Mir wurde am 16.12.2003 ein NEC 2080UX+BK von Baer-Shop geliefert. Am ersten Tag der Benutzung sind mir gleich folgende Dinge aufgefallen:
-horizontale Streifen die über das Bild wandern, zu beheben mit "reduzieren der DVI Frequenz" im ATI Treiber oder mit Powerstrip. Da ich Debian GNU/Linux verwende habe ich leider keine Möglichkeit diesen Effekt zu beeinflussen.
-horizontale Streifen die als Helligkeitsunterschied in jeder zweiten Pixelreihe auftreten. (im Forum unter REBK-Streifen bekannt)
-Das Gehäuse des Monitors gibt alle paar Minuten ein lautes Knacken von sich, insbesondere in der Aufwärmphase (nach dem Einschalten) und nach dem Ausschalten.
-Subpixelfehler, insgesamt weit über 10, sogar an einer Stelle 3 Stück nebeneinander Wobei die meisten davon nur auf schwarzem Hintergrund auffallen und im normalen Arbeitsbetrieb nicht weiter stören. Nur ein knallroter Subpixelfehler in der Mitte des unteren Drittels ist sehr nervig.
Nach der Schilderung dieser Probleme versicherte mir ein freundlicher Herr von der Hotline, dass die Streifenprobleme als Serienfehler identifiziert wurden. Zitat "Sie erhalten in jedem Fall ein _fabrikneues_ Gerät sobald eine Lösung gefunden wurde". Ich war natürlich von dem Service beeindruckt und habe auf der Grundlage dieser Aussage kein Gebrauch von dem FAG gemacht und den Monitor behalten.Die Angelegenheit ist bei mir auch ersteinmal in den Hintergrund getreten, da ich mich auf anstehende Klausuren vorbereiten musste.
Nachdem sich Mitte Februar immernoch niemand von NEC bei mir gemeldet hatte, habe ich eine E-Mail geschrieben und alle Probleme nochmals ausführlich beschrieben und um den Austausch gebeten. Nec ist in der Antwort nicht weiter auf die Probleme eingegangen und hat mir eine Standard-Antwort geben: "Im Rahmen der Gewährleistung können wir Ihnen folgenden Service anbieten: 1) Vor Ort Austausch 2) Reparatur Ihres Gerätes. MfG"
Daraufhin habe ich den Hörer in die Hand genommen um zu erfahren wie denn jetzt die Lage bezüglich des Serienfehlers "Streifenproblematik" aussieht. Der Hotline Mitarbeiter versicherte mir, dass die Streifenprobleme gelöst seien und neue Panels verbaut wurden, und gab den RMA Vorgang in Auftrag. Ich gab mich mit dieser Lösung zufrieden und freute mich auf den "perfekten" Monitor.
Drei Tage später - ein Rückruf von der Hotline: Man möchte nochmal die Probleme durchgehen: Der Mitarbeiter bat zuerst um die Bearbeitungsnummer die ich ihm durchgab. Hotline: "Welche Probleme haben sie denn nun eigentlich, wie lautet der Fehler?". Ich habe den Mitarbeiter auf meine E-Mail verwiesen. Hotline: "Die E-Mail habe ich leider nicht mehr, theoretisch könnte ich die Mail noch finden."Das hat mich natürlich verwundert, normalerweise werden unter der Bearbeitungsnummer a) der Fehler b) E-Mails sowie Notizen etc. gespeichert. Es entstand bei mir der Eindruck, dass der Mitarbeiter nur vortäuschte als sei die E-Mail nicht mehr verfügbar.
Hotline: "Aber wie lautet denn jetzt konkret der Fehler, ich möchte einen Fehler hören.". Der Mitarbeiter war relativ schlagfertig und in mir regte sich mehr und mehr das Gefühl, als ob man mich mit den Streifen abwimmeln möchte und man das Problem nicht mehr kennt.
Ich schilderte daraufhin zuerst den Laufstreifeneffekt und die Streifen in Form von Helligkeitsunterschieden in jeder zweiten Pixelzeile.Hotline zu den REBK Streifen: "Es gibt dieses Problem nicht, das hat sich im Internet hochgeschaukelt. Es gibt nur einen TFT mit diesem Problem von dem Herrn REBK und der steht hier im Labor".
Daraufhin habe ich erklärt, dass mir von der Hotline Auskunft über einen Serienfehler gegeben wurde, an dem bereits Ingenieure in Japan arbeiten.
Hotline: "Diese Informationen habe ich nicht zur Verfügung und selbst wenn ich diese Informationen hätte, könnte ich keine Auskunft darüber erteilen, dies sind schließlich geheime betriebsinterne Informationen."
Jetzt war mir völlig klar, dass ich mit dem Nichtgebrauch des FAG einen riesen Fehler gemacht habe.
Im folgenden habe ich auf das Knacken und den Laufstreifeneffekt hingewiesen. Hotline: "Ok, Knacken, aha stimmt ich erinnere mich. Da können wir ihnen ein Austauschgerät anbieten. Aber bezüglich der Laufstreifen kommen sie nicht drum herum Powerstrip zu benutzen." Jetzt war ich völlig von der Rolle und stinksauer.
Ich erklärte, dass ich als Betriebssystem Debian GNU/Linux verwende und deshalb kein Powerstrip verwenden kann. In der Spezifikation des 2080UX+BK steht weder, dass man für ein klares Bild Powerstrip benötigt noch das dieser Monitor nur zu MS Windows kompatibel ist. Ich forderte im Fall, dass der RMA-Monitor kein klares Bild liefert ein Geldzurück-Umtausch.
Hotline: "Ja das ist sehr bedauerlich, leider können wir keinen Geldzurück-Umtausch durchführen, sie haben nur mit ihrem Händler ein Vertragsverhältnis, wir sind nur zur Einhaltung der Garantie verpflichtet." Schliesslich konnte ich mich mit dem Mitarbeiter darauf einigen erst einmal das RMA Gerät abzuwarten und dann weitere Maßnahmen zu ergreifen. Hotline: "Im Fall der Fälle würden wir auch Rücksprache mit ihrem Händler halten um Sie zu unterstützen." Ende des Telefonats.
Auf diesen Schock hin musste ich erst einmal 50gr. Milka Alpenmilch Schokolade zu mir nehmen. Ich werde das dumpfe Gefühl in meiner Magengegend nicht los, viel Lehrgeld dafür bezahlt zu haben, dass ich einem Konzern wie NEC vertraute. Ich darf jetzt im Fall der Fälle auf die Kulanz meines Händlers hoffen Soviel zu "Quality is visible" (nur mit Powerstrip).
Gruß
joker