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Damit können wir ihre Auffassung, dass der Spyder3 nicht "out of the box" für die Messung von Wide Gamut Displays geeignet ist, nicht teilen. Natürlich steht mein Team und ich für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Ich habe hier inzwischen mehrere Spyder III auf dem Tisch gehabt, davon immerhin recht kürzlich auch einmal drei gleichzeitig, so dass ein interner Vergleich möglich wurde (wenngleich lediglich 3 Geräte natürlich keinen wissenschaftlichen Kriterien genügen würden). Es wird schon so sein, dass die Filterkennlinie den CIE Normbetrachter genauer als beispielseise beim DTP94 und seinen anorganischen Filtern erreicht. Allerdings wiesen bereits diese drei Geräte erhebliche Abweichungen untereinander, und damit auch relativ auf "unsere" Referenz (jeweils nur ein EOP, um dessen Einschränkungen ich natürlich weiß), auf, so dass dieser Umstand aus meiner Sicht auch unerheblich wurde. Eine aufgesetzte Korrekturmatrix hätte hier nur Sinn für das jeweils vorliegende Colorimeter gemacht - und nicht als Mittelung über eine Reihe von Geräten.
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ist ein universell einsetzbares Instrument, nicht ein spezifisch trainiertes Colorimeter.
Ich habe hier leider mit keinem der vorligenden Instrumente ein zufriedenstellende Ergebnis, u.a. auch bei Geräten mit RGB-LED Backlight (bei Erreichen der Charakteristik des CIE-Normbetrachtes kein Problem; das Colorimeter wäre ja dann tatsächlich universell, ohne dass die Messwerte eine spezifische Korrektur durchlaufen müßten), erzielen können. Beim Test des LG W2420R (Spyder III liegt bei) ergab sich in Bezug auf den Weißpunkt (Kalibration durch das Spyder III, Nachmessung durch das EOP) ein DeltaE >38 (das EOP erfasste, normalisiert: X: 88.67, Y= 100.00, Z: 58.41, während das Kalibrationsziel mit aufgesetztem Spyder III bei D65 lag). Das relativ grobe Abtastinvervall des EOP war in diesem Fall in keinem Fall ursächlich. Die ermittelten Werte in der Werkseinstellung deckten sich gut mit einer Nachmessung mit besserem Minolta Equipment und einem anderen W2420R (mir selbst steht so ein Gerät, wie gesagt, leider nicht zur Verfügung). Auch rein optisch war die Kalibration wirklich völlig "off", während sie mit dem EOP sichtbar passte. HP bundelt beim LP2480zx, ebenfalls mit RGB-LED Backlight, ein selektiertes EOD2 und implementiert eine spezifische Korrektur im Colorimeter. Hier waren die Ergebnisse gut.
Zeitgleich zur Erstellung des Testberichtes liefen noch Beschwerden von zwei Usern auf (Einer hat sich auch hier ans Forum gewandt), die mit ihrem W2420R genau das gleiche Problem einer fehlerhaften Kalibration hatten. Ich schließe hier also erstmal einen "Einzelausfall" aus. Sind beim DTP94 die Messwerte ohne Korrektur relativ zum falsch erfassten Weißpunkt stimmig (d.h. eine chromatische Adaption auf eine gleiche Basis ergibt zum EOP vergleichbare Messwerte), und damit auch die erstellten ICC-Profile ähnlich, sah das vom Spyder III erstellte Profil extrem "wild", mit sehr geringem Farbumfang aus.
Sollte sich die Situation geändert haben, d.h. dass das inter-instrument agreement in den letzten Monaten deutlich verbessert worden ist und tatsächlich die Charakteristik des CIE-Normbetrachters erreicht werden, bin ich bin natürlich gerne bereit meine Erfahrungen zu revidieren. Senden Sie uns doch ein Spyder III zu, von dem sie die Einhaltung der gewünschten Charakteristik 100%ig garantieren können. Wir werden es dann mit einigen anderen Spyder III untereinander und dem EOP vergleichen und Geräte mit verschiedenen BLUs einsetzen.
edit: Anbei: Auswertung Profilierung Werkseinstellung LG W2420R in Lab (D50). Schwarz: Spyder III, Weiß: EOP
Viele Grüße
Denis