Neuer Monitor für Hobbyfotograf

  • Hallo Zusammen,


    bisher habe ich im Forum ein wenig quergelesen, aber leider kein passendes Thema zu meiner Suche gefunden. Von daher hoffe ich, dass mir der ein oder andere Nutzer bei meiner Kaufentscheidung vielleicht weiterhelfen kann.


    Ausgangslage ist wie folgt: Ich würde gerne meinen in die Jahre gekommenen Monitor gegen einen neuen Austauschen. Haupteinsatzgebiet wäre die Fotobearbeitung (bisher sRGB) und "das übliche Office". Was ich sehr gut finden würde, wenn der Monitor eine einigermaßen zuverlässige Vorkalibrierung druchlaufen hätte, da ich selbst kein Kolorimeter habe. Als Größe würde mir wohl 24 zoll genügen (mehr ist schön, aber kein "muss"). Falls der Neue Monitor aRGB abdecken würde, würde ich mich freuen, aber das scheitert dann vermutlich am Budget, welches ich mal mit 350-400eus angedacht habe.


    Mir ist klar, dass dies das untere Preissegment bei Monitoren betrifft, aber ich denke, mit dem Hauptaugenmerk auf "gute Vorkalibrierung" sollte/könnte da doch sicherlich was zu finden sein ;)


    Bisher sind mir folgende Modelle ins Auge gefallen:
    - Dell P2415Q
    - Asus PB248Q
    - Dell UltraSharp UP2516D


    Vielleicht kann der ein oder andere zu den aufgeführten Modellen was sagen bzw hat evtl schon eigene Erfahrungen damit gemacht?!


    Und eine kleine Verständnisfrage: bringt mir ein 4k Monitor für die Fotobearbeitung überhaupt etwas???


    Vielen Dank im voraus!


    edit: Falls noch Infos benötigt werden, reiche ich diese natürlich gerne nach ;)

  • Hallo Knut,


    4K bringt einige Vorteile und nach meiner Erfahrung auch einige Aspekte die nicht direkt zum jubeln einladen. Du hattest gefragt, ob 4k in Sachen Fotobearbeitung "was bringt". 4K ist pauschal gesagt erst einmal kein direkter Pluspunkt in Sachen Bildbearbeitung. Es würde nichts helfen, wenn Du einen 4K Monitor hast, dieser Monitor aber
    keine korrekte Farben anzeigt oder sonstige WehWehchen hat. Im Zweifel retuschierst Du stundenlang an einem Bild herum, der seltsame Farbverlauf kommt aber nicht von Deinem Foto, sondern vom Bildschirm :D


    Ein Pluspunkt für die Fotobearbeitung ist es, wenn Du Dir im bezug zu den Farben sicher sein kannst - und hierbei unterstützt Dich 4K erstmal nicht, sondern idealerweise ein Colorimeter, also ein Gerät was Du Dir ab und zu an den Monitor hängst, und das Gerät Dir sagt, wie weit Dein Monitor von den vorgegebenen Zielwerten abweicht oder dann die
    Korrektureinstellungen direkt in der Hardware des Monitors ablegt (Hardwarekalibrierung) oder die korrigierten Werte Deiner Grafikkarte überlässt, was jedoch ein kleinere Nachteile mit sich bringt - aber besser als gar nicht.


    Kurz: 4K sorgt entweder für mehr Bildfläche (native Auflösung,..schrift und alles ist superklein, aber Du kannst halt unheimlich viel auf dem Bildschirm darstellen .. was erst einmal gut ist, aber andererseits kann es passieren, dass Du mit der minikleinen Schrift in den Programm-Menüs nicht glücklich wirst, weil Du fast mit der Nase an den Monitor ranrutschen musst. Oder aber: 4K sorgt für ein schärferes Bild (Auflösung skaliert), dann hast Du im Extremfall so wenig "Platz" auf dem Bildschirm wie bei
    Deinem alten Monitor, dafür aber scharf und knackig, so dass Du keine einzelnen Pixel mehr erkennen kannst.


    Nicht ganz unwichtig: Wenn Du mit Windows und Photoshop arbeitest, wirst Du eventuell noch nicht wirklich Happy sein, da Adobe es noch immer nicht geschafft hat,
    Photoshop-intern auf 125% oder 150% zu skalieren zu können. Adobe hat auch in der aktuellsten Photoshop CC Version nur die Option 100% oder 200% Skalierung - also entweder viel zu kleine Menüschrift, oder zu wenig Platz auf dem 4K-Bildschirm, wobei das Foto bzw Bild selbst davon natürlich unberührt ist. Das eben beschriebene ist allerdings ein Punkt über den sich sehr viele Nutzer aufregen (einfach mal googlen nach "Photoshop" und "hiDPI" oder "Photoshop" und "4K" bzw "UHD").


    Ein anderer Plus- und auch gleichzeitig Minuspunkt: 4K Monitore sind toll zum präsentieren bzw. zum zeigen von Bildern. Es hat schon immer Spaß gemacht, Bilder auf größeren Screens anzuschauen. Wenn Du jedoch an einem Bildschirm arbeitest könnte es Dich nerven dass der Bildschirm zu groß ist ;) Alles subjektiv - muss wie immer jeder für sich entscheiden.


    Zu den von Dir genannten Monitoren kann ich leider nichts sagen, aber wie Du Dich auch entscheidest: ich würde Dir in jedem Fall das Thema Colorimeter ans Herz legen wollen, auch wenn Du dem Thema noch nicht so zugetan sein solltest. Du wirst überrascht sein, wie sehr unterschiedlich Monitore Farben darstellen können und wie sehr die dargestellten Farben nach längerer Laufzeit auch abweichen können. Einfache Monitorkalibrierung ist auch nicht weiter kompliziert. (Komplexere Geschichten wie die Anpassung auf Farbprobile von Druckereien oder so etwas brauchst Du aktuell bzw. vorerst nicht?), also einfach rantrauen.


    Bevor ich abgleite: ein guter Monitor mit gutem Preis- Leistungsverhältnis und entsprechenden Parametern für die Bildbearbeitung ist jedoch Gold wert und eine lohnenswerte Investition. Von daher würde mir einfallen zu sagen: kein VA oder TN Panel sondern einen Monitor mit PLS / IPS Panel, entsprechende sRGB Abdeckung ggf. AdobeRGB falls Du doch mal in diesem Farbraum fotografierst. Zur Eingrenzung empfehle ich die Webseite von "Heise Preisvergleich", da kannst Du neben Monitor-Diagonale usw auch die Panel-Art und nach Farbraumabdeckung filtern). Empfehlungen für Monitore zur Bildbearbeitung gibt es hier auf Prad ja auch ein Menge.


    Weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber in jedem Fall viel Spaß beim Fotografieren und bei der Bildbearbeitung :)

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    :)

  • In dem Preissegment würde ich bei einem UHD Monitor bleiben, gute 4k Monitore kosten nachwievor richtig Geld. Ich nutze z.B. meinen iMac 5k und das ist einfach genial, daß man dank der hohen Auflösung endlich alle Zoomstufen in PS scharf dargestellt bekommt, das hilft extrem bei der Retusche.