Hier mal ein Review von Amazon geklaut... Wer schon mal mit NECs zu tun hatte, wird nicht daran glauben. Die es doch tun, werden wohl zukünftig Dell- oder Eizokunden werden.
ZitatAlles anzeigenFür den NEC gab's zum Kaufzeitpunkt noch keine Tests. Allerdings ist NEC ähnlich wie Eizo eine Marke, die man relativ blind kaufen kann. Was ich dann auch tat...
Nun zu meinem Review:
Ich besitze den Monitor seit etwa einer Woche, und habe ihn in dieser Zeit soweit getestet, wie es mir ohne Messtechnik möglich war. Ich werde im Folgenden keinerlei Werksangaben auflisten - die kann sich jeder selbst ansehen. Stattdessen werde ich nur auf die Auffälligkeiten eingehen. Alles hier geschriebene bezieht sich im übrigen auf den Betrieb am digitalen Eingang.
Mechanik
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Die Mechanik ist klasse: Man muss keine Arretierungen lösen, um den Monitor zu verstellen. Einfach bewegen und loslassen, und alles bleibt, wo es gerade ist. Der Monitor lässt sich vom Quer- ins Hochformat drehen. Einziger Minuspunkt dabei: Die beiden Endanschläge sind nicht bei 0° und 90°, sondern ein wenig weiter. Wenn man den Monitor also voll bis zum jeweiligen Anschlag dreht, steht er schief, und zwar deutlich. Im Querformat ist die linke obere Ecke etwa 1cm tiefer als die rechte. Im Hochkant-Modus ist es analog. Das ist aber kein wirkliches Problem, weil der Monitor ja in jeder Zwischenstellung "hält", also auch in der exakt horizontalen und vertikalen. Er stößt dann halt nur nicht am Anschlag an.
Gehäuse
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Gut verarbeitet. Das Backlight dringt durch die Schlitze kaum nach draußen. Allerdings wellt sich nach den paar Tagen, die ich den Monitor jetzt besitze, schon das schwarze Plastik des Rahmens an der linken oberen Ecke. Da der Rahmen vorn silbern ist, sieht man diese Plastikwellen jetzt hinter dem silbernen Rahmen hervorschauen. Das sieht nicht besonders toll aus...
Geräusche
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Mein Exemplar ist in allen Helligkeitseinstellungen absolut unhörbar. Kein Pfeifen oder ähnliches.
Helligkeit
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Mit den voreingestellten 100% Helligkeit kann man ohne Sonnenbrille nicht arbeiten.
Selbst in der dunkelsten Stufe (0% Helligkeit) ist er für mich viel zu hell. Schon nach wenigen Minuten beginnen meine Augen zu brennen. Mit den Einstellungen der Grafikkarte bekommt man das Bild zwar noch dunkler, allerdings wird es dann flau.
Ausleuchtung
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Ohne Messgerät ist das natürlich schwierig zu bewerten. Insofern ist meine Aussage natürlich sehr subjektiv. Folgendes ist mir aufgefallen: Von links nach rechts gesehen sind die ersten 10% der Bildbreite hell ausgeleuchtet, die nächsten 50% sichtbar dunkler, und die rechten 40% sind dann wieder so hell wie die linken 10%. Die äußersten Ränder sind rundum ein wenig abgeschattet. Für Office-Betrieb und zum Spielen ist das ausreichend, für Bildbearbeitung aber sicher nicht.
Grautreppe
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Die Grautreppe (erzeugt mit dem Eizo Monitortestprogramm) weist deutliche Stufen und Streifen auf, und zwar auch solche, die da nicht hingehören: Bei dieser Bildschirmbreite und nur 256 Graustufen in der Grautreppe sind natürlich immer Streifen zu sehen. Allerdings sollte in Richtung absteigender Helligkeit der folgende Streifen stets dunkler sein als der vorhergehende. Das ist bei dem NEC nicht immer der Fall. Es gibt im ganz dunklen Bereich ungefähr ein halbes Dutzend Streifen, die heller sind als ihr direkter Nachbar, obwohl sie dunkler sein sollten. Das deutet auf eine mangelhafte Anpassung der Look-Up-Tables auf das verwendete Panel hin. Auch hier wieder: Für Office und Spiele OK, für Bildbearbeitung wohl eher nicht.
Kontrast und Gamma
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Der Kontrast lässt sich nicht so einstellen, dass alle Schwarzwerte erkennbar sind. Die dunklen Schwarzwerte "saufen ab".
