Hallo,
da ich diesem Forum eine Menge bei der Kaufentscheidung für meinen ersten TFT zu verdanken habe, möchte ich mich in Form eines kleinen Berichts über meinen Hansol H950 ein wenig revanchieren. Der Reihe nach:
1. Der Lieferumfang
Beigelegt im Karton war eine (sehr knappe und nicht wirklich deutschsprachige) Installationsanleitung, eine CD mit Treibern und einem ausführlichem Handbuch (pdf-Datei), eine Garantiekarte, ein Stromkabel, ein Audiokabel, ein analoges VGA-Kabel und auch ein DVI-Kabel (2m, 18+1).
2. Die Montage
Der recht schwere, deshalb aber auch stabile Fuß muss erst montiert werden. Das ist keine große Herausforderung, einfach so weit ineinanderschieben, bis er einrastet. Die Höhenverstellung ist für den Transport mit einem Metallstift gesichert, welchen man einfach nur herausziehen muss.
Hier habe ich erstmal die Mechanik ein wenig getestet: Der Monitor steht dank des schweren (nicht klobigen!) Fußes sehr stabil. Die Höhenverstellung ist stufenlos und funktioniert einwandfrei, allerdings ist sie nicht eben leichtgängig. Der Bildschirm ist etwas nach vorn und relativ weit nach hinten neigbar. Man benötigt aber schon beide Hände dafür, es ist also auch nicht „butterweich“. Das Drehen des Displays allerdings geht recht leicht, wobei hier etwas mehr als 90 Grad gedreht werden können. Das heißt, man muss das Display manuell ausrichten. Die Höhenverstellung darf auch nicht auf dem niedrigsten Stand sein, da ansonsten der Bildschirm gegen den Fuß bzw. die Standfläche stößt.
Die Kabel werden an der Rückseite des Geräts von unten nach oben angeschlossen. Sie können dabei durch den Fuß geführt werden und sind von vorn fast nicht mehr zu sehen. Der Kopfhörerausgang befindet sich ebenfalls dort an der Rückseite und ist somit im Alltag recht schwer zugänglich.
3. Betrieb
Ich habe den Monitor erst gar nicht mit dem Analog-Kabel getestet, sondern gleich per DVI-Kabel an meine Radeon 9100 angeschlossen. Nach dem Hochfahren des Rechners und dem Auswählen der Eingangssignalquelle (voreingestellt ist der Analog-Eingang) erwartete mich ein sehr helles, farbenfrohes, scharfes und riesiges Bild. Nach dem Einstellen der korrekten Auflösung (ich hatte vom alten Monitor noch 1024x768 eingestellt) war das Bild immer noch hell, farbenfroh und riesig. Und sehr scharf! Mir war vorher nicht bewusst gewesen, wie verschwommen mein Röhrenmonitor war...
3.1 Pixelfehler
Mein Monitor hat einen Subpixelfehler, der bei rotem Hintergrund schwarz bleibt. Er ist relativ mittig, stört mich aber trotzdem überhaupt nicht.
3.2 Ausleuchtung
Bei schwarzem Hintergrund ist deutlich zu erkennen, dass das Licht von oben links und unten rechts hereinstrahlt. Generell ist der Bildschirm an den Rändern etwas heller als in der Mitte. Tagsüber ist davon aber nichts zu sehen, nur bei dunkler Umgebung. Beim abendlichen DVD-Ansehen habe ich versucht mir einzureden, dass es mich stören würde. Tat es aber nicht, letztlich war ich einfach nur vom exzellenten Bild begeistert und habe die Ränder gar nicht wahrgenommen.
3.3 Schlieren
Vorweg: Ich spiele keine 3D-Shooter und besitze auch keine. Ich habe nur kurz das Schlierenverhalten mit diversen Tests angetestet und muss sagen: Ja, er schliert! Für einen Zocker sicher zu viel. Aber das ist ja nichts Neues für 19“-TFTs...
3.4 Helligkeit, Kontrast, Farben
Der Monitor läuft jetzt bei mir mit 70% Helligkeit und 90% Kontrast. Bei höchster Einstellung tat das Weiß schon fast in den Augen weh, vor allem bei dunkler Umgebung. Jetzt, mit diesen Einstellungen, habe ich ein sehr angenehmes Bild. Die Farben sind kräftig und makellos, sofern ich das als Laie beurteilen kann. Mir gefallen sie jedenfalls.
3.5 Interpolation
Unübersehbar hat der TFT bei seiner nativen Auflösung von 1280x1024 das schärfste Bild. Bei geringeren Auflösungen (1024x768 und 800x600 habe ich mir angeschaut) sind die Schriften etwas unschärfer, aber allemal so scharf wie mit einem Röhrenmonitor. Eher schärfer.
3.6 OSD
Das OSD ist einfach und intuitiv zu bedienen. Bei Anschluss per DVI-Kabel gibt es eh nicht viel einzustellen...
3.7 Praxistests
Zur Verwendung von Office/Internet muss ich nicht viel sagen - perfekt! Die Videoschnittsoftware und mein Musikprogramm sehen ebenfalls perfekt aus. Damit wären meine Hauptanwendungsgebiete schon abgedeckt.
Mein altes Tennis-Spiel ist absolut spielbar. Anno 1602 ebenfalls. Ich nehme an, solche alten bzw. Strategie-Spiele allgemein sind kein Problem. Grand Prix 4 läuft absolut sauber, ich habe nichts Störendes wahrgenommen.
DVD-Ansehen war richtig schön. Ich habe nichts gemerkt im Hinblick auf Unschärfe bei schnellen Szenen oder sonst irgendwelche Qualitätsmängel. Gestochen scharfes, farbechtes Bild!
4. Fazit
Für mich nicht nutzbar ist der Kopfhörerausgang, da er schwer zugänglich ist (an der Rückseite von unten). Schade, den Ausgang hätte man eigentlich intelligenter platzieren können. Die Lautsprecher (auf der Rückseite des Monitors) sind ziemlich schwach, es sind kaum Bässe wahrnembar. Das sollte man aber auch nicht erwarten.
Die Mechanik ist zu schwergängig, auch hier hätte man mehr Freude, wenn das Display leichter dreh- und schwenkbar wäre.
Dennoch ist der Hansol H950 für mich auf Grund seiner Darstellungsfähigkeiten der absolut passende Monitor. Dazu überzeugt er noch mit einem ausgezeichneten Design, einer sehr guten Ausstattung und einem fairen Preis. Ich denke, ich habe alles richtig gemacht!
Bedanken möchte ich mich bei diesem Forum und bei prad.de allgemein für die geballte Kompetenz und die Fülle von Informationen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich die freundlichen e-mails und Gespräche mit Herrn Barat und den Service des TFTshop.net. Danke!
Gruß,
Beckmeister