Kalibrierung zweier TFTs

  • Ich möchte gerne zwei Monitore aufeinander abstimmen, doch meine bisherigen Versuche schlugen leider fehl. Es handelt sich dabei um zwei verschiedene Typen, ein normaler Monitor und ein WideGamut-Modell.


    Die Sache scheitert schon bei der Einstellung des Weißpunktes. Wenn ich beide Geräte mittels Messgerät (DTP94B) auf beispielsweise 5800K, 120cd/m2 bringe, müsste doch zumindest die Farbe weiß erstmal identisch dargestellt werden? - Dem ist aber leider nicht so, die Software (iColor Display) sagt die Einstellungen wären korrekt, ich kann jedoch deutliche Farbabweichungen ausmachen, völlig unabhängig vom Blickwinkel.


    Wo mag das Problem liegen?

  • Hallo starchaser!


    An dem Problem wirst Du wohl scheitern.


    Zwei Monitor mit unterschiedlichen Farbumfang aufeinander abzustimmen,
    dürfte sehr schwierig wenn nicht unmöglich sein.



    Grüße
    Winston Smith

  • Mittels der Kalibration und Profilierung sollten sie doch beide in etwa die gleichen Farbwerte anzeigen, in den entprechenden Applikationen. Ich schaffe es aber leider nicht, wie schon beschrieben, den Weißpunkt identisch einzustellen.


    Der Problemmonitor ist dabei der Lenovo L220x. Ich vermute die Filter im Colorimeter passen einfach nicht zum Displaytyp. Was wohl eine vernüftige Kalibration ziemlich unmöglich macht. Entsprechende Korrekturkurven dürften in der iColor Software nicht hinterlegt sein.

  • Hallo starchaser!


    Ich habe auch den Lenovo L220x.


    Als Colorimeter habe ich auch den DTP94, Software iColor Display Vers.3.0.5.1


    Der Monitor läßt sich mit etwas Mühe einwandfrei kalibrieren.


    Meinen Monitor habe ich allerdings auf RGB (2,2/6500/120) kalibriert.


    Du kannst aber nicht erwarten, bei zwei Monitoren mit verschiedenen
    Farbumfang, bei gleichen Einstellungen eine identische Darstellung zu er-
    reichen.


    Es gibt schon bei zwei gleichen Monitoren Differenzen. Bei völlig verschiedenen
    Monitoren ist eine identische Darstellung praktisch nicht zu erreichen.


    Hast Du es mal mit dem Referenz-Modus probiert??


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    Es gibt schon bei zwei gleichen Monitoren Differenzen. Bei völlig verschiedenen
    Monitoren ist eine identische Darstellung praktisch nicht zu erreichen.


    Führt das die Kalibration und Profilierung nicht irgendwie ad absurdum? - Ich dachte das wäre das Ziel der ganzen Mühe?! ;)


    Zum Thema Werte. Mein Monitorgammawert liegt recht nahe bei 1.9, da ich diesbezüglich keine Vorgaben habe, habe ich ihn dann einfach so profiliert. So kommt er auch durch den verschärften UGRA Test.


    Ich habe allerdings immer noch die Vermutung das das Colorimeter eigentlich nicht zum Monitor passt. Wenn es die gleichen Farbwerte bei den beiden Monitoren anzeigt, ist der optische Eindruck trotzdem sehr unterschiedlich.

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  • Hallo starchaser!


    Das ist ein kleines Mißverständnis!


    Der Lenovo ist ein Monitor der RGB darstellen kann. Dein anderer Monitor
    kann nur sRGB darstellen.


    Dann kann man doch nicht erwarten, daß die Darstellung bei einem Profil
    gleich ist, obwohl der eine Monitor nur sRGB darstellen kann.


    Wenn das Colorimeter nicht zum Monitor passen würde, könnte auch der
    UGRA-Test nicht bestanden werden.


    Es werden nicht die gleichen Farbwerte sondern der Weißpunkt (Farbtemperatur) in kelvin angezeigt. Der gleiche Weißpunkt bedeutet nicht unbeding die gleiche Einstellung der RGB-Kanäle. Der optische Eindruck
    kann also durchaus unterschiedlich sein.



