Hi!
Wie erwartet ist heute morgen mein Benq FP91GP per Nachnahme vor meiner Haustür angekommen. Jetzt habe ich ihn mehrere Stunden intensiv getestet und bin wohl bereit, dieses Review hier zu verfassen. Ich hoffe mal, das ich damit alle Bedürfnisse abdecken kann, da ich einen Allround-Test gemacht und sowohl schnelle Spiele zum Testen herbeigezogen habe, als auch Grafikbearbeitungs- und Office-Programme.
Vorgeschichte:
Nach nun 4 Jahren mit meinem alten 15"-Medion-TFT mit 25ms (gemessen über 30ms) kam immer wieder der Wunsch in mir auf, etwas größeres und moderneres anzuschaffen. Auf diversen LAN-Parties sah ich bei meinen Freunden die Vorteile ihrer neueren TFT-Monitore. Sie zogen keine nennenswerten Schlieren, waren kompakter und hatten dabei dennoch ein größeres Bild. Alleine die 17-Zoller kamen mir schon riesig vor. Das schmierige Bild, das man schon durch einfaches Scrollen erreichen konnte, ging mir nach und nach immer mehr auf die Nerven, weshalb ich mich nach meinem Geburtstag endgültig dazu entschloss, zu einem neuen Monitor zu greifen. Das lange Warten hat sich bezahlt gemacht, da ich nun für gerade mal knapp 300€ einen wirklich guten 19"-TFT ergattert konnte. Hätte ich beim ersten Gedanken an einen neuen Monitor schon zugegriffen, würde ich wohl jetzt an einem 17-Zoller sitzen.
Verpackung:
Hier möchte ich nicht allzu sehr ausschweifen, da die meisten wohl eine typische Verpackung für größere und empflindliche Elektrogeräte kennen. Der Monitor ist in zwei Styroporformen selbst für die Post-Rumwerferei anständig geschützt. In dieses Formen sind Einlassungen für den Standfuß, die Kabel, die CD und Kurzanleitung mit Garantiebüchlein. Drumherum ist ein brauner BenQ-Karton mit ein paar Informationen drauf.
Installation:
Hier gibt es nicht viel zu beachten. Man muss lediglich den Standfuß einschieben und einrasten lassen und das Stromkabel und das passende Monitorkabel (Analog/DVI) einstecken. Werksseitig ist das Kabel für den analogen Betrieb schon eingesteckt, weshalb es zuerst abgeschraubt und -gezogen werden muss. Danach ist der Monitor sofort startbereit und wird wohl auch größtenteils von Windows sofort korrekt erkannt. Auf der CD befinden sich die Treiber für den Monitor, um ihn korrekt zum Laufen zu bringen oder einfach, um den Namen "BenQ FP91GP" in der Systemsteuerung stehen zu haben.
Einstellung:
Das OSD ist recht simpel gehalten. Falls man das DVI-Kabel benutzt, fallen dazu noch die dann unnötigen Menüpunkte "Auto Setup" und "Geometrie" weg. Das OSD ist von Haus aus Englisch, weshalb man aus dem großen Sprachpool natürlich Deutsch wählen sollte. Ansonsten findet man dort die obligatorischen Kontrast- und Helligkeitseinstellungen, ein Menü für die Farbkonfiguration und eines für Display-Informationen wie die aktuelle Auflösung mit der Herzzahl und eine Einstellungen für den Schärfegrad.
Ich habe lediglich die anfangs zu hohe Helligkeit, die meinen Augen nicht wohltat, auf etwa 80 heruntergeregelt und die Schärfe auf die goldene Mitte "3" gestellt, da mir bei den einzelnen Schärfegraden kein wirklich nennenswerter Unterschied auffällt. Lediglich beim Schärfegrad 1 also "sehr scharf" ist mir aufgefallen, dass die Bewegungsunschärfe bei schnellen Spielen anscheinend abnimmt. Der Eindruck könnte aber natürlich auch nur subjektiv und totaler Humbug sein, weshalb ich hier nichts garantieren möchte.
Ergonomie:
Hier kann man leider nicht viel zum Monitor schreiben. Er kann ganz simpel und ohne Anstrengung stufenlos geneigt werden.
