So... wie versprochen gibt es eine Rückmeldung zu den beiden BenQ, die seit neun Tagen bei mir sind.
Kurzform: Ich bin begeistert!
Langform:
Nach zwei altersschwachen 22-Zöllern, die nach 31500 Betriebsstunden in meiner einst auf 120 Cd/m^2 eingestellten Helligkeitseinstellung nach dem Anschalten nun noch gemessene 55 Cd/m^2 bringen, die nach ca. einer halben Stunde auf immerhin 85 ansteigen (bei maximaler Helligkeit schaffen sie auch jetzt noch etwas über 200 Cd/m^2, brauchen dann aber pro Stück auch 85 W) sind die beiden riesigen 27-Zöller mit modernem LED-Backlight natürlich eine große Umstellung.
Wirklich begeistert bin ich von 4K - das war wirklich ein 1A-Rat von dir, Andi , denn wie du vermutlich am Anfang des Threads gemerkt hast, war ich davon zu Beginn gar nicht begeistert und habe das Thema erst nach einigem Zögern aufgegriffen. Was soll ich sagen... die 24-Zoll Dell U2415 auf Arbeit mit 1920x1200 kommen mir jetzt tatsächlich viel pixliger vor als je zuvor. Auch wenn ich das vorher nicht wirklich geglaubt hatte - das macht für Büroarbeiten wirklich einen sichtbaren Unterschied aus. Zwar waren ein paar kleine Hindernisse zu überwinden (WindowMaker kennt kein HiDPI), aber das war bis auf Kleinigkeiten alles lösbar. Jetzt genieße ich wirklich scharfe Schrift mit 163 ppi (der Parameter Xft.dpi, der unter X ausschlaggebend ist, steht auf 168 ppi, was genau 175% der normal angenommenen 96 ppi sind und damit besser skaliert als krummere Werte) und freue mich über die gewonnene Fläche gegenüber früher.
Die BenQ erfüllen mit einer anfänglichen Ausnahme alle Erwartungen, die ich in sie nach dem Prad-Test gesetzt hatte. Die Farben passen sehr gut, so dass ich sie erst einmal unkalibriert nutze, denn für den sinnvollen Umgang mit SpyderX und displaycal + argyll-cms muss ich mehr Zeit investieren, als ich aktuell habe. Das kommt aber noch.
Die Ausnahme ist die Geräuschentwicklung - da muss man den Hinweis zur Serienstreuung in den Tests sehr ernst nehmen. Unten und oben ist jeweils ein leises Geräusch zu hören, das aber tatsächlich zwischen den Geräten streut. Einer der beiden ist so leise, dass man es nur mit dem Ohr in unmittelbarer Nähe hört, während der andere nach oben ein wesentlich lauteres Geräusch abgestrahlt hat, das zudem mit dem Bildinhalt variierte. Das tut der andere nicht. Bei dem leisen Monitor war das Geräusch oben zudem komplett weg, wenn man die Gleichförmigkeit anschaltet, bei dem anderen hingegen nicht. Da der laute Monitor mich in diesem sehr ruhigen Arbeitszimmer tatsächlich gestört hat, habe ich ihn reklamiert. Das Tauschgerät ist sogar noch etwas leiser als das leisere Gerät der ersten Lieferung, aber auch nicht ganz lautlos (außer nach oben bei aktiver Gleichförmigkeit). Diese beiden sind aber so leise, dass es nicht stört, sprich, man muss das Ohr wirklich direkt dranhalten. Darum behalte ich sie auch.
Alle drei Monitore sind nur 20 Seriennummer auseinander... die ersten beiden waren sogar benachbart, das Tauschgerät dann 20 Nummern vor dem zweiten der ersten Lieferung.
Genial ist der "Puck" als Fernsteuerung mit recht frei belegbaren Tasten - das ist wirklich gut, gerade bei meiner Hochkant-Quer-Kombo, bei der man die Bildschirme nicht durch das Gefummel an den Tasten verschieben will. Eigentlich benutze ich nur noch den Puck, auch wenn der Joystick am Gerät sehr gut umgesetzt ist (gefällt mir besser als bei den neueren Dell, die wir auf Arbeit haben und die ebenfalls einen Joystick auf der Rückseite besitzen).
Stromverbrauch passt 100% zu den Prad-Messungen - aktuell bei 120 Cd/m^2 liege ich bei 36 W für beide Monitore zusammen (das ist weniger als einer der beiden alten 22er bei 85 Cd/m^2). Minimal geht es auf 29 W runter - exakt das hat Prad auch gemessen (genauer gesagt, hat Prad die Hälfte gemessen, aber ich habe ja stets beide zusammen gemessen und nicht nur einen wie Prad).
Pivot nach links (siehe oben) ist kein Thema. BenQ hat mir schnell geantwortet und gesagt, dass das an einem Vesa-Mount kein Thema ist. Es ist auch an der originalen Halterung kein Thema... acht Unterlegscheiben und vier Schrauben, die 2 mm länger sind als die, die den Aufnahmeteller am Ständer halten, lösen das Problem schnell und reversibel. Irreversibel könnte man es mit einem 4 mm Bohrer lösen, denn die Aufnahme wird durch zwei Stifte in ihrer Position definiert. Einer ist etwas dünner, der andere dicker. Wenn man das kleinere Loch auf 4mm bringt, dann müsste der Aufnahmeteller auch um 180 Grad gedreht passen. Die Stifte sind nur 2 mm lang, so dass die längeren Schrauben + 2 mm Unterlegscheiben ebenfalls dafür sorgen, dass man den Aufnahmeteller um 180 Grad gedreht montieren kann. In beiden Fällen kann der Monitor dann nur noch zwischen kopfüber (sinnfrei) und Pivot nach links gedreht werden - letzteres war ja genau das, was ich wollte. Geht also mit minimalem Aufwand auch ohne Vesa-Mount mit dem originalen Ständer.
27 Zoll hochkant ist weniger schlimm als erwartet... ich habe ein wenig gescriptet, um große Fenster auf dem hochkant gedrehten Bildschirm mit einem Handgriff auf eine sinnvolle Größe zu bringen.
Soviel erst einmal dazu... bisher bin ich sehr zufrieden (nachdem ich das laute Exemplar gegen das andere getauscht habe).