    Der springende Punkt sind die verschiedenen Farbumfänger der Monitore.
    Eine etwa gleiche Darstellung ist nur zu erreichen, wenn Du beide auf sRGB
    kalibrieren würdest. Un dafür kauft man sich ja keinen Monitor mit erweitertem Farbraum.


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    ohne spezielle Wide Gamut Korrekturen ist es mit "normalen" Colorimetern nicht möglich Wide Gamut Monitore korrekt zu kalibrieren.


    Der Support des Colorimeters hat grad meine Vermutung betätigt. Die Tatsache ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Ich gehe mal nicht davon aus das entsprechende "Korrekturen" für diesen speziellen Paneltyp in die Software eingearbeitet werden.


    Das hat nun zumindest die Konsequenz, dass ich den Lenovo wieder zurückgeben werde, da ich damit nicht farbverbindlich arbeiten kann.
    Mich störte an dem Monitor sowieso noch eine weitere Eigenart. Konturen sind trotz Anschlusses über DVI und nativer Auflösung nicht ganz sauber. Ein Schwarzer Strich auf weißem Grund zeigt immer minimale Farbsäume und eine leichte Verschattung des jeweils darüberliegenden Pixels. Dieser Effekt ist übrigens auch ganz gut im Test zu sehen, erstes Bild ()
    In Kombination mit der hohen Grundhelligkeit ist das Gift für meine Augen. ;)

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  • Hallo starchaser!


    Das hat schon seine Richtigkeit. Auf die Vorgaben einer professionellen
    Druckvorstufe kannst Du den Monitor nicht kalibrieren.
    Eine derart korrekte Kalibrierung ist mit Monitoren und Colorimeter dieser
    Preisklasse einfach nicht zu machen.


    Da muß man schon ein mehrfaches anlegen.


    Das hat allerdings nur wenig mit deinem ursprünglichen Problem zu tun.


    Wenn dir der Lenovo nicht zusagt, gib ihn zurück. Auch andere Mütter haben
    schöne Töchter.


    An deinem Problem ändert sich allerdings dadurch nichts. Wenn Du einen
    anderen Monitor mit erweiterten Farbraum (z.B. Eizo 2231 oder HP2275)
    nimmst, stehst Du vor den gleichen Schwierigkeiten.


    Grüße
    Winston Smith

  • Die Frage ist, worauf kalibrierst Du dann und wozu? - Ich habe das jetzt so verstanden, dass die Colorimeter auf diesen Monitortyp (aufrund der verbauten Filter und hinterlegten Korrekturen für Standard-RGB) nicht ausgelegt sind und nur durch spezielle Anpassungen in der Software dafür tauglich gemacht werden können. Man sieht das sehr schön bei Eizo und Quato, in deren Software gibt es die Möglichkeit ein ganz bestimmtes WideGamut-Monitormodell auszuwählen, das vorher sorgfältig durch hochwertiges Equipment vermessen wurde. Mit diesen Werten rechnet die Software dann die Messungen des Colorimeters entsprechend um und macht brauchbare Ergebnisse daraus.


    Sämtliche Versuche der Kalibrierung sind also zum Scheitern verurteilt, da kann die Software noch so oft schreiben das alles in Ordnung ist, sie weiß es halt nicht besser. Man kann lediglich versuchen einen definierten Zustand herzustellen, wie der letztendlich aussieht bleibt allerdings offen ;)


    Ein WideGamut-TFT lässt sich also ohne weiteres nicht kalibrieren, zumindest wenn es sich nicht um ein von den Softwareherstellern unterstütztes Modell handelt.
    Mit einem Spektrophotometer sollte es funktionieren, allerdings hat das auch seinen Preis und wieder andere Problemchen ;)


    Verzwicktes Thema... seufz.

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  • Hallo starchaser!


    Die Abweichungen sind so gering, daß man sie für den Hobby-und Amateurbereich vergessen kann.


    Bei Profis sieht die Sache natürlich anders aus.


    Idealerweise ist natürlich die Kalibrierungssoftware genau auf den Monitor abgestimmt. Das ist alles eine Preisfrage.


    Die Qualität der Kalibrierung kann man doch überprüfen(UGRA).


