Dell 2713H mit i1Profiler am MAC kalibrieren

  • Hallo zusammen,


    ich versuche derzeit den 2713H mit dem i1Profiler + i1 Display Pro an meinem MacBook Pro 15" mid 2010
    zu kalibrieren. Der Monitor ist via MiniDP-DP Kabel angeschlossen.


    Ich bin mir allerdings nicht ganz im klaren darüber, welche Einstellungen ich im am Monitor selbst
    und im i1Profiler vorgeben soll.


    Ich habe natürlich schon ein wenig recherchiert und benutze derzeit folgende settings:


    2713H
    - Custom Mode
    - Uniformity Compensation AUS


    i1Profiler
    - GB-Phosphor
    - 6500K
    - 120cd
    - Profil Version 2
    - Großes Meßfeld


    Alles andere bleibt auf Standard. Die Helligkeit und die RGB-Kanäle (Gain-Regler) steuere ich
    direkt am Monitor während der Kalibrierung.


    Allerdings sind die Farben nach dem Kalibrieren zu knallig und insgesamt kann ich
    einen leichten Rotstich feststellen. Wenn ich als Ziel-Weißpunkt "native" angebe
    lässt sich ein leicht gelb/ grünlicher Farbstich ausmachen.


    Kann mir jemand einen Tipp geben wie ich diese Gerätekombination am besten kalibrieren kann?
    Ich bin kein Profi, vielleicht verstehe ich da auch etwas nicht richtig.


    VG
    TimoB

  • - Uniformity Compensation AUS


    Was hast Du gegen eine gleichmäßige Monitorhelligkeit?


    Zitat

    Allerdings sind die Farben nach dem Kalibrieren zu knallig und insgesamt kann ich
    einen leichten Rotstich feststellen. Wenn ich als Ziel-Weißpunkt "native" angebe
    lässt sich ein leicht gelb/ grünlicher Farbstich ausmachen.


    Was ist Deine Referenz?
    Was betrachtest Du mit welchem Programm?
    Und was für ein Umgebungslicht hast Du?
    Ich kann bei mir z.B. tagsüber deutlich merken wenn Pflanzen am Fenster stehen...


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Hi AFX,


    erst einmal vielen Dank für die Antwort. Also, gegen eine gleichmäßige
    Helligkeit habe ich natürlich nichts! Ich habe sie deaktiviert, weil Dell im
    Handbuch beschreibt, dass die Einstelllung aufgrund der Farbechtheit in
    den vorkalibrierten Modi sRGB und AdobeRGB des Monitors nicht verfügbar
    ist. Aus dem Grund dachte ich mir es macht Sinn im Custom Mode es
    dann auch nicht zu verwenden.


    Ich arbeite fast ausschliesslich nur mit Adobe Lightroom 4 und ab und
    an mit Photoshop Elements. Meine Bilder drucke ich selbst nicht aus
    sondern beauftrage immer einen Dienstleister.


    Grundsätzlich reicht mir der sRGB Farbraum. Da ich das ganze
    nur als Hobby betreibe sitze ich quasi in einem ganz "normalen"
    Wohnzimmer mit weissen Wänden. Insgesamt ist der Raum tagsüber
    recht hell. Abends ist eine Deckenlampe mit normalen Energiesparlampen
    die einzige Lichtquelle. Sie ist dezentral und scheint nicht direkt auf
    meinen Arbeitsplatz.


    VG
    TimoB

  • Zitat

    Allerdings sind die Farben nach dem Kalibrieren zu knallig und insgesamt kann ich
    einen leichten Rotstich feststellen. Wenn ich als Ziel-Weißpunkt "native" angebe
    lässt sich ein leicht gelb/ grünlicher Farbstich ausmachen.


    Wie überprüfst du das?
    Unter farbmanagementfähier Software (Voraussetzung) mit Referenzbildern, oder eigenen Aufnahmen?

    Top Beratung zu TFT Monitoren direkt vom Fachhändler. :thumbup:

  • Also, gegen eine gleichmäßige
    Helligkeit habe ich natürlich nichts! Ich habe sie deaktiviert, weil Dell im
    Handbuch beschreibt, dass die Einstelllung aufgrund der Farbechtheit in
    den vorkalibrierten Modi sRGB und AdobeRGB des Monitors nicht verfügbar
    ist. Aus dem Grund dachte ich mir es macht Sinn im Custom Mode es
    dann auch nicht zu verwenden.


    Dell is seltsam.
    Ich habe bisher keinen Monitor gesehen, der ohne auskommt. Selbst bei meinem als Oberklasse gelobtem PA301w ist der Unterschied für mich deutlich sichtbar.


    Zitat

    Grundsätzlich reicht mir der sRGB Farbraum.


