Beiträge von Denis

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    Also ist der "Reverse Ghosting" Effekt völlig normal bei diesem Monitor?
    Was ja eigentlich die Overdrivefunktion relativ nutzlos macht, oder? Quasi Pest gegen Cholera getauscht.


    Solche Funktionen sind am Ende immer ein Kompromiss. Ich kann dir hier nur empfehlen, bedarfsgerecht abzuwägen. Für die Arbeit auf dem Desktop dann also gegebenenfalls ausschalten und für Videos und/ oder Spiele wieder zuschalten.


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    Nun weiß ich auch nicht, was ich tun soll. Muss ich wohl damit leben.


    Dein Erstgerät hast du nicht mehr?

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    Zuvor hatte ich einen Eizo 246 und hatte keinen Ghosting Effekt.


    Das Overdrive geht beim CG277 im Vergleich zum CG246 tatsächlich forscher zu Werke - falls dich die Artefakte stören, musst die Funktion entsprechend deaktivieren. Hier wird sicher kein Defekt oder ein Ansteuerungsproblem vorliegen. Die Ausleuchtung des Austauschgerätes ist aber tatsächlich mäßig.


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    Ebenso viel mir ein blickwinkelabhängiger Grün- und Lilastich auf. Das kenn ich schon von etwas günstigeren IPS Monitoren, aber beim Vorgänger dieses Modells fiel der Effekt ebenso nicht auf.



    Die spezielle Polarisationsfolie zur (erheblichen) Verbesserung der Kontraststabilität führt zu einem leichten Farbstich aus dem Winkel. Das war aber schon beim CG246 und früheren A-TW IPS-Varianten von LG so. Aufgrund der größeren Bildschirmdiagonalen ist jetzt natürlich auch dein Sichtwinkel zu den Randbereichen hin verändert.

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    Kann ich diese Monitore mit dem i1 Display Pro mit SpectraviewII bzw. mit Colornavigator explizit gegen den Zielfarbraum sRGB kalbrieren?


    Beide sind mit einer Farbraumemulation ausgestattet, die deinen Wünschen entspricht. Allerdings ist es für Bildretusche nicht sonderlich sinnvoll, das zu nutzen. Hier greifst du auf den nativen Farbraum des Monitors zurück. Die Transformationen in Monitor-RGB übernimmt ein Farbrechner (CMM), der alle beteiligten Profile berücksichtigt. Du kannst beispielsweise problemlos ein Bild in sRGB und AdobeRGB parallel öffnen und gleichzeitig noch eine Proofsimulation durchführen. Die Fabraumemulation richtet sich an nicht farbmanagementfähige Applikationen, z.B. im Videobereich.

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    Kann mir jemande ein Verfahren oder eine andere Software (möglichst Freeware) empfehlen?


    Du kannst ein Profil erstellen (z.B. mit Argyll; GUI gibt es auch) und den Farbraum aus diesen Daten beispielswiese in CIELAB aufbereiten (geht ebenfalls mit einem Tool aus der Argyll-Suite). Wenn du unbedingt eine Darstellung in der CIE-Normfarbtafel brauchst, könntest du auch einfach HCFR verwenden. Achtung: Ein sinnvoller Vergleich sollte auf dem gleichen Bezugsweiß basieren. Also entweder die Bildschirme vorab entsprechend kalibrieren oder die Messwerte auf einen Standard (z.B. D65) adaptieren. Für die Darstellung in CIELAB via Argyll musst du dir darüber keine Gedanken machen, sofern du eine relativ farbmetrische Transformation nutzt (siehe Kommandozeilenparameter). Die Daten liegen dann alle relativ zu D50 vor.

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    Nach dem Testbericht weiß ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht mehr ob das so möglich ist? Wie ist denn jetzt für einen Privatanwender, der für normale Bildbearbeitung vernünftig dargestellte Farben haben möchte, die richtige Vorgehensweise?


    Der Z27x ist ein zweifellos guter Monitor - seine Stärken spielt er aber erst außerhalb deines primären Einsatzgebietes voll aus. Ich bitte auch um Berücksichtigung unserer Ergänzung von gestern. Es gibt zahlreiches Möglichkeiten, diese Limitierungen abzumildern - das hängt auch davon ab, wie stark du dich da einarbeiten willst. Mit der XML-gesteuerten Kalibration kannst du beispielsweise das Kalibrationsziel sehr fein abstimmen und dann mit anderer Software, die das OEM i1 Display Pro (für die interne Kalibration zwingend erforderlich) unterstützt, eine Profilierung durchführen (damit wird das beschreibende ICC-Profil erzeugt). Vielleicht reichen dir auch schon die Optionen im OSD.


