Schnellere Signalprozessoren?

  • Moin,


    der Grund weshalb ich immer noch einen CRT habe, ist, dass TFTs, egal wieviele Frames die Grafikkarte liefert, immer nur 60fps darstellen, da alle intern mit 60Hz "rechnen". Würden nun die Hersteller ihre TFTs mit 85Hz- oder gar 100Hz-Signalprozessoren ausstatten, wäre dieses Problem vermutlich gegessen und der letzte Vorteil der CRTs ebenfalls...


    Die Frage ist nur: plant irgendein Hersteller sowas? Vermutlich nicht? Kann man vielleicht selbst was dran tun? Oder gibt's gar Displays mit schnellen SPU's?


    Ach, und für alle, die der Meinung sind, 60fps sind flüssig, weil das menschliche Auge eh nur 24 Bilder pro Sekunde sehen kann: ;)
    Im Ernst, ich merke da 'nen riesigen Unterschied...wenn ich am TFT meines Notebooks spiele, bekomm ich nach 30 Minuten Kopfschmerzen wegen der Ruckelei. Gleiches Spiel über'n CRT macht dagegen keine Probleme...


    Achja, da dies mein erstes Posting ist: hallo :)


    Grüße,
    vudu


    PS: Ich hoffe, dass mein Thema in diesem Forum richtig aufgehoben ist (geht ja gewisserweise um "News" bzw. eine Anfrage für selbige - aber im Zweifelsfall bitte einfach verschieben, danke :))

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  • Genau das gleiche wünsche ich mir auch. TFTs mit 100, 120 oder 125Hz. Damit wäre auch das Tearingproblem halbwegs gelöst.


    Leider ist nichts in Aussicht und ich vermute das liegt nicht direkt am Signalprozessor, sondern am Analog/Digital (AD) Wandler im TFT. Wenn der 120Hz schaffen müsste, wird das Teil wohl ein paar Euro teurer sein. Lösung: TFTs ohne analog Anschluss. DVI genügt und man kann sich sogar den AD Wandler sparen ;)


    Das wäre doch ne Marktlücke. Nen Gamer TFT mit echten 2-4ms und 125Hz. Den würde (fast) jeder Gamer kaufen :]

  • Analog wäre die Signalübertragung kein Problem, man bräuchte allerdings sehr gut Signalkabel. Digital sieht das schon anders aus, da bräuchte man für z.B. die Auflösung 1280 x 1024 mit 100 Hz Dual Link DVI Anschlüsse beim Monitor bei der Grafikkarte und das DVI-Kabel müsse auch ein 24+1 Dual Link sein.


    Nur die wenigsten Grafikkarten haben heute einen dual Link fähigen DVI-Ausgang.


    Technisch wäre das machbar, auch aufseiten der Panels gibt es heute entsprechende Entwicklungen, nur wäre der Preis hoch. Der TFT –Monitor teuer, die Grafikkarte teuer, damit schränkt das die Käuferschicht sehr stark ein, das wäre zumindest heute noch nicht rentabel.

  • Das Ganze unterliegt nicht nur den Beschränkungen der elektronischen Signalverarbeitung, sondern auch den chemischen Eigenheiten (Trägheit) der LC Mischung. Da gibt es Grenzen, die mit LCD Technik nie überwunden werden können.


    Für Chemiker und Insider hier eine Abhandlung darüber:




    MfG


    Bigtower

    Sehen und Erkennen ist zweierlei.

  • Nicht alle TFTs arbeiten mit 60 Hz, gerade 75 Hz werden meist ebenfalls geboten (und sind beim Betrachten von PAL Videos auch zu empfehlen). Viewsonic TFTs sind vom Hersteller bis 85 Hz angegeben, und sowohl mein alter VP191 als auch der VP930 scheinen dazu auch in der Lage, allerdings nur bis 1280 x 960. Bei nativen 1280 x 1024 geht es immerhin noch bis 80 Hz. Der Pixperan Flimmertest (läuft bei 1280 x 1024 @ 80 Hz) und der Autotest (läuft bei 640 x 480 @ 85 Hz) bestätigen das auch.


