Zitat
Original von Prad
Allerdings sollte man auch bedenken, dass hier die Monitore industriell in Masse hergestellt werden.
Ich gehe mal davon aus, dass zumindest innerhalb einer Produktionsserie die identischen Komponeneten verwendet werden. Deshalb dürfte die Streuung nicht diese krassen Unterschiede aufweisen, wie hier vermutet.
Ich habe das auch schon mal mit einem Techniker besprochen, der diese Serienstreuung eher als unwahrscheinlich bezeichnet.
Also Prad, bei dieser Aussage habe ich wirklich schwere Bedenken.
Es ist m.E. ein allgemeiner Irrglaube, daß die Serienproduktion als Garant für eine niedrigere Streuung steht als die Kleinserienproduktion oder Einzelanfertigung. Nicht zu Unrecht schwingt in dem Begriff 'Handarbeit' noch ein Stück Qualitätsanspuch mit.
Für ganz simple Teile aus einem Stück, die komplett automatisiert hergestellt werden können und deren Sückpreise sich dann auch nur im Centbereich bewegen, kann das mit Einschränkungen noch zutreffen.
Ganz sicher trifft das nicht auf komplexe, hochtechnische Podukte wie TFT-Monitore zu.
Nehmen wir die CRT-Monitore: hier ist das Dilemma von Produktionsschwankungen öffentlich schon über Jahre bekannt. Hier hat sich Eizo mit einer extra rigideren Qualitätskontrolle einen Namen gemacht, was sich in einer effektiv deutlich geringeren Sschwankungsbreite als auch in einem höheren Preis niedergeschlagen hat.
Extremes Beispiel bzgl. "Serienstreuung" in der Großserie, was eigtentlich nicht hier hereingehört, aber die Problematik gut veranschaulicht:
Ein fabrikneuer Rover 75 wird vom Kunden sofort beanstandet, weil es starke Klappergeräusche in der Fahrerseitentür gibt. Die Werkstatt hat die Seitenverkleidung abgenommen und ist sofort fündig geworden: dolrt steckte eine plattgetretende Cola-Dose, die während der Produktion von irgendeinem Arbeiter "mitverbaut" wurde.
Worauf ich hinaus will: die Konzerne stecken schon eine Unmenge Geld in die Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle, um Produktionsfehler und -streuung zu vermeiden.
Fakt ist aber nunmal, daß sie nicht gänzlich vermieden werden kann.
Bauteile sind niemals wirklich identisch, sondern höchsten gleich mit einer gewissen Toleranz.
Jedes kleinste elektronische Bauteil, jeder SDM-Widerstand hat eine eigene Tolernanz.
Man kann daraufhin leicht sagen, daß das die Elektonik so ausgelegt werden muß, das alle Eventualitäten abgedeckt werden.
Dann kann man machen, dann kann das Otto-Normal-Verbraucher aber einfach nicht bezahlen. Und dieser Kompromiß steckt in allen komplexen geräten, die wir heute kaufen können!
Auch Maschinen produzieren nicht immer gleich, und der Mensch muß sie überwachen. Gerade der Mensch ist immer noch wichtig und notwendig - es gibt immer noch viele Schritte, die von Hand durchgeführt werden (müssen). Und der Mensch ist - leider - immer ein entscheidener Faktor, der großen Schwankungen unterliegt. Jeder kennt das aus dem eigenen Leben.
Wenn man sich hochkomplexe Produkte anschafft, muß man sich über diese Problematik bewußt sein und ein gewisses (auch durchaus tragbares) Risiko in Kauf nehmen.
Für alle inakzeptabel schlechten Produkte gibt es Gewährleistungshaftungen und Fernabsatzregelungen, die den Kunden vor echtem Schmu schützen, wie es evtl. bei Tyrax der Fall ist.
Die Grenze zwischen akzeptabel und inakzeptabel ist fließend und vor allen Dingen auch individuell verschieden. Es gibt natürlich gesetztliche Regelungen und Verfahrensweise zur so genannten Zumutbarkeit, die für eine Gesellschaft unerläßlich sind. Da bei Internetkäufen sozusagen blind gekauft wird, hat der Gesetzgeber dem Käufer mít dem FAG selbst die Entscheidung über diese Grenze in die Hand gegeben.
Nicht schützbar sind aber alle kleineren Abweichungen, die die Funktionsfähigkeit nicht beeinträchtigen und die einfach nicht auszuschließen sind - oder anders gesagt: die perfekten Geräte gibt es einfach nicht, es gibt nur gute und weniger gute!
Prad, ich bin Ingenieur und könnte ein ganzes Buch vollschreiben davon, was in der Großproduktion so alles passieren kann. Eine absolut beständige Konstanz gibt es da nirgendwo auf der Welt.
Fazit: Streuungen und Schwankungen zwischen Geräten desgleichen Typs kann es durchaus geben. Wenn einem als Kunden das Resultat nicht zusagt, kann man von den einschlägig bekannten Möglichkeiten (FAG, usw.) Gebrauch machen.