ZitatStand der Dinge ist jetzt, dass ich die Einstellung der Grafikkarte resettet habe, mit dem Ergebnis > Farbverlauf ist schon fast OK. Monitor-RGB 95|93|95% und Helligkeit auf 22%.
Die Werte sind okay. Wobei R+B 95% eigenwillig ist… das muss dann ja auch mit R+B 100% gehen und Grün dann eben 96% oder 97% (oder was auch immer) und dann Helligkeit etwas absenken. Aber egal erst mal… ist schon okay so.
Ein Profil würde ich aber natürlich in jedem Fall erstellen und in der Systemsteuerung als Standard definieren.
ZitatDas nächste Problem welches nun besteht ist, Schwarz ist jetzt etwas am absaufen, will heißen das bei Kontrast/Gamma (Eizo-test) ich erst einen Unterschied ab dem 5ten schwarzen Feld ausmachen kann. Auch eine Erhöhung auf 100% Helligkeit ändert daran nichts, nur bei der L* Einstellung konnte ich hier alles perfekt unterscheiden aber eben mit einem grausamen Farbverlauf bei Schwarz > Weiß (zu Schwarz leicht Grün+Blau).
So langsam zweifle ich an mir selbst.
Willkommen in der wunderbaren Welt von Windows…
L* zeigt eine andere Helligkeitsabstufung. Die ist aber leider „schlecht“ für Dich, weil Du sie nur über die GraKa erzwingen kannst – daher dann die netten Farbschimmer. Dein Monitor hat Gamma 2.2. und was anderes solltest Du nicht nehmen. Punkt
Jetzt wird’s etwas kompliziert. Das ist aber unumgänglich, denn dieses ganze Rumgemache mit Tesbildern („Einser“, Kontrast, Gamma-Testbilder usw.) ist ziemlich Käse, wenn man das unter Windows auf dem Desktop macht (oder irgendeinem Bildbetrachtungsprogramm OHNE Farbmanagement). Der Witz ist nämlich: wenn Gamma 2.2 korrekt kalibriert ist, dann saufen die Tonwertdifferenzierungen in den ganz tiefen Tönen auf dem Windows-Desktop ab. So absurd das klingt – die müssen sogar absaufen.
Habe gerade keine TRC von sRGB zur Hand. Aber hier siehst Du mal Gamma-Kurven und L*: klick (Quelle: colormanagement.org). sRGB hat aber eine eigene Kurve! Die ist ähnlich zu Gamma 2.2 (im mittleren Tonwertbereich), aber in den tiefen Tönen eher ähnlich zu L*.
Anschaulich ist es hier: klick. Wie man schön sieht, ist die Tiefendifferenzierung von sRGB und L* ähnlich und Gamma 2.2 differenziert unten rum am wenigsten.
Jetzt kommt der Witz: Windows arbeitet stur am Monitorprofil vorbei. Alles, was außerhalb farbmanagementfähiger Software angezeigt wird, wird als sRGB interpretiert. Blöd nur, wenn es nicht sRGB ist (sondern z.B. Gamma 2.2).
Du hast also Deinen Monitor auf Gamma 2.2 kalibriert und dieses Gamma differenziert in tiefen Tönen weniger als sRGB. Und satt dass die Anzeige für die korrekte Ansicht umgerechnet („konvertiert“) wird, wird der stumpf als sRGB interpretierten Datei einfach Gamma 2.2 „zugewiesen“. Die Tiefendifferenzierung wird also „weggedrückt“, obwohl sie eigentlich da wäre. Eine korrekte Anzeige selbst eines solchen Desktophintergrundes liefert Dir also nur eine farbmanagmentfähige Software.
Das hier also passiert mit dem identischen Bild, wenn andere Farbräume (also „Gammas“) zugewiesen (und nicht „konvertiert“) werden - am besten mal mit „IrfanView“ oder „Windows Bild- und Faxanzeige“ betrachten, genau übereinander legen, und dann zwischen den 3 Bildern hin und her schalten:
- L* zugewiesen: Gamma falsch, Tiefendifferenzierung optisch „okay“ - klick
- AdobeRGB zugewiesen: Gamma exakt richtig, Tiefendifferenzierung falsch - klick
- sRGB zugewiesen: Gamma (fast) richtig, Tiefendifferenzierung entspricht genau sRGB (also Windows) - klick
Du siehst bei Dir also vermutlich genau das, was hier mit AdobeRGB (Gamma 2.2) gezeigt wird – exakt Gamma 2.2, aber absaufende Tiefen. Denn sRGB differenziert tiefe Töne besser als Gamma 2.2.
Der ganze Spuk hört in genau dem Moment auf, wo Du Software benutzt, die Farbmanagement kann, weil dann nicht nur Farben, sondern eben auch die „Gammas“ der Farbräume korrekt verrechnet werden. Wenn Du also bei Kalibration auf Gamma 2.2 die einschlägigen Testbilder mit absaufenden Tiefen auf dem Desktop siehst, dann ist alles okay Wenn Du sie in z.B. Photoshop immer noch so siehst… dann stimmt was nicht. Denn dort müsste die Anzeige präzise sein.
Also zurück auf Anfang: entweder Du kalibrierst mit Spyder und BCdsiplay4 auf Gamma 2.2 und schaust Dir dann mal in Photoshop (o.a.) die Testbilder an. Oder aber Du profilierst den Monitor nur… dann gibt’s nicht diesen komischen Knick am Ende der Kurve (den ich, wie gesagt, aus der Ferne dem Messgerät zuschreiben würde).
ZitatMal ne andere Frage, was soll ich mit der "6 Farben" Einstellung
am besten gar nichts damit machen …
ZitatIch kann mir nur nicht vorstellen, das die anderen Eizo S2411W-M Besitzer keine Probleme damit haben
Alle Windows-Benutzer haben die. Die Frage ist, ob man die erkennt und wie man ihnen begegnet. Auf dem sRGB-Desktop mit einem Gamma 2.2.-Testbild rumzuschrauben… das ist jedenfalls eine sichere Quelle für eine verkorkste „Kalibration“.