    Naja, das is ein alter Mythos...
    Deine Kamera liefert signifikant mehr, LR verwendet intern ProPhoto bzw. 'ne Variante davon.
    Siehe Link in meiner Signatur.


    Zitat

    Da ich das ganze
    nur als Hobby betreibe sitze ich quasi in einem ganz "normalen"
    Wohnzimmer mit weissen Wänden. Insgesamt ist der Raum tagsüber
    recht hell. Abends ist eine Deckenlampe mit normalen Energiesparlampen
    die einzige Lichtquelle. Sie ist dezentral und scheint nicht direkt auf
    meinen Arbeitsplatz.


    Wenn das 'ne Durschnittsfunzel ist, dann vertrau Abends nicht zu sehr auf das was Du siehst.
    Es gibt Vollspektrum D65 Energiesparlampen...
    Die sind dann aber nicht so kuschelig ;)


    Aber wie schon von mir und auch dem freundlichen Herrn vom Shop angefragt, wo ist Deine Referenz? Welche Bilder?


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Hi,


    also meine Referenz ist eigtl. eher mein subjektiver Eindruck der Oberfläche meines OS X. ;)
    Icons (z.B. Firefox und Adobe Reader) wirken sehr knallig. Das Weiß der Google-Startseite
    wirkt etwas farbstichig. Ich muss sagen, dass der Eindruck abends bei künstlichem Licht
    stärker zum tragen kommt. In Lightroom, wenn ich mit meinen Fotos arbeite, stört es mich nicht
    so stark. Vielleicht fehlt mir einfach noch etwas das Verständnis für das ganze Thema...


    Wenn ich die Qualitätsprüfung der Profile durchführe komme ich auf ein Delta von 0,45.


    Bisher habe ich die Funktion der Umgebungslichtmessung/ Anpassung im i1Profiler nicht benutzt.
    Sollte ich dies vielleicht besser nutzen?


    Ich habe mittlerweile mit aktivierter Uniformity Compensation kalibriert. Mit dem Ergebnis bin ich an sich
    zufrieden...


    ...aber der i1Profiler zeigt mir nach dem Vorgang einen Kontrastwert von 541:1 an. Ohne Uniformity
    Compensation liegt er bei ca. 940:1! Ich bin mir nicht sicher, ob das zu vernachlässigen ist...?!?


    Generell nochmal gefragt. Ich wollte demnächst beispielweise Fotos im Format 120x80cm auf Leinwand in Auftrag
    geben (Internet-Dienstleister). Sind meine Einstellungen/ Zielwerte im i1Profiler eigtl. soweit OK bzw. gängig?


    - GB-Phosphor
    - D65
    - 120cd <-- Oder eher niedriger für Druck?
    - Profil Version 2
    - Gamma 2.2
    - Großes Meßfeld


    Kann ich davon ausgehen, dass der Dienstleister (wenn ich mein ICC Profil in den Bilddateien hinterlege)
    daraus etwas produziert was dem visuellen Eindruck an meinem Monitor zu Hause möglichst nahe kommt?


    VG
    TimoB

    Einmal editiert, zuletzt von TimoB ()

  • also meine Referenz ist eigtl. eher mein subjektiver Eindruck der Oberfläche meines OS X. ;)


    Ok, wenn Du auf Native hin kalibrierst, wird wenig angepasst, nur Weisspunkt und Gama, alles was im System dann ohne
    Farbmanagement angezeigt wird, nutzt dann halt die nackten Farben des Monitors.
    Wenn Du als Zielpunkt Adobe RGB nimmst, dann hat Du natürlich mehr Rot und Grün drinnen.
    Ein Monitor der Adobe RGB kann, is also von Haus aus dort kräftiger.


    Der ganze visuelle Krams der nicht unter CM-Kontrolle liegt sieht dann halt entsprechend aus.


    Zitat

    In Lightroom, wenn ich mit meinen Fotos arbeite, stört es mich nicht
    so stark. Vielleicht fehlt mir einfach noch etwas das Verständnis für das ganze Thema...


    Naja, LR hat CM, also weiß es wie es die Farben auf dem Monitor darstellen soll.
    Wenn dort Referenzbilder daneben sind, dann würde ich anfangen zu wundern.
    Was Du bisher beschreibst passt.


    Zitat

    Wenn ich die Qualitätsprüfung der Profile durchführe komme ich auf ein Delta von 0,45.


    Passt scho.


    Zitat

    Bisher habe ich die Funktion der Umgebungslichtmessung/ Anpassung im i1Profiler nicht benutzt.
    Sollte ich dies vielleicht besser nutzen?


    Mach mal. Vergleiche mal Tagsüber und Abends. Is manchmal sehr aufschlussreich.


