Moin,
Andi hat's schon richtig beschrieben.
Dazu noch bezüglich der Sinnhaftigkeit:
Das Kalibrieren, auch Farbmanagement oder Color Matching genannt, macht dann Sinn, wenn Du gewährleisten willst, dass in der Prozesskette der Bildbearbeitung, auch Workflow genannt, von der Bildeingabe (Kamera, Scanner) über die Bearbeitung (am Monitor) bis zur Ausgabe (Drucker, Plotter, Offsetdruck) alle Farben einheitlich dargestellt werden (Farbverbindlichkeit).
Das ist nicht selbstverständlich, weil erstens die Geräte dieser Proezesskette mit unterschiedlichen Farbräumen arbeiten und dadurch auch nur unterschiedlich viele Farben verabeiten/darstellen/drucken können und zweitens unabhängig davon dejustiert sein können (Farbstichigkeit). Einen schöner Beleg für letzteres erhält man z.B. beim Vergleich von Notebook- mit Desktop-Monitoren, die oftmals zueinander Farbstichigkeiten anzeigen (ungachtet der Helligkeits- und Kontrastunterschiede) und man nicht weiß, welches Gerät denn nun die Farben richtig darstellt (im Zeifelsfalle nämlcih keines von beiden).
Für Homeuser könnte Fatbmangement interessant werden, wenn man z.B. gewährleisten will, das Farben eines Ausdruckes denen am Monitor entsprechen. Beide Geräte müssen dann kalibriert werden. Das kann man zwar nach Augenmaß machen, indem man die Monitoreinstellungen so hinbiegt, dass sie mit dem Ausdruck übereinstimmen, aber dann ist der Workflow nur für diese beiden Geräte gewährleistet. Das ist aber keine Garantie dafür, dass die Farben auch dann noch stimmen, wenn man auf diesem System bearbeite Bilddateien außer Haus gibt, denn Monitor und Drucker könnten gleichfalsch eingestellt sein.
Deshalb greift man, wenn man Farbmanagement richtig machen wiil, zu einer Messsonde (Kolorimter oder Spektrophotometer), anhand dessen man die Geräte tatsächlch objektiv justieren kann (Farbverbindlichkeit)
Dass man zu allererst den Bildschirm kalibriert, hat damit zu tu, dass es Deine visuelle Schnittstelle zur Prozesskette ist.
Colormanagement ist beruflich vor allem für Grafikbüros unabdingbar, wenn sie z.B. für Firmen das sogenannte Corporate Design mit definierten Farbtönen bearbeiten und später für die Druckerei außer Haus geben. Durch Farbmanegement seiten des Grafikbüros und der Druckerei ist dann gewähleistet, dass der Druck aus der Presse dem entspricht, was das Grafikbüro am Computer entworfen hat. Dann gingt's keine bösen Überraschungen bezüglich Farbabweichungen oder Farbstichigkeit, und man erspart sich Ärger durch eventuelle aufwendige Nachbearbeitungen.
Gruß. Triple-D