Verrückt, aber wahr: Analog besser für die Augen als DVI !

  • Unter diesem zugegeben etwas reißerischen Titel möchte ich von folgendem Phänomen berichten:


    Ich habe meinen Sony X52 (super Monitor übrigens) derzeit mit beiden Kabeln mit meiner Grafikkarte verbunden: analog und DVI. So kann ich sogar während des Windows-Betriebs über die "Input"-Taste zwischen analog und DVI hin- und herschalten, während alle anderen Parameter (Helligkeit etc.) gleich bleiben.


    Was mir bei diesem direkten Vergleich aufgefallen ist: Das analoge Bild wirkt für die Augen weicher und angenehmer, was von der minimalen, eigentlich kaum sichtbaren Unschärfe des Analog-Modus kommen dürfte. D.h. vor allem Buchstaben werden minimal "weichgezeichnet" und die Linien erscheinen geringfügig dicker als im DVI-Betrieb.


    Bei DVI andererseits ist zwar alles noch eine Spur schärfer -- aber offenbar etwas ZU scharf. Ich jedenfalls kriege bei DVI nach einiger Zeit Kopfweh, bei analog kann ich stundenlang davorsitzen, ohne Kopfweh zu kriegen!


    Ich denke, das könne ein nicht unwichtiger Hinweis für alle User sein, die sich bereits über Kopfschmerzen etc. beklagt haben.


    Ich benutze jedenfalls nur noch analog.

    Es gibt nur zwei Tragödien auf dieser Welt: Das nicht zu bekommen, was man will. Und es zu bekommen.
    Oscar Wilde

  • Hi


    Ich wollte mal fragen ob das dein erster TFT ist oder ob du von TFT zu neuem TFT gewechselt bist?


    WEnn du nämlich von CRT zu TFT gewechselt bist kann es gut angehen das die Gewöhnugs Phase bei dir Kopfschmerzen verursacht. Aber in deinem Fall würde ich auch so machen. Meine das über Analog Anschluss angeschlossen ist. Denn es kommt ja schließlich auf Kompfort an nicht war!

  • und wenn du den kontrast ein wenig runter regelst? kommt mir irgendwie merkwürdig vor, dass ein besseres bild kopfschmerzen verursacht. vielleicht ist der kontrast zu scharf?

  • Zitat

    Original von chipsy
    und wenn du den kontrast ein wenig runter regelst? kommt mir irgendwie merkwürdig vor, dass ein besseres bild kopfschmerzen verursacht. vielleicht ist der kontrast zu scharf?


    Also vorstellen könnte ich es mir schon. Wenn du ein paar Jahre an einem CRT gearbeitest hast gewöhnt man sich an die leichte Unschärfe. Halt auch dein Gehirn. Wenn die gewohnte Umgebung nun schärfer wird stellt sich alles um. Das kann am Anfang bei Sensiblen Menschen zu Kopfschmerzen etc. führen.

  • Hat der Monitor keinen Regler für die Bildschärfe? Ich kann meinen auch bei Anschluß via DVI beliebig scharf oder unscharf stellen.

  • @ Jetson:


    Nein, bei DVI sind "Phase" und "Pitch" abgeblendet.


    @ Tobsen, chipsy:


    So ungewöhnlich ist meine Reaktion nicht. Viele User haben hier schon von Kopfschmerzen berichtet.


    Außerdem geht es mir nicht darum, mich gewaltsam an DVI gewöhnen zu wollen. Vielmehr denke ich: Die Linearität "je mehr, desto besser" funktioniert beim Menschen nicht.
    D.h. "je schärfer, desto besser" funktioniert genauso wenig wie "je heller, desto besser" oder (bei den Ohren) "je lauter, desto besser".


    Der Mensch ist keine Maschine, und seine Augen sind keine volldigitalen Empfangsgeräte. Wenn wir in die Welt hinausblicken, sehen wir keine volldigitalen Bilder, sondern analoge Bilder, "weichgezeichnet" durch die Atmosphäre davor etc.