Ersteindruck:
Als ich das Gerät zum ersten mal eingeschaltet habe, war ich erstmal von der riesigen Bildfläche fasziniert, was aber wohl daran lag, dass ich davor einen mikrigen 15-Zoller besaß. Als dann mein blauer Windowshintergrund zu sehen war, wurde ich erstmal leicht verschreckt, da mir sofort ein Pixelfehler ins Auge schoss. Als Erstes habe ich natürlich alle möglichen Testprogramme laufen lassen. Das Fazit der ganzen Tests war, dass ich leider zwei Pixelfehler habe. Beide befinden sich im ersten Viertel des Bildschirmes - einmal mittig und einmal auf der linken Seite. Einer der Pixel leuchtet dauerhaft rot und einer ist etwas dunkler als gewöhnlich. Im normalen Betrieb fallen die aber nicht auf, da sie sich nicht im eigentlichen Blickfeld befinden. Lediglich bei Internetanwendungen, wie z.B. diesem Forum mit dem weißen Untergrund hinter dem Fenster, in das ich gerade schreibe, fällt er ab und an mal auf, wenn ich mit dem Blick abschweife. Das liegt aber wohl eher daran, dass ich da erstmal ständig hinschaue. Ansonsten muss ich sagen, dass der TFT-Monitor nach den Tests bisher keine Mängel zeige. Die Farbverläufe sind flüssig, die Farben sind unglaublich kräftig, wenn ich sie mit meinem blassen, alten TFT vergleiche und von Schlierenbildung ist nichts zu sehen. Eine gewisse Bewegungsunschärfe ist leider immernoch vorhanden, was aber technisch bedingt ist. Angehängt habe ich das schlierenfreie Schlierenbild aus PixPerAn.
Office-Anwendungen:
Was soll ich hier großartig in der heutigen Zeit schreiben? Das Gerät ist natürlich absolut Office-Tauglich. Die Schrift in Word und allen anderen Anwendungen ist scharf und glasklar zu erkennen. Drückt man seine Nase nicht gerade gegen die Bildschirmfläche, kann man auch mehrere Stunden, wenn nicht sogar den ganzen Tag, vor dem Gerät verbringen. Auch anstrengende Programmier-Sessions könnte ich mir vor dem BenQ FP91GP vorstellen, da aufgrund der Größe und Schärfe ein stressfreies Arbeiten gut möglich ist.
Bildbearbeitung:
Der Monitor gibt die Farben so wieder, wie sie auch aussehen sollen. Farbverläufe verlaufen absolut flüssig. Wenn man sie sich nicht gerade einbildet, kann man auch keine Abstufungen erkennen. Die kräftigen Farben haben mich von anfang an ziemlich überrascht. Ich wusste nicht, dass rot wirklich so rot sein kann. Photoshop-Hobbykünstler werden sicher auf ihre Kosten kommen und können auch leichte Farbverläufe differenziert erkennen. Lediglich die Einstellungen am Monitor selbst beschränken sich auf eine einfache RGB-Einstellung inkl. einiger Profile.
Spiele:
Bei den Spielen habe ich mich direkt in die Meisterklasse der schnellen Shooter gestürzt. Meine Wahl fiel auf Painkiller, da dieses Spiel sowohl gut dazu taugt die etwas dunkleren Farben der Farbpalette zu testen, als auch als schneller Shooter bekannt sein sollte. Zu den Schlieren kann ich direkt eines sagen: Es gibt keine Schlieren! Was soll man aber von 8ms grey-to-grey anderes erwarten. Selbst bei starken Kontrasten im Spiel könnte ich bei sowohl langsamen, als auch schnellen Bewegungen keine Schlierenbildung feststellen. Ich habe versucht welche zu finden - ohne Erfolg. Zum Glück! Die bekannte Bewegungsunschärfe der TFT-Monitore ist natürlich, wie auch schon gesagt, technikbedingt noch vorhanden. Die Farbwiedergabe in Spielen ist ebenfalls super. Die düsteren Level von Painkiller wirken jetzt noch düsterer, denn das Schwarz ist nun schwärzer denn je. Aber genauso, wie das Gerät dunkle Farbtöne schön wiedergibt, ist auch ein greller, weißer Mond wirklich grell und das grüne Gras ist wirklich verdammt grün.
Fazit:
Ich habe das gerät jetzt knappe 4 Stunden wirklich mit aller Härte und viel Skepsis in den Schwitzkasten genommen und muss sagen, dass meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen worden sind. Das Bild ist groß, scharf und besitzt kräfte Farben. Durch das VA-Panel ist man den TN-Geräten einen Schritt voraus und bleibt immernoch Spieletauglich, da dank Overdrive die Reaktionszeit 8ms grey-to-grey beträgt. Mit diesem Panel kann man den BenQ FP91GP als wahren Allrounder bezeichnen, denn von Office über Grafik und bis hin zu schnellen Spielen kann der Monitor alles bewältigen. Für den Preis von 300€ kann man ihn wirklich schon als Schnäppchen für alle Arten von Anwendungen bezeichnen.
Bestellt habe ich den Monitor bei Hardwareversand.de. Er wurde noch am selben Tag losgeschickt (Freitag). Da aber die Post etwas getrödelt hat, kam er nicht schon Samstag, sonder "erst" heute (Montag). Momentan ist er nicht mehr lieferbar in diesem Shop.
MFG
Teeftee