Ich hol einfach mal etwas(?) weiter aus...
Bevor ich mich für ein TFT entschied, beobachtete ich den TFT-Markt schon sehr lange Zeit. Innerhalb dieser Zeit verlagerte sich mein Interesse von zuerst 15“ auf 17“ und zu guter Letzt auf 18 bzw. 19“Displays. Dieses hatte natürlich hauptsächlich mit dem Preisverfall der >17“ Geräte zu tun und wenn man an Röhrenmonitoren die 1024x768 Auflösung erst einmal hinter sich gelassen hat, möchte man diesen Standard auch halten.
Schon längere Zeit beobachtete ich das EIZO L685K (K ist die schwarze Variante). Alles was ich über dieses Display in Erfahrung bringen konnte, hörte sich wirklich sehr gut an. Und dann diese Optik. Einfach grandios! Das Display hat aber trotzdem drei Haken! Erstens hat es eine Responsetime von 40ms, zweitens kostete es damals 2000 EUR (ist seit ca. einem Monat allerdings offiziell von EIZO auf 1600 EUR gesenkt worden) und drittens ist keine Pivotsoftware inklusive. Auch in Tests wurde darauf hingewiesen, dass dieses Display vorzugsweise für Office-Anwendungen geeignet sei.
Da ich schon ziemlich feste Vorstellung von den Leistungsmöglichkeiten hatte,
- physikalische Auflösung: 1280x1024
- Reaktionszeit < 30ms
- Betrachtungswinkel min. 160°
- Kontrast min. 400:1
- Helligkeit min. 250 cd/m²
- schmaler Gehäuserand (ich hasse diese klobigen Dinger!)
- Gehäusefarbe vorzugsweise schwarz (gar nicht so einfach zu finden, aber verdammt edel )
- Pivotfähigkeit
- Analog- und Digitaleingang
- 1:1 und Interpolationsdarstellung
- möglichst keine integrierten Lautsprecher (wie auch bei einem schmalen Gehäuserand...)
stieß ich auf meiner Suche auf die Samsung Syncmaster 181t und 191t. Diese Monitore schienen mir perfekt zu sein. Blieben zwei Fragen offen: Gibt es das Display nun in schwarz und wo kann man das Sahnestück mal live in Aktion begutachten. Da ich in der Nähe Hamburgs wohne, musste es doch einiges an Auswahl in den Geschäften geben. Denkste! Pustekuchen! Von dem 181t geschweige denn dem 191t keine Spur. Bei SATURN in Hamburg (werben damit der größte Elektromarkt der Welt zu sein!!) bekamen die den 181t jedoch in etwa eine Woche später rein. Um es kurz zu machen: Der Anblick war beeindruckend. Gegen dieses Teil wirkten die nebenstehenden TFT-Displays wie aus vergangenen Tagen. Allerdings war der Preis von 1699 EUR außerordentlich happig. Auf Anfrage sollte der 191t ganze 1899 EUR kosten.
Da nach telefonischer Anfrage bei Samsung, das Display in Deutschland nur in schwarzen Gehäuse mit silberner Front erhältlich sei, beschloß ich weitere alternative Bezugsmöglichkeiten für mein Display zu suchen.
Über stieß ich auf die das Display (181t und 191t) auch in schwarz anbieten und das zu einem sagenhaften Preis von ca. 1500 EUR (Merkwürdigerweise taucht itbutikken bei neuerdings nicht mehr auf!?).
Also habe ich mich durchgerungen bei itbutikken.dk zu bestellen. Raffinierterweise haben die eine sogenannte „Track&Trace“-Internetseite auf der man sich den Status seiner Bestellung jederzeit ansehen kann. Anfänglich hieß es, die Ware sei bei deren Lieferanten auf Lager und könne sofort geliefert werden. Dann wurden die Liefertermine jedoch 3 mal nach hinten verschoben, aber dann nach ca. 4 Wochen (O Gott war das eine harte Zeit) kam das Teil und ich holte es von der Post ab. Das war übrigens auch zweckmäßig, da itbutikken ins Ausland eigentlich nur die Zahlungsmöglichkeit per Nachnahme anbietet und dem Postboten an der Tür soviel Geld in die Hand zu drücken, kam mir schon ein wenig bizarr vor.
Meine Erfahrungen mit dem Samsung Syncmaster 191t:
Der erste Eindruck nach dem Auspacken, Aufstellen und Anschließen (mangels DVI an der Grafikkarte über Analoganschluss) war einfach gigantisch. Beim bloßen Anblick hüpfte mein Herz vor Freude. Als erstes warf ich einen genaueren Blick auf den Fuß des Monitors, da ich wegen des günstigen Preisen schon befürchtete, dass er nicht höhenverstellbar und drehbar sei. Aber ich wurde schnell beruhigt. Alles war vorhanden (einschließlich Pivotsoftware). Also PC hochgefahren und als erstes die Auflösung des Windowsbildschirm auf 1280x1024 geändert. Dann ein Druck auf die Auto-Taste des 191t und das Bild war ...........................................PERFEKT!!!
