Testbericht Viewsonic VP181b
Hallo zusammen,
nach insgesamt drei 19“-CRT Fehlkäufen bzw. Reinfällen, die meinen antiquierten 17“-CRT ablösen sollten, habe ich mich letztendlich doch entschieden, mir einen TFT zuzulegen. Anfangs war ich skeptisch, gerade was Preis und insbesondere Spieletauglichkeit angeht. Nach intensiver Recherche im Internet und natürlich auf Prad.de (wirklich super Seite) war ich aber von der Investition in einen TFT überzeugt. Entschieden habe ich mich dann für den Viewsonic VP181b, aufgrund des positiven Testergebnisses, hier auf Prad.de, und den auch überwiegend positiven User-Testberichten.
Bestellung
Bestellt habe ich den VP181b am 30.12.03 bei aralstore.de. Zwar etwas teurer (€ 619,-) als bei anderen „normalen“ Computerversendern, dafür aber sofort lieferbar und Bezahlung mit Kreditkarte möglich. Erhalten habe ich das Gerät am 05.01.04. Soweit alles ok.
Auspacken und Anschließen
Ja, schon aufregend, so ein ultramodernes teures Gerät auszupacken. Außerdem habe ich mich über die vielen beiliegenden Kabel gewundert und natürlich gefreut. Das Gerät habe ich dann über das DVI-Kabel an meine MSI Ti4200 angeschlossen. Leider blieb das Bild schwarz, da der Viewsonic wohl kein Signal erkannte. Dann erstmal über D-Sub angeschlossen und, wie sollte es anders sein, über das farbenprächtige, überaus scharfe und gleichmäßige Bild gefreut. Was für ein Unterschied zwischen 18,1“-TFT und 17“-CRT bei Größe und Bildschärfe!!! Und wie sehr habe ich das Einstellen des Bildes bei CRTs gehasst. Alle möglichen Einstellmöglichkeiten sind vorhanden, mit denen man sich Stunden auseinandersetzen kann, aber letztendlich ist das Bild doch wieder nicht gleichmäßig.
Der Treiber ließ sich nicht automatisch installieren, somit habe ich ihn manuell von der beiliegenden CD installiert. Leider erkannte das Gerät nach wie vor nicht das DVI-Signal, woraufhin ich meinen Bruder fragte, der stolzer Besitzer eines Samsung 191T ist. Nachdem er ein bisschen in den Anzeige- und Treibereinstellungen rumprobiert hatte, funktionierte die Verbindung über DVI. Entgegen der, im Test auf Prad.de, gemachten Aussage, konnte ich doch einen Qualitätsunterschied zwischen analog und digital erkennen. Zumindest glaube ich einen Unterschied bei Bildschärfe und Kontrast zu erkannt zu haben. Kann aber auch sein, dass es sich um den berühmten Placebo-Effekt handelte, schließlich ist digital ja immer, oder meistens, besser als analog :-). Warum ich diese Probleme mit DVI hatte, bleibt mir ein Rätsel. Nach den ganzen User-Testberichten hier im Forum scheint das ja sonst kein Problem zu sein. Na ja, irgendwas ist ja schließlich immer. Top finde ich auch den USB 2.0-Hub. Ich habe ihn zwar noch nicht genutzt, möchte ihn aber auch nicht missen. Die Vorteile liegen ja auch auf der Hand
Design
Das Design des VP181b würde ich mit sehr gut bewerten, auch wenn es weiterhin Geschmackssache bleibt. Das Gerät macht aber, wie schon so oft erwähnt, einen edlen Eindruck und macht sich wohl auf jedem Schreibtisch, vor allem wenn es einen alten beigen 17“-CRT ersetzt, sehr gut. Die Verarbeitung gibt keinerlei Anlass für Kritik, was bei amerikanischen Produkten ja nicht immer selbstverständlich ist *stichel*.
Pixelfehler
Ich muss ja ehrlich sagen, dass mir Pixelfehler ein Dorn im Auge sind. Heutzutage muss man ja bei vielen Produkten Kompromisse eingehen, allerdings kann ich mich mit Pixelfehlern überhaupt gar nicht zufrieden geben. Aus diesem Grund habe ich auch als erstes den Viewsonic auf Pixelfehler getestet. So wie ich mein Glück ja kannte, und natürlich immer noch kenne, hatte ich prompt einen rot leuchtenden Pixelfehler, ziemlich in der Mitte des Displays. Daraufhin war mir klar, dass ich dieses Gerät wieder zurückgeben werde. Im Laufe des Tages habe ich noch zwei weitere weiße, weniger auffällige, Pixelfehler gefunden. Eigentlich schade, da man sich an dieses Gerät wirklich gewöhnen kann.
