Apple verspielt Coolness-Kredit bei Jugend

Das Image des iPhone als coolstes aller mobilen Geräte scheint sich bei ganz jungen Nutzern langsam abzunutzen, wie der Guardian berichtet. Die starke Konkurrenz, mangelnde Innovationen bei der neuesten Version des iPhone und der Umstand, dass Kinder und Jugendliche ungern dieselben Geräte wie ihre Eltern verwenden, machen Apple bei den jüngsten Smartphone-Nutzern zu schaffen. In den vergangenen zwölf Monaten ist das iPhone in der Gunst der Jung-User laut einer Untersuchung deutlich gesunken, auch wenn noch kein einzelner Konkurrent vorbeiziehen konnte.

iPhone: Für viele Jugendliche ist ein Apple-Smartphone inzwischen nicht länger zeitgemäß. (Bild: pte)

67 Prozent der wohlhabenden US-Jugendlichen greifen in Smartphone-Fragen laut einer Untersuchung des Marktforschers Smarty Pants zwar nach wie vor zum iPhone, die Konkurrenz konnte in den vergangenen Jahren schnell aufholen. Vor nur einem Jahr wäre es noch undenkbar gewesen, dass 22 Prozent der befragten Jugendlichen angeben, sich ein Gerät von Samsung als nächstes Handy anschaffen zu wollen. „Die Jugendlichen sagen uns, dass Apple fertig ist“, sagt Tina Wells von der Jugend-Marketingagentur Buzz Marketing Group gegenüber dem Guardian.

Auch in anderen Umfragen zur Markenpopularität ist Apple in der jungen Zielgruppe zuletzt öfter gefallen oder hat stagniert.

Apples Konkurrenten haben zuletzt innovative Produkte präsentiert, die zudem deutlich günstiger sind als die Geräte aus Cupertino. Eltern, die ihren Sprösslingen ein Smartphone schenken, haben dadurch zusätzliche Anreize, sich gegen ein Apple-Produkt zu entscheiden. Die weite Verbreitung unter Erwachsenen wird von vielen jungen Usern zudem ohnehin als uncool gesehen. Apple-Konkurrent Samsung versucht zudem seit geraumer Zeit mithilfe eines enormen Marketing-Budgets das iPhone als ein Produkt von gestern darzustellen. Andere Hersteller wie RIM versuchen ebenfalls, bei den jüngsten Nutzern zu punkten.

Dass Apple tatsächlich schon bald als uncool verschrien sein wird, ist indes unwahrscheinlich. Nach wie vor bevorzugen viele Jugendliche iPhones. Zudem ist der Smartphone-Markt selbst in entwickelten Märkten noch lange nicht gesättigt. Aber bei den jüngsten Nutzern muss sich Apple in den kommenden Jahren wohl auf besonders starke Konkurrenz gefasst machen. Ruht sich der Konzern zu lange auf seinen Lorbeeren aus, könnte die Konkurrenz längerfristig durchaus vorbeiziehen. Technische Pannen wie das Fiasko mit dem hauseigenen Kartendienst sind hier ebenfalls nicht besonders hilfreich.

„Apple hat großartige Arbeit bei der Überzeugung der Generation X und der älteren Millennials geleistet, aber ich glaube nicht, dass sie derzeit einen guten Draht zu den Millennial-Kindern haben“, so Wells im Guardian. (pte)

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Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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