    Zur Klarstellung:
    Die Kombination Lenovo LX, HP2275, Eizo 2231 usw. mit DTP94 ist etwas für den Hobby-bzw. Amateurbereich. Geringe Abweichungen sind vorhanden ,aber die sind tolerierbar.



    Für den Profibereich sind sie nicht geeignet und auch nicht gedacht. Da muß man allerdings auch erheblich mehr anlegen.


    Das hat aber eigentlich nichts mit dem ursprünglichen Probem zu tun, einen
    Wide-Gamut-Monitor und einen mit "normalen" Farbraum aufeinander abzu-
    stimmen


    Ich habe auf RGB (6517, 2,2,120)kalibriert.


    Grüße
    Winston Smith

  • Zitat

    Die Abweichungen sind so gering, daß man sie für den Hobby-und Amateurbereich vergessen kann.


    Na ich weiß nicht, wenn man in der Quato Software mal so ein Intelliproof-WideGamut-Modell auswählt, ändern sich die Messergebnisse vom DTP94 schon recht ordentlich.


    Zitat

    Die Kombination Lenovo LX, HP2275, Eizo 2231 usw. mit DTP94 ist etwas für den Hobby-bzw. Amateurbereich. Geringe Abweichungen sind vorhanden ,aber die sind tolerierbar.


    Für mich war der Farbstich nicht tolerierbar. Dieser fiel natürlich nur so richtig auf, weil ich eine entsprechende Referenz vor Augen hatte.


    Jedenfalls vielen Dank für die Antworten, ich werde mich mit dem Thema nochmal ausführlicher beschäftigen.

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  • Hallo starchaser!


    Dein Maßstab ist falsch.


    Wenn Du so vergleichen willst müßtest Du einen


    22" hardwarekalibrierten Wide-Gamut Monitor


    danebenstellen.


    Viel Spaß mit der Thematik.


    Grüße
    Winston Smith

  • Referenz ist in dem Moment ein Bild/eine Grafik in Photoshop, geöffnet auf beiden Monitoren und Softproof, bzw. mit einem Profil in einem Farbraum der von beiden Monitoren abdeckt wird. Da sollte man dann eine in etwa gleiche Farbdarstellung erwarten können, was eben nicht der Fall war und damit ist die Sache für mich unbrauchbar. Das sich die Desktopfarben und alles was damit zusammenhängt unterscheiden, ist eh klar.


    Ich würde, wenn ich nur den L220x hätte, einfach das mitgelieferte Profil verwenden und den eventuell vorhandenen Farbstich, nach Augenmaß in den Monitoreinstellungen korrigieren. Das würde meinen Ansprüchen bei hobbymäßiger Fotografie genügen.
    Wenn man schon die Möglichkeit dazu hat, könnte man die WideGamut-Optimierungen für die Monitormodelle von Quato mal antesten und/oder wenn man ihn an einen zweiten und hoffentlich richtig eingestellten Monitor anpassen möchte, könnte die Weißpunktjustage in der iColor Software vielleicht hilfreich sein. Bestenfalls kann man so die Farbverschiebung einigermaßen korrigieren. Leider kann ich nicht sagen ob die anderen Parameter des Profiles dann in Ordnung sind.
    Ob man sich nun extra für diesen Monitor ein Colorimeter anschaffen sollte, welches so ohne weiteres nicht dafür gedacht ist und noch dazu 200€ kostet, mag ich mittlerweile bezweifeln.
    Ich glaube wir haben an dieser Stelle einfach unterschiedliche Ansichten, Winston.

  • Hallo starchaser!


    Wenn Du den Lenovo noch hast melde dich.


    Ich habe mir gestern abend die Mühe gemacht und meinen Monitor mit
    den Wide-Gamut Optimierungen kalibriert.


    Ergebnis wirklich gut. UGRA erfüllt, sogar ECI RGB Farbumfang erfüllt.


    Eine Sache noch: Unter Hobby-bzw. Amateurbereich verstehe ich so farb-
    verbindlich zu arbeiten, daß Farbdifferenzen bis zum DIN A4-Bereich praktisch
    nicht wahrnehmbar sind.



    Grüße
    Winston Smith