    Auch HiFi-Puristen schwören schließlich noch immer auf analoge Vinyl-Platten und wollen sich die digitalen Ja/nein-Bit-Informationen von CDs nicht antun.



    Wer seinen TFT digital betreibt und mit den Augen irgendwie Probleme hat, dem kann ich jedenfalls nur raten: Schließt ihn mal versuchsweise analog an...

    Es gibt nur zwei Tragödien auf dieser Welt: Das nicht zu bekommen, was man will. Und es zu bekommen.
    Oscar Wilde

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  • Hallo zusammen,


    Ich würde niemandem empfehlen, wegen "zu hoher Schärfe" analog statt DVI zu verwenden. Es ist für die Augen definitiv anstrengender, leicht unscharfe Darstellungen anzuschauen.


    Wenn die Brennweite der (Augen)linse falsch "eingestellt" ist, sieht man den betrachteten Gegenstand unscharf. Daher versucht das Auge dann, die Linse richtig einzustellen, dann sieht man ihn scharf. Doch wenn die Darstellung sowieso unscharf ist, hilft alles Einstellen nix. Also strengt sich das Auge ständig an, das Bild scharfzubekommen...


    Möglicherweise ist Dein TFT bei analogem Anschluß dunkler? Oder der Kontrast ist angenehmer? Sowas kann durchaus passieren. Du solltest auf den Helligkeitsunterschied zwischen Anzeigefläche und Umgebung achten (der sollte nicht zu groß sein). Wenn es dunkel ist, solltest Du generell das Licht anschalten. Auch sind Monitore mit schwarzem Rand zwar hübsch, aber aus diesem Grund unergonomisch.


    Weiterhin ist ein extrem harter Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund (Schwarz auf Weiß) keineswegs angenehm oder gar ergonomisch. Halte mal ein beschriebenes weißes Blatt Papier direkt neben den Monitor und vergleiche die Helligkeit der beiden Hintergrundflächen.


    Wenn Dich die "Pixeligkeit" der Schrift nervt, versuch' doch mal Antialiasing oder gar Cleartype zu aktivieren (geht aber glaub' ich nur bei XP, richtig?).


    Wenn wir Dinge in Natura aus der gegebenen Entfernung (ca. 50 cm) betrachten, werden sie so gut wie nie weichgezeichnet. Sowas kommt eigentlich nur bei größeren Entfernungen vor.


    Was die Hifi-Puristen angeht: Eine Schallplatte hat definitiv eine sehr schlechte Dynamik und schafft auch keine allzu hohen Frequenzen. Da ist die CD in jeder Beziehung haushoch überlegen. Ich wette 10:1, daß diese Leute den Unterschied zwischen einer direkt abgespielten Schallplatte, und derselben Schallplatte, erst digitalisiert und dann von CD abgespielt, nicht hören könnten. Meiner Meinung nach spielt da hauptsächlich Gefühlsduselei eine große Rolle. Natürlich kann die Handhabung von echten Vinyl-Platten durchaus als angenehm empfunden werden, und wer auflegt, wird mit CD's nix anfangen wollen. Aber vom klanglichen her gibt's keine Vorteile.


    Ja, der Mensch ist keine Maschine. Er ist den Maschinen in vielerlei Hinsicht weit überlegen. So reicht auch die Schärfe eines hochauflösenden 20"-TFT's keineswegs aus, um Details so scharf abzubilden, wie sie ein Mensch (mit normalsichtigen Augen) noch erkennen könnte. Die Ohren haben eine wesentlich höhere Dynamik als eine CD (oder erst recht eine Schallplatte) bieten kann. Die Augen können wesentlich stärkere Kontraste erfassen als eine Kamera (was nicht heißt daß dies ergonomisch und angenehm wäre).


    So, genug gewettert... "Analog-Fans" mögen gern ihren Monitor analog anschließen. Empfehlen kann ich es allerdings beim besten Willen nicht. Das Bild wird im TFT auf jeden Fall digital verarbeitet, egal wie er angeschlossen ist. Daher könnte man statt analogem Anschluß auch einen softwaremäßigen Weichzeichner oder unscharfe Fonts verwenden. Ich rate jedoch davon ab.