Und mit perfekt mein ich auch perfekt, will sagen das Bild wurde optimal in das Panel eingepasst, keine Verzerrungen (naja, o.K. das ist TFT typbedingt) und ein sagenhaft kontrastreiches und vor allem scharfes (bis in die äußersten Ecken selbstverständlich) Bild. Gut dachte ich; konzentrierst du dich auf das Thema Pixelfehler, denn darauf reagiere ich sehr allergisch (man denke nur an den Kaufpreis!). Zu diesem Zweck startete ich das Programm „Screenchecker“ von ELSA, das auf der damaligen ELSA Homepage downloadbar war. Aber ich konnte nur den Pixelfehler entdecken der mir schon auf meinem Windows-Desktop recht deutlich aufgefallen war. Ein grünes Pixel leuchtete dauernd. Erst einen Tag später entdeckte ich einen weiteren dauernd leuchtenden grünen Pixel. Wie sich herausstellte bestand der mir sofort aufgefallene Pixelfehler, nach einer Kontrolle per Lupe, aus zwei direkt nebeneinander liegenden Pixelfehlern (dauernd rot und grün)
Und ich muss im Nachhinein sagen: Bei Pixelfehlern versteh ich keinen Spaß, aber ich war überrascht, dass ein einzelner defekter Pixel so klein ist, dass man ihn bei normalem Betrachtungsabstand im Grunde genommen nicht wahrnehmen kann.
Dann die nächsten Tests bezüglich der Schnelligkeit des Displays. Ich bin weiß Gott kein Hardcore-Gamer der was weiß ich was für frames per second benötigt (das wird mit meinem Onboard Grafikchipsatz bestimmt auch nix), aber ich habe auch so meine Favoriten. Im nachfolgenden möchte ich euch meine Erfahrungen mit einigen Games schildern:
1. Tomb Raider 4
Zuerst fiel mir auf, dass nach dem Starten die Intro in der das „Core“-Logo eingeblendet wird mit der Anzeige „Not supported Videomode“ oder so ähnlich, quittiert wurde. Wie ich später an meinem Röhrenmonitor feststellen konnte, lag das an der in dem benutzten Grafikmodi verwendeten Bildwiederholfrequenz von 120 Hz. Diesen Grafikmodus konnte mir das Gerät leider nicht anzeigen, aber ich denke das wäre auch nicht so das Problem gewesen. Im Spiel traten derartige Probleme dann nicht mehr auf, da im Spiel je nach Bildauflösung die gleichen Bildwiederholfrequenzen eingesetzt werden, die vorher in den jeweiligen Windowsgrafikmodis konfiguriert wurden.
Wenn man sich Lara nun in einem Raum um die eigene Achse drehen lässt, so sieht man teilweise doch recht deutliche Anzeichen des Schmierens an den Wänden im Hintergrund. Wie sich das äußert, darauf gehe ich noch bei Mohrhuhn genauer ein (Hell-/ Dunkelübergänge).
Weiter fiel mir beim direkten Vergleich mit meinem Röhrengerät noch folgendes auf. In bestimmten Räumen befindet sich hinten einem (Lara) die einzigsten Lichtquellen, sodass beim Blick nach vorn mit zunehmender Entfernung die Seitenwände und auch die Raumecken dunkler werden. Beim CRT sind die Reliefs in den hinteren Raumecken noch deutlich zu erkennen, auf dem 191t schien das Bild jedoch ein bisschen dunkler, so als würde es ein wenig „absaufen“. Auch das Variieren der Kontrast- und Helligkeitseinstellungen konnte hieran nichts ändern. Die fast schwarzen Ecken wurden zwar heller, aber es waren trotzdem nicht mehr Details der zusammenlaufenden Wände zu erkennen.
Naja, und in welcher Auflösung man spielt, hängt wohl in erster Linie von der Grafikpower des eigenen PC‘s und der vom Spiel angebotenen Bildschirmauflösungen ab und nicht so sehr vom verwendeten Display. Obwohl, bei meiner Grafikpower konnte ich bei Tomb Raider nicht über 800x600 gehen. Das hatte natürlich im 1:1 Modus ein recht kleines Bild zur Folge, aber ich kann auch mit der vergrößerten Interpolation leben.
2. ProPinball Flippersimulationen: Timeshock und Fantastic Journey
Interessant eigentlich nur wenn jemand von euch diese Simulationen auch wirklich spielt.
Die Flippertische lassen sich hochauflösend bis 1600x1200 darstellen! Somit ist auf keinen Fall eine Interpolation auf dem TFT erforderlich und die im Prinzip stillstehende Flippertischgrafik kann in atemberaubender Schärfe genossen werden. Aber nun der eigentlichen Knackpunkt: Die Spielkugel. Wer das Softscrolling (ruckelfreies Verschieben von Objekten auf dem Bildschirm) dieser Simulationen einmal auf einem CRT gesehen hat, der wird mir bestätigen, dass das absolut nicht zu toppen ist. Es ist daher im Grunde genommen geradezu prädestiniert TFT-Displays auf Verschmiereffekte hin zu überprüfen.
Hm, der erste Eindruck war frustrierend muss ich sagen . Die Kugel schlierte und zittert äußert merkwürdig. Speziell das Zittern konnte ich mir jedoch nicht mit der höheren Trägheit eines TFT-Displays erklären. Später fand ich die Lösung für diese Problem. Auch dieses Spiel verwendet die gleichen Bildwiederholfrequenzen die in Windows voreingestellt wurden. Das war bei mir 75 Hz. Als ich diese auf 60 Hz senkte, war das Zittern der Flipperkugel wie vom Erdboden verschwunden. Was blieb, war bei schnellen Kugelbewegungen eine Art Schweif die die Kugel hinter sich herzog und ich kam ins Grübeln, ob ich damit leben könne. Mehr ist zu diesen Simulationen eigentlich nicht zu sagen.
Was die Umschaltung auf 60 Hz noch mit sich brachte, darauf gehe ich später noch ein.
Weiter geht’s im zweiten Teil...
Ende Teil 1