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    Damit lassen sich im Übrigen auch andere Bildschirme (Software-)Kalibrieren - also Farbprofile erstellen - falls dir das bei deiner Entscheidung weiter hilft. Allerdings ist die Software von HP nicht grade mit Einstellungsmöglichkeiten überladen ;) !


    Ich rate hier dringend ab - in unserem Fall war die Tonwertkurve im Ergebnis stets völlig verzogen - abgesehen von dem Umstand, dass eine reine Softwarekalibration mit Linearisierung via vcgt durchgeführt wird. Für den HP Z24x existiert eine neue Software auf Basis des HP Kalibrations-API. Die Einbindung des Z27x in farbmanagementfähige Workflows gestaltet sich schwieriger (siehe insbesondere auch den schon erwähnten Nachtrag in unserem Bericht).


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    Aber notfalls gibt es ja immer noch Kalibrierung-Software von 3ten, die den HP Colorimeter problemlos erkennt (z.B. ). Aber das ist dann natürlich (auch) nur eine reine "Software-Only"-Kalibrierung.. Denn obwohl das Ding von HP anscheinend baugleich mit dem i1Display Pro zu sein scheint


    Einen möglichen Ablauf habe ich im ersten Absatz vorgestellt:


    1) Kalibration via Display-Engine, für farbmanagementfähige Umgebungen mit nativem Monitorfarbraum - falls die wenigen Optionen nicht ausreichen, muss man allerdings eine XML-Datei nach entsprechender Vorgabe erstellen.


    2) Charakterisierung/ Profilierung in Drittanbietersoftware, eben beispielsweise Argyll; auf eine vorgeschaltete Kalibration über die Software kann hier verzichtet werden

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    Den Monitor auf Werkseinstellungen zurücksetzen und dann auf den nativen Monitor-Farbraum (FULL)?
    Kann sich der Monitor vom i1Display PRO automatisch steuern lassen oder soll man auf "manuell" gehen bei der Profilierung?


    Eine gute Möglichkeit besteht in der Durchführung von Kalibration und Profilierung via SpectraView II. Das Programm kann zumindest bei einem Händler in Deutschland bezogen werden und erlaubt eine Hardwarekalibration (Linearisierung via Monitor-LUT). In deinem Fall empfehlen sich beispielsweise zwei Ziele:


    1) Bildretusche: Nativer Monitorfarbraum mit notwendigen Parametern (Leuchtdichte, Tonwertkurve, Weißpunkt)


    2) Videobearbeitung/ Grading: Gewünschte Wiedergabecharakteristik (meist Rec.709, d.h. sRGB mit angepasster Tonwertkurve)


    Zwischen den beiden kalibrierten Zielen kannst du dann in der Software hin- und herschalten. Das ist notwendig, weil im Videobereich Abläufe auf Basis charakterisierter Daten (=> ICC-Profile) nicht etabliert sind – häufig werden intern und/ oder extern geeignete CLUTs eingebunden. Das sprengt hier aber den Rahmen und ist für dich auch erstmal nicht entscheidend. Die Monitordarstellung soll einfach dem gewünschten Ziel entsprechen.


    Ohne SpectraView II, beispielsweise also mit i1 Profiler, würdest du zunächst gemäß 1) kalibrieren und profilieren. Hier den entsprechenden Bildmodus (Full) auswählen und das Ziel in der Software definieren. Via ADC führt sie den Monitor dann über Veränderungen der OSD-Einstellungen möglichst nah an die Vorgaben heran. Ich empfehle aber die manuelle Kontrolle ("RGB-, Helligkeits- und Kontrasteinstellungen manuell vornehmen").


    Für 2) kannst du die Farbraumemulation via OSD nutzen (es bietet sich die Anpassung der sRGB-Voreinstellung an). Allerdings enthält die LUT der Grafikkarte nun gegebenenfalls noch die Linearisierungsinformationen von 1). Einfach aber umständlich: Das zugeordnete Profil in der Farbverwaltung entfernen, Rechner neustarten. Nach Abschluss der Videobearbeitung das Profil wieder zuweisen, in den entsprechenden Bildmodus wechseln und den Rechner abermals neustarten.