    Edit: An dem Argument mit der Liniendicke der Fonts könnte durchaus was dran sein. Es ist mir völlig unverständlich warum, aber manche Fonts haben eine völlig unzureichende Liniendicke. Das kann regelrecht ekelhaft beim Lesen sein. Vielleicht kann auch gerade hier Cleartype weiterhelfen; da scheinen auch etwas andere Fonts verwendet zu werden?


    Viele Grüße
    Wilfried

  • Zitat

    Original von wwelti
    Möglicherweise ist Dein TFT bei analogem Anschluß dunkler? Oder der Kontrast ist angenehmer? Sowas kann durchaus passieren. Du solltest auf den Helligkeitsunterschied zwischen Anzeigefläche und Umgebung achten (der sollte nicht zu groß sein). Wenn es dunkel ist, solltest Du generell das Licht anschalten. Auch sind Monitore mit schwarzem Rand zwar hübsch, aber aus diesem Grund unergonomisch.


    Das ist sehr interessant ... werd ich mal ausprobieren mit dem Licht ... wäre ja genial, wenn das einen Erfolg bringen würde. :D


    Zur Aussage mit dem schwarzen Rand an Monitoren ... gibt es da Statistiken, ab welcher Breite das "massiv" unergonomisch wird?


    Hab mal nachgerechnet ... bei dem von mir bestellten 1860NX-BK sind es links, oben und rechts 2 cm und unten 3 cm (oder hab ich mich da verrechnet ... hab das Teil ja noch nicht, ist noch bei TFTshop und wartet auf die Auslieferung) ... ist das schon zuviel und ist somit schädigend für die Augen? 8o

  • Hallo frankeiser,


    Ich kenne keine Statistiken zu dem Thema. Es ist halt normalerweise so, daß die Bildfläche des Monitors deutlich heller ist als der Monitorrand. Und ab einer bestimmten Kontraststärke (die hierbei immer überschritten wird) strengen stärkere Kontraste die Augen mehr an. Ein weißer Rand wird mehr Licht reflektieren, wenn Du die Zimmerbeleuchtung anschaltest, und so den Kontrast reduzieren.


    2-3 cm schwarzer Rand ist nicht allzu viel. Ob es mich stören würde, kann ich jetzt nicht sagen. 4 cm oder mehr würden mich auf jeden Fall sehr stören.


    Direkt schädigend für die Augen ist der Kontrast mit Sicherheit nicht. Aber es ist halt auf die Dauer anstrengender. Ob dies dann in Folge zu Augenschäden führen kann, weiß ich nicht genau. Aber zu Kopfschmerz bestimmt... Es gibt allerdings auch Leute, denen sowas scheinber nix ausmacht.


    Viele Grüße
    Wilfried

  • Ich glaub ich sollte jetzt nicht mehr all zu viel Fragen ... schliesslich kommt das Teil ja endlich Anfang nächste Woche *freu* ... und da will ich ja auch noch was zum begrabbeln haben ... wo ich noch nicht alles kenne. :D

  • der vergleich mit der platte/cd trifft nicth: die cd verliert durhc die digitalisierung an informationen, die die schallplatte noch behält. aus diesem grund klingen gut aufgenommene platten tatsächlich manchmal besser (räumlicher, besser aufeinander abgestimmt... einfach "schöner") als eine cd.


    das passt aber nicht zum tft: der soll ja gerade schwarz als schwarz und weiß als weiß darstellen. grau ist hier unerwünscht - analog aber möglich.

  • Hallo chipsy,


    Ist mir schon klar daß der Vergleich Platte/CD nicht trifft. Beim TFT wird Information digital angezeigt, die sowieso digital erzeugt wurde. Da ist eine digitale Schnittstelle eigentlich das einzig Sinnvolle.


    Die Wiedergabe von Musik funktioniert hingegen immer noch analog, die Aufnahme auch meistens (mal abgesehen von Musik die mit digitalen Synthies erzeugt wird).