Grundsätzlich finde ich das Thema Pixelfehler schon prekär. Da gibt man ein kleines Vermögen (zumindest sind € 619,- für mich ein Vermögen) für einen Computerbildschirm aus und muss sich mit albernen Pixelfehlern zufrieden geben. Wer sich einen neuen Mercedes kauft, kann sich auch nicht mit einer beispielsweise knirschenden Verkleidung zufrieden geben. Es mag die Funktion ja nicht beeinträchtigen, es stört aber gewaltig. Ich könnte es auf jeden Fall nicht.
Glitzern und Blickwinkel
Das oft genannte Glitzern der Oberfläche konnte ich zunächst überhaupt nicht ausmachen. Mag daran gelegen haben, dass ich diese Eigenschaft nicht genau definieren kann bzw. konnte. Falls es der Effekt ist, der mir beim Suchen und gleichzeitigen Konzentrieren auffiel, kann ich dieses Glitzern, für meine Person, unter „nicht der Rede wert“ ablegen.
Zum Blickwinkel-Problem kann ich leider gar nicht viel sagen, da ich das Gerät relativ schnell wieder verpackt und nicht ausgiebig genug getestet hatte. (ich hatte Angst, mich zu schnell an das geile Bild zu gewöhnen :-)). Somit hatte ich keine Gelegenheit, dieses öfters genannte Phänomen zu entdecken. Allerdings ist mir bei dunklem Bild schon ein bisschen ein Negativeffekt von der Seite aufgefallen. So wie dieser Effekt bisher beschrieben wurde, dürfte er für mich aber kein Problem darstellen.
Spiele
Nun, ich bin absolut kein Hardcoregamer und spiele eigentlich nie Ego-Shooter. Ich bin aber ein großer Fan von Autorennspielen, insbesondere der NFS-Reihe. Ein flüssiges Fahrgefühl hat für mich oberste Priorität. Darum habe ich gleich NFS Underground sowie NFS:HP2 ausprobiert. Bei NFS:U vielen mir schon Schlieren auf. Vor allem bei den roten Pfeilen, die einem den Straßenverlauf zeigen. Wie soll ich es formulieren? Man kann sich von ihnen stören lassen, man kann aber auch alle anderen noch vorhandenen Vorteile eines TFTs einfach genießen. Ich denke diese Vorteile überwiegen eindeutig. Bei NFS:HP2 ist mir allerdings ein anderes Problem bewusst geworden. Um kein verzerrtes oder pixeliges Bild zu haben muss ich die Auflösung ja auf 1280 x 1024 stellen. Tja, mit meinem Athlon XP 2100+ und einer Ti4200 ist mit dieser Auflösung an ein flüssiges Fahrgefühl leider nicht mehr zu denken, es sei denn ich stelle Details, Effekte etc. auf null. Bei einer niedrigeren Auflösung mit Vollbild ist die Bildqualität im Spiel eher bescheiden und nicht zufrieden stellend. Da es sich bei den Anschaffungskosten für den Viewsonic sowieso schon um ein Vermögen handelt, kommt die gleichzeitige Investition in ein neues Board, CPU und Grafikkarte vorerst auch nicht in Frage.
Fazit
Ich weiß im Moment nicht, ob ich mir den Viewsonic oder einen anderen TFT kurzfristig nochmals bestellen werde. Um in der 1280er Auflösung flüssig spielen zu können brauche ich einfach schnellere Hardware. Allerdings kaufe ich mir schon aus Prinzip keine 9800XT oder 5950 Ultra, geschweige denn so was wie 'nen Athlon 64. Aber zurück zum Thema: Der Viewsonic VP181b ist ohne Frage ein „geiles Gerät“. Super Bild, sprich Bildschärfe und Farbdarstellung. Außerdem sehr gute Ausstattung und edles Design. Auch der Preis ist recht attraktiv. Wären nicht die Pixelfehler würde ich ihn wahrscheinlich doch behalten. Er schreit auf meinem Schreibtisch ja förmlich danach. Alles in allem ein tolles Gerät mit dem ich aber leider, aus genannten Gründen, nur ein kurzes Vergnügen hatte.
Gruß
BLC