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    Und der Monitor hat laut Eurem Test andere erstklassige Eigenschaften. z.B. gute Latenz, trotz Overdrive keine Artefakte, kein sichtbares Bleeding, so gut wie kein Glowing, minimales Ghosting, präzise Werkskalibration usw. Alleine deswegen - also die restliche Ausstattung mal ausgeblendet - finde ich im Vergleich dazu eine nur "+" Bewertung von Preis und Leistung fragwürdig.


    Das sei dir unbenommen - allerdings ist der Bericht so detailliert, dass der geneigte Leser die Eignung für seine Anwendungsschwerpunkte völlig losgelöst von einer Endnote beurteilen kann. Die kann als Verdichtung eines aufwendigen Tests nie ein vollständiges Bild zeichnen. Das versucht das Fazit ja auch zu vermitteln. Wenn wir jetzt auf Basis einer neuen Software eine hinreichend mächtige Hardwarekalibration vom Rechner aus nachweisen können, und das XML-Scripting wie gedacht funktioniert, steht einer Aufwertung nichts im Wege - gefühlt könnte ich das schon jetzt vertreten, aber ich muss das eben selbst nachgewiesen haben.


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    Zur "+/-" Bewertung der Bedienung und des OSD kommt mir auch direkt das "+" vom Asus PB278Q in Erinnerung. In dessen Menü habe ich mich schon mehrmals verklickt und z.B. eine Quelle wechseln ist ein Graus:


    Die Bewertung schließt explizit die hier in Teilbereichen eingeschränkten Konfigurationsmöglichkeiten (z.B. keine freie Weißpunktwahl oder sRGB Tonwertkurve nur über Rekalibration aber nicht Neudefinition eines Ziels) ein. Zum Asus kann ich nicht sagen.


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    Aber wenn Euch die Charakterisierung so wichtig ist, warum habt ihr sie dann nicht über den Weg mit dem USB Stick ausprobiert?


    Das habe ich im ersten Teil meiner gestrigen Antwort sowie im Bericht ausführlich beschrieben - du kommst da noch etwas mit den verschiedenen Abläufen und Anwendungsszenarien durcheinander. Gerne hätte ich im Rahmen der Kalibration via Display-Engine (monitorninterne Kalibration) aber die Zieldefinition via XML eingesetzt. Hier fehlten schlicht Informationen. Sofern sich auch hinsichtlich der Software noch etwas tut, wird sicher ein entsprechender Nachtest folgen.


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    Mich persönlich stört am Test, dass seine sehr guten Eigenschaften als Allrounder gar nicht erwähnt werden. Er kann Grafik, Video, Gaming und externe Quellen liebt er ebenfalls.


    Wurde alles getestet und vermerkt - gerade auch die Videofunktionen (Skalierungsmöglichkeiten und -qualität, Verarbeitung unterschiedlicher Eingangsfrequenzen mit qualitativer Beurteilung, Deinterlacer).

    Die Idee ist schon etwas krude ;) - grundsätzlich könntest du den Bildschirm deines Mobilrechners aber charakterisieren und den Bilddateien dieses Profil zuweisen. Danach dann eine Transformation in einen RGB-Arbeitsfarbraum oder Separation in die gewünschte CMYK Ausgabebedingung. Damit das halbwegs ordentlich funktioniert, musst du die Bilder aber auch "nativ" bearbeitet haben, d.h. es dürfen von Seiten des Retuscheprogramms keine Transformationen in Monitor-RGB stattgefunden haben. Falls doch, müsstest du diese vor der Zuweisung des Monitorprofils nachstellen. Beispiel => Bild: AdobeRGB, Monitorprofil: sRGB; Quellprofil wird im Retuscheprogramm beibehalten. In diesem Fall würdest du die Bilddatei zunächst von AdobeRGB nach sRGB konvertieren, dann das Bildschirmprofil zuweisen und abschließend in den gewünschten Arbeitsfarbraum konvertieren. Schön ist das alles aber nicht.

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    Allerdings gibt es hier meiner Ansicht nach ein Verständnisproblem. Der Z27x braucht ja laut Anleitung keine Software:


    Nein, hier gibt es kein Verständnisproblem - im Bericht sind die Unterschiede sogar ausführlich beleuchtet: Die monitorinterne Kalibration ist kein Ersatz für eine Kalibration und Charakterisierung vom Rechner aus - schon weil der zweite Schritt naturgemäß wegfällt (freilich gäbe es in diesem Fall eine Hybridform - siehe Bericht - mit separater Charakterisierung, das ist aber schon vom Ablauf her kein Ersatz, zumal die Zieldefinition via OSD eingeschränkt ist). Der ist in farbmanagementfähigen Umgebungen aber zwingend erforderlich. Sollte es eine angepasste Software geben (das überarbeitete und somit aktuelle Datenblatt der Color Calibration Solution weist stark darauf hin; in diesem Fall wäre eine zukünftige Bereitstellung über die Produktseite sinnvoll), werden wir das nachtesten.