    In sofern mag es sinnvoll erscheinen, erst gar keine A/D-Wandlung durchzuführen, und vollständig in der analogen Ebene zu bleiben.


    Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß eine Schallplatte eine in allen Bereichen deutlich schlechtere Reproduktion der Musik liefert als eine CD (in Verbindung mit vernünftigem Aufnahme- und Wiedergabegerät). Daß gut aufgenommene Platten tatsächlich besser klingen können als entsprechend gut gemachte CD's halte ich für ein zähes und weitverbreitetes Gerücht, wahrscheinlich aufgebracht von Herstellern von Audiophilen- Plattenspielern und Equipment. Da werden dann auch armstarke vergoldete Kupferkabel verlegt, merkwürdige Pyramiden auf den Verstärker gestellt, und CD's (wenn überhaupt) im Kühlschrank gelagert. Verrücktheiten in diesem Bereich gibt es mehr als genug.


    Tatsache ist, daß auch eine noch so gute Platte nicht mit einer vernünftig gemasterten CD mithalten kann. Klar, es geht Information verloren, wenn man die Platte auf CD überspielt. Aber beim Aufnehmen auf Platte ging vorher schon so viel an Information verloren, daß man den vergleichsweise winzigen Unterschied zur CD-Überspielung beim Besten Willen nicht wahrnehmen kann.


    Wer behauptet, den Unterschied doch zu hören, hat es wahrscheinlich noch nie im Blindtest probiert. Und wenn doch, hat er wahrscheinlich keine besonders guten A/D-Wandler für die Digitalisierung verwendet, oder sonst irgendwie die Aufnahme vergurkt.


    Viele Grüße
    Wilfried



  • Ich kann ja nur meine eigene Erfahrung berichten. Und die ist eben, daß analog für die Augen (zumindest für meine Augen) angenehmer ist. Und mit dem Problem, daß das superscharfe TFT-Bild Kopfweh erzeugt, bin ich hier im Forum alles andere als allein.


    Die analoge Darstellung ist bei mir keineswegs "unscharf" (meine ATI Radeon liefert wohl ein ziemlich gutes Signal), aber dennoch erscheint mir Schrift eine winzige Spur weicher dargestellt -- und damit angenehmer.




    PS: ClearType habe ich natürlich ausprobiert, kann aber nur davon abraten. Die Fonts erscheinen durch die zusätzlichen Subpixel-Informationen furchtbar verwaschen. ClearType ist noch längst nicht ausgereift.

    Es gibt nur zwei Tragödien auf dieser Welt: Das nicht zu bekommen, was man will. Und es zu bekommen.
    Oscar Wilde

  • Bei den meisten geht es aber - wie gesagt - nur um den Übergang von CRT auf TFT.
    Da kann es anfangs evtl. dazu kommen (wenn man viel vorm Rechner sitzt).


    Natürlich ist die Darstellung mit analog "weicher", eben weil sie unscharf ist. Wie Wilfried kann ich das aber nur als nicht empfehlenswert bezeichnen. Ein Teil des TFT-Vorteils wird damit wieder zunichte gemacht...


    Ich kann nur vermuten, dass es irgendwie mit deinen Einstellungen oder Augen (soll keine Beleidigung sein, trage selber eine Brille ;) ) zusammen hängt.
    Das schöne Beispiel von der Realität wurde schon genannt. Nichts ist schärfer als das echte Leben, von daher kann ein Monitor gar nicht scharf genug sein!

  • Also ich bin ja auch mal gespannt auf den Unterschied zwischen Analog und Digital (wenn mein TFT endlich da ist :D ).


    Ich hab bisher fast nur analog angesteuerte TFTs gesehen und bin jetzt echt mal gespannt, ob das Bild wirklich noch mal zu verbessern ist ?( ... eigentlich kenne ich nur einen digital angesteuerten ... das ist der T860 von meiner Freundin ... da hab ich aber keinen Vergleich, da der auf 1.024x768 interpoliert ist. :rolleyes: