), eine sehr gute Spieleleistung (laut Prad-Test ;)) bietet, aber wozu so viel geld ausgeben, wenn ich mir dadurch viel Geld erspare. Ich hab ja mit Bildbearbeitung nichts am Hut, somit wäre eine höhere Investition nicht unbedingt produktiv gewesen in dem Fall.