    Die Kalibration via Display-Engine zielt auf Anwender ab, die eine präzise Farbreproduktion außerhalb klassischer ICC-Workflows benötigen. Das trifft insbesondere auf den Videobereich zu - nicht aber auf Anwendungsbereiche der grafischen Industrie. Natürlich haben wir diese Funktionalität aber getestet (Seite 10f) und sind auch auf technische Details der Umsetzung (z.B. der Farbraumtransformation) eingegangen. Zum Einsatz kam das unterstützte Consumer-Messgerät, also HPs OEM i1 Display Pro.


    Daher betonen wir ausdrücklich das im Rahmen unserer Tests - die sich in diesem Segment vornehmlich an Erfordernissen der grafischen Industrie orientieren - vermutlich noch nicht vollständig genutzte Potential. Wir müssen aber zunächst den uns vorliegenden Stand bewerten. Luft nach oben - auch in der Bewertung - ist, davon zeugt das Fazit, ja vorhanden.


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    Die von Prad angesprochene SDK ist für Hersteller von Softwares gedacht und nicht für Endverbraucher


    Wurde nicht bestritten. Uns fehlt an dieser Stelle auch nicht das SDK, sondern eine "full featured" Lösung für die Kalibration vom Rechner aus (s.o.) und eine individuellere Zieldefinition für die monitorinterne Kalibration. Hier sollte das OSD mindestens um eine freie Wahl des Weißpunktes erweitert werden - auch ohne XML-Scripting. Diesbezüglich warten wir ebenfalls noch auf Rückmeldung, weitere Informationen sind also im Rahmen einer Ergänzung zu erwarten.


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    Dass Prad dann das Quato iColor Display Kolorimeter genommen hat, das offiziell nicht unterstützt wird und einfach nur LUTs in die Grafikkarte gepackt hat, macht den Test in meinen Augen ziemlich nichtssagend


    Das Szenario ist wohldefiniert und hinreichend beschrieben. Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber an dieser Stelle hast du den Bericht vermutlich nur überflogen. Die Softwarekalibration mit Linearisierung via vcgt und anschließender Charakterisierung (übrigens nicht mit einer OEM Sonde von Quato) war letztlich die Voraussetzung für unsere Tests mit CMM gestützten Transformationen (Seite 9).


    Aus dem Bericht:
    "Der HP Dreamcolor Z27x wurde für die nachfolgenden Messungen mithilfe von Quato iColor Display kalibriert (Bildmodus: Native) und profiliert. Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil HPs DreamColor Calibration Solution in der uns vorliegenden Version und in Verbindung mit dem Testgerät nicht nur starken Einschränkungen unterliegt, sondern auch inakzeptable Ergebnisse produziert.


    Die gewählte Methode ist keinesfalls ideal: Aufgrund des reduzierten OSD müssen Abweichungen vom Kalibrationsziel in vollem Umfang über die LUT der Grafikkarte kompensiert werden. Das mindert nicht nur die Präzision, sondern kann den Tonwertumfang schnell empfindlich verringern. Weitere Informationen haben wir im Abschnitt DreamColor Calibration Solution zusammengetragen [...]"


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    Der Test von Prad mit der HP gebrandeten X-Rite Software musste daher fehlschlagen, weil X-Rite die Software noch gar nicht angepasst hat.


    Nein, sie musste an dieser Stelle erstmal nicht zwangsläufig fehlschlagen, weil die vorliegende Revision des Software in dieser Kombination ohnehin nur eine Softwarekalibration mit profilgestützter Linearisierung umsetzt. Wäre die Tonwertkurve im Ergebnis nicht aus dem Ruder gelaufen, und hätte die Zieldefinition eine hinreichende Komplexität erreicht (samt monitorseitiger Heranführung), könnte man damit aufgrund der neutralen Ausgangsbasis sehr ansprechende Ergebnisse mit nur geringen Eingriffen über die LUT der Grafikkarte erzielen. Wie auch immer: Ich bin derzeit noch recht optimistisch, dass es eine angepasste Software zur Hardwarekalibration gibt.


