Neuling bei Proflilierung, NEC PA242W, i1Display Pro und Win 7 64 Pro

  • Hallo,


    ich arbeite mich mühsam in die Darstellung von korrekten Faben ein, sehe aber noch nicht wirklich gut durch.
    Ein Kollege hat vor einiger Zeit mal ne Profilierung mit seinem i1Diplay Pro gemacht, jetzt habe ich mir einen eigenen gekauft.


    Ich brauche richtige Farben bei der Fotobearbeitung und im Videoschnitt bei Photoshop und Premiere. Mir ist der "Workflow" dabei noch nicht klar. ?(
    Wie gehe ich bei folgender Hardware vor:


    NEC PA242W
    i1Display PRO
    Win 7 64 Pro


    Den Monitor auf Werkseinstellungen zurücksetzen und dann auf den nativen Monitor-Farbraum (FULL)?
    Kann sich der Monitor vom i1Display PRO automatisch steuern lassen oder soll man auf "manuell" gehen bei der Profilierung?
    Was muss ich in Win einstellen?


    Hat jemand Ideen oder Links?


    Viele Grüße
    sethko

    • Offizieller Beitrag

    Willst Du eine Softwarekalibrierung machen oder hast Du SpectraView II und nutzt die Möglichkeit der Hardwarekalibrierung?

  • Zitat

    Den Monitor auf Werkseinstellungen zurücksetzen und dann auf den nativen Monitor-Farbraum (FULL)?
    Kann sich der Monitor vom i1Display PRO automatisch steuern lassen oder soll man auf "manuell" gehen bei der Profilierung?


    Eine gute Möglichkeit besteht in der Durchführung von Kalibration und Profilierung via SpectraView II. Das Programm kann zumindest bei einem Händler in Deutschland bezogen werden und erlaubt eine Hardwarekalibration (Linearisierung via Monitor-LUT). In deinem Fall empfehlen sich beispielsweise zwei Ziele:


    1) Bildretusche: Nativer Monitorfarbraum mit notwendigen Parametern (Leuchtdichte, Tonwertkurve, Weißpunkt)


    2) Videobearbeitung/ Grading: Gewünschte Wiedergabecharakteristik (meist Rec.709, d.h. sRGB mit angepasster Tonwertkurve)


    Zwischen den beiden kalibrierten Zielen kannst du dann in der Software hin- und herschalten. Das ist notwendig, weil im Videobereich Abläufe auf Basis charakterisierter Daten (=> ICC-Profile) nicht etabliert sind – häufig werden intern und/ oder extern geeignete CLUTs eingebunden. Das sprengt hier aber den Rahmen und ist für dich auch erstmal nicht entscheidend. Die Monitordarstellung soll einfach dem gewünschten Ziel entsprechen.


    Ohne SpectraView II, beispielsweise also mit i1 Profiler, würdest du zunächst gemäß 1) kalibrieren und profilieren. Hier den entsprechenden Bildmodus (Full) auswählen und das Ziel in der Software definieren. Via ADC führt sie den Monitor dann über Veränderungen der OSD-Einstellungen möglichst nah an die Vorgaben heran. Ich empfehle aber die manuelle Kontrolle ("RGB-, Helligkeits- und Kontrasteinstellungen manuell vornehmen").


    Für 2) kannst du die Farbraumemulation via OSD nutzen (es bietet sich die Anpassung der sRGB-Voreinstellung an). Allerdings enthält die LUT der Grafikkarte nun gegebenenfalls noch die Linearisierungsinformationen von 1). Einfach aber umständlich: Das zugeordnete Profil in der Farbverwaltung entfernen, Rechner neustarten. Nach Abschluss der Videobearbeitung das Profil wieder zuweisen, in den entsprechenden Bildmodus wechseln und den Rechner abermals neustarten.

    Gruß


    Denis

  • Hallo und vielen Dank für eure Antworten.


    Ähm, ich habe leider noch nicht den Unterschied von der mitgelieferten Software von x-rite und SpectraView II verstanden? Ich habe gedacht ein Kolorimeter ermöglicht eine Hardwarekalibrierung..
    Und warum lieber ne manuelle Einstellung vornehmen wenn das Ding den Monitor steuern kann?


    Das hinterlegte Profil in der Farbverwaltung könnte doch für den Videoschnitt deaktiviert werden (ohne Neustart) und dann der Monitor über das OSD in die Rec.709-Einstellung ("REC-Bt709 Farbeinstellung für HD-Fernseher") gebracht werden?


    Sorry, die Zusammenhänge sind noch nicht ganz klar.
    Einen schönen Abend
    sethko

  • Zitat

    Allerdings enthält die LUT der Grafikkarte nun gegebenenfalls noch die Linearisierungsinformationen von 1).


    Könnte die "MultiProfiler Software" von NEC dabei helfen?

    • Offizieller Beitrag

    Die Hardware Kalibrierung funktioniert nur mit Spectraview II in Verbindung mit dem i1 Display Pro.

  • Ein Colorimeter ermöglich die Kalibrierung; sofern der Monitor nicht hardwarekalibrierbar ist, nur die Kalibrierung über die Software. Der PA272 ist von "Haus aus" nicht hardwarekalibrierbar - nur der Umweg über die Spectraview II Software ermöglich. Ohne SVII Software keine Hardwarekalibrierung.


    Der Hintergrund ist: In den USA gibt es keine NEC Spectraview-Serie. Diese gibt es nur in Europa wo in der Firmware die Funktion freigeschalten ist. Und in USA gibt es eben keine Spectraview daher auch die SVII Software :)

    ...kalt...kälter...eiskalt!

  • Vielen Dank für eure Antworten.
    Da waren immer wieder Teile dabei die ich noch nicht wusste. Auch der Hintergrund zur Spectraview-Serie und die Infos zu den Arbeitsfarbräumen waren interessant.
    Für Schreibkram und das Internet gehe ich dementsprechend zu einem sRGB-Profil, oder?
    Welche Helligkeitseinstellungen nutzt ihr denn so? Ich finde 120cd/m² schon sehr hell in meinem dunklen Zimmer, nachts gehe ich gerne auf 80 runter.
    Ich fande das auch ganz interessant:


    Danke nochmal.