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Ich vermute, das 3D LUTs dann hilfreich sind wenn es darum geht nicht-lineare Farbraumemulationen bereit zustellen. Wenn z.B., ein Film oder Druckerpapier Farben in diversen Farbraumabschnitten so "mischt" dass sie nicht der Linearkombination der Primärfarben entspricht, dann wird eine 3D LUT notwendig.
Wie angedeutet, ist eine 3D-LUT erst einmal nicht notwendig, um eine Farbraumemulation umzusetzen. Das hast du selbst ja auch schon korrekt für den ICC-Workflow festgestellt, in dem z.B. für RGB-Arbeitsfarbräume und Monitorprofile mit einfachen Matrix Shaper Profilen (durchaus sehr präzise) gearbeitet werden kann. Ähnliche Mechanismen verwenden Monitore mit Farbraumemulation, d.h. es kommt hier minimal eine Front-LUT => Matrix => Back-LUT Konfiguration zum Einsatz. Die RGB-Eingangswerte werden über die Front-LUT linearisiert, dann erfolgt die gewünschte Transformation und abschließend die notwendige Gamma-Korrektur im Hinblick auf die native Tonwertkurve des Panels. Monitore, die eine 3D-LUT in ihrer Scaler-Pipeline einsetzen, nutzen diese nicht unbedingt für die Farbraumemulation. Hier werden tatsächlich eher letzte Nichtlinearitäten beseitigt - wirklich notwendig für ein gutes Ergebnis ist das i.d.R. nicht. Monitore verhalten sich meist sehr gutmütig, kein Vergleich zu Ausgabeprozessen im Druck, wo wir mit CMYK dann noch zusätzlich eine überbestimmte Primärfarbenkonstellation vorfinden.
Über die LUT => Matrix => LUT Konfiguration wird, wie bei Matrix Shaper Profilen, nur ein einfacher farbmetrischer Intent umgesetzt. Sollen keine Out-of-Gamut Tonwerte abgeschnitten werden, erfolgt eine Anpassung des Emulationsziels. Hier böte eine 3D-LUT (die aber nie alleine steht) mehr Möglichkeiten, wie sie auch mit entsprechenden ICC-Profilen zur Verfügung stehen (auch hier ist eine 3D-LUT insbesondere in vor- und nachgeschaltete 1D-LUTs eingebunden). Das hat aber für die meisten Benutzer nur eine untergeordnete Bedeutung, genauso wie das Hochladen bereits vorberechneter Tabellen.
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Ich würde es bevorzugen jegliche softwarebasierten Berechnungen zu vermeiden, da es auf diese Weise nicht mehr darauf ankommen sollte ob eine Applikation Farbmanagement unterstützt
Der Flexbilität des ICC-Workflows solltest du dich nicht berauben. Mit einer Farbraumemulation bist du immer auf eine Quelle festgelegt, auch wenn Monitore wie die Eizo CS/CG eine sehr komfortable Verwaltung bieten. Auf Basis einer guten Hardwarekalibration, bei der die LUT der Grafikkarte unangetastet bleibt, sind die Farbraumtransformationen eines CMM meist ziemlich harmlos. Der CG2420 ist hier schon eine sehr gute Basis.