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Bei der Beamerkalibrierung(gut Dokumentiert) mache ich mir weniger sorgen als bei der Monitokalibrierung.
Bitte beachte, dass HCFR keinerlei chromatische Adaption in Bezug auf den tatsächlichen Weißpunkt durchführt und sich auf den von dir voreingestellten Weißpunkt bezieht. Das ist u.a. bei der Beurteilung der Neutralität der Grauachse ein großer Fallstrick*, aber auch bei den Farbwerten. In der CIE-Normfarbtafel (die "Schuhsohle") findet ebenfalls keine Anpassung der Primärfarben für die Referenzen (schwarzes Dreieck) statt. Solange du insbesondere D65 als Zielweißpunkt anstrebst (und ihn auch erreichst), kommst du mit HCFR aber auch ohne größere Erfahrung gut zurecht.
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Zu den Monitorboardmitteln: Der Monitor beherrscht voneinander unabhängige Farbkalibration im RGBZMB-Bereich.
Kann auch die Helligkeitskomponente angepaßt werden? Meist beschränkt man sich auf Farbton und -sättigung und deckt damit nur zwei bestimmende Faktoren für Farbe ab. Vorteil einer solchen Einstellung wäre allerdings, dass du auch in ungemanagten Anwendungen eine vernünftige Darstellung erzielst, sofern die Referenz geeignet gewählt wurde (meist wird es sich um sRGB Content handeln). Allerdings sollte ein Bildschirm, der über eine 6-Achen Farbkorrektur verfügt eigentlich auch einen brauchbaren sRGB-Modus per Preset mitbringen. Um welchen Bildschirm handelt es sich denn?
Dennoch: Eine Kalibration am Rechner im Regelfall über geeignete Software, die auch ein ICC-Profil schreibt. Insbesondere, wenn es sich um einen WCG-Bildschirm handelt und die Arbeit mit farbmanagementfähiger Software angestrebt ist. So bleibst du flexibel und genauer (in Bezug auf Transformationen, die dann das CMM vornimmt und auch der Kalibration, die über die Grafikkarten-LUT viel genauer eingreifen kann).
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Die Physik(grob gesagt) verstehen hat mir bis jetzt bei vielen Problemen geholfen.
In jedem Fall. Online kann ich dir:
ans Herz legen. Wenn es dann noch etwas tiefer gehen darf, wäre "Farbmetrik in der grafischen Industrie" der UGRA zu empfehlen. Gibt es dort gerade vglw. günstig für umgerechnet gut 30 Euro.
Gruß
Denis
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Extrembeispiel: In den Voreinstellungen wählen wir bei HCFR D50 als Weißpunkt aus, während der Monitorweißpunkt tatsächlich bei D65 liegt. Neben der Tatsache, dass nun alle Lab-Werte (d.h. auch die Farbwerte und ihr DeltaE in Bezug auf die Referenz) überhaupt nicht passen, haben wir auch bei perfekt neutraler Grauachse und passender Gradation nun mindestens ein DeltaE von ~19 über die gesamte Grauachse.