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    Der Rest ist eher Fehlinterpretation der zugegebenermaßen schlechten HP Dokumentation und verwrirrenden Website


    Hoffentlich ist das Prozedere durch die Erläuterungen noch etwas transparenter geworden. Die grundlegende Thematik von Farbmesstechnik bis -management ist komplex, aber ich weiß schon, was ich da wie und warum gemacht und geschrieben habe ;-).

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    Wenn ich jetzt aber sage, dass es mir ums Üben geht, dass ich beispielsweise im AdobeRGB Farbraum arbeiten kann, wenn ich es möchte, um zu "verstehen" wie ein Workflow mit Farbmanagement aussieht.
    Wenn ich in DaVinci ein Colorgrading mit RAW-Material aus einer BlackMagic mache - profitiere ich da nicht von einem größeren darstellbaren Farbbereich? Die RAW-Daten werden immerhin mit 14 bit aufgezeichnet.


    Farb- und Tonwertumfang stehen in keinem direkten Zusammenhang. Trotzdem ist ein großer Farbumfang natürlich wichtig, weil er die Flexibilität erhöht, selbst wenn du zunächst im Hinblick auf eine Ausgabe in Rec.709 arbeitest (Entwicklungsfarbraum, nachträgliche Transformation, Anpassung im Rahmen des Grading). Der Workflow im Filmbereich unterscheidet sich fundamental von der Bildretusche, da im ersten Fall nicht auf Beschreibungen durch ICC-Profile zurückgegriffen wird. Es ist also wichtig, dass der Monitor selbst die gewünschte (Ausgabe-)Charakteristik aufweist. Im Profibereich wird hier zum Teil mit externen LUTs gearbeitet (wobei Resolve einem Videoausgang auch selbst entsprechende Transformationen zuordnen kann).


    Gut aufgestellt bist du aber auch mit einem Monitor, der über eine präzise Farbraumemulation verfügt. Der Eizo CG247 wäre hier recht optimal (siehe unseren Testbericht zum CG277; interessant für dich ist insbesondere der Abschnitt Farbraumemulation). Ein vollwertiges Messgerät ist hier schon integriert. Die CX-Modelle sind ebenfalls sehr hochwertig. In diesem Fall empfehle ich den neuen CX241. Ein separates Messgerät musst du dann noch einrechnen. Dafür kannst du auf eine Lizenz von Color Navigator verzichten (liegt nur den CG-Modellen bei), weil Eizo inzwischen eine spezielle Version (NX) anbietet, die kostenlos mit dem Monitor verwendet werden kann. Der Funktionsumfang sollte für dich ausreichen, auch wenn die CGs einige exklusive Features mitbringen, die speziell für den professionellen Videobereich interessant sind.

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    Die Fragen wären nun:
    1. Was ist die Ursache, stimmt meine Vermutung?


    Ja, die Tonwertkurve ist für übliche Inhalte ohne weitere Transformationen nicht ideal.


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    2. Kann man nur mit den Farbeinstellungen am Monitor unter Hilfe einer Kalibriersoftware und eines Messgerät die Darstellung in Spielen verbessern?


    Kaum, sofern der Schwarzpegel hier nicht völlig verdreht (und ein entsprechender Regler existiert - bei Monitoren selten) oder ein Gammaregler vorhanden ist.


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    Da ein Spiel im allgemeinen keine Monitorprofile einlesen wird, stünde für die Korrektur nur die am Monitor selbst einstellbaren Werte zur Korrektur zur Verfügung ->


    Um einem üblichen Mißverständnis vorzubeugen: Die Korrekturen der Grafikkarten-LUT im Rahmen einer Softwarekalibration sind immer nur der erste Schritt und werden von einer Charakterisierung ergänzt, die die Grundlage für alle Transformation in Monitor-RGB in farbmanagementfähigen Anwendungen bildet. Spiele fallen tatsächlich nicht in diese Kategorie, und auch die LUT der Grafikkarte wird bei Spielstart i.d.R. zurückgesetzt. Letzterem kann man entgegenwirken (versuche dieses Tool mal) und damit zumindest von der Linearisierung profitieren - das bedeutet insbesondere die Einhaltung der gewünschte Tonwertkurve. sRGB (!= Gamma 2.2) böte sich diesbezüglich als Kalibrationsziel an und wird zu deutlich mehr Zeichnung in den Tiefen führen.