    Der VP191 machte allerdings in sofern Probleme als dass bei diesen Frequenzen kein Overdrive mehr zu funktionieren schien. Und da man für 80 - 85 Hz zudem noch entsprechend schnelle Reaktionszeiten benötigt, waren sehr sehr deutliche Schlieren das Ergebnis. Beim VP930 scheint das kein Problem mehr zu sein.


    Allerdings betreibt man damit seinen Monitor auch am Limit der Bandbreite (bzw. darüber hinaus), weshalb ich doch eher zu 75 Hz raten würde. 8)

    We're all mad in here...

  • Hi tm101,


    Ist ja interessant -- der VP930 schafft die native Auflösung noch bei 80 "echten" Hz? Applaus :)


    Klappt das eigentlich auch noch über DVI (könnte möglich sein mit reduced Blanking), oder nur analog?


    Viele Grüße
    Wilfried

  • Ja, auch über DVI! Laut Datenblatt hat er eine Bandbreite von 135 MHz, schafft aber real knapp 145 MHz (laut Nvidia-Treiber und OSD Information), was für 80 Hz ohne reduced Blanking bei nativer Auflösung ausreicht. Der VP191 schaffte das aber auch schon, nur eben mit extremen Schlieren. Beim VP930 sehe ich zwischen den verschiedenen Frequenzen keinen auffälligen Unterschied. Das bestätigt auch Tomshardware, deren Messung ergeben hat, dass das Overdriveverhalten des VP930 bei 60 und 75 Hz gleich ist (während der VP191 bei 75 Hz erkennbar weniger aggressiv arbeitete als bei 60 Hz). Sicher könnte man noch das ein oder andere Hz rausholen, solange man unter 145 MHz Bandbreite bleibt.


    Aber der Unterschied zwischen 75 Hz und 85 Hz beträgt nicht mal 1,6 ms, dafür lohnt es sich kaum die Hardware so stark zu fordern. Dafür weiß man aber, dass bei 75 Hz noch genügend Luft nach oben ist, und man den Monitor nicht voll am Limit betreibt. Spricht sicher für die Qualität der Elektronik.

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  • Danke für die Info.


    Meiner subjektiven Beobachtung nach ist der Unterschied in der Bewegungsdarstellung zwischen 60 Hz und schon 75 Hz durchaus deutlich wahrnehmbar, möglicherweise gerade deshalb weil sich das menschliche Auge hier in einer Art "Grenzbereich" befindet.


    (Auf dem CRT wirken 60 Hz sehr flimmerig, 75 Hz dagegen nicht mehr so sehr -- das ist doch schon ein Hinweis, daß es hier eine Wahrnehmungsschwelle gibt)


    Ich persönlich bin ja bescheiden und schon mit 75 Hz zufrieden, 80 Hz sind auf jeden Fall schon ziemlich gut. Aus meiner Sicht ist das, obwohl es in ms gemessen sehr wenig ausmacht, ein wichtiger Pluspunkt für Gamer.


    Viele Grüße
    Wilfried

  • Der Unterschied zwischen 60 und 75 Hz ist mit 3,3 ms doppelt so groß wie die 1,6 ms zwischen 75 und 85 Hz. Dieser Schritt lohnt sich auf jeden Fall, alleine schon wegen der besseren PAL Darstellung bei Videos. Jede Beschleunigung ist gut für Gamer, zumal TFTs ja noch ein Bild zwischenpuffern, also nochmal ein volles Bild Latenz dazu kommt. Allerdings dürften die wenigsten selbsternannten Hardcore Gamer schneller als 26,6 ms (75 Hz) reagieren, da machen 23,5 ms (85 Hz) den Braten auch nicht mehr fett.

