Sehr starke Abweichungen in Farbdarstellung zwischen kalbriertem EIZO und Druck

  • Liebes Forum


    ich bin immernoch dabei, das Kalibrieren eines Monitors zu lernen, und zwar verwende ich einen EIZO CG 247, kalibriert auf das Ziel


    Helligkeit 120cd/m2
    Weißpunkt 6000K
    Schwarzpunktauswahl deaktiviert
    Gamma 2,2
    Priorität: Graubalance
    Validiert gegen iso coated v2, alle Werte bestehen den Test. Scheint gut.


    Jetzt habe ich Gelegenheit, Druckergebnis und Druckdaten zu vergleichen. Der Druck geschieht auf omnikulk 1.3 135g. Die Ergebnisse ähneln in einigen Fällen der Proofansicht, in einigen anderen, nämlich solchen mit stichigem (buntem) Grau und solchen mit sehr hohem Farbauftrag dagegen nicht. Eine Fläche etwa mit Werten um 38-67-90-69 sieht auf dem Bildschirm etwas graugrün aus, im Druck ist es ein warmes sattes Grünbraun, 24-66-99-73 unterscheidet sich auf dem Bildschirm deutlich davon, im Druck bei Sonne wie bei Wolken (Normlich fehlt noch) dagegen kaum, nur ein Hauch mehr Orange. Ein Grau von 46-35-47-10 sieht auf dem Bildschirm fast neutral, mit einem leichten Grünbraunstich vielleicht aus; im Druck ist es stark grün- und leicht blaustichig (was die Werte ja eigentlich auch vermuten lassen, der Monitor aber nicht darstellt).
    Ich habe versucht, in manuellen Einstellungen Weißpunkt und Farbwerte einzustellen, sehe aber keine Möglichkeit, sowohl den Grünstich im Grau herzustellen als auch die satten Farben, und zugleich noch das halbwegs plausible Ergebnis in mittleren Tönen beizubehalten —


    Offenbar gibt es hier Geheimnisse, die mir noch nicht offenbart sind. Wüßte jemand mir da Rat?


    Vielen Dank


    n

  • Ich habe meine Eizos alle auf D65 kalibriert, zwischen Softproof in CC und Ausdruck gibt es so gut wie keine Abweichungen.


    Elementar für einen korrekten Softproof ist ein korrektes Profil des Belichters und die Angaben wie RGB Werte erhalten, Renderpriorität, Tiefenkompensierung und Papierfarbe simulieren, alles muss stimmen, dann sollten auch die Ergebnisse übereinstimmen wenn man dann zudem noch die Bilder im korrekten Format und Farbraum an den Belichter übermittelt und auch dieser seine Hausaufgaben gemacht hat und seine Technik auch entsprechend regelmässig kalibriert.

  • Hallo nfranke. Hast du selber gedruckt? Wenn ja, musst du noch Aufwand für die Profilierung des Druckers in Verbindung mit dem entsprechenden Papier beteiben. Dann stimmt schonmal das Medienprofil für den Softproof. Bei www-Dienstleistern, wie mein Vorschreiber schon bemerkt, musst du das entsprechende Profil anfordern. Alles andere pass ggf. nur näherungsweise.
    Noch viel problematischer, v.A. im Grau , ist deine Lichtquelle für die Betrachtung des Druckerzeugnisses. Ideal benötigst ein Leuchtmittel mit Tageslichtarakter und hohem Ra.(Vollspektrum) Den Monitor auf die Farbtemperatur der Leuchte kalibriren. Meist 5700-5900 K (bzw D58) als guten Kompromiss. Deinen Ausdruck unter Vermeidung von Fremdlicht mit dieser Lichtquelle betrachten. Vermeide auch reflektiertes Licht von farbigen Tapeten,Lampenschirmen, Möbeln usw.
    Dann sieht die Softproofwelt schon etwas realistischer aus.(korrektes Farbmanagement vorausgesetzt) Schau mal auf die Seite der Fogra. Da gibt es einen schönen Leitfaden als PDF.
    Viel Freude beim Erfahrung sammeln.

  • Zitat

    Den Monitor auf die Farbtemperatur der Leuchte kalibriren. Meist 5700-5900 K (bzw D58) als guten Kompromiss.


    Wichtig ist hier noch, dass ein farbmetrisches Matching zwischen Beleuchtung bzw. beleuchteter Vorlage und Monitorweißpunkt nicht zu einer visuellen Übereinstimmung (selbst bei Angleichung der Leuchtdichte) führen wird. Der genannte Bereich ist aber schonmal ein guter Ausgangspunkt bei Verwendung von D50-Normlicht.

    Gruß


    Denis