Erfahrungsbericht zum LG 1910P
Der Bericht basiert auf meinen Erfahrungen mit dem LG 1910P, hergestellt im Juni 2003. Erste Eindrücke hatte ich bereits in diesem Thread wiedergegeben.
1.Aussehen/Funktionen
Der neue LG 1910P ist in dem typischen LG-Design gehalten. Ein schmaler silberfarbener Rahmen und ein dunkelgrauer Monitorfuss ergeben insgesamt ein edles Bild. Im unteren Rahmen befinden sich 8 Knöpfe für die diversen Einstellungen, die sich angenehm schalten lassen.
Der Monitor ist höhenverstellbar, neigbar, drehbar und besitzt die Pivot-Funktion. Das Verstellen geht einfach und macht einen hochwertigen Eindruck. So kann das Display trotz Pivot immer gerade gedreht werden, da die Mechanik genügend Spielraum hat.
Im hinteren unteren Teil des Fusses befindet sich ein USB-Hub (d.h. 1x Eingang, 2x Ausgang). Ich halte diese Position für unglücklich gewählt, da ein schnelles anschließen von Geräten nicht möglich ist.
Der große Bildschirm ist dann einfach im Weg. Leider handelt es sich beim USB-Hub nur um die Version 1.1, die aber für Maus und Tastatur völlig ausreichend ist. Dennoch wäre für eine neues TFT-Model die USB-Version 2.0 wünschenswert.
Für das Grafikkartensignal stehen ein DVI-I und ein D-sub-Eingang zur Verfügung, zwischen denen einfach und schnell mittels Schalter gewechselt werden kann.
Das Netzteil wurde im Monitor integriert, so daß der sonst notwendige externe Trafo entfällt. Zu erwähnen ist, daß der TFT nur die TCO99-Norm erfüllt und nicht wie angegeben TCO03.
2.Bildqualität
Die Bildqualität ist sehr gut, Pixelfehler nicht vorhanden. Die Farben sind kräftig und der Kontrast deutlich, halt so wie man es vom TFT erwartet. Die Helligkeit würde ich mit gut beurteilen. Bei den Tests mit den Einzelfarben war ein grauer Rand sichtbar, insbesondere bei Weis.
Bei komplett schwarzem Bildschirm konnte ich einen richtig schwarzen Streifen in der Mitte erkennen, der zu den seitlichen Rändern hin in Grau wechselte. Woran dies liegt, kann ich nicht sagen. Es könnte der abfallende Kontrast sein oder eine zu hohe Helligkeit im Randbereich.
Die Blickwinkel sind sowohl horizontal als auch vertikal gut. Der Bildschirminhalt ist auch von der Seite her gut erkennbar, auch wenn ein Abfall des Kontrasts erkennbar ist.
Auch interpolierte Auflösungen sehen gut aus. Leider wird die Darstellung niedrigerer Auflösungen im Verhältnis 1:1 nicht angeboten.
Alles in allem gibt es bei der Bildqualität nichts auszusetzen.
3.Spiele/Schlieren
Getestet habe ich Gothic II und die Demo von Ravenshield. Bei beiden Spielen waren neben der üblichen Unschärfe Schlieren erkennbar. Bei Gothic ist dies besonders deutlich bei den Bäumen, bei Ravenshield waren teilweise Geisterbilder zu sehen. Ich fand es nicht wirklich störend, aber von einem Monitor mit S-IPS-Panel und 16ms Responsezeit erwarte ich mehr.
Die Schlieren selbst habe ich mit pixperan näher untersucht und kam zu folgenden Ergebnissen:
Grafikmodus: 1280x1024 @ 32 bpp
Frame Rate: 60.0 Hz
Gamma Faktor: 2.9062
Flaggen-Test: s->w: 80.2%, w->s: 96.0%, s->g: 20.0%, w->g: 80.0%
Verfolgungs-Test: 30(50.0ms), 54(90.0ms), 36(60.0ms)
Lesbarkeit: Tempo 10
Die Werte sollten nicht überberwertet werden. Beim Verfolgungstest wurde die gesamte Schlierensichel berücksichtigt.
Ein paar Prozente oder Millisekunden mehr oder weniger würde wahrscheinlich ein anderer erhalten, aber die von LG angegebenen 16ms kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Der Lesbarkeitstest ist mit 10 etwas zu positiv, eine 9 halte ich für realistischer. Aber je nach Buchstabenkombination ist, wie zu sehen, auch eine 10 möglich.
Insgesamt ist der LG 1910P kein schlechter Monitor, aber mein Exemplar entspricht nicht den Erwartungen, die ich auf Grund der technischen Daten hatte. Der erwartet 19"-TFT für anspruchsvolle Spieler ist er nicht.
Für die üblichen Office-Anwendungen reicht aber auch ein 19"-TFT für 500€-600€, so daß ich den empfohlenen Preis für 949€ nicht nachvollziehen und diesen TFT nicht empfehlen kann.