Einen Gammaregler gibt es gar nicht. Ich habe deshalb versucht, mit einem "Display Gamma Estimation Applet" den Gamma-Wert der jeweiligen Modi zu bestimmen. Folgende Gamma-Werte kamen dabei heraus:
Standard: 2,6
Text: 2,6
Film: 2,4
Spiel: 2,1
Foto: 4,1
Der ideale Gamma-Wert von 2,2 lässt sich also mit keinem der Modi erreichen. Am nächsten kommt ihm noch der Modus Spiel. Allerdings lässt sich in diesem Modus die Farbtemperatur nicht verstellen.
Farben
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Ziemlich natürlich, auch bei Fotos. Macht wirklich Spaß.
Spieletauglichkeit
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Ich habe mal kurz einige der einschlägigen Shooter wie z.B. HL2 und D3 angespielt. Wenn man von der Röhre umsteigt, merkt man natürlich sofort, dass das irgendwie "zäher" ist. Allerdings fand ich das Gerät nach kurzer Eingewöhnung sehr angenehm spielbar. Wenig Schlieren, schnelle Reaktion.
Sensibilisiert durch das Thema Mouse-Lag, das ja in vielen Internet-Foren im Zusammenhang mit TFT-Monitoren diskutiert wird, habe ich natürlich auch besonders darauf geachtet. Subjektiv war da ein gewisser Lag, aber so minimal, dass ich mich schon sehr darauf konzentrieren musste, um ihn zu bemerken. Ich muss in diesem Zusammenhang erwähnen, dass ich die Interpolationsfunktion des Monitors benutzt habe, weil meine 6800GT nicht in der Lage ist, auf die 1920x1280 zu interpolieren. Von einer nativen Darstellung dieser Auflösung bei einer akzeptablen Framerate ganz zu schweigen. Und wenn der Bildschirm interpolieren muss, gibt's ja meist eine gewisse Verzögerung, weil er einen Frame zwischenspeichern muss.
Die Interpolation selbst sieht übrigens gut aus. Nicht allzu verwaschen. Ich war jedenfalls zufrieden.
Sonstiges
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Ich hatte das Gerät zunächst an einer Steckdosenleiste mit Schalter betrieben, wie meine alte Röhre zuvor. An dem Schalter habe ich dann immer PC und Röhrenmonitor gemeinsam eingeschaltet. Der NEC verkraftet das nicht: Er stürzt dabei reproduzierbar so ab, dass er sich weder von selbst einschaltet noch mittels seines Netzschalters einschalten lässt. Konkret äußert sich das so, dass nach dem Einschalten der Steckdosenleiste die Power-LED des Monitors dunkel bleibt und der Monitor auch auf keinen Tastendruck reagiert - auch nicht auf den eigenen Netzschalter. Erst wenn man den inzwischen gestarteten PC herunterfährt ("blind" durch Druck auf den Power-Knopf am PC-Gehäuse) und dieser sich dann abschaltet, geht auch die Power-LED am Monitor an. Eventuell wird durch das nach dem Abschalten des PCs fehlende Videosignal so eine Art Reset beim Monitor ausgelöst. Ich habe das aber nicht weiter untersucht.
Jetzt betreibe ich den Monitor an einer ungeschalteten Steckdose. Das lässt sich verschmerzen: Mein Exemplar verbraucht im Standby (gemessene) 0,5 Watt, was sich in etwa 1,50 Euro Standby-Stromkosten pro Jahr niederschlagen dürfte. Bei dem Anschaffungspreis ist das sicher kein Problem. Aber es muss eben auch nicht sein. Mal ganz davon abgesehen, dass mir nicht klar ist, wie so ein Gerät die einschlägigen EMV- und CE-Prüfungen passieren konnte.
Ein gedrucktes Handbuch gibt's nur als Kurzausgabe. Das richtige Handbuch ist angeblich auf der CD, die ich aber noch nicht ausgepackt habe.
Ach so: Meiner hatte keinen Pixelfehler
Mein Fazit:
Insgesamt ein recht gutes Gerät. Für Office und Spiele ist der NEC auf jeden Fall eine Überlegung wert. Wer allerdings weniger lichtstarke Monitore bevorzugt, wird mit diesem Gerät wohl nicht glücklich. Ich musste mich jedenfalls wegen der zu hohen Grundhelligkeit von dem Gerät wieder trennen, da ich einfach nicht damit zurechtkam.
Den einen Stern ziehe ich vor allem wegen des Steckdosen-Absturzverhaltens ab, aber auch wegen vieler weiterer kleinerer Unzulänglichkeiten wie:
- sich wellendes Gehäuse
- ungleichmäßige Ausleuchtung und Grautreppe
- kein idealer Gamma-Wert
- zu hohe Minimalhelligkeit
- fehlendes gedrucktes Handbuch