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Das Spyder2Express kann nur Matrix-ICC und - so habe ich es verstanden - wird die LUT der Grafikkarte nicht verändert.
Nein. Auch ein Matrix ICC-Profil enthält die Änderungen für die Grafikkarten-LUT. Ein Matrix-Profil "beschreibt" den Monitorfarbraum anhand der XYZ-Tristumuluswerte der Primärfarben (also Rot, Grün, Blau) - und ist damit sehr schlank (nur wenige KB - gibt natürlich noch weitere Tags, u.a. für die Gradation). Das CMM kann damit eine (3x3) Matrix bauen, um korrekt vom Monitorfarbraum in den PCS (also den geräteunabhängigen "Verbindungsfarbraum") und (was hier eigentlich gefragt ist) zurückzurechnen. Das funktioniert, weil Bildschirme sich ziemlich linear verhalten, und im Zuge der Kalibrierung die "Neutralität" des Displays sichergestellt und die im Profil vermerkte Gradation eingehalten wird. Wir benutzen generell Matrix-Profile. Ich weiß gar nicht, ob z.B. Photoshop aktuell mit Bildschirm-LUT-Profilen problemlos harmoniert.
Ein LUT-Profil basiert auf deutlich mehr Meßwerten - sie bilden eine Zuordnungstabelle von Eingabewerten und den entsprechenden Werten im geräteunabhängigen Farbraum (Lab oder XYZ). Diese Profile sind natürlich deutlich größer, eignen sich dafür aber besonders für Geräte, die sich eben nicht so linear verhalten. Typisches Einsatzgebiet wäre ein Druckerprofil. Hier druckt man ein entsprechendes Test-Chart mit vielen vielen Farbfeldern aus und mißt sie mit einem geeignetem Spektralcolorimeter aus. Daraus wird dann das LUT-Profil erstellt. Vorteil ist noch, dass die verschiedenen Rendering-Intents hier greifen (Matrix-Profile sind da beschränkt).
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Muss ich mich mit dem Thema Farbräume weiter auseinandersetzen, wenn ich nur ein ICC-Monitorprofil erzeugt habe? Bei Wide-Gamut Displays braucht man ja für jeden Farbraum (sRGB, Adobe-RGB, ...) ein Profil (stimmt das überhaupt?)
Nein, du erstellst ein Monitorprofil. Alles weitere übernimmt das CMM anhand der verschiedenen Quellprofile. Neu kalibrieren mußt du letztlich erst, wenn du die Farbtemperatur des Bildschirms ändern willst (und natürlich nach einiger Zeit wg. diverser Drifts).
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Ich gehe davon aus, dass ich den Monitor unter jedem Betriebssystem (aktuell Vista und Linux) separat kalibrieren muss, richtig?
Letztlich könntest du das Profil auch übernehmen. Das OS soll sich ja neutral bezg. der Ausgabe-RGB-Werte verhalten.
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Wird die Helligkeit bei der Kalibrierung ebenfalls kalibriert, oder ist dieser Parameter losgelöst von der "Farbkalibrierung"?
Die Helligkeit ist einer der Vorgabeparameter im Rahmen der Kalibrierung. Du versuchst, deine Wunschhelligkeit mit Bordmitteln zu erreichen (entsprechende Anzeige ist vorhanden), da hier am ehesten sichergestellt ist, dass das Backlight gedimmt wird. Über die Grafikkarten-LUT gibt es ja nur die Möglichkeit, den Weißpegel zu reduzieren. Das vermindert logischerweise den Kontrast und senkt den Tonwertumfang.
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Wer kann mir sagen, ob dieses in der C't beschriebene Vista-Problem, bzgl. des Überschreibens der Grafikkarten-LUT nach dem neusten Service-Pack immer noch besteht?
Ja, Vista hatte da ein Problem, dass die Änderungen für die Grafikkarten-LUT auch gerne mal entladen wurden. Inwiefern das aktuell vollständig gelöst ist, kann ich leider mangels entsprechendem Betriebssystem nicht sagen. Da müßtest du dich mal im Web umsehen.
Gruß
Denis