    Zitat

    Ich habe mittlerweile mit aktivierter Uniformity Compensation kalibriert. Mit dem Ergebnis bin ich an sich
    zufrieden...


    ...aber der i1Profiler zeigt mir nach dem Vorgang einen Kontrastwert von 541:1 an. Ohne Uniformity
    Compensation liegt er bei ca. 940:1! Ich bin mir nicht sicher, ob das zu vernachlässigen ist...?!?


    Das ist normal.
    Gleichmäßige Ausleuchtung geht auf Kosten des Kontrastes. Is bei meinen NECs genauso.




    Klingt ok.
    Geh mal für den Leinwand Druck auf 95cd


    Ich Drucke zu hause auf 'nem R3000 und komme mit den 120cd² gut klar. Aber ich habe helle, weiße Papiere (Baryta).
    Bei Leinwand würde ich da erst mal niedriger ansetzen.
    In LR kannst Du ja Versionen erstellen.
    Mach eine bei 120 und eine bei 95 und schaue mal wie sich das auswirkt. Kannst Du günstig Proofs machen lassen? Dann so etwas vorab, das kann viel Geld sparen.


    Zitat

    Kann ich davon ausgehen, dass der Dienstleister (wenn ich mein ICC Profil in den Bilddateien hinterlege)
    daraus etwas produziert was dem visuellen Eindruck an meinem Monitor zu Hause möglichst nahe kommt?


    Nö.


    Was soll der mit 'nem Monitorprofil in einer Bilddatei. Das hat da gar nix zu suchen.
    Lass Dir vom Dienstleister ein Softproof Profil geben und bearbeite dann die Printversionen im Softproof Modus mit dem Profil des Dienstleisters (wenn er keines hat dann taut der Laden nicht viel) und schick ihm dann Adobe RGB JPGs oder was auch immer der haben will.


    cheers
    afx

    Life is too short for crappy pictures

  • Zitat

    Bisher habe ich die Funktion der Umgebungslichtmessung/ Anpassung im i1Profiler nicht benutzt.
    Sollte ich dies vielleicht besser nutzen?


    Bringt schon aufgrund inhärenter Beschränkungen der Messtechnik (bzw. der messtechnischen Auswertung des Farbreizes) wenig. Entscheidend ist ein für dich visuell neutrales Weiß unter den konkreten Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen. Das Auge adaptiert hier sehr flexibel – kritisch wird es insbesondere bei paralleler Ansicht von Papiervorlagen. In diesem Fall wären definiertes (Norm-)Licht und ein entsprechend abgestimmer Bildschirmweißpunkt wichtig, wobei wiederum die Maßgabe visueller Neutralität gilt (aus einer Beleuchtung mit D50-Normlicht ergibt sich so beispielsweise kein D50-Weißpunktziel für den Bildschirm).


    Zitat

    Kann ich davon ausgehen, dass der Dienstleister (wenn ich mein ICC Profil in den Bilddateien hinterlege)
    daraus etwas produziert was dem visuellen Eindruck an meinem Monitor zu Hause möglichst nahe kommt?


    Wie mein Kollege schon sagte: Das Bildschirmprofil hat in diesem Ablauf nichts verloren. Als Ersteindruck wäre korrektes Softproofing für dich wichtig, d.h. die Simulation des Druckergebnisses am Bildschirm (in Photoshop bitte dann noch "Papierfarbe simulieren" oder zumindest "Schwarze Druckfarbe simulieren" während der Einrichtung wählen). Dafür benötigst du ein konkretes Ausgabeprofil. Ob die Anlieferung dann medienneutral (im RGB-Arbeitsfarbraum mit Profil) oder bereits konvertiert erfolgen muss, hängt vom Anbieter und deinen Kenntnissen ab (spätestens für CMYK-Workflows ist letzteres eindeutig zu bevorzugen).


    Zitat

    Das ist normal.
    Gleichmäßige Ausleuchtung geht auf Kosten des Kontrastes. Is bei meinen NECs genauso.


    Wäre in diesem Fall schon eine recht heftige Verringerung des Weißpegels. Das sah bei unserem Testgerät anders aus:


    Gleichzeitig ist die Funktion beim 2713H im Vergleich zu den U2413 und U3014 zwar am wenigsten beschnitten, aber nicht besonders präzise implementiert. Ich rate also zum Ausprobieren. Falls die Homogenität nicht sichtbar besser wird, würde ich die Funktion hier nicht nutzen.

    Gruß


    Denis

  • Moin nochmal,


    vielen vielen Dank an euch beide! Eure Antworten haben mir sehr geholfen.
    Nun habe ich Zeit einiges auszuprobieren. Ich werde anschließend
    nochmal Rückmeldung geben (sofern sinnvoll ;) ).


    VG
    TimoB