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  • Aus Neugierde habe ich noch was an den Timings rumprobiert, der Nvidia Treiber ist dabei allerdings nur eingeschränkt zu gebrauchen. Der höchste erreichbare Wert sind 82,1 Hz (horizontal 86,8 kHz) bei 157,2 MHz Pixeltakt. Analog funktioniert dann aber die automatische Bildanpassung nicht mehr richtig, digital gibt es keine Probleme. 82 Hz entsprechen 12,18 ms pro Frame, macht eine effektive Latenz von 24,36 ms beim Zocken (wegen des einem gepufferten Frames), dafür ballert man den Monitor aber auch immer am äußersten Limit zu.

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  • Ich wünschte, es gäbe 24" Monitore mit Dual-Link DVI, bei denen es auch wenigstens auf 75Hz hochgeht.


    Ich finde, bei solchen Geräten sollte man nichtmehr mit dem Preis argumentieren. Wenn das Ding dann eben 50€ teurer wird, bringts auch keinen mehr um. Aber der Mehrwert ist auf jeden Fall gegeben.


    Es ist aber interessant, dass wenigstens Viewsonic bei den typischen 19" Zocker-TFTs sowas ermöglicht. Vielleicht machen die das dann ja auch bald in anderen Monitor-Segmenten.

  • Allein, dass man überhaupt einen Unterschied hört, ist eigentlich schon schlimm genug. Und man könnte ja auch schneller, wenn man wollte. Es ist ja nicht so, als würden sich die 60Hz an irgendeinem technischen Limit bewegen so wie früher, als NTSC erfunden wurde.

  • Die meisten Leute die mit Zocken nicht ihr Geld verdienen, werden wohl mit 75 Hz sehr gut leben können, und den Unterschied kaum ausmachen können. 8)

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  • Naja wie gesagt, ich wäre auch schon mit 75Hz zufrieden, aber selbst das ist ja eine Ausnahme, wenn es unterstützt wird. Die "meisten Leute", so wie ich auch, sind vor allem bei DVI auf 60Hz begrenzt.


    Und eine höhere Bildwiederholfrequenz wäre ja nicht nur reiner Selbstzweck. Auch die Lags und der S&H-Effekt würde sich verringern.

  • Welchen Monitor nutzt Du denn? Es ist durchaus möglich, dass er mehr als 60 Hz anbietet, nur der Monitortreiber des Herstellers nicht mehr zulässt. Sowohl beim VP191 als auch beim VP930 erlaubt der mitgelieferte Treiber nur 60 Hz, obwohl beide Monitore selbst laut Datenblatt mehr können. Der Plug/Play Standardtreiber von Windows macht keine Probleme. Ansonsten kann man immer per Grafikkartentreiber versuchen selbst/manuell mal mehr Hz reinzupumpen (so kommt mein VP930 überhaupt erst auf 82 Hz).


    Warum aber Monitore wie die Eizos über DVI nur 60 Hz anbieten, während analog 75 Hz möglich sind, bleibt mir ein Rätsel. Das ist ein deutlicher Minuspunkt, vor allem wenn man PAL Videos ansehen oder bearbeiten möchte (25 Bilder/s). Schließlich kosten die Dinger auch genug, was soll das also?!

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  • Davon rede ich doch, die Viewsonics sind die Ausnahme.


    Mein AL732 will auf DVI auch nichts anderes als 60Hz, bei allem anderen meckert er "out of range". Ich glaube, wenn irgendeiner TFTs mit 100Hz Anzeige rausbringen würde, würden die ganzen Spieler Schlange stehen (und die BFI-Fehlentwicklung links liegen lassen).

  • Zitat

    Ich glaube, wenn irgendeiner TFTs mit 100Hz Anzeige rausbringen würde, würden die ganzen Spieler Schlange stehen (und die BFI-Fehlentwicklung links liegen lassen).


    ich sehe nicht wieso sich BFI damit erübrigen sollte? im gegenteil, ich würde gerne 200hz mit BFI sehen, also quasi die röhre in tft :)

  • Hm, dazu musst Du eigentlich nur die Helligkeit an Deinem TFT weit runterdrehen, dann flimmert die Hintergrundbeleuchtung soweit ich das mitbekommen habe auch irgendwo zwischen 100 und 200 